🌲🌳🌲 Beobachtungsnächte im Steigerwald. Die erste Nacht. 🌳🌳🌳
Hallo,
In dieser Woche kündigte sich gutes Wetter an, das ich für Beobachtungen am Nachthimmel nutzen konnte.
Quelle: DWD- WetterWarnApp.
In diesen Nächten beobachtete ich an meinem Platz im Steigerwald.
Dieser Platz bietet, 50km entfernt von mir einen dunklen und transparenten Himmel, weit weg von den störenden Lichtglocken der großen Städte. Auf den umliegenden Dörfern wird nachts die Straßenbeleuchtung abgeschaltet, so das es kein direkt sichtbares Licht gibt.
Da dieser Platz weit draußen in der Natur liegt, sind auch nur die Geräusche der belebten Natur zu hören, die nachts sehr interessant sind.
Ich stelle hier nach und nach vor, was ich in diesen Nächten beobachten konnte.
Die Nacht vom 7. auf dem 8. September.
Meine Ausrüstung in dieser Nacht:
- 12"/f4 Newton, parallaktisch auf einer Losmandy G11 montiert.
- Laser als Peilhilfe.
- 80/400mm Refraktor mit einem 2", 32mm 70° Fadenkreuzokular und Zenitspiegel als optischer Sucher.
- Blaze-Gitter Spektroskop als Aufsuchhilfe für Planetarische Nebel.
- Okulare aus der 82° Serie von Explore Scientific.
- Astronomik [OIII] Filter 12nm.
- SQM-L.
Himmel und Bedingungen:
Klarer Himmel ohne Wolken.
Leicht aufgehellt mit guter Durchsicht. Die Milchstraße ist sehr deutlich und strukturiert, aber nicht bis zum Horizont zu sehen.
Berkeley 82, ein Offener Sternhaufen im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 343x.
SQM-L: 20m99/□" Zenit.
Bei zu niedriger Vergrößerung ist kein Sternhaufen zu sehen. Es stehen nur drei etwas hellere Sterne im Feld.
Bei mittlerer Vergrößerung kommen eng an den drei Sternen schwache Sterne zum Vorschein. Bei hoher Vergrößerung steht an den drei Sternen eine kleine Wolke aus sehr schwachen Sternen.
Der Sternhaufen ist voll aufgelöst. Der Sternhaufen kann nur bei hoher Vergrößerung als solcher gesehen werden.
NGC 6738, ein Offener Sternhaufen im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 109x.
SQM-L: 21m03/□" Zenit.
Der Sternhaufen ist eine lockere Ansammlung von Sternen die durch eine höhere Sterndichte im Feld auffällt.
Bei zu hoher Vergrößerung geht der Eindruck vom Sternhaufen verloren.
Im Sternhaufen stehen nicht sehr viele mittelhelle und schwächere Sterne die zum Teil zu Sternketten angeordnet sind. Zwischen diesen Sternketten sind Lücken ohne Sterne.
Der Sternhaufen hat eine dreieckige Form und ist voll aufgelöst.
Im 80mm Refraktor kann ich den Sternhaufen erahnen.
IC 4846, ein stellarer Planetarischer Nebel im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x mit einem [OIII] Filter (12nm) und einem Blaze-Gitter Spektroskop.
SQM-L: 21m05/□" Zenit.
Der Planetarische Nebel ist nicht einfach zu lokalisieren.
Bei mittlerer Vergrößerung ist er ein Sternchen von vielen. Auch ein filterblinken mit dem [OIII] Filter brachte kein eindeutiges Ergebnis. Mit dem Blaze-Gitter konnte ich den Planetarischen Nebel eindeutig sehen.
Erst bei hoher Vergrößerung und dem filterblinken konnte ich den Planetarischen Nebel identifizieren. Die Sterne wurden gedämpft und der Planetarische Nebel stand hell im Feld. Im Gegensatz zu den umgebenden Sternen ist der Planetarische Nebel leicht flächig. Mit dem Blaze-Gitter konnte ich den Planetarischen Nebel ebenfalls sicher identifizieren.
Ich meine, das der Planetarische Nebel eine leicht grünliche Farbe hat.
NGC 6804, ein Planetarischer Nebel im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x mit einem [OIII] Filter (12nm).
SQM-L: 21m02/□" Zenit.
Den Planetarischen Nebel kann ich ohne Filter im Feld deutlich sehen.
Mit dem Indirekten Sehen sehe ich im Planetarischen Nebel einen schwachen Stern. Direkt an der Nord-Ostkante vom Planetarischen Nebel steht ein weiterer schwacher Stern.
Mit dem [OIII] Filter hat der Planetarische Nebel einen deutlich höheren Kontrast zum Hintergrund und ist als deutliches Scheibchen zu sehen. Den schwachen Stern im Planetarischen Nebel kann ich mit dem Filter nicht mehr sehen.
Das Scheibchen vom Planetarischen Nebel erscheint nicht gleichmäßig hell. Blickweise erscheint es "unruhig" oder leicht "fleckig".
Barnard 340, ein Dunkelnebel im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 50x
SQM-L: 21m01/□" Zenit.
Im dichtem Sternfeld sehe ich einen deutlichen und großen sternleeren Bereich.
Der Dunkelnebel hat eine oval/dreieckige Form. Im Dunkelnebel kann ich drei sehr schwache Sterne sehen. Wenig östlich davon, südlich der Sterne π und HD187284 ist noch ein kleiner Bereich ohne Sterne. Dieser Bereich wird vom großen Dunkelnebel durch wenige Sterne getrennt.
NGC 6837, ein Offener Sternhaufen im Sternbild Adler. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 179x.
SQM-L: 20m96/□" Zenit.
An der in der Karte eingezeichneten Stelle steht kein Sternhaufen. Der steht ein klein wenig weiter westlich.
Der Sternhaufen fällt durch seine höhere sterndichte im Feld auf. Er besteht aus einer gebogenen Sternkette an der sich nach Norden ein kleiner Pulk schwacher Sterne anschließt.
Der Sternhaufen ist voll aufgelöst.
Saturn, im Sternbild Wassermann. Beobachtet mit einer Vergrößerung von 255x.
Saturn steht sehr still im Okular und wird scharf abgebildet.
Die Cassinische Teilung kann ich deutlich sehen. Die unterschiedlichen Farben der Nord- und Südhalbkugel fallen sehr auf. Auf der Nordhalbkugel kann ich drei rötlich-braune Wolkenbänder unterscheiden.
Direkt am Saturn stehen die Monde Dione, Rhea und Tethys.
Nach dem Mondaufgang packte ich wieder zusammen und fuhr zurück.
Viele Grüße
Gerd