Hallo,
einer der spannenden Momente ist ja wenn man zum ersten mal durch ein neues Teleskop schauen kann. Am 13. August war für mich so ein Moment, ich habe meinen neuen Newton zum ersten Mal auf die Montierung gesetzt.
Es handelt sich um einen Newton mit 200mm Öffnung und 800m Brennweite (f/4) von Vixen.
Die Bedingungen waren... nun suboptimal. Der Bewölkungsgrad lag bei 80% bis 100%. Um 22Uhr waren es 20°C und das SQM zeigte 18.11.
Eine der wenigen Himmelsareale die länger frei von Wolken war lag zwischen Kassiopeia und Perseus. Also habe ich NGC 869/884 als Testobjekt ausgewählt. Dennoch war immer wieder mal warten angesagt bis sich die Wolken wieder etwas zurück zogen.
Der Doppelsternhaufen schien mir gut geeignet da er eine recht große Fläche am Himmel einnimmt. Der Newton hat ein Gesichtsfeld von 2,12° im 25mm Okular. Beide Sternhaufen passen bequem ins Gesichtsfeld.
Wie zu erwarten zeigt sich eine deutlich ausgeprägte Koma ab etwa der Hälfte des Gesichtsfeldes. (Einen Korektor muss ich noch bestellen, wenn wieder Geld in der Astrokasse ist). Das Koma freie Feld zeigt sehr feine Sterne. Ein sehr schöner Anblick.
Von Haus aus hat der Newton eine Okularaufnahme für 1,25'' Okulare mit guter Fokuslage. Ich habe mir auch einen Adapter für 2'' besorgt. Allerdings einen Kurzbauenden was zu dem Problem führt das die 2'' Okulare auf dem letzten Millimetern der Steckhülse klemmen, das scheint mir etwas ungünstig. Da werde ich wohl noch eine Verlängerungshülse brauchen.
Mit der Kamera ist es das selbe, hier kann ich mit allerdings mit der Filterschublade behelfen, die hat genau die richtige Baulänge dafür. Aber für Aufnahmen wird es heute eh nicht reichen, die Wolken werden immer dicker. Im Süden zeigt sich Saturn in einer Lücke. Bei einer Vergrößerung von 53x ist er gut zu sehen, die Luft schön ruhig, gutes Seeing und am Planeten sieht man auch keine Koma mehr.
Ein schönes, gutes Teleskop aber nun folgt erstmal die Übung: wie schnell kann ich abbauen. Ein Wetterleuchten rückt immer näher und es fängt an zu nieseln. Zeit für die Flucht. Beim hantieren rutscht mir das Teleskop fast aus der Hand. Erster Einsatz und gleich die erste Schmarre dran. Aber was wären meine Teleskope ohne Schrammen und Dellen, ich würde sie gar nicht wiedererkennen.
Viele Grüße,
Bianka