RC-Opik Abhängigkeit Belichtungszeit von f/-Ratio

    Technische Diskussion Ausgelagert aus M27 in giftig 


    Zitat von Captn Difool

    Die Schärfe ist sehr gut und räumt meine Zweifel aus, dass das RC10 Truss bei APS-C in den Ecken schwächeln könnte.

    Sorry für den Doppelpost. Ich möchte hier noch hinzufügen, dass ich das RC zuerst bei Tageslicht mit dem Takahashi Justierteleskop vorjustiert habe (wenn man mehrere gefaltete Spiegel - wie bspw. SC, RC, Dall Kirkham, klassisches Cassegrain - hat, bewährt sich das Gerät sehr schnell und ist jeden Cent wert) und nach dieser Prozedur iterativ peniblest genau bis hoch zum 5mm Okular am Stern justiert habe.


    Was ich damit sagen möchte ist, dass die Abbildung erst so gut ist, wenn man sehr exakt justiert. Das Justieren an sich ist leider ein kleiner Krampf in so einer Kuppel, wenn man es zum ersten Mal macht. Da hat mir meine bisherige allgemeine Erfahrung im Justieren geholfen.


    Als Beispiel für die Abbildung von solchen chin. Optiken gibt es doch den Hypergraphen von Sharpstar, welcher auch eine durchaus tolle Abbildung hat, aber durch die bauliche Ausführung und das Öffnungsverhältnis von f/2.8 (glaube ich?) dermaßen schwer zu justieren ist, dass man wahrhaftig daran verzweifelt. Da machen es mir die f/8 des RC deutlich einfacher. Mittlerweile bin ich wieder Fan von langsameren Optiken geworden. Man hat damit einfach konstantere Ergebnisse, sie sind nicht so Temperatur- und Fokusempfindlich und sie sind auch in allen anderen Belangen wie bspw. der Okularauswahl gutmütiger.


    Das ist aber nur meine Meinung, die natürlich niemand teilen muss.

    Das ist mir auch bekannt. Ein RC hat nur ein sehr schmales Fenster in der optimalen Justage. Aber da bin ich nicht weniger anspruchsvoll. Bei mir muss auch alles optimal justiert sein. Fehler macht man dann immer noch woanders genug. Bei den meisten Aufnahmen mit RCs fällt mir auch wiederholt auf, das in der Justage noch was gehen könnte.


    Das Sharpstar-Gerät kenne ich nur aus dem Netz, da ist jedoch auch die Zentralabschattung schon heftig. Bei den meisten Sensoren ist die Belichtungszeit nicht mehr so das Kriterieum. Von daher ist man mit "langesameren" Optiken nicht wirklich schlechter dran. Die Gesamtbelichtungszeit ergibt sich aus dem Stacken und da ist man auch mit f/3 nicht wirklich schneller.


    Ein RC10-Truss habe ich immer noch auf der Wunschliste, vielleicht kann ich mir den im nächsten Jahr erfüllen.

    Hallo Burkhard,


    Ich glaube was der Kapitän damit sagen wollte ist, dass es bei den heutigen modernen empfindlichen Sensoren nicht mehr so auf diese eeeeeeeeeewig langen Frames ankommt, um das Ausleserauschen zu verdrängen. Da jenes sowieso schon sehr gering bis vernachlässigbar ist.


    Ich denke (ohne einen Anspruch auf Richtigkeit zu haben) das meinte er. Das entnehme ich zumindest aus dem Kontext von dem Rest seines Beitrages.


    Sorry wenn ich falsch liege.

    Zitat von Captn Difool

    Bei den meisten Sensoren ist die Belichtungszeit nicht mehr so das Kriterieum. Von daher ist man mit "langesameren" Optiken nicht wirklich schlechter dran.

    Hallo André,


    ich glaube das kann man so nicht stehen lassen. Die Belichtungszeit ist immer das oder zumindest ein wesentliches Kriterium, ebenso das Öffnungsverhältnis.


    Zitat von Drehn

    Ich glaube was der Kapitän damit sagen wollte ist, dass es bei den heutigen modernen empfindlichen Sensoren nicht mehr so auf diese eeeeeeeeeewig langen Frames ankommt, um das Ausleserauschen zu verdrängen. Da jenes sowieso schon sehr gering bis vernachlässigbar ist.

    Hi Drehn,


    selbst wenn diese Interpretation zutreffen sollte, was ich ich übrigen nicht nachvollziehen kann, denn bisher wurde Ausleserauschen oder Hintergrundlimitierung nicht erwähnt, selbst dann reduziert das nicht die Bedeutung der Belichtungszeit oder des Öffnungsverhältnisses.


    Zitat von Burkhard

    Hallo Captn Difool,

    Wie begründet sich diese Aussage?

    Mich würde eine, an die geltende Physik angelehnte Begründung sehr interessieren.

    Gruß,

    Burkhard

    Hier bin ich bei Burkhard und zwar aus dem folgenden Grund:


    Wir generieren unsere Bilder durch die Ermittlung der Photonenstromflächendichte in der Sensorebene. Selbst wenn wir thermisches Rauschen, Ausleserauschen, den Hintergrund entfernen und die Quanteneffizinenz maximieren, dann bleibt immer noch die Photonenstatistik als intrinsiche Rauschwelle, die sich vollkommen unabhängig vom Sensor nicht eliminieren lässt. Es gibt nur einen Weg, das Rauschen zu reduzieren, um ein möglichst gutes Signal-Rausch-Verhältnis zu generieren: Erhöhung der Anzahl der detektierten Photonen. Das gelingt zum einen über das Öffnungsverhältnis, dieses geht umgekehrt quadratisch in die Photonenstromdichte ein. Und zum anderen über die Belichtungszeit, die direkt proportional die Anzahl der detektierbaren Photonen bestimmt.


    Wenn wir uns also im Rahmen der gängigen Physik bewegen, dann kommen wir um Belichtungszeit und Öffnungsverhältnis nicht herum 8). Das soll übrigens nicht bedeuten, dass ein niedriges Öffnungsverhältnis benötigt wird um schöne Bilder zu erzeugen, denn der Mensch besitzt kein gutes Vermögen, das Signal-Rausch-Verhältnis in einem Bild zu ermitteln.


    CS - Oliver

    Das ist alles richtig. Aber selbst mit f/8 kommt man spätestens nach ca. 6min auf den Hintergrund. Mit f/4 wären es 1,5min. Die Einzelbelichtung macht hier von der Gesamtbelichtungszeit nicht mehr viel aus. Die Gesamtbelichtungszeit zählt. Und da fällt es nicht mehr so ins Gewicht, ob ich mehrere Stunden mit f/4 oder f/8 belichte. Das meinte ich. Früher auf Film belichteten wir nur einmal, da machte die Blende erheblich was aus.

    Zitat von Captn Difool

    Die Gesamtbelichtungszeit zählt.

    Je, genau, Gesamtbelichtungszeit ist King!


    Zitat von Captn Difool

    Und da fällt es nicht mehr so ins Gewicht, ob ich mehrere Stunden mit f/4 oder f/8 belichte

    Doch, bei derselben Belichtungszeit erreichst Du mit f/4 eine 4-fach höhere Photonanzahl pro Pixel und somit ein um den Faktor 2 besseres Signal-Rausch-Verhältnis.


    CS

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