Andromeda: Auf der Suche nach Tipps

  • hallo,

    ich kenne mich mit den Nachführungen net aus und verstehe nur die Hälfte, bin aber interessiert :S , so frage ich mich,


    - kann man nicht einfach die Kamera auf Polarstern stellen, also Objektivmitte bei Durchsicht ?

    - warum kann man das Gerät nicht einfach aufziehen oder zuvor aufziehen (Kamera-Festhalten-Tipp)? Wo ist das Problem ?


    Merci


    Alex

  • Hallo Alex,


    zu 1: je genauer eine Montierung auf den Himmelsnordpol ausgerichtet ist, desto besser funktioniert die Nachführung. Der Polarstern liegt aber nicht auf dem Himmelsnordpol sondern umkreist ihn nur. Im Polsucher siehst du daher einen Kreis, auf dem du den Polarstern ausrichtest. Die Position von Polaris im Kreis ändert sich im Jahresverlauf und der Uhrzeit. Mit einer App kann z. B. schauen, wo du den Polarstern im Kreis an deinem Ort und zu deiner Uhrzeit positionieren musst. Oder man verwendet z. B. die Kochab-Methode (https://de.wikipedia.org/wiki/Kochab-Methode), um die Lage von Polaris auf den Kreis zu bestimmen. Mit dem Kamera-Objektiv ist das schwierig, die müsste dann mittig genau auf der selben Achse liegen, wie der Polsucher und man müsste idealerweise noch einen Kreis in der Mitte des Objektivs haben, für eine genaue Einnordung.


    zu 2: Beim aufziehen der Uhr drehst du Kamera auf die Position zurück, an der sie vor einer Stunde stand, wenn du die Minitrack eine Stunde hast laufen lassen. Willst du ein Objekt länger als eine Stunde aufnehmen, ist das Objekt nach dem aufziehen der Uhr dann nicht mehr im Bild und du nimmst einen anderen Himmelsbereich auf. Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten: so wie es Ben macht mit Lifeview funktioniert es sehr gut. Uhr aufziehen und den Kugelkopf danach um ca. 15 Grad zurück drehen. Da ich aber nicht immer Lifeview verwende, mach ich halt die die Schraube los, und halte die Kamera fest, damit sie sich nicht mit dreht, wenn ich die Uhr aufziehe, damit das Objekt im Bild bleibt. Dabei schaue ich durch den Leuchtpunktsucher. Das kann man machen, wie man es mag.


    Grüße

    Micha

  • Hi Leute, ich wollte noch einmal ein Update geben und mich schonmal für die vielen tollen Tipps bedanken!

    Ich war gestern nochmal draußen und habe erneut versucht, M31 mit dem 200mm Objektiv, und dieses Mal mit richtigem Polsucher, zu knipsen. Auch wenn die Einordnung relativ gut klappt, bekomme ich nicht mehr als 30 Sekunden hin. Ich muss außerdem immer ganz penibel auf die Tickgeschwindigkeit des Minitrack achten, da sich die Toleranz leider nicht gebessert hat. Ich habe es trotzdem geschafft, ca 50 Fotos je 30 sek. mit Iso 4000 zu machen. Ich war beeindruckt, wie viel mehr Belichtungszeit ausmacht. Da der Mond ja in den nächsten Nächten immer später am Horizont auftaucht und ich somit mehr Zeit habe, werde ich am WE noch einmal alles geben und versuchen, min. eine Stunde Belichtungszeit zu sammeln. Was sagt ihr zum Ergebniss?

    Ach und ich hätte noch eine Frage zum Polsucher für den Minitrack lx3: Es ist doch richtig, dass ich zuerst die Drehung vom großen Wagen anpassen muss und dann den Polarstern in den markierten Kreis des Polsuchers bringe, oder? Nicht, dass ich das die ganze Zeit falsch gemacht habe und deswegen so wenig nachgeführt werden konnte :grinning_face_with_sweat:


    Ps. Ich habe in der selben Nacht mal probiert, wie lange ich mit einem 14mm Objektiv belichten kann und 10 min waren drinn! Ich freue mich schon darauf, wieder richtig die Milchstraße zu fotografieren :smiling_face_with_smiling_eyes:

  • Moin Ben,


    Das Bild sieht doch echt anständig aus. Sehr schön.


    Zum Thema Nachführzeiten: Laut der Bedienungsanleitung gilt als Faustregel Zeit [min] = 100/Brennweite [mm].


    Das heißt bei 200mm wären das 100/200=0,5 min also 30 sek. ABER hat man ein Crop-Faktor sollte auch der berücksichtigt werden.


    Das wäre die zu erreichende Zeit. Mit viel Geschick, ist wohl auch etwas mehr drin.


    Der Tracker ist an sich für Weitwinkelobjektive gedacht. Alles über 135mm ist sozusagen "Bonus"


    Grüße

    Marco

  • Hallo Ben,


    das ist doch super. Toller Fortschritt. Mittlerweile habe ich ja auch deutlich mehr geübt und bin zum Schluss gekommen, dass 1 Minute Belichtung bei 135mm etwa die Grenze des sinnvollen ist. Bei 50mm gehen auch 2 Minuten noch, aber da mach ich auch nicht mehr als 90 Sekunden. Wenn der Himmel zu hell ist, dann nehme ich egal bei welcher Brennweite auch nur 30 Sekunden Bilder auf. Das reicht ja auch völlig und man ist auf der sicheren Seite, was runde Sterne anbelangt.


    Beim Polsucher machst du es auch richtig. Ich stell allerdings nie die Sterne in die dafür vorgesehenen Kreise, finde ich irgendwie zu aufwändig. Ich stell mir einfach den Kreis als Uhr vor, 12 Uhr ist oben und benutze ein kostenlose App, die Polar Clock heißt, am Handy. Die zeigt mir sofort an, wo der Polarstern an meinem Ort und zu der Zeit im Kreis stehen muss. Und daran orientier ich mich. Kleine Ungenauigkeiten wirken sich bei den kurzen Brennweiten nicht aus.


    Dann mal weiter, bin gespannt was noch kommt von dir. :thumbup:


    VG, Micha



    PS: hier vielleicht noch ein Beispiel dazu, ein Bild von letzten Sonntag, die Umgebung von Sadr im Schwan. Jeweils 45 Minuten mit L-Pro und L-Enhance Filter vor das Objektiv geschraubt, immer 1 Minute belichtet, Canon EOS 6Da mit einem Jupiter 135mm Objektiv für 70 Euro aus den Kleinanzeigen. Bei der Farbgebung ist noch Luft nach oben. Toll finde ich wie NGC 6888 da schon rauskommt und den Pelikannebel oben links :)


  • Wow, das Bild sieht echt super aus! Ich werde heute Nacht versuchen, so viel Belichtungszeit wie möglich zu sammeln, damit ich ein Foto von M31 bekomme, mit dem ich zu Frieden bin. Dann kann ich mich auch endlich mal anderen Objekten widmen. 😂

  • der war gut. ^^


    Wenn du wirklich zufrieden sein willst, dann sammle weiter, bis du so um die 10 Stunden hast. Sieh es am besten als Projekt an, und mach dabei parallel noch andere Projekte. Richtig gute Bilder von Galaxien und Nebeln macht man selten in einer Nacht, außer du wohnst zufällig in den Alpen auf 3000 Meter Höhe ohne Lichtverschmutzung.


    ;)

  • ja, wirklich beeindruckend, vielleicht gehe ich den Nachführungsschritt auch einmal,


    gleichzeitig mit Dir ist das hier ohne Nachführung das Maximum dessen, was ich erreichen kann:





    wie lange dauert es, bis Minitrack und Andro mit Erfahrung vor dem ersten Bild eingestellt sind ?



    ahoj, Alex


  • der war gut. ^^


    Wenn du wirklich zufrieden sein willst, dann sammle weiter, bis du so um die 10 Stunden hast. Sieh es am besten als Projekt an, und mach dabei parallel noch andere Projekte. Richtig gute Bilder von Galaxien und Nebeln macht man selten in einer Nacht, außer du wohnst zufällig in den Alpen auf 3000 Meter Höhe ohne Lichtverschmutzung.


    ;)

    Ja da hast du vermutlich recht :face_with_tears_of_joy: War gestern nochmal draußen, allerdings ist mir der Focus etwas verrutscht, weswegen die Bilder eher unbrauchbar waren. Ich denke, ich werde deinem Rat folgen und zwischendurch auch nochmal andere Projekte anfangen.

  • Meinst du, wie lange es dauert, alles aufzubauen etc? Geht eigentlich echt fix. Der Minitrack ist halt mega praktisch. Ich glaube aber mittlerweile wirklich, dass man sich, wenn man wirklich nur Deepsky machen möchte, statt dem 150Euro Minitrack lieber eine richtige Nachführung zulegen sollte. Für Milchstraße + Größere Aufnahmen vom Nachthimmel ist der Minitrack echt die beste Nachführung überhaupt- leicht, mechanisch, zuverlässig bei geringer Belastung. Würde mein Fokus aber nur auf der Deepskyforografie liegen, würde ich da vermutlich etwas mehr Geld in die Hand nehmen.

    Außerdem mag ich es ganz gerne, wenn man sehr involviert in die Aufnahmen ist. Das heist, schöne Location ranholen, sich motive überlegen etc. Für die richtige Deepsky Fotografie genieße ich lieber die Bilder von Leuten, die das nötige Equipment haben :smiling_face_with_smiling_eyes:

  • Ich habe zum Beispiel mal ein Foto der Milchstraße gemacht (mit dem Minitrack nur 3 Bilder, jeweils 4 min.!) Dabei ist mir aufgefallen, dass man ganz leicht die Andromedagalaxie im Bild sieht. Habe dann mal eine meiner ersten Aufnahmen von M31 darübergelegt, um die Galaxie quasi etwas näher heranzuholen. War etwas viel Lichtverschmutzung, weshalb ich das Bild stark bearbeiten musste, finde es aber trotzdem ganz schön anzusehen :)

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