6" f6 Achromat gegen 6" f/6 Newton: Fotografie: DSLR mit Duo Schmalband-Filter: Welches Instrument bildet schärfer ab?

  • Es stimmt, rot und blau liegen nächer beieinander. Das kann ich auch von meinem Achromaten bestätigen, neben dem blauen Farbsaum ist auch noch ein schwächer ausgeprägter roter Farbsaum wahrnehmbar. Setze ich den Kontrastbooster vor, bleibt nur noch ein Ansatz von roten Farbsaum sichtbar. Fokussiert ist immer visuell, also auf grün.


    ref-rutten03D.jpg


    Man sieht hier, das blaugrün 486/501nm noch deutllich näher am Fokus sind als ausgeprägtes Grün bei 550nm, während Halpha ziemlich genau den Fokus trifft.

    Von daher sollten die Unschärfen noch nicht zu stark in Erscheinung treten. Eine gute Fokussierung innerhalb des Seeingscheibchens sollte also problemos möglich sein.


    Apochromatic_focus_shift.jpg


    Hier hat das klassische Triplett keine dramatischen Vorteile, die kann es erst bei Kontinuumslicht ausspielen. Nimmt man da bei einem Achromaten statt eines Dualbandfilters ein Zartgelbfilter für Kontinuumsaufnahmen, kann man auch damit den Blausaum im Zaum halten.

  • hobbyknipser

    Hat den Titel des Themas von „6" f6 Achromat gegen 6" f/6 Newton: Fotografie: DSLR mit Duo Schmalband-Filter: Wer bildet schärfer ab?“ zu „6" f6 Achromat gegen 6" f/6 Newton: Fotografie: DSLR mit Duo Schmalband-Filter: Welches Instrument bildet schärfer ab?“ geändert.
  • Hallo, Captn,


    das sind jetzt aber nur Erfahrungen mit einem Achromaten ohne Filter und dem schwachen Contrast-Booster-Filter. Das ist klar, dass man dann noch Farbsäume, also Unschärfen sieht. Ich suche aber Erfahrungen mit einem Duo-Schmalband-Filter ...


    viele Grüße

    Andreas

  • Der Kontrastbooster schneidet am kurzen, blauen Ende ähnlich ab wie ein Dualbandfilter, sicher nicht ganz so drastisch.

    Wenn diese Erfahrungen anscheinend noch keiner gemacht hat, wirst Du der Erste sein. Wir lesen interessiert Deine Ergebnisse.

  • Hallo, Captn,


    hast Du Dir die Filterkurve des Contrast Boosters schon mal genauer angesehen? Ich habe selbst Einen. Dieser Filter hat mit einem Duo-Schmalband.Filter überhaupt nichts zu tun. Er schneidet nur wenig ab (vor Allem Violett) und sonst unregelmäßig einige andere Farbbereiche.

    Ein Duoband-Filter (hier bei mir werden ja nur die Wellenlängen zw. ca. 490 und 514 nm sowie zw. 650 und 660 nm durchgelassen) ist viel viel enger.


    Nachdem, was ich hier gelesen habe, werde ich mir sicher nicht wieder einen Achromaten kaufen. Falls mein Kollege keine Lust hat, seinen Achromaten hierfür einzusetzen, ist das o.k. für mich. Wir haben ja hier auch nur wenige klare Nächte. Die sollte man hierfür nicht unbedingt vergeuden ... nja, vielleicht bei fast vollem Mond, dann könnte es sinnvoll sein ...


    viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Falls mein Kollege keine Lust hat, seinen Achromaten hierfür einzusetzen, ist das o.k. für mich. Wir haben ja hier auch nur wenige klare Nächte. Die sollte man hierfür nicht unbedingt vergeuden ... nja, vielleicht bei fast vollem Mond, dann könnte es sinnvoll sein ...

    wenn es dir nur um den Farbfehler geht musst du bzw. dein Kollege ja nicht gleich stundenlang einen Nebel ausbelichten.

    Da reicht ein Schnappschuss von einem hellen Stern völlig und am Mondrand oder Terminator kann man einen Farbfehler auch ganz gut erkennen.


    Ein solcher Test wäre sogar kritischer da das Seeing bei Kurzzeitbelichtungen sich ja weniger bemerkbar macht und den Fehler daher nicht überdeckt.

    Ich halte so einen Schnappschuss für kein großes Ding und die paar Minuten sollte man doch haben.


    Und erst wenn da alles soweit passt kannst du bzw. dein Kollege ja immer noch eine Langzeitbelichtung machen und mehr Zeit investieren.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    Zitat

    wenn du diese Grafik anschaust dann siehst du das 486 und 656nm einen gemeinsamen Fokus haben.

    Die anderen dort dargestellten Wellenlängen interessihren mit Doubandfilter nicht da dieser nur kleine Bereiche um diese beiden Wellenlängen durchlässt.

    Der gemeinsame Fokus liegt aber nur bei einem bestimmten Abstand von der optischen Achse vor (in dem besagten Diagramm des TS-Individual), auf der Achse und weiter draußen weichen die beiden Foki bei den Wellenlängen dann doch wieder sehr stark voneinander ab. Demnach hätte man ja nur in einem Ringsegment keine Farbsäume mit dem Dualbandfilter oder habe ich da etwas falsch verstanden!?


    Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Der gemeinsame Fokus liegt aber nur bei einem bestimmten Abstand von der optischen Achse vor (in dem besagten Diagramm des TS-Individual), auf der Achse und weiter draußen weichen die beiden Foki bei den Wellenlängen dann doch wieder sehr stark voneinander ab. Demnach hätte man ja nur in einem Ringsegment keine Farbsäume mit dem Dualbandfilter oder habe ich da etwas falsch verstanden!?

    zum grundsätzlichen Verständnis so eines LSA Diagramms.

    Die senkrechte Achse stellt nicht etwa das Feld dar sondern die Einfallshöhe des Strahls auf die Optik.

    In der senkrechten Achse ganz unten ist die Mitte der Optik und ganz oben ist der äußere Rand der Optik.

    Damit lässt sich also die sphärische Korrektur beurteilen also der Unterschied zwischen dem Fokuspunkt der Strahlen in die Mitte der Optik zum Fokuspunkt der Strahlen am äußeren Rand der Optik.


    Wie du bemerkt hast ist dieser nicht gleich aber das hat mit dem Farblängsfehler nichts zu tun sondern mit der sphärischen Korrektur und dem Gaußfehler.

    Der Gaußfehler ist die Veränderung der sphärischen Korrektur mit der Wellenlänge.

    Wie ich hier auch schon mal erwähnte ist der Gaußfehler bei einem einfachem F6 Refraktor schon deutlich spürbar aber das trifft auf ED und SDs Doublets und auch auf die meisten Triplets genauso zu.

    Du wirst diese gekrümmten Kurven im LSA Diagramm also auch dort sehen.

    Hier zb. mal der Takahashi TSA 102, ein erstklassiges FPL53 Triplet.


    https://www.telescope-optics.net/images/takahashi102.png


    Wenn es um den Farblängsfehler geht müssten wir die Einfallshöhe bei 70% der Öffnung betrachten weil das der Punkt ist auf den man bei SA der Grundordnung fokussiert um die beste Abbildung zu erhalten.

    Wie du siehst liegen beim TSA102 alle Kurven in der 0,7 Zone sehr nah beieinander und darum ist hier der Farblängsfehler sehr klein.


    Das ist bei dem Achromat natürlich ganz anders aber auch hier kreuzen sich die Kurven für 486nm und 656nm in der 0,7 Zone.

    Und da man wie gesagt für die beste Abbildung auf die 0,7 Zone fokussiert haben beide Wellenlängen den gleichen Fokus.

    Ich hatte das LSA Diagramm für so einen FH mit Fokus auf 486/656nm ja schon gezeigt.


    https://www.astrotreff.de/index.php?attachment/54515-fh150-900a-jpg/


    Und nun vergleiche mal mit dem Triplet APO dessen LSA Diagramm ich oben verlinkt habe.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    danke für die Erläuterung! Du hast natürlich Recht, das Diagramm gilt für den Ort der Linse nicht für die Bildebene, mein Denkfehler. Warum nimmt man die 0,7 Zone, weil das die Trennlinie der Hälfte der Flächen innerhalb und außerhalb dieser Zone darstellt?


    Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,



    Warum nimmt man die 0,7 Zone, weil das die Trennlinie der Hälfte der Flächen innerhalb und außerhalb dieser Zone darstellt?


    ja ganz genau so ist es.

    Es ergibt sich dann der kleinste RMS und damit der beste Strehl also die beste Abbildung.

    Der RMS ist ja nach Fläche gewichtet.


    Man kann das mit einem Optikdesign Programm leicht überprüfen.

    Lässt man das Programm beim Fokussieren nach dem kleinsten RMS suchen landet man bei SA der Grundordnung immer in der 0,7 Zone.


    Grüße Gerd

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