Genial einfaches Tuning für 8 Zoll f/6 Dobsons

  • Hallo Chris,


    gib mir mal die Angaben, die ich wollte also......


    Wenn Du jetzt noch die Höhe des Okularauszuges über Tubus eingefahren und ausgefahren sowie die Länge einer eventuell benötigten Verlängerungshülse misst, dann kann man damit grob rechnen.

    .......das reicht erst mal fürs Grobe.

    Die Länge des OAZ-Rohrs sagt mir, dass der etwa 70 mm über den Tubus baut, aber mess es bitte nach.


    Gruß

    Günther


    PS: Eine gebogene Spinne produziert keine Spikes.

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Chris,



    Bei 80 mm Bauhöhe und 65 mm Fokussierweg handelt es sich wahrscheinlich noch um einen Zahn- und Trieb Okularauszug mit Gleitlagern. Du müsstest am Rohr eine Zahnstange sehen. Damit dürftest Du noch einen Newton haben, er ohne die lästigen Verlängerungshülsen für visuellen Fokus auskommt!?

    Da ist dann ein 50er Fangspiegel, so wie er drin ist, ziemlich auf Kante genäht und ein 54er üppig.

    Ohne Not würde ich da keinen 63er einbauen, siehe Beitrag #24.


    Ungünstig bei diesen Okularauszügen ist, dass sie schon in mittlerer Fokuslage ziemlich weit in den Tubus und damit auch in den Strahlengang ragen.

    Wir unterhalten uns hier über mittig sitzende Fangspiegel mit 47 mm, 54 oder 64 mm Durchmesser, und dann nehmen die Erbauer unserer Teleskope in Kauf, dass ein 57 mm dickes Rohr von der Seite bis zu 60 mm in den Strahlengang fährt und bei Okularen die den Fokus sehr weit innen liegen haben, fast am Fangspiegel kratzt.


    Nun kann man wieder fragen, was dann ein 63 mm Fangspiegel denn noch kaputt machen soll, aber mit dem Motto fährt man irgendwann gegen die Wand. Die Frage ist halt, was ist Dir der Dobson und die Beobachtung damit wert, sowohl an Geld, als auch an Einsatz und eventuell etwas Spass an der Bastelei.

    Und wenn Du das Ding total verbastelst, Du lernst dabei wie Teleskope funktionieren und wie DU tickst.

    Dein nächster Kauf sieht dann sehr wahrscheinlich anders aus.


    Ich würde mir irgendwann einen 50er Fangspiegel abgreifen und außerdem noch....langfristig.... auf einen der derzeit gängigen Crayford Okularauszüge mit 70 mm Bauhöhe spekulieren. Da ragt das Innenrohr nicht so weit in den Tubus und man kann es eventuell sogar noch ohne sonstige Veränderungen 10 mm absägen. Dafür muss man das Loch im Tubus etwas erweitern und zwar nach vorne, dann passt die Fokuslage wieder und er 50er Fangspiegel ist von der Ausleuchtung her genial, von der Obstruktion her mit 25% gut im Rahmen.


    PS: Sollte so was wie im letzten Absatz beschrieben, mal anstehen, gibts natürlich Hilfe in Wort und Bild.


    SW_OAZ_5.jpg

    Bei dem Ding wurden sogar die Laufrollen erfolgreich versetzt.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

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  • Hallo Chris,

    die Tipps vom Günther finde ich gut. Besonders am Fangspiegel und der Fangspiegelhalterung würde ich nicht sparen, da dieser eine der beiden optischen Flächen hat, die für die Abbildung verantwortlich sind. Wenn ein günstiger Fangspiegel Astigmatismus hätte, dann verschlechtert sich das ganze optische System und ein unnötig großer Fangspiegel kostet Dich auch unnötig Kontrast (siehe Günther). Velourfolie zum Auskleiden des Tubus ist grundsätzlich gut um den Kontrast zu verbessern und Streulicht zu unterdrücken..

    Bei den gekuvten Fangspiegelstreben gibt es unterschiedliche Ansichten. Es gibt dann zwar keine Spikes, aber noch ist unklar ob Dich die Spikes überhaupt stören. Am Mond wirkst Du sowieos keine Spikes sehen, allerhöchstens an hellen Sternen und hellen Planeten. Durch die gekurvten Fangspiegelstreben erkaufst Du die den spikefreien Blick durch etwas mehr Helligkeit um helle Objekte und damit etwas geringeren Kontrast. Ich habe mich an meinen Newton dagegen entschieden, aber das ist eine persönliche Entscheidung. Vieles hat Vor- und Nachteile. Das mit den gekurvten Fangspiegelspinnen wäre für mich etwas zum einmal ausprobieren, wenn sonst alles getunt ist oder die Spikes so schrecklich sind, dass sie einem das Beobachten verleiden. Klar gefällt mit der Anblick im APO ohne Spikes, aber da schweben die Planeten dann halt wirklich vor schwarzem Himmel ohne Aufhellung/Streulicht/Beungungslicht um den Planeten und mit den Spikes im Newton kann ich auch gut leben.

    Servus,

    Roland

  • Ungünstig bei diesen Okularauszügen ist, dass sie schon in mittlerer Fokuslage ziemlich weit in den Tubus und damit auch in den Strahlengang ragen.

    Auch richtig, ist mir schon aufgefalle :(



    sowohl an Geld, als auch an Einsatz und eventuell etwas Spass an der Bastelei.

    Beim Basteln bin ich dabei :thumbup: das macht mir Spaß und hilft mir beim Abschalten von der Arbeit. Bei Geld würde ich eher haushalten...

    Auf Thingiverse habe ich einen druckbaren 2" OAZ gesehen. Das drucken und die Lager kosten fast nichts. Den lasse ich mal raus und schauen dann ob er stabil ist


    Und wenn Du das Ding total verbastelst, Du lernst dabei wie Teleskope funktionieren und wie DU tickst.

    :thumbup: Genau das war mein Gedanke

    Für den Dobson habe ich 100€ bezahlt und zum lernen ist der Top

  • Okay Chris,


    es war ohnehin auf Dauer nicht zu vermeiden, dann zeige ich jetzt mal mein Gesicht.


    Gedruckter OAZ


    OAZ_1_Metallklammer_klein.jpg


    Das gedruckte Ding hat seine Tücken und ich bin dankbar für Mitdenker und neue Lösungsansätze.

    Letztlich wäre m.E. eine Umstellung auf Zahn- und Trieb mit Reiblager, aslo ohne den großen Druck, den das Crayfordprinzip für die Funktion benötigt, eventuell ein guter Weg.

    Das Teil ist halt, mit nur 40 mm Bauhöhe eingefahren, extrem wünschenswert.


    Gruß

    Günther


    PS: Taukappe

  • Hallo Chris,


    ob es so etwas wie Idealmaße gibt, weiß ich nicht.


    Eine einfache Kontrolle ist imho als Anhalt hilfreich:

    - Man sollte (mindestens) durch den Okularauszug (ohne Okular) nicht aus dem Tubus herausschuen können.


    Das wird bei dir nicht gehen (Maße grob angenähert):

    Eine zusätzliche Streulichblende wird keinen allzu großen Effekt haben.


    Velour im Tubus, mindestens auf den vorderen 25 cm gegenüber dem Okularauszug sollte deutlich helfen.

    Auch eine Velour-Einlage auf den unteren vielleicht drei bis vier cm im Okularauszugsrohr kann helfen.


    CS

    Harold

  • Moin Günther,

    Das Teil ist halt, mit nur 40 mm Bauhöhe eingefahren, extrem wünschenswert.


    Gruß

    Günther


    Als "Einschränkung" würde ich nur anmerken, dass ein extrem kurzes OAZ-Rohr nur hilfreich ist, so lange nicht regelmäßig Zubehör verwendet wird, dessen Eintauchtiefe größer ist. Auch wird der mögliche Fokusweg sehr kurz oder/und der Abstand der Lager sehr klein. Mindestens bei schwerem Zubehör oder/und solchem mit deutlich unterschiedlicher Fokuslage könnte das problematisch werden. (Bei mir "hängen" schon mal ca. 1,5 kg am OAZ).


    Auf jeden Fall coole Bastelei :thumbup: und erstaunlich, was mit den Druckern so geht.


    CS

    Harold

  • Hallo Harold,


    wie gesagt, der Okularauszug hat noch seine Einschränkungen, aber bei mir hängt sehr oft ein Binoansatz dran


    20210518_221929_Klein.jpg  Sonne_24_04_22_Klein.png


    Funktioniert.

    Das A uund O ist natürlich der lange vordere Tubusüberstand bzw die Tau-/Störlichtkappe und die Innenvelopurierung, damit eben kein Störlicht in die Fangspiegel- und OAZ-Ebene gelangt.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Gedruckter OAZ

    Sehr interessantes Projekt, finde gut, dass du das auf der Website beschreibst.

    Hatte bisher nur die Druckdateien auf Thingiverse / Printables gefunden und dort ist die Beschreibung sehr spärlich.


    Den hier habe ich diese Woche gedruckt:

    2" Crayford Focuser von SDHayes | Kostenloses STL-Modell herunterladen | Printables.com
    My take on a very nice Thingiverse design Alternate focuser for the Hadley 114/900 project | Kostenlose 3D-druckbare STL-Modelle herunterladen
    www.printables.com

    aber noch nicht zusammengebaut, da die Lager noch am Postweg sind.

    Das Auszugsrohr habe ich aus Resin gedruckt, damit es möglichst glatt ist und sich bei Einführen des Okulars nichts verkanntet. Die restlichen Teile habe ich aus GreenTech Pro am FDM-Drucker gedruckt, da das Material recht stabil ist. Momentan ist das alles noch nicht auf Stabilität optimiert, da das immer mit einem erhöhten Gewicht einher geht. Außerdem vermute ich, dass der OAZ auch so schon stabil genug sein wird.


    Wie gesagt, bisher habe ich mit dem Teile keine Erfahrung aber meine Vermutung wäre, dass man durch Desing- und Druckoptimierung den Plastik OAZ steifer als den Blechtubus bekommt.

  • C) - Der Abstand der Brennebene von der Mittelachse des Teleskopes (Oberkante des Okularauszugrohres an dem Punkt, an den ein Plössl Okular (ohne Barlow, ...) auf unendlich fokussiert ist)


    also jetzt habe ich mit einem Baader 10mm Ortho den Polarstern scharf gestellt, dann ein Blatt Papier in den Tubus geworfen, das Okular ausgebaut und den Laser am OAZ angelegt und gemessen. Ergebnis 1194 mm


    Das Blatt war 1/4 DIN A4 groß. +/-2mm hat der Laser und die restlichen mm könnten evtl. davon kommen, dass das Papier nicht glatt am Spiegel liegt 🤔

  • Hallo zusammen,


    da ich an Weihnachten vermutlich wieder etwas Zeit zum Basteln habe, würde ich das Thema jetzt nochmal aufgreifen.

    Mittlerweile habe ich einen 2" OAZ montiert, nämlich diesen hier: https://www.printables.com/de/…-focuser-reinforced/files

    Neulich habe ich dort alle Okulare durch getestet, die 1,25" mit Adapter, der natürlich ein bisschen aufträgt. Ergebnis: zum scharfstellen hat der OAZ eine länge zwischen 115m und 125 mm. Ich war erstaunt, wie wenig Verstellweg ich da tatsächlich brauche. Habe ich da irgendwo einen Fehler gemacht oder habe ich da Glück, dass alle so nah zusammen liegen oder ist das normal?


    Wenn ich keinen Denkfehler habe, dann kann ich jetzt einen kürzeren OAZ verbauen und dafür den Tubus verlängern. Wenn ich den OAZ z.B. um 70 mm kürzer gestalte, dann kann ich den Haupttubus nach hinten um 70 mm verlängern und dann einen entsprechend kleineren Fangspiegel verbauen, richtig?


    Jetzt meine Fragen, wenn ich momentan nur 10 mm Verstellweg benötige, dann würden mir ja 30 mm Stellweg bei dem neuen OAZ locker reichen oder sollte ich aus irgendeine Grund mehr berücksichtigen?

    Wenn ich den Haupttubus um 70 mm verlängere, wie groß müsste der FS dann sein?

  • Hallo Chris,


    es gibt Okulare mit extremen Fokallagen, aber ich benötige auch mein meinen Zoomokularen und mit dem Binoansatz nur 30 mm Stellweg.

    Wenn Du das Okular mit der mittleren Fokallage bei Dir nimmst und davon jewels 15-20 mm nach innen und außen gehst, sollte das locker ausreichen. Alternativ gehst Du etwas mehr nach innen, weil ein Okular etwas herausziehen und klemmen geht immer, beim nach innen hämmern geht meistens was kaputt. :S


    Deine Überlegungen sind grundsätzlich richtig, aber besser man arbeitet mit genauen Angaben und damit füttere ich gerne in des Programm "MyNewton"

    Das Freeware Programm reicht aus um die nötigen Änderungen vorzunehmen, es gibt auch noch andere ähnliche Programme.


    Wenn ich jetzt nur mal meinen 8 Zoll f/6 Newton nehme und setzt die Höhe des eingefahrenen Okularauszuges auf 110 mm, dann bräuchte ich einen 54er Fangspiegel.

    Gehe ich mit der Höhe des eingefahrenen OAZ auf 70 mm, bräuchte ich einen 47 mm Fangspiegel und der Tubus wird in logischer Konsequenz wegen der Anpassung der Fokuslage 40 mm länger.


    Es geht in meinem Beispiel um den Unterschied von 23,5% zu 27% Obstruktion bei etwa gleicher gleicher Feldausleuchtung (runde 12mm FOV zu 100%).

    Wie das bei Deinem Newton jetzt ausschaut und was Du an Verbesserungen eventuell machen kannst, erfährst Du recht leicht über die erwähnten Programme.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Also jetzt habe ich versucht die Daten bei my Newton eingegeben und ich muss mich irgendwo vermessen haben, dann das Programm sagt, dass mein Tubus 1133 mm lang ist, er ist aber nur 1100 mm lang. Kann ich dass korrigieren?

    Ich konnte kein Feld für die Tubuslänge finden.

    Hier die Datei, die ich in myNewton gespeichert habe:

    File-Upload.net - GalaxyDobsonD8.newton.xml

    Die Tubuslänge ist jetzt ja der Parameter den ich Verändern möchte und gerade den kann man nicht einstellen.

  • hallo Chris,


    ich schätze, das liegt an den vorderen und hinteren Tubusüberhängen die das Programm vorgibt.

    Die kannst Du unter dem Reiter Tubus in den Punkten Abstand Spiegel zum Tubusende und Abstand Okularauszug zum Tubusende verändern.


    Wichtig sind der Tubusdurchmesser und die Wanddicke sowie die Angaben unter dem Punkt Maße. Die sollten passen denn wenn ich da nachrechne komme ich auf 1200 mm.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Tatsächlich war dort ein Fehler.

    Habe das Teleskop zerlegt und nachdem der Ring vorne weg ist, ist der OAZ nur 100 mm von der vorderen Kannte weg. Jetzt fehlen noch etwa 13mm. Vermutlich sind noch etwa 5mm hinten zu holen, ich habe nämlich nicht von den Befestigungslöchern weg gemessen sondern von der Auflage, auf der der Spiegelträger aufliegen würde, wenn man ihn ganz in den Tubus rein schieben würde. Darum habe ich die 5mm hinten einfach mal abgezogen. Jetzt fehlen noch 8 mm. Vermutlich ist das einfach die Summe der Messfehler.

    Kann ich damit schon arbeiten oder muss es wirklich auf den mm genau sein?


    Wie kann ich jetzt herausfinden, welche Auswirkungen es gibt, wenn ich den Tubus verlängere?

  • Hallo Chris,


    damit kann man locker arbeiten, vor allem wenn du die Tubusverlängerung so machst wie ich eingangs vorschlage, also mit einem Verlängerungsrohr zum Aufstecken.

    Das machst Du lang genug und so passend, dass Du gut aufstecken aber noch verschieben kannst.

    Erst wenn der Fokus für Dich mit allen Okularen genau passt, schraubst Du fest.

    Auf einen Zentimeter mehr oder weniger Abstand vom Hauptspiegel kommt es bei der Fangspiegelgröße nicht an, wenn Du ihn nicht von Anfang an sehr klein wählst.

    Zu klein ist beim Fangspiegel schlechter als geringfügig zu groß.

    Wenn Deine Daten in etwa passen und Du es so machst, also den Tubus runde 40 mm verlängerst und den OAZ entsprechend kürzer machst, kann ein 47er Fangspiegel rein. Dann geht trotz der deutlich geringeren Obstruktion die Ausleuchtung von derzeit sehr knappen 8,8 mm auf fast 12 mm hoch.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

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