MGEN 2 - der 1. Einsatz - mit Erfolgserlebnis

  • Hallo Leute,


    ich habe es endlich geschafft und mein MGEN2 Autoguider gestern Nacht mit meinem 8“ Newton (besser gesagt mit dem 9x50 Sucherfernrohr) in Betrieb genommen :D .

    Bereits vor Wochen auf die aktuellste Firmware 2.61 upgedatet, schlummerte der Gute in der Kiste.

    Gestern (Schleierwolken und Halbmond) dachte ich mir, es ist die Beste Zeit und was soll ich sagen, ich hatte direkt beim ersten Mal Erfolg.

    Im Internet habe ich eine deutsche Kurzanleitung von Andreas Schupies gefunden, die alles komprimiert erklärt.


    Schwierig war nur die Brennweite vom Sucherrohr rauszufinden.
    180mm waren im MGEN voreingestellt. Ich habe es so gelassen und von Hand fokusiert (zuerst durchgeschaut und scharf gestellt, war aber natürlich dann mit der Kamera nicht scharf, also weiter fokussiert, bis ich endlich im kleinen Display die ersten Sterne sah).

    Dann auf „AG Start“ gedrückt und der Autoguider hat wunderbar den Leitstern in der Mitte gehalten und die EQ6 gesteuert.

    Man sieht das an den kleinen roten Lichtern der 4 Achsen, die unterschiedlich Blinken sowie die EQ6, die nun ganz anders klingt (richtig gestresst wird) und nicht mehr so schön gleichmäßig surrt.

    Mir war egal, wo ich war (ca. oberhalb vom Schwan). Ich habe mit meiner Canon EOS 700Da dann immerhin 9 Ligths á 30s + Darks und Bias gemacht. Danach war es doch zu spät und ich habe Schluß gemacht.

    Das kam dabei heraus (zumindest sind die Sterne einigermaßen Rund (außer an den Rändern)).


    Jetzt geht es an weitere Versuche.

    Mir ist z.B. noch unklar: an der EQ6 Handsteuerbox hatte ich beim Tracking „Siderial“ angewählt oder ist doch Siderial + PEC besser?

    Auch kann der Apparat viel mehr, was ich noch erkunden muß aber der Anfang ist gemacht 8).


    27.06.2023

    00:12 Uhr

    30s

    ISO3200

    RAW

    Teleskop: Skywatcher N 200/1000 PDS Explorer

    Montierung: Skywatcher AZ-EQ6 GT

    Kamera: Canon EOS 700Da

    Aufnahmeort: Sternwarte (Rolldachhütte)

    Belichtung: 9 x 30s = 4m 29s; + 6 Darks, 5 Bias

    Bildbearbeitung: DeepSkyStacker 5.1.3: Stacking und Export als FITS 16 Bit, Fitswork 4.47: Histogramm bearbeitet und als jpg gespeichert


    Also für mich ein absolutes Erfolgserlebnis, das ich mit Euch teilen wollte und es vielleicht dem einen oder anderen hier im Forum Mut macht es auch zu probieren.


    Grüße

    Andreas

  • Hi Andreas,


    Glückwunsch zum erfolgreichen Guiding-Einstieg mit dem MGEN! Ich hab noch die Aufregung in Erinnerung, als ich vor ziemlich genau 1 Jahr mein erstes Guiding damit versucht hab. Und dann gleich völlig Mutig auf IC 1805 los gegangen bin :P

    Hat auch bei mir auf Anhieb geklappt.
    Ich bin inzwischen echt überzeugt von dem Gerät, das Teil läuft wirklich zuverlässig. Ich denke, da wirst du sicher viel Freude dran beim Fotografieren haben.


    Und wir alle hier dann beim Betrachten deiner Bilder :)

    LG & CS, Nick

  • Hi Nick,

    vielen Dank für die Rückmeldung.

    Ja, das Erlebnis war echt toll und das es auch sofort geklappt hat war cool.

    Natürlich hat es eben beim 2. Mal nicht gleich geklappt, weil ich vergessen habe zu kalibrieren =O. Da war ich einfach zu schnell mit dem Start und habe mich gewundert warum mein Stern rausläuft.

    Grade halt ich mit dem Quadruplet auf den Nordamerika Nebel direkt drauf. 60s.

    Grüße

    Andreas

  • Hallo


    Bei nach außen gezogenen Sternen ist.es keine Bildfelddrehung

    Du kannst versuchen einen Randstern Rund zu fokussieren und kontrollieren ob die Mitte noch scharf ist, Spikes , Bathinowmaske?

    Wenn nicht Korrektorabstand


    Mit der 1000D hab ich meist bei Iso400 20min belichtet...Bei F/3

    Sei nicht so feige mit der Zeit wenn das guiding läuft.


    Gruß Frank

  • Hallo Andreas,


    auch von mir Gratulation :thumbup: .

    Ich habe den MGEN3 und möchte ihn auch nicht missen.

    Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass das Teil vor 3 Jahren eine ewig lange Lieferzeit hatte und ich gefühlt fast genauso lange gebraucht habe, um mit dem Guidingrohr in den Fokus zu kommen :D.

    Seitdem habe ich die Finger davon gelassen :D :D :D und bis auf ganz wenige Ausnahmen läuft er äußerst zuverlässig.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Mit der 1000D hab ich meist bei Iso400 20min belichtet...Bei F/3

    Hallo Frank, da hab ich direkt ne Zwischenfrage:
    Wie sieht es bei so langen Belichtunhgszeiten mit dem thermischen Chip-Rauschen aus? Steigt das ab einer bestimmten Belichtungszeit stark an?
    Ich frage, weil ich mir demnächst einen Dual Narrowband Filter zulegen möchte, und da sind ja längere Belichtungszeiten gefragt.
    Bei meiner 600D waren die längsten Belichtungen, die ich besher gemacht habe 6 min bei ISO 800, da wars noch okay mit dem Rauschen.
    LG, Nick

  • HLlo


    Musst du mal paar Darks schießen , der Chip kommt ja auf Temperatur , da nützt 1s Pause bis zur nächsten Belichtung nichts.

    Klar doppelt ISO halbe Zeit, der optimale ISO Wert muss man auch ermitteln schwankt selbst in der Modelreihe .

    Doppelte Belichtungszeit auch doppeltes Signal, dem Ausleserauschen egal, und dem Restlichem Rauschen das steigt nicht linear, eher weniger und gegen vieles , unterschiedliche Pixelempfindlichkeit hilft Flat, Hotpixel hilft Dark, gegen Alles dazu noch dithern

    Maximale Einzelbelichtung ist nicht zu viele Sterne ausbrennen, was guiding und Einnordung hergibt, Ausschussquote. Für gutes Stacking ca. 16 Bilder.

    Satelitenspuren gehen raus, kleine unregelmäßige Guidefeler auch, die letztlich 1s Satelit schwächt sich durch weiteres Objektsignal schon in Einzelbild ab.

    Du hast schon im Einzelbild mehr Bittiefe, mit bisschen Tricki habe ich M8 dank Softwarebin schon mit 1x20min. Du verstehst was ich meine, warst ja schon bei 6min.

    Bei länger kann Leitrohr oder Spiegelschift stören? Oder Bildfelddrehung wegen schlechter Einnordung.

    Rantasten


    Gruß Frank

  • Hi Frank,

    danke für die Info. Ja, Darks, Flats, Biases mache / habe ich natürlich. Dithern tu ich auch. Mich hat nur interessiert, ob das Rauschen mit längerer Bel. Zeit stark ansteigt, das ist offensichtlich nicht der Fall. Super.

    LG, Nick

  • Hi Frank,

    danke für die Info. Ja, Darks, Flats, Biases mache / habe ich natürlich. Dithern tu ich auch. Mich hat nur interessiert, ob das Rauschen mit längerer Bel. Zeit stark ansteigt, das ist offensichtlich nicht der Fall. Super.

    LG, Nick

    Gibt Darbibliotheken da gibst du Chiptemperatur ISO Zeit ein und Toleranzbereich und bekommst aus dem Header gelesen passend rausgesucht, auch für DSLR RAW

    Funktioniert eine Weile


    Gruß Frank

  • Hallo Leute,


    und Danke für euer Feedback. Genau das brauche ich um weiter zu kommen.


    Da ist es nun.

    Mein 2. MGEN Autoguider Ergebnis. Der Nordamerikanebel (NGC7000).

    ( FRANK21: ich habe mich getraut, jetzt waren es schon 60s Belichtung :D).


    Diesmal mit dem Quadruplet und es hat wieder (für mich) wunderbar funktioniert. Sterne sind rund.

    Ja, ist bestimmt zu rot und links oben habe ich einen fetten Strich, der vermutlich auf dem Sensor ist

    aber ich bin erst an den Anfängen der Bildbearbeitung und für mich ist das schon ein Hammer Ergebnis für 20 Minuten Belichtung :S:


    29.06.2023

    00:02 Uhr

    60s

    ISO3200

    RAW


    Teleskop: TS APO65Q Quadruplet Astrograph 65mm f/6,5 Brennweite 420mm

    Montierung: Skywatcher AZ-EQ6 GT

    Kamera: Canon EOS 700Da

    Autoguider: Lacerta MGEN 2 (v 2.61)

    Aufnahmeort: Sternwarte (Rolldachhütte)

    Belichtung: 21 x 60s = 20m 42s; + 4 Darks, 5 Bias

    Bildbearbeitung: DeepSkyStacker 5.1.3: Stacking und Export als FITS 16 Bit, Fitswork 4.47: Histogramm bearbeitet und als jpg gespeichert; Irfanview: von 2MB auf 200kB verkleinert (Größe verändert).


    Grüße

    Andreas

  • nächstes Level:bearbeiten, glätten ,Waveletfilter

    oberer Regler 60-70%max

    nach untern rasch weniger, rödelt bisschen,

    dann auf Detail reinzoomen, und rechts Details, Achtung keine schwarzen Kringel machen Regler wechselwirken teils, geil ist Liveveränderung


    viel Spaß falls kein Himmel


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne meinen Faden weiter Nutzen um meine Weiterentwicklung hier festzuhalten.

    Nun habe ich etwas sinnvoller an den Reglern gespielt und auch Bilder aus 3 Nächten anstelle 1 Nacht kombiniert.

    Ich habe einfach mal alles zusammengeworfen was ich hatte:


    25.06.2023

    00:40 Uhr

    10s

    ISO6400

    35 Ligths, 5 Darks, 5 Bias


    26.06.2023

    00:02 Uhr

    10s

    ISO6400

    85 Ligths, 8 Darks, 5 Bias


    29.06.2023

    00:02 Uhr

    60s

    ISO3200

    21 Ligths, 4 Darks, 5 Bias


    Teleskop: TS APO65Q Quadruplet Astrograph 65mm f/6,5 Brennweite 420mm

    Montierung: Skywatcher AZ-EQ6 GT

    Kamera: Canon EOS 700Da

    Autoguider: Lacerta MGEN 2 (v 2.61)

    Aufnahmeort: Sternwarte (Rolldachhütte)

    Belichtung: 35 x 10s = 6m + 85 x 10s = 14m + 21 x 60s = 21m => gesamt: 41Minuten


    Bildbearbeitung:

    - DeepSkyStacker 5.1.5: Stacking und Export als FITS 16 Bit

    - Fitswork 4.47: nach Stefan Seip -> zuerst das Histogramm, dann die Gradationskurve und dann die Farbsättigung bearbeitet (das ganze 2x hintereinander) und als jpg gespeichert



    Mal zum Vergleich, wie es mit Photoshop CS2 aussieht, finde ich aber selber zu übertrieben und knallig:



    Grüße

    Andreas

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