Guiding Desaster...

  • Hallo und guten Morgen....


    wobei so gut fühle ich mich derzeit gerade nicht... :(

    Folgendes; gestern Samstag vor einer Woche habe ich mit den Aufnahmen vom IC5146 begonnen. Es kam gut 2.5 h wirklich ausgezeichnetes Material zusammen. Nun, in der Nacht auf heute wollte ich mit den Aufnahmen weiterfahren...

    es ist kaum zu glauben, aber ich habe tatsächlich bis 03.30 Uhr versucht, zumindest ein Light "in den Kasten zu bringen"... nada, rien, niente, zero, nichts... die RA-Achse war mit keinen Mitteln zu bändigen...

    Equipement und Einstellungen waren mit der Vorwoche identisch. Seeing (soweit ich das zu beurteilen vermag) in etwa auch... lediglich ein leicht böiger Wind war mehr oder weniger konstant vorhanden. Kann es sein, dass dies die RA-Achse um bis zu 8 und mehr Bogenminuten "rausdrückt"...?

    Selbst ein mehrfach ausgeführtes PA mit durchschnittlichem Fehler von gerade mal 4-6" und anschliessender Neukalibrierung des Guidings halfen nichts... mit den Aggressionswerten versucht das Ganze zu besänftigen, Guidingrate der CEM40 verändert, selbst die Belichtungszeit der Guidecam (ASI120) verlängert... in purer Verzweiflung das komplette System (ASI Air+) mehrfach komplett runter gefahren... ich habe wirklich alle mir bekannten Möglichkeiten ins Spiel gebracht, leider jedoch umsonst...

    Kennt jemand von Euch dieses leidige "Phänomen"...? und hat eventuell einen Tipp zur Abhilfe...? Ich wäre Euch wirklich sehr dankbar, denn in der kommenden Nacht wollte ich eigentlich auf einen meiner bevorzugten Alpen-Beobachtungsplätze...

    Wäre halt schon recht ärgerlich, sollte das ebenfalls nichts werden...


    vorab bereits allen ein herzliches Dankeschön und beste Grüsse aus dem Süden, Peter

  • Hallo Peter

    Das ist natürlich nicht schön. :huh:

    Wie hat sich die RA-Achse den genau verhalten?

    Hat sich gependelt oder lief sie zu schnell oder gezittert?

    Du schreibst ja nur das vielleicht der Wind sie "ausdrückt".

    Das kann ich mir nicht vorstellen, bei böigem Wind hast du halt viele Zitterbilder.

    Hast du mal ohne Guiding versucht :/.

    Was hast du für eine Optik auf der CEM?

    Gruß

    Andreas

  • Salü Andreas…

    ich hoffe man sieht was auf dem Screenshot… die zum Teil heftigen Ausschläge habe ich versucht mit weniger aggressivem Guiding gegen zu steuern…

    ich hatte das Gefühl, die jeweilige Korrektur des Systems war zu heftig und hat das Ganze „aufgeschaukelt“…

    Benutzt habe ich gestern den 107er Askar mit den Evo-50er als Guidscope… nöö, ohne Guiding hab ich‘s nicht versucht… die Sterne waren eigentlich als solche zu erkennen, hatten aber alle oben und unten ein Schwänzchen…


    beste Grüsse aus dem Süden, Peter

  • Hallo Peter


    Und die Dec Achse ging?

    Bei der CEM sind die Schnecken federnd eigentlich Spielfrei gegen das Schneckenrad gedrückt.

    Viel Wind hält es aber auch nicht aus.

    Wenn Dec besser stand muss aber eventuell der Andruck nachgestellt werden....schlimmstenfalls verschiebt sich die Schnecke in den Schneckenlagern


    Gruß Frank

  • Salü Frank…


    ja, die Dec-Achse ging wesentlich besser… nicht so wie sonst, aber meistens so um 1“… normalerweise laufen beide zwischen 0.25 bis 0.40“…

    okay, das mit dem Andruck werde ich auf jeden Fall im Auge behalten… das gesamte System war gut ausbalanciert und „durchgerutscht“ ist mir bis dato noch nie was…


    merci für Deinen Input und beste Grüsse aus dem Süden, Peter

  • Hallo Peter

    :/.. Hmm.. Das sieht auf den ersten Blick nicht nach Windeinfluss aus.

    Bei Wind habe ich die Sternspur immer etwas zitterieger.

    Dein Ausschlag sieht fast gleich weit aus, sieht man auch am Guiding graph.

    Hast du mal per Hand die RA Achse auf Spiel hin überprüft.

    Könnte vielleicht an zu wenig anpressdruck der Schnecke. Liegen.

    Da versucht das Guiding das zu regeln.

    Ich würde den Test per Hand mal machen, und wenn dort Spiel spürbar ist mal

    schauen wie man den Anpressdruck an dem Verriegelungskopf der Achse

    nachstellen kann.

    Ist bestimmt kein Hexenwerk.

    Beim Guiding mit der ASIAIR habe ich fast immer beide Achsen mit 75% aggr.

    am Start.... nur mal so zu Vergleich (Cem60)

    Gruß

    Andreas

  • Salü Andreas…


    Die Verriegelung hat (manuell) kein spürbares Spiel. Sitzt satt und funzt ohne zu klemmen usw….

    Üblicherweise hab ich beide Achen ebenfalls bei 70 oder 80%… und die erzielten Werte sind dabei ausgezeichnet…

    ja, das Einstellen des Drucks geht ziemlich einfach, hatte bis dato aber keinen Anlass da rum zu machen…

    Ich wage es heute Nacht nochmal… wenn‘s wieder nichts werden sollte, dann war ich halt 2 x 2 h vergebends unterwegs….


    merci Andreas und beste Grüsse, Peter

  • Hallo und guten Abend....


    gerne berichte ich Euch noch über den weiteren Verlauf meines samstäglichen Guiding-Desasters...


    Der Wind, der Wind... das himmlische Kind... ja, er war's...!! Ich hatte ja erwähnt, dass es ein wenig böig war in dieser Nacht... nun, der Patron des Bergrestaurants verfügt über eine kleine Wetterstation (sinnigerweise mit Windmesser...) und hat mich am Sonntagnachmittag darüber informiert, dass es eben nicht nur leicht böig war... der aufgezeichnete Spitzenwert betrug in jener Nacht immerhin knapp über 40 km/h... und er kam seitlich rein, deswegen wohl auch die heftigeren Ausschläge in der RA-Achse...

    Mit diesen Erkenntnissen fuhr ich dann gegen Sonntag-Abend zu einem meiner Lieblingsplätze auf der Furka. Die Prognosen versprachen hervorragende Verhältnisse... es versteht sich von selbst, dass es auf über 2400 MüM eben auch immer "etwas luftet"... da ich nach NE/E beobachtete, hatte ich diesmal den Wind von hinten... leicht unterhalb der Passhöhe, auf der Ostseite ist man auf dem dortigen Camper-Parkplatz den Elementen nicht so ausgesetzt... und tatsächlich, diesmal hat die DEC-Achse auf den Wind reagiert... für mich der Beweis, dass eben "das himmlische Kind" Schuld am vornächtlichen Desaster hatte... es nahm aber während der ganzen Zeit der Aufnahmen, nie die Ausmasse vom Samstag an... die Aggressivität behutsam etwas zurück gefahren und zum Ende der kalten Nacht (2-4°) hatte ich rund 3 1/2 h im roten Kästchen... die seeing-Bedingungen waren traumhaft, kurz nach dem Monduntergang gegen 1.20 Uhr stieg die Transparenz nochmal mächtig an... wahrscheinlich entsprachen die Verhältnisse etwa einer Bortle 2, zumindest jedoch knapp darüber...


    hier mal ein Zwischenstand des Bildes vom IC5146... das ist lediglich das Ergebnis von diesen besagten 3 1/2 h, die gut 2 h vom Bernina-Pass (Schmalbandfilter-Aufnahmen) sind da noch nicht integriert...

    Aufgenommen mit ASKAR 107PHQ auf CEM 40 und ZWO ASI 2600 MC-pro, ASI AIR+ und geguidet mit Evo 50 ED und ASI 290 Mini...





    übrigens... um gegen die "fiesen Windattacken" künftig besser gerüstet zu sein, habe ich gleich am Dienstag ein Tri-Pier-Säulenstativ für die CEM geordert... mal schauen, was es bringt... :)


    allen ein erholsamer Feierabend und beste Grüsse aus dem Süden, Peter

  • Hallo


    gerade leicht windgeschützte Lagen sind ein Problem,

    selbst konstanter wind verwirbelt dort und die wechselnden Angriffsrichtungen schütteln es

    ungeschützt konstanter Wind solle besser sein,

    oder massiver Windschutz, ein ganzer großer Wohnwagen oder so, nimm doch mal ein Seidentuch mit und teste es.


    Gruß Frank

  • Servus Peter,


    das erste Bild sieht ja traumhaft aus! Der Kokon-Nebel ist einfach traumhaft schön, vor allem durch seinen Platz am Ende des langen Dunkelnebels. Auf der Furka... muss ein Traum sein!

    Freut mich, dass das Problem jetzt eingekreist und benannt werden konnte. Ich selber guide ja nicht, aber ich spüre auch den Windeinfluss deim Fotografieren mit meiner CEM40. Bei 40km/h Wind würde ich alles verwackelt haben, fürchte ich, da ich ja nichts ausgleiche. Das Fotografieren im Gebirge hat ja oft das Problem des Windes. Da drücke ich die Daumen, dass das Säulenstativ hilft und nicht der Druck aus die Schnecke die Ursache des Problems ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo


    Ich sag es man wieder überspitzt

    Mit 1000kg Monti und dafür lächerlichen 100kg Ungleichgewichtt kannst du mit dem Coronado bei Windstärke 9

    Irgendwelche Gewichtaangaben? Auflösungsangeben die stimmen unter Laboridealbedingungen.

    Wir haben definitiv fast immer Pech, klarer Himmel gutes seeing,bei Neumond ohne Wind,

    Wie jetzt Tubus ausgeführt, Teleskop beschlagen?

    10x im Jahr schon schwer hinzubekommen, reduzier es noch auf geht nur am WE.

    Manchmal spinnt noch das Guiding?

    Du musst deine Erwartungen den Bedingungen anpassen.

    In 10 Jahren hast du gelernt wann du zufrieden sein musst oder was du Aufrüsten musst.


    Gruß Frank

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