Fotos mit alter SLR-Kamera: Woher kommen die Reflexionen?

  • Kann mir jemand sagen, wie solche Reflektionen mit einer simpeln alten Spiegereflex zustande kommen ? Ist eins meiner ersten Fotos im Garten in Bremen mit einer Nikon D5000.


    Zwar keine hohe Auflösung - dennoch hübsch irgendwie

  • JSchmoll

    Hat den Titel des Themas von „Reflektionen mit alter Spiegereflex zustande kommen ?“ zu „Fotos mit alter SLR-Kamera: Woher kommen die Reflexionen?“ geändert.
  • Hallo Andreas,


    ich habe mir mal erlaubt, Deinen Titel etwas klarer zu formulieren.


    Was Du dort siehst, wird auch gern als "Lensflare" oder als "Geisterbild" bezeichnet. Gerade Zoomobjektive mit ihrer hohen Linsenzahl sind empfindlich dafuer. Du hast entweder ein helles Objekt im Bild, oder es befindet sich unweit ausserhalb des Gesichtsfeldes. So werden einige Strahlen an Linsen reflektiert und dabei der Strahlengang komplett abgeaendert. Finden zwei (oder allgemein eine gerade Anzahl) solcher internen Reflexionen statt, landet das Licht auf dem Detektor. Die meisten dieser Geisterbilder sind allerdings so stark defokussiert, dass sie in der Praxis keine Rolle spielen. Jedoch kann es dazu kommen, dass ein Geisterbild leidlich scharf abgebildet wird. Trotz der geringen Reflektivitaet der Linsen (die ja zur Reflexunterdrueckung verguetet sind) bildet sich dann bei hellen Objekten ein wahrnehmbares Abbild, das allerdings durch optische Fehler verzerrt ist. Das Kreuz zum Beispiel ist ein huebscher Astigmatismus.


    Mit Deiner alten SLR-Kamera ist alles in Ordnung. Es ist das Objektiv.

  • Alles klar ! Danke für die schnelle und kompetente Antwort. Dachte erst dass sei vielleicht ein Planet oder irgend ne Reflexion aus der Stadt

  • Alles klar ! Danke für die schnelle und kompetente Antwort. Dachte erst dass sei vielleicht ein Planet oder irgend ne Reflexion aus der Stadt

  • Zitat

    Ich nehme mal an, das gelbe ist ein Planet ? Jemand eine Idee was das ist ?

    Im letzten Bild hast Du in der Bildmitte das Sternbild der Zwillinge. Die beiden Hauptsterne Castor und Pollux sind ein bisschen oberhalb der Bildmitte zu sehen. Das helle Objekt rechts unterhalb davon ist Mars. Also in der Tat ein Planet.


    Deine Aufnahmen sind leicht unscharf. Am besten manuell fokussieren, denn der Autofokus funktioniert bei Sternen nicht gut. Allerdings bringen die leicht unscharfen Aufnahmen die Farben der Sterne und Planeten gut heraus, da die Pixel nicht uebersaettigt werden.

  • Im letzten Bild hast Du in der Bildmitte das Sternbild der Zwillinge. Die beiden Hauptsterne Castor und Pollux sind ein bisschen oberhalb der Bildmitte zu sehen. Das helle Objekt rechts unterhalb davon ist Mars. Also in der Tat ein Planet.


    Deine Aufnahmen sind leicht unscharf. Am besten manuell fokussieren, denn der Autofokus funktioniert bei Sternen nicht gut. Allerdings bringen die leicht unscharfen Aufnahmen die Farben der Sterne und Planeten gut heraus, da die Pixel nicht uebersaettigt werden.

    Cool. Besten Dank - sehe auch gerade, dass du ja auch offiziell vom Fach bist ;)

  • Hi Andreas,


    danke fuer die Blumen. ;)


    Wie ich es sehe, kommst Du von der Fotografie und hast noch keinen grossen astronomischen Hintergrund. Astrofotografie kann sehr reizvoll sein, auch wenn die Lernkurve nie aufhoert. Du faengst das schon richtig an, erstmal mit Stativ und einfachem Objektiv hinreichend lange zu belichten, ohne dass die Sterne verzogen werden. Wenn Du ein Weitwinkelobjektiv hast, eventuell sogar Festbrennweite, waere das fuer diese Technik vorteilhaft, da sich die Strichspuren nicht so schnell zeigen.


    Es gibt auch Hilfsmittel, die Dir erlauben, den Sternenhimmel kennenzulernen. Entweder "alte Schule": Eine drehbare Sternkarte gibt es in Buchlaeden. Oder auf die moderne Art, per App auf dem Mobiltelefon. "Stellarium" ist so eine Software, die Dir sagen kann, wohin Dein Telefon gerade zeigt. Da wirst Du dann auch auf den Mars aufmerksam gemacht. Es gibt auch andere solche Planetariumssoftware, aber "Stellarium" ist eine der bekanntesten.

  • Mit Fotografie hab ich auch gerade erst angefangen. Die 80€ Nikon D5000 DLSR habe ich auch erst seit kürzlich. Ich komme selber aus der Chemie eher. Hab auch viel mit Spektroskopen und Massenspektrometern zu tun.


    Wie auch immer: Richtig - ich muss mir die Himmelsorientierung auch mal vernünftig drauf schaffen. Aber einfach nur gucken, find ich auch schon nett :)

  • Hallo!
    Ich hatte mir vor 6 Jahren für Widefield-Aufnahmen ein Canon EF 100-400 mm 1:4.5-5.6L IS II USM Objektiv zugelegt. Erste Einsätze zeigten Reflektionen im Bild, vor allem wenn man helle Objekte fotografierte.

    Es hat einige Zeit gedauert (ich hatte schon das Objektiv im Verdacht), aber ich habe MEINEN Fehler gefunden: Auf dem Objektiv war für Tageslichtaufnahmen ein Sky-Filter verschraubt und dieser Filter war für die Reflektionen verantwortlich. Schwupps, den Filter abgeschraubt und schon hatte ich astreine Aufnahmen (ich gebe zu, das hat mich einiges an Überlegungen und Stirnrunzeln gekostet)!
    Evtl. könnte dies für Andreas' Problem auch eine Ursache sein ...

    Viele Grüße
    Hannes

  • Nee - alles gut ! Das war tatsächlich dass ich noch eine Schutzfolie zwischen zwei Blättern Sonnenfolie hatte. Klingt doof - konnte ich aber vorher nicht sehen - hätte aber mal früher drauf kommen sollen, damit einfach mal ohne Teleskop zur Sonne zu gucken. Jetzt gehts. Sonne suche ich dann nach der Methode: Ohne Okular ins Teleskop schauen. Hab heute nachmittag auch mal n Foto von Sonnenflecken machen können.


    Gerade wollte ich den Mars fotografieren - also jetzt am Abend - ist nur leider gerade hinter einer Tanne verschwunden.


    Spitzenhobby - aber ich merke, dass man dabei mit Whiskey und Zauberkraut über längere Zeit nicht die besten Resultate bekommt ; ) Man muss sich schon n bisschen drauf konzentrieren.

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