totale Sonnenfinsternis - grandioses Bild - per Zufall gefunden

  • Es ist nicht mein Foto, aber ich finde es atemberaubend.


    Unten zum Vergleich noch mein nicht atemberaubendes 2017 in den USA mit dem 18 - fach Zoom meiner Panasonic Luminux aufgenommenes Foto.


    36 Awe-Inspiring Sun, Moon, and Milky Way Photos of 2020

    https://petapixel.com/assets/uploads/2021/02/andes-chile-solar-eclipse-michael-ostaszewski-571x800.jpg

    Bild durch Bildlink ersetzt. Stathis

  • Aber auch atemberaubend nachbearbeitet! Die Sonne ist schonmal aus mehreren Belichtungen zusammengesetzt, mit einem Larson-Sekanina Filter bearbeitet. Und ob das Menschlein wirklich genau unter der Sonne stand? Reichlich fraglich. Und warum sollte man so ein X machen? Der Fotograf macht aber gern solch "bedeutungsschwangere" Bilder. Und wenns gefällt - warum nicht...

    Wenn du mehrere Bilder der Sonnenfinsternis 2017 hast, könntest du ja auch deine Bilder mit dem Larson-Sekanina Filter nachbearbeiten.

    Grüße

    Dietrich

  • Ein Hoch auf Photoshop :clinking_glasses:

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Ein Hoch auf Photoshop :clinking_glasses:

    Ja, als Fan und Propagandist für dieses Programm kann ich nur sagen: Schön dass es das gibt.

    Allerdings wird heute alles mit PS verbessert und entfremdet und man weis nicht mehr, wieviel Info hinzugefügt wurde. Früher haben wir nur die Belichtungen angepasst, um den unterbelichteten Hintergrund der Helligkeit den Motiven im Vordergrund anzupassen - diente der Kompensation von wenig weit reichenden Blitzlichtern. Dann kamen die Farbfilter für Stimmungen und Ausblendungen - diente dem Hervorheben der Wunschinformation. Soweit alles originale Information. Dann kamen die Kollagen von Teilbildausschnitten, um mehr Schärfentiefe zu bekommen, wie man es bei Auflichtmikroskopen machen muss, um überhaupt etwas flächig und zugleich tief genug scharf zu sehen. Immer noch reale Information, nur halt mehr, als man in einem Bild verpacken kann.

    Inzwischen wird mit PS aber das Bewerbungsfoto verbessert, die Pickel entfernt und der Gesichtsausdruck optimiert- wie er real unter keinem Licht der Welt mehr wirken könnte. Es wird also etwas gezeigt, was es nicht gibt. Solche Bilder sind immer mehr künstliche Malereien, bisweilen Kunst, bisweilen eben Gemale. Sie enthalten Information, die nie im Bild war und sogar auch nie drin hätte sein können. Kürzlich postete jemand eine Bildserie von sich, die kein Fotograf mehr aufgenommen hatte, sondern von einer KI zusammengesetzt worden war, welche einfach ein paar Bilder von ihm genutzt und mit Posen und outfits zusammenrechnete. Die Dinger sahen aus wie perfekte Modefotos mit einem Supermodel. Der Typ selber war aber eher mittelmäßig und bekam den Gesichtsausdruck von seinen Fotos auf seinem Profil nicht hin.


    Wo kommen wir hin?


    Heute war eine Sendung mit Harald Lesch über das Universum, Hawkins und die schwarzen Löcher. Zu sehen eine superheiße Animation eines Abbilds eines schwarzen Lochs und der Strahlung drum herum. Einfach Spitze. Warme Farben, optimierte Kontraste und sehr viel Beweung und Dramatik im Bild. Etwas später im Beitrag wurde dann ein Bild gezeigt, dass man 2019 vom blackhole im M87 publiziert hatte: Eher enttäuschend fand ich und das war ja bereits mit dem Computer zusammengesetzt worden und damit ein optimiertes Falschfarbenbild. Im Prinzip gleicht es dem, was man bei einer Wärmebildkamera sieht, wenn man in eine gut wärmeleitende kalte Röhre guckt. Das male ich in 10min mit PS zusammen.


    Wir sind von den Möglichkeiten der Computerbearbeitung immer mehr verwöhnt und ich fürchte, dass die Realität dagegen für Viele immer langweiliger wird.


    P.S. Ich schreibe das, während mein Blick auf das Falschfarbenbild gegenüber an der Wand fällt, das einen Teil der Erde zeigt. Das Poster hatte ich 1986 bei einem Besuch der ESOC abgestaubt und mich immer über den tollen wolkenfreien Blick auf die Kontinente gefreut.


    Nachtrag: Ich muss irgendwo noch ein Bild von der SF von 1999 rumliegen haben, das ich damals noch auf Analog geschossen hatte. Das war im Nachhinein aber eher nicht das, was man real sehen konnte. Ich werde mal die Aufnahmen suchen und PS anwerfen.

  • Hallo,

    ich bin dem link mal gefolgt und habe eine Menge originell komponierte und technisch sehr sehr gute Fotos gesehen. Das muß man so erst einmal hinkriegen:

    Idee, Planung, Vorbereitung, richtiges Equipement, äußere Bedingungen und viiieeeel Geduld. Ich habe großen Respekt vor solchen Fotografen - weibliche natürlich über den pluralis generalis eingeschlossen, nur ist mir diese Gendersprache zu albern......


    Ja und mit Photoshop, Affinity usw. ist es wie mit allem neuen Werkzeug. Es wird probiert, experimentiert, die Möglichkeiten ausgelotet und übertrieben, geschwindelt und verfremdet, was unsere Sehgewohnheitem oft herausfordert. Sei es wie es sei. Eine große Spielwiese eben.


    Ich möchte die Möglichkeiten der digitalen Dunkelkammern nicht mehr missen. Ich bin mit analog groß geworden und habe einige Zeit gebraucht, digital zu akzeptieren. Da ich leidenschaftlich

    gerne fotografiere und das mit technischen und künstlerischem Anspruch, bin ich froh um diese Werkzeuge.


    Was ich selber nie machen würde, sind solche Milchstraßenbögen oder völlig überzeichnete Milchstraßenmotive, die unglaubwürdig mit Landschaften kombiniert werden. Gut, das ist Geschmacksache.

    Genauso wie HDR.


    Die dort gezeigte Aufnahme der SoFi hat für mich eigentlich nur wissenschaftlich-dokumentarischen Wert und damit auf ihre Weise Gültigkeit.

    Ich bevorzuge trotzdem eine glaubwürdige Interpretation menschlicher Sehgewohnheit.


    ZU den gezeigten Aufnahmen des Mondes mit Vordergrund möchte ich Euch gerne ein Bidbeispiel zeigen, das ich 2021 in Venedig gefertigt habe. Das Jahr zuvor war ich mit meiner Frau auch schon

    dort und konnte beim Abendessen von Zattere aus einen wunderbaren Vollmondaufgang hinter San Giorgio Maggiore beobachten. Das ist die große Kirche des berühmten Baumeisters Palladio, die von der Piazetta di San Marco auf der gegenüberliegenden Wasserseite liegt und schon längst zu Tode fotografiert wurde. Solche Allweltsmotive mit Kitschrisiko reizen mich gar nicht. Aber dieser Mondaufgang hatte

    es mir dann doch angetan. Für diesen Aufenthalt war das Thema durch, aber die Idee hatte sich bei mir festgebrannt.

    Im darauffolgenden Jahr war es wieder soweit. Der Zeitpunkt passte, das Wetter sollte mitmachen und mit Photopills war schnell die passende Location gefunden. Es hat alles wunderbar gepaßt.

    Noch bevor ich aufgebrochen bin hatte ich überlegt, ob ich zur 300er Festbrennweite noch das 80-200 mitnehmen sollte. Mein Gefühl sagte mir, daß 300mm vielleicht doch etwas zu viel sind.

    Es war schwülwarm und ich hatte keine Lust auf zu viel Schlepperei. Am Standort angekommen sollte mein Gefühl reht behalten. So viel zum Thema Planung!!!!


    ich bin aber trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden und möchte es Euch bei dieser Gelegenheit einmal zeigen:






    KH Wolfram (deutsche Übersetzung zu CS ;) )

  • Hallo,

    daß Fotografie nicht nur das zeigt, was für jederman sichtbar ist, ist ja klar. Man kann Mikroskope und Teleskope verwenden um Bilder zu machen, die eine weitere Wirklichkeit zeigen. Man kann Langzeitfotos und Bilder bei bestimmten Wellenlängen der Strahlung anfertigen, auch von Stahlungen, für die wir Menschen kein Sinnesorgan haben. So kann man Schwarze Löcher auf der einen Seite und atomare Strukturen auf der anderen Seite im realen Bild darstellen.


    Bei einer Totalen Sonnenfinsternis zeigen unsere Augen, was sie können ( In Zusammenwirkung mit dem Gehirn ). Sie überbrücken einen Helligkeitsverlauf, den fotografische Filme und Sensoren mit einer einzelnen Aufnahme nicht wiedergeben können.

    Daher verwendet man zur Annäherung an unseren Sinneseindruck eine Verarbeitung von mehereren verschieden belichteten Aufnahmen, die dann entweder über Maskierung oder Anwendung des Larson-Sekanina Filters oder der Kombination beider Techniken, verarbeitet werden.



    So kann man einen Teil des Eindrucks wiedergeben, den man bei einer Totalen Sonnenfinsternis hat.

    Aber immernoch nur einen Teil.


    Bei der Sonnenfinsternis 2010 auf Tahiti habe ich im Hintergrund aus zwei Kirchen die wunderbaren Gesänge der Einheimischen gehört, für die es wichtiger war, an einem Sonntag den Gottesdienst zu gestalten, als die himmlischen Vorgänge in Augenschein zu nehmen. Kaum einer der singenden Gemeinde wird jemals wieder eine Totale Sonnenfinsternis erleben können, die am Heimatort stattfindet.


    Oder das Verstummen der Vögel während der totalen Phase in der Normandie 1999. Und den Knall der Concorde beim Überflug.

    Das sind Erlebnisse, die über jede Bildwiedergabe hinaus gehen.


    Daß man aber den Versuch unternimmt, halte ich jedoch für verständlich.

    Und wenn man einen künstlichen Vordergrund einfügt, um das darzustellen auch.

    Daß man ein menschliches X in den Vordergrund stellt, dient eher der Verdeutlichung, als wenn man einen Menschen am Teleskop oder mit einem Fernglas vor den Augen nehmen würde. Der wäre als Mensch kaum erkennbar, krum und schief, wie er da stände.


    Grüße

    Dietrich

  • Daher verwendet man zur Annäherung an unseren Sinneseindruck eine Verarbeitung von mehereren verschieden belichteten Aufnahmen,

    ... absolut berechtigt. Das Auge hat eine z.T. höhere Dynamik, als fotochemische Bildaufzeichnungsverfahren und auch viele Bildsensoren bieten - besonders was das Erfassen bei geringen Beleuchtungsstärken angeht. Wobei: ich war mal mit TFA-Sensoren befasst: Die konnten lokal 130dB Dynamik und damit deutlich mehr, als das Auge kann. Damit konnte man auch in den dunklen Bereichen sehr gut sehen. Hatte auch mal eine Kamera mit Kühlung dafür gebaut. Für klassische Bildsensoren wird das aber glaube ich nicht eingesetzt, meine ich. Habe das aus den Augen verloren.

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