Reihenfolge Bearbeitungsschritte insbesonders wann Entsternen und Entrauschen

  • Hallo alle zusammen,


    ich bin aktuell immer wieder am Umbasteln meines Workflows, wie ich die Bilder bearbeite.


    Hier mein aktueller Workflow mit Siril 1.2.0 Beta + Gimp

    - Stacken (zuerst Bias, dann Dark, Flat und Light) führe ich hier nicht weiter im Detail aus

    - Zuschnitt wegen Dithern

    - Gradientenentfernen (ungestreckt)

    - Photometrische Farbkalibration

    - Grünrauschen entfernen

    - Vorstrecken (hier bin ich mir aber nicht sicher mit welcher Methode es am Besten ist)

    - Bild entsternen

    - Strecken des Starless Bildes mittels Generalized Hyperbolic Stretch (GHS)

    - Entrauschen des Starless Bildes mit den neue Siril Optionen

    - Exportieren als tiff und ab nun in GIMP weiter

    - weiter Strecken

    - Verbessern Rauschen

    - Verbessern Schärfe (Unscharf maskieren)

    - Farbsättigung erhöhen

    - zweite Bildebene für Sterne (kombinieren mit der Option "Bildschirm)

    - Sterne noch Strecken und Sättigung erhöhen


    Was haltet ihr davon?


    Insbesonders frage ich mich, zu welchen Zeitpunkt man das Entsternen und die Rauschreduktion vornehmen sollte?

    Vor der ersten Streckung oder nur speziell Strecken wie z.B. Linear und nicht asinh/Histogramm oder GHS?


    Oder gibt es noch interessante Bearbeitungsschritte die ich aktuell sowohl in Siril als auch Gimp übersehen, die zu einem

    besseren Resultat beitragen könnten?


    Danke schon mal für euren Input,

    Manuel


  • Moin Manuel,


    streiche "GIMP" und setze "Photoshop" und du hast fast meinen Worfklow :)


    Ich nutze neuerdings den NoiseX-Terminator. Weiß nicht, ob es den auch für GIMP gibt.

    Der macht wirklich gute Arbeit zum Schärfen und Entrauschen.


    Das Entrauschen mache ich meist vor dem "aggressiven Stretch", mit dem ich wirklich versuche Details raus zu kitzeln.

    Für das Vorstrecken nutze ich auch das GHS:
    - Intensität der lokalen Dehnung auf 100%

    - Symmetriepunkt auf den Anfang (leicht dahinter) deiner Daten im Histogramm setzen

    - dann langsam den Streckfaktor erhöhen


    Die Farbbearbeitung (außer der Kalibrierung, die passiert in Siril) mache ich dann meist in PS, weil ich mich da einfach heimischer fühle und die Werkzeuge besser kenne...


    Zu deiner letzten Frage:

    Ich meine mal gelesen zu haben, dass man versuchen sollte bereits vor dem aggressiven Stretchen entrauschen sollte.

    Macht in meinem Kopf auch Sinn, da ich mir ja sonst nur das Rauschen stretche :)


    Ich glaube wie immer ist technisch messbar oder kann berechnet werden, aber wenn du schon einen Workflow hast,

    der für dich brauchbare Ergebnisse erzielt, ist doch gut :)


    CS

    René

  • Hallo Manuel,


    mit den linearen Daten sieht das bei mir in Siril 1.2.0 und Affinity so aus


    - Stacken mit Script (Flats, Darks, Bias)

    - Zuschnitt

    - Sorgfältiges Gradientenentfernen, manchmal in mehreren Schritten

    - Photometrische Farbkalibration

    - Schärfen mit der Deconvolution: hier nehme ich einfach die voreingestellte blind deconvolution, was ganz gute Ergebnisse ohne Artefakte ergibt

    - Grünrauschen entfernen

    - Bild Entsternen mit dem Häckchen Vorstrecken in Starnet gesetzt

    - Strecken des Starless Bildes mittels Generalized Hyperbolic Stretch (GHS) in Siril

    - Exportieren als tiff


    Gestrecktes Bild Bearbeitung in Affinty

    - Entrauschen Starless mit NXT (ist viel besser als die Methoden in Siril)

    - zweite Bildebene für Sterne über negativ multiplizieren einfügen und strecken

    - Sterne und Starless über diverse Ebenen anpassen (Farbsättigung, Tonwert, Kontrast,...) bis es 'gut' aussieht nach persönlichem Geschmack

    - in Affinity dann das Projekt abspeichern und als JPG etc. exportieren


    Alternativ kann man die Sterne direkt nach Entfernung über die Option "Sterne nach Fertigstellung neu zusammensetzen" direkt mit unterschiedlichen Streckparametern (2 paralelle GHS) wieder zu einem neuen nichtlinearem Bild kombinieren. Das ist aber tricky und sehr, sehr rechenintensiv. Das ist der getrennte Weg intuitiver.


    Software wie Affinity oder Photoshop ist in der Nachbearbeitung wesentlich leistungsfähiger als GIMP. Affinity gibt es gelegentlich im Sonderangebot für 50-60€ und es gibt noch eine Menge astronomischer Makros vom Autor obendrauf.


    CS Erik

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