Sind Cassegrain-Typen weniger anfällig für Tubusseeing als Newtons? (und zwar allein durch ihr optisches Design)

  • Aber doch lieber ein Mak. Du sagst: "wenn Geld fehlt" daraus lese ich sofort: Bessere Optik fürs Geld. Ist auch meine Meinung. Und vor allem: Bessere Optik für weniger Aufwand.

    Nö, damit dürfte gemeint sein, der Mak benötigt dank seiner Kürze und dem geringeren Gewicht bzw. kleinerer Hebelwirkung schlichtweg keine größere und damit teurere Montierung im Vergleich zu einem Newton und erst Recht zu einem gleich großen und erheblich teurerem APO. Und damit spart man eben die höheren Kosten. Wo sich da eine bessere Optik ergeben soll, dazu fehlt deine Erklärung

  • Nö, damit dürfte gemeint sein, der Mak benötigt dank seiner Kürze und dem geringeren Gewicht bzw. kleinerer Hebelwirkung schlichtweg keine größere und damit teurere Montierung im Vergleich zu einem Newton und erst Recht zu einem gleich großen und erheblich teurerem APO. Und damit spart man eben die höheren Kosten. Wo sich da eine bessere Optik ergeben soll, dazu fehlt deine Erklärung

    Das kam doch nicht von dir. Ja, weniger Aufwand. Und das andere hab ich absichtlich etwas in die richtige Richtung gedeutet. Also, du wirst immer fürs gleiche Geld einen besseren (leistungsfähigeren) Mak samt Monti finden als einen Frac, selbst ohne Monti noch. Ein guter Frac in 5" "ersetzt" vielleicht einen guten 7" Mak, ist aber teurer und schwerer. Und wenns noch größer wird, sowieso.

    Geld sparen nur die Newtonianer :) oder sie versuchen es wenigstens, würd ich auch machen, aber die genannten Nachteile...

  • ...Aber mal was zu Jan Fremerey. Ich finde lustig, welche Gelegenheiten er immer findet, seine einarmigen Banditen anzupreisen. Und? stört mich das? Nein, Hallo Jan.


    Wenn ich also einen Planetennewton hätte, sagen wir also 8 oder 10 Zoll, wäre das sicher ein langer und ganz sicher kein Ofenrohr. Also ein Fremereyscher mit konischem Pyrexspiegel. Und ohne alles Gedöns wie Lüfter und Socke. Über die großen Vorteile dieser Geräte bin ich mir voll im Klaren...

    Hallo zusammen,


    nun sind wir also, Dank Jan, beim offenen Einarmnewton, und man ist sich über die Vorteile solcher Konstruktionen als Planetennewton voll im klaren.

    Der Volltubus mit den "Kosenamen" Ofenrohr und "Gedöns" soll wohl immer noch für den schweren Kampf gegen Tubusseeing stehen, der mir persönlich bei diesem System deutlich leichter fällt, als z.B. bei einem SC oder einem Triplet-APO, aber gut, nehmen wir mal als Vorteil hin, dass der Tubusverzicht diesen Kampf tatsächlich überflüssig macht.


    Bleibt die Streulichtempfindlichkeit der offenen Bauweise und wer oft genug visuell beobachtet weiß, dass wir kaum noch Ecken finden, wo Streulicht nicht stört, die Lichtverschmutzung ist inzwischen überall. Man muss sich wirklich nicht an eine Straßenlampe anlehnen, so oft der Quatsch auch gebracht wird.

    Streulichteinfall in den Bereich des Fangspiegels und des Okularauszugs, auch auf den Hauptspiegel, hat üble Folgen, nicht nur bei der Deepsky Beobachtung, sondern auch bei der Planetenbeobachtung. Vereinfacht kann man sagen, der Kontrast wird herabgesetzt und es kann zu unschönen Reflexen kommen.


    Nun gut, nehmen wir mal an, als Planetenbeobachter findet man so ein wirklich dunkles Eckchen oder man schafft sich so einen Platz mit Sicht- und Lichtschutz und hat es dann tatsächlich richtig dunkel fürs Teleskop und sich selbst.

    Dann wird also unser Teleskop nicht durch Streulicht geblendet und nun kommt die Überleitung zu unseren Augen und unserem Visus denn unsere Augen werden durch den Planeten oder den Mond geblendet.


    Nicht nur am Mond, sondern auch am Jupiter, am Saturn oder am Mars erreichen wir bei Weitem nicht immer Vergrößerungen bei denen das Licht auf so große Fläche verteilt wird, dass keine Blendung und Detailüberstrahlung erfolgt.

    Ideen sind dann Graufilter, sehr gut ist ein Binoansatz, um die Bildhelligkeit anzupassen.

    An was passen wir da aber die Bildhelligkeit denn eigentlich an so einem dunklen Standort an?

    Wir passen sie an ein zumindest teilweise dunkeladaptiertes Auge an.

    Die Dunkeladaption setzt aber, je nach Adaptionsgrad, die Schärfeleistung des Auges bis zu Faktor 5 herab.

    Das geschieht sogar ohne dass wir dies sehr bewusst wahrnehmen und iost z.B. auch eine Problematik beim beliebten Höchstvergrößerungswettbewerb bis 0,1 mm AP.


    Wenn ich Mond und Planeten beobachte, habe ich sehr gerne etwas nicht blendendes Umgebungslicht für meine Augen, um das zu vermeiden.

    Mir und auch Mitbeobachtern haben sich bei Testbeobachtungen unter Licht ein und Licht aus ( dann 15 Minuten warten reicht aus) schon sehr deutlich die Vorteile von Beobachtungen unter "Schummerlicht" gezeigt. Das sowohl an Refraktoren, also auch an SCs und Newtons mit Volltuben und Streulichtkappe.

    Offene Teleskope ohne Tubus versagen dabei komplett und sind daher für visuelle Planetenbeobachtung nicht erste Wahl.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • ... auch nicht mit der Frontscheibe ? - CS Jan

    eben nicht. Der dicke Meniskus ist ein guter Isolator. Jetzt könnte man vermuten, der vierzieht sich während der Abkühlung wie ein dicker HS. Das scheint aber nach allen Erfahrungen nicht kritisch zu sein. Übrigens bei der Schmidtplatte auch nicht. Wenn die sich partiell um 1 mm vor- oder zurück verböge, wäre das optisch total uninteressant. (ich denk ja an euch, und eure Vorliebe, das Kind mit dem Bad auszuschütten, natürlich nicht da, wo sie den FS trägt, der muss am Platz bleiben).

  • ....Ist übrigens auch son Ding. Einige erlauben sich Urteile über die (Nicht)Schädlichkeit von CO, ohne die tatsächliche Obstruktion der Geräte zu kennen. Ja, sie weigern sich sogar, diese nach den Regeln der Kunst zu ermitteln. Etwa, weil sie mit dem Ergebnis nicht klar kämen? Und solche Urteile sind wenig brauchbar....

    Hallo Staphan,


    hast Du zu dieser Behauptung mal ein konkretes Beispiel?

    Solche Fehleinschätzungen und Verstöße gegen die Regeln der Kunst sollte man klar offenlegen.

    Das verhilft allen Beteiligten zu einem tieferen Verständnis.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Ein Verstoß gegen die Regeln der Kunst ist, über die Wirkung von CO zu faseln, ohne diese genau zu kennen. Ich hatte mehrere konkrete Beispiele, suche sie aber nicht raus.

    Das ist auch so verständlich genug. Frag doch mal irgendwen, der über CO von Maks was sagt, wie die CO tatsächlich ist. Wenn du dann die echte weißt, hast du ihn.

    Ich weiß nur, dass zur CO üblicherweise falsche Daten im Umlauf sind, dass die Specs falsch sind, darauf kannst du dich fast verlassen.


    Gruß

    Stephan


    PS Newts sind da einfacher. Da fällt das Lügen schneller auf. Doch Beispiel, und das zum hundertsten mal:


    2019, als ich das CC6 kaufte: CO durch Fangspiegel: 33% Wäre fast richtig gewesen, wäre der HS voll beleuchtet gewesen, aber es waren nur 138 mm.

    HS 150mm FS 50 mm = 33%, macht fast Sinn. Nun steckt der FS aber in einer Blende von 58 mm Durchmesser, und auch die bestimmt nicht die CO. Denn das tut der Klemmring des HS mit 61 mm.

    Und damit war die CO statt der angepriesenen 33% in echt 44%. Dasselbe Spiel beim CC8, aber auch bei allen möglichen Maks, wie meinem Besser 5". Angeblich 35 mm CO, tatsächlich 50 mm.

    Und deswegen glaub ich auch nur noch die COs, die ich selbst ermittelt habe oder die aus verlässlicher Quelle kommen, und das ist nicht GSO, Bresser, Astroshop, TS und alle Anderen, die sowieso nur voneinander abschreiben.


    Gruß

    Stephan


    Beispiel genug?

  • ... und kühlt in klaren Nächten gerne auf Temperaturen unterhalb des Taupunkts der Umgebungsluft ab, so dass auf der Scheibe Niederschlag entsteht und im Inneren des geschlossenen Teleskops Tubusseeing.


    CS Jan

    Hab ich eben noch nicht gehabt. Taublende (kurzes Ofenrohr :-)) ist muss, natürlich nach oben versilbert. Und nicht nur ich.

    Aber im CC6 war schon oft HS und FS zugetaut

  • Da musste mal kugeln. Der Hauptnutzen ist wohl, dass man das SC besser isolieren kann :) Und dass es keine Spikes gibt.

    Du kannst sie auch oben wie ein Kippfenster n mm abkippen (allerdings musst du das tun, ohne den FS zu bewegen) und nix Entscheidendes passiert.

    Welche Funktion hat die doch gleich? Schmidt-Platte

  • Okay Stephan,


    zumindest teilweise habe ich Deine früheren Beiträge zu dieser Problematik der SCs gelesen.

    Ich frage mich nur gerade, was eine deutlich höhere Obstruktion der SCs als angegeben, in diesem Thread nun zu deren Gunsten gegenüber einem Newton verändern soll und wer sich diesbezüglich zu falschen Annahmen hat verleiten und hinreißen lassen.


    Ob man nun am Himmel schaut oder in Diagrammen die das Thema darstellen, besser wirds mit mehr Obstruktion nie.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Du unterstellst mir immer eine Meinung. Im Erkenntnisprozess ist meine einzige Meinung, KEINE Voreingenommenheit zu haben. Das war beim Tubusseeing so und so ist es auch bei der CO.

    Ich will nix zugunsten der CO verändern sag nur, wenn Leute über den Effekt der CO sprechen, diese aber nicht kennen, dann brauch ich auch nicht ihre Meinung dazu. Aber in diesem Fall ganz einfach:

    Wenn also die CO 10-25% größer ist als vermutet, die Erfahrungen aber dieselben, ist sie vielleicht doch nicht so schädlich, oder?


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,


    so langsam wird das mit Dir sinnfrei, sorry.

    Es gibt kein SC bei dem die Werksangabe 10-25% ist und ich kenne einen Haufen Refraktoren mit 0% Obstruktion und einen Haufen Newtons mit echzten 17-über 30% Obstruktion.

    Über Fehlkonstruktionen bei denen durch den OAZ weder der komplette HS noch der komplette FS zu sehen ist, wo eine Vignettierung oder gar Öffnungsbeschneidung, wo Obstruktion sinnlos gesteigert wird, muss man an der Stelle wo es laut Überschrift um die besten Möglichkeiten eines System gehen sollte wohl nur reden, wenn wieder mal Smalltalk angesetzt sein soll.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Zitat von Jan_Fremerey
    ... auch nicht mit der Frontscheibe ? - CS Jan

    eben nicht. Der dicke Meniskus ist ein guter Isolator.

    ....hier meine Erfahrung mit meinem 4-Zoll MAK, den ich mir aus reiner Neugier zugelegt habe, weil die Dinger ja immer ein ,,knackscharfes" Bild zeigen......

    ...mitnichten!...und bei dem Meinen ist immer eine Taukappe drauf wegen der erhöhten Tauproblematik.


    ..bei einem Temperaturgefälle von ca. 15°C (von drinnen nach draußen) will mein (bis zu diesem Abend!) komplett isolierter MAK nur für ca. 30min. ein ruhiges Abbild vom Mond zeigen, bis dieses wabern wieder zunehmend die Bildqualität verschlechterte...immer wieder....

    Ein daneben stehender 110er Refraktor zeigte aber in dieser Nacht immer ein sauberes u. ruhiges Bild...


  • Was sag ich, die CO ist 40% höher als angegeben. 50 statt 35 mm

    Mit diesen falschen Zahlen, warum auch immer entstanden, meist ist es einfach gelogen, wird aber über CO argumentiert. Und das ist dann sinnfrei.


    Anders Thema: Bist du auch der Meinung, wenn man mit viel Geduld und geschicktem Basteln nach 2 Jahren ungefähr das zusammen hat, was der Händler verspricht, ist das nicht der Rede wert?

    Damit muss man doch rechnen?

    Jedenfalls rechnen Manche damit wirklich den Effekt der CO aus und liegen zwangsläufig weit daneben.


    Gruß

    Stephan

  • (1) Auch nicht bei Frost ?

    (2) Nein, aber am offenen Spiegel bei zugeeister Apparatur.

    1. nein

    2. Tubus war oben auch bei mir schon öfters zugeeist, trotz Alu. Und Auszug, Oku usw. Das war auch das Hauptproblem, zugefrorene Okus.


    Übrigens, während sich Tau oder gar Eis auf der nicht isolierten Tubusoberseite abscheidet, wird das Tubusseeing besser aus zwei Gründen: 1. Kondensationswärme, 2. Kristallisationswärme, 3. Isolierung durch Eisschicht. Drei Gründe. Isoliert sollte das keinen Effekt haben.

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