(114 mm Newton "aufmotzen") 8'' Dobson muß her!

  • Hallo,
    möchte zu diesem Thema "auch meinen Senf dazugeben": Beobachte hier in Bockenem (NDS)125 m ü. N.N. seit 1998 mit einem 12,5" Dobson, Brennweite 1524 und einfachen Plössl-Okus der Serie 3000, Spezialgebiet "Veränderliche Sterne". Mindestvergrößerung ist 76fach (20-iger Oku, 5 mm = 304fach, und dazu noch eine Barlow-Linse 2fach), Bin damit sehr zufrieden. Mit der "Nachschubserei" habe ich überhaupt keine Probleme, es muß keine Parallaktik sein, wenn man nur visuell beobachtet. Ein 6x30 Sucher wurde "umgerüstet" auf 8x50 (d.h. Neukauf). Er zeigt Sterne bis gut 9,5mag und ist völlig ausreichend....


    Gruß aus Bockenem
    Günther Krisch

  • Hallo Günther,


    ein 12,5'' Dobson? Der hat doch sicher f/5 oder sogar f/4,7? Wie sieht das denn dann bezüglich der Coma aus, wenn man besagte Plössls verwendet?


    Ich frage aus einem ganz konkreten Grund: Ich könnte einen Skywatcher Dobson mit 10''/f4,7 Pyrexspiegel für 418 Euro bekommen. Neben der Tatsache, daß er natürlich wesentlich justieranfälliger als ein 8''/f6 ist, frage ich mich halt, ob man bei einem mit f4,7 fraglos schnellen Newton wirklich zwangsläufig zu Okularen der 300 Euro Klasse greifen muß, was für mich ein klares KO-Kriterium wäre.


    Bezüglich der Diskussion weiter oben habe ich mich von den ganz hohen Vergrößerungen bzw. Orthos verabschiedet. Mein "Okularplan" sähe jetzt wie folgt aus:


    2'' TSWA 32
    1,25'' TSWA 15 oder TSSWM 15 (letzteres soll laut Homepage TS schon ab f4,5 gehen)
    Speers Waler Zoom 5-8 (alternativ bei 10''/f4,7 Baader Hyperion 8, 5 und 3,5 - die sollen sogar schon ab f4 gehen)


    Also die terminale Frage an die Besitzer schneller Newtons: Kann man mit diesen fraglos bezahlbaren Okularen arbeiten? Falls das nur eingeschränkt geht, würde ich zum 8''/f6 greifen. Abschließend nehme ich an, dass ein Komakorrektor für die visuelle Beobachtung keine Lösung darstellt, oder?


    Vielen Dank und

  • Hi Volkmar,
    die Koma ist eine reine Auswirkung des Öffnungsverhältnisses. Bei den heutigen Okularen spielt sie keine Rolle,
    weil es m.W.n. keine aktuelle Okularserie mit Komokorrektion gibt. Früher gabs mal komakorrigerte Okulare, meine von University.
    Was sich übers Feld auswirkt ist der Okularastigmatismus des jeweiligen Okulares. Diesen zu beseitigen bzw. zu korrigieren bedarf spezieller Okularkonstruktionen. Dies wird mit zunehmendem Feld und größerer Brennweite schwieriger weswegen genau diese Okulare die teuersten sind.
    Ich habe selbst 1x f/4 und 2xf/5 Teleskope hier, gehöre also zu den Besitzern schneller Newtons.
    Bei f/4 ist kaum ne perfekte Korrektur zu erreichen, da ist f/4,5 schon einfacher und f/5 erst recht. Allerdings immer noch in einem Bereich, wo längst nicht alle Okulare übers Feld gesehen wirklich gut funktionieren.
    Wenn der 10" von GSO/Galaxy ist, hat er wohl eher f/4,8 - f/4,9 , denn die effektive verspiegelte Fläche bei diesen Geräten liegt i.d.R. bei 245mm - 247mm.
    Zu den angefragten Okularen:
    TSWA32 - für meine Begriffe in dem Preissegment derzeit die beste Wahl, auch wenn die Randabbildung nicht mehr perfekt ist, aber auch nicht so mies, das der Rand gänzlich unbrauchbar ist. Alternative mit etwas besserer Korrektur aber kleinerem Feld ist das Antares MER30. Beide sind bei dem Öffnungsverhältnis aber deutlich hinter Naglerokularen.
    TSSWM - nach meinen Erfahrungen bei f/6 sehr gut verwendbar; bei f/5 und weniger würde ich es nicht empfehlen wollen, bzw. nur mit deutlichen Einschränkungen. Hier würde ich 13mm LVW oder 14mm Speerswaler WA eindeutig vorziehen.
    Speerszoom - geht sogar bei f/4 noch wirklich gut. Das kannst Du m.E. bedenkenlos kaufen. Dies BEtrachtung bezog sich ausschließlich auf die Feldleistung der Okulare. Augenabstand etc sind hierbei außen vor.
    Vielleicht noch ein Grundgedanke dazu:
    Okulare werden i.d.R. nicht schlecht, d.h. Du kannst sie auch in 10 Jahren und mehr noch verwenden. Wenn Du jetzt mit 8 oder auch 10" einsteigst, wird Dein nächstes Scope, wenn es denn eine Leistungssteigerung bringen soll indestens 12-14 Zoll Öffnung haben. Solche Öffnungen findest eher sehr selten mit Öffnungsverhältnissen über f/5. Demnach stellt sich die Okularfrage spätestens dann sowieso, ggf. erneut, je nach dem was Du nun käufst. Insofern ist jetzt richtig kaufen, wenn es sein muß in Etappen, auf Dauer der preiswertere Weg.
    Andernfalls gehts Dir wie mir und vielen anderen auch, Du kaufst und verkaufst und kaufst wieder etc, bis Du irgendwann doch bei den Topokus bist. ;) Reich bin ich so nicht geworden, zumindest nicht in Geld. Bestenfalls reich an Okularerfahrung in Anbetracht der 30-35 Okulare die so im Lauf der Zeit irgendwann mal in meinem Köfferchen waren.
    CS

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alpha SCO</i>
    Vielleicht noch ein Grundgedanke dazu:
    Okulare werden i.d.R. nicht schlecht, d.h. Du kannst sie auch in 10 Jahren und mehr noch verwenden. Wenn Du jetzt mit 8 oder auch 10" einsteigst, wird Dein nächstes Scope, wenn es denn eine Leistungssteigerung bringen soll indestens 12-14 Zoll Öffnung haben. Solche Öffnungen findest eher sehr selten mit Öffnungsverhältnissen über f/5. Demnach stellt sich die Okularfrage spätestens dann sowieso, ggf. erneut, je nach dem was Du nun käufst. Insofern ist jetzt richtig kaufen, wenn es sein muß in Etappen, auf Dauer der preiswertere Weg.
    Andernfalls gehts Dir wie mir und vielen anderen auch, Du kaufst und verkaufst und kaufst wieder etc, bis Du irgendwann doch bei den Topokus bist. ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Armin und danke für deine ausführlichen Gedanken. Auf den Trichter mit dem größeren Teleskop in ein paar Jahren und dem dann anzunehmenden Öffnungsverhältnis bin ich auch schon gekommen[;)]. Von daher könnte man ja durchaus ein TSWA 32, ein Speers Waler 14 und das Speers Waler Zoom weiterverwenden. Wobei die Austrittspupille des TSWA 32 bei f/4,7 schon grenzwertig bei 6,8 mm läge.


    Bei besagtem 10 Zöller handelt es sich übrigens nicht um GSO/Galaxy, sondern um Synta/Skywatcher. Ist ein Ausstellungsgerät ohne OVP und mit etwas Staub auf dem Spiegel, sonst wohl aber neuwertig.

  • Hi Volkmar,
    bitte schön. Nochmal zum TSWA32. Langfristig wirst Du es auch abgeben, spätestens beim Folgescope das evtl schneller sein wird. Das es derzeit mit 85 Euro gehandelt wird liegt Dein Wiederverkaufsverlustrisiko vielleicht bei 30-40 Euro. Das halte ich für vertretbar, auch wenn es nur ne Übergangslösung ist, weil es leider für f/5 und schneller kein wirklich randscharfes Okular gibt außer denen aus dem Hause Televue, wie überhaupt der Markt um 30mm sehr dünn ist. Ich hatte das MER, Torsten das TSWA32 einige Zeit. Nun habe ich 35 und 27 PanOptik, Torsten das 31Nagler. Irgendwann gehts halt so aus.
    6,8AP kann klasse sein, aber auch zu viel. Hängt vom Standort und der Anpassungsfähigkeit Deiner Pupille ab. Gehen wir mal davon aus die Biologie macht mit, solltest Du schon etwa einen 6mag Himmel haben um auf 6,8 Pupille zu kommen. Wenn es nur geringfügig weniger ist macht es nicht viel aus. Du verschenkst etwas Öffnung mehr nicht. Hast Du aber eh nur einen niedrigen oder mittleren 5er Himmel, würde ich eher erwarten das Deine Pupille vielleicht 6mm packt. Ich kann die Daten nicht wissenschaftlich belegen sondern gehe hier von mir aus. Ich komme mit der Pupille etwa auf Grenzgröße plus 0,75 - 1 in mm und erreiche 7mm Pupille. Ob das bei allen so ist weiß ich nicht. Mit Grenzgröße + 0,5 dürfte man i.d.R. , so würde ich schätzen, wüßte auch aus dem Umfeld keine Gegenbeispiele, gut hinkommen. Wenn die 6,8 danach deutlich zu viel sein sollten, wird nur ein Versuch klug machen - Stichwort Rückgaberecht Okular.
    Kleiner gibts neu z.B. ein TSWA 28, über welches bisher aber keine Erfahrungen bekannt sind. Vielleicht ist das was. In diesem Preissegment und Brennweitengegend gibts noch ein MeadeQX, das ich allerdings nicht kenne, sondern nur das größere 36mm QX. Wenn die QX untereinander gleich ausgelegt sind, wäre dies evlt ne alternative Übergangslösung.
    Denn auch hier gibts dann eingentlich nur noch das 27er PanO oder noch besser das 26er Nagler, beide aber wie gehabt zum Mehrfachpreis.
    Ist schon ne Crux mit der Okularwahl. ;)
    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und
    CS

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