Catena Davy, Auflösungs-Test

  • Hallo,

    die Kraterkette Catena Davy eignet sich hervorragend, wenn man die Auflösung einer Optik testen möchte.


    Allerdings sind die Tests nicht für kleinere Instrumente geeignet. :)



    Anhand der Winkelfunktionen mit dem bekannten Abstand vom Mond und der Kratergröße kann man ganz einfach die Auflösung errechnen.

    Die Kraterkette Catena Davy eignet sich besonders für solch einen Test, weil die Krater dicht an dicht liegen und so ein Muster ähnlich wie auf einer Testplatte bilden.

    Hier mal eine 3D-Ansicht. Die Kraterkette liegt westlich vom Krater Ptolomaeus.


    In meinem Optik-Testraum habe ich bei einem C11 die Auflösung von 0,407“ ermittelt, das entspricht auf der Testplatte Gruppe 5 Element 2.


    Leider waren gestern Abend die Bedingungen grausam. Das C11 war nicht an die Temperatur angepasst… das kann auch nicht klappen, wenn die Außentemperatur ständig fällt. :rolleyes:

    Auch war der Autofokus ständig überfordert- da musste ich dann schon ein bisschen warten, bis die Bedingungen für ein paar Augenblicke stabil blieben.

    Für die Kraterkette Catena Davy habe ich mehrere Versuche benötigt. Ausgemessen habe ich eine Auflösung von 0,45“.

    Ich habe dazu den Abstand der hellen Kraterwand im Westen mit dem Schatten der Kraterwand im Osten gemessen. Diese konnte ich eindeutig identifizieren. Nimmt man den ganzen Krater entspricht das einer Auflösung von 0,626“.


    CS Bernd

  • Hallo Bernd,


    super Tipp, diese spektakuläre Formation!! 8) Ich habe diese gestern am 1.2. mit meinem 50cm Newton vom Garten in der Vorstadt aus angeschaut. Um den 46mm dicken Spiegel in endlicher Zeit auf Lufttemperatur zu bringen habe ich beide Seiten mit Ventilatoren gekühlt. Ich war ja durch deine Sub-Bogensekunden Detektion vorgewarnt.
    Bei kleinster Vergrößerung waren keine Krater auszumachen, aber an Stelle der Kette konnte ich eine gekrümmte, helle Linie sehen.
    Bei 600-facher Vergrößerung kamen dann 6 Krater zum Vorschein. In dem Teil der Kette aus kleinen, dicht liegenden Kratern, welcher auf den Kraterrand zuläuft, war hin und wieder etwas Struktur warzunehmen, aber keine eindeutige Kratersichtung möglich.
    Das war wirlich sehr interessant und spannend.


    CS

    Ralph

  • Leider waren gestern Abend die Bedingungen grausam.

    Hallo Bernd,


    hier leider auch, konnte deshalb auch nicht Deiner Testempfehlung nachkommen. Habe aber eben noch eine Aufnahme vom 1. September 2010 mit meinem offenen 10" Spiegel (kein Temperaturproblem) gefunden, allerdings bei abendlicher Beleuchtung auf dem Mond. Möglicherweise hast Du ja Spaß an einer Auswertung ...


    CS Jan

  • Wie entsteht sone Kette? Ist da ein Meteor wie ein Schneeball im Streifschuss drüber gerollt?


    Kette hab ich gerad gefunden bei 200x. Kann auch sehen, dass es keine durchgezogene Linie ist. Es zieht gerade zu, aber nächstes mal mit mehr Power dran.


    Hallo Bernd,


    der dunkle Krater links unten, der hat lins neben der hellen Sichel noch sonen Rand, ist das ein Nebenmaximum? Das heißt, dass deine Auflösung kleiner ist als die Entfernung zum ersten Nebenmaximum.


    Jan, bei einem deiner Vorträge sagte jemand, deine Fotos wären hoch aufgelöst. So langsam krieg ich ein Gefühl dafür und würde dem zustimmen.


    Gruß

    Stephan

  • Das Kleinste, was ich bisher am Mond direkt gesehen hab waren diese beiden unter Rosse (links unten: Rosse C). Wohl noch unbenannt und in meinem Atlas nicht verzeichnet.


    Das sind wohl mehr oder weniger 2 flache Mulden, 400m (lins) und 200m (rechts) tief im Abstand von 2,2km. Mit einem 80mm Refraktor (noch) machbar :)


    CS Bernd

  • Blöde Antwort: Ich mache ganz einfach einen Schnitt durch die beiden Mulden und schaue mir auf der Grafik die Tiefen an. 8)

    Richtige Antwort: QuickMap... ich glaube nicht, dass jemand von uns echte 3D-Bilder vom Mond machen kann (jedenfalls nicht von meinem Jahrgang) ;(


    CS Bernd

  • Da hast du ja ein Vexierbild gemacht. Das nicht verpixelte (mit dem höheren Kontrast ist (für mich) klar besser.

    (Da fällt mir ein, die ganzen Wackelpostkarten von früher, die könnte es jetzt alle so geben)


    Gruß

    Stephan


    PS ich hab früher mal eine dimensionslose Zahl für die Auflösung meiner Pixelkameras erfunden. Über 100 war schon gut. Und, wie der Zufall wollte, die Fuji Finepix 100 erreichte diese manchmal.

    Das war noch mit dem alten Windows, wo einmal Klicken genau 1,2 fache Vergrößerung am Bildschirm war. Autoreihe fotografiert und das Nummernschild genommen, das gerade noch lesbar war. Die Maßzahl war dann einfach die Breite meines 4:3 Bildschirms geteilt durch die Breite des Nummernschildes auf dem Bild.

    Daraus, dass für einen Buchstaben oder eine Zahl so geschätzt eine Matrix von min. 5x3 Pixeln benötigt wird, konnte ich auch ermitteln, dass die Fuji dafür auch alle ihre 12 Mpixel braucht.

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