Ferngläser, Spektive, Teleskope und Okulare

  • Was mir in den letzten Tagen dazu durch den Kopf gegangen ist, möchte ich nochmal geschlossen darstellen. Hängt nämlich alles mit allem zusammen, wie sagte noch eine Größe aus dem Fußball?

    Wennste dir am A. n Haar rauszwickst, kann sein, dass es im Auge tränt, oder so ähnlich.


    Fernglas z.B. TS 10x50, Augenabstand 19 mm 65° Blickwinkel (laut Specs)

    Spektiv Visionking 30-90 x 100 (echt: 25-70 x 100) Blickwinkel 1,7 bis 0,85°

    Teleskope Bresser Mak 127/1900 und AR 102 xs (102/460mm)


    Okular ES 26 mm 62°, damit fangen wir an, weil es am kürzesten ist. Dieses ist für mich optimal, mit keinem anderen hab ich so viel Beobachtungskomfort. Im Mak-Teleskop bis zum Rand punktförmige Sterne (was bei der kleinen Vergrößerung nicht so schwer ist). Der große Augenabstand ist nicht nur für Brillenträger wichtig, auch beschlägt das Oku viel langsamer, wenn der Abstand groß ist und auch nicht von der Muschel überbrückt wird. Gerne hätte ich diese n Komfort auch bei kürzeren Brennweiten. Das ist für Ferngläser genauso wichtig. Mit Glück bietet das TS 50x60 denselben Komfort.


    Terrestrische Beobachtung

    Der Wechsel von 8x40 oder 10x50 auf 20x60 erschließt für mich eine neue Welt. Dasselbe wieder beim Wechsel von 20x60 auf das Spektiv bis 70x. Wichtig ist dabei auch das Tischstativ, dass die Beobachtung viel bequemer macht. Und dann macht das Mak (bei guten atmosphärischen Bedingungen) nochmal einen Klassenunterschied bei +100x.


    Astronomie

    Wenn optisch ok kann das 10x50 schöne Blicke auf offene Sternhaufen bieten, darauf komm ich nochmal zurück.


    Das Spektiv hatte ich als Ergänzung zum Mak gekauft, da es gerade die kleinen Vergrößerungen unter 100x macht, die das Mak nicht kann. Aber ich benutze es nicht mehr aus drei Gründen.

    1. mein einziges geeignetes AZ-Stativ ist belegt mit dem Kurzbresser 102/460

    2. auch mit 45° Umlenkung ist Astronomie nur sehr eingeschränkt praktisch. Erstens muss man bei Elevationen über 50° wieder den Kopf in den Nacken strecken, zweitens muss bei 45° Umlenkung für steile Objekte das Gerät sehr hoch gefahren werden, was das Stativ wacklig oder schwer macht, oder beides.

    3. Wie die meisten Spektive hat auch dieses ein Zoomokular, welches bei der kleinsten Vergrößerung auch den kleinsten Blickwinkel hat, somit scheidet die Beobachtung offener Sternhaufen, wie den ganzen "Skorpion" um ha und chi Persei aus, und es entfällt der Hauptzweck, wofür ich das Gerät gekauft habe. Terrestrisch ist das kleine Blickfeld nicht so kritisch, wenn man z.B. Tiere beobachtet, aber am Sternenhimmel stört es mich ziemlich.

    Bleiben noch Planeten und Mond. Zwar kann man schon die Äquatorbänder an Jupiter erkennen und natürlich die vier Monde besser als im Fernglas, aber Planeten bei 70x ist nichts im Vergleich zu 300x.

    Einzig der Mond macht bei 70x schon richtig Spaß. Und anders als beim Kurzbresser 102/460, dem bei 76x sichtbar der Kontrast ausgeht, ist er durchs Spektiv bei 70x noch richtig schön und füllt das Okular zu 2/3 aus (der Vollmond, der Halbmond füllt es nur zu einem Drittel aus :-)). Man kann auch schon in Krater gucken.

    Insgesamt ist son Spektiv für die Astronomie wegen des Mondes zwar etwas besser geeignet als ein Fernglas aber nicht wirklich.


    Also Sternegucken macht nur wirklich Spaß mit echten Teleskopen (als Dobson oder mit 90°-Umlenkung)

    Mit dem 10x50 könnte es auch sehr schön sein, aber das Ding nach oben halten und den Nacken permanent so zu strecken ist alles andere als entspannt. Das wäre es nur bei Anwendung der Liegestuhltipps aus dem Parallelfaden. Außerdem müssen die Objektive mit Taublenden versehen werden, damit sie nicht zu schnell zutauen.

    So ungefähr sehe ich das.

  • Nö, gutes Fernglas und Teleskop. Spektiv ist nicht Fleisch noch Fisch und nur terrestrisch wirklich sinnvoll. Und kann durch ein geeignetes Teleskop wie das Bresser 102/460 voll ersetzt werden. Willste meins haben? echt viel Optik fürs Geld.

    Aber man muss natürlich alle haben, um das rauszufinden :)

  • Also, ich schätze mein Spektiv sehr. Mit leichtem Stativ, 45 Grad Amiciprisma und Pentaxokularen lässt sich die Natur und auch die Ostsee von einer Steilküste wunderbar beobachten. Und mit 54 facher Vergrößerung ist auch etwas Astro möglich. Ich hab es mir aus einem Zeiss Objektiv C 50/540 gebaut und möchte es nicht mehr missen. Und es ist leicht transportabel sowie in 2 Minuten aufgebaut.

    Mein am meist benutztes Fernrohr. Das ist auch der Tribut ans Alter, wenn man träger wird und keine Lust mehr auf langes Aufbauen und Geschleppe hat.

    Aber das fällt dann in den Bereich der persönlichen Vorlieben.


    Viele Grüße

    Armin

  • Will Spektiv ja garnicht schlechtmachen. Geht mit Tischstativ in den Rucksack.

    Ist aber einfach 90% terrestrisch und 10% Mond und nicht wirklich astro (was es ja auch nicht muss). Und der Mond gehört ja quasi auch noch zu uns.

    War auch mein meistbenutztes, bis das 102/460 kam, welches nicht besser aber praktischer ist. Und eben auch astro kann, solange man 50x nicht überschreitet. Ich nab das hier schon mal beschrieben. Die beiden sehen zwar völlig verschieden aus sind aber im Design ziemlich gleich: Brennweite, Korrektur und auch Gewicht. Und beim Spektiv hat man zum selben Preis noch 45° Umlenkung und Okular dazu. (Angeblich) wasserdicht, Schutzgas gefüllt und BAK4-Prisma, prüfen kann man sowas ja nicht.


    Aber die Vorstellung, das Ding auch astronomisch zu nutzen, ist für mich einfach falsch, wenn auch nachvollziehbar.


    Oh, an was man alles denken muss. Sonne gucken, das wird immer beliebter. Also das, mit dem richtigen Filter, da kann das Spektiv bestimmt punkten.

    Sonne gucken hat sowieso viele Vorteile. Man sitzt im Warmen und sieht was man tut. Dafür könnte ichs tatsächlich auch mal wieder hervorholen. Frage gleich dazu an Experten: Herschelkeil scheidet ja wohl aus bei der geschlossenen Bauart, oder? Bleiben also nur Filter, was wäre da zu empfehlen?

  • Das ist sone typisch unfaire Zitierung. Natürlich kann ich prüfen obs wasserdicht ist. Meine Ausführungen sind es offensichtlich nicht. Aber BAK4 oder Schutzgas, kann ich das prüfen?

    Und verdammt nochmal ich will und kann hier nicht wasserdicht schreiben, so dass niemand was zu mäkeln hätte. Solche Texte lass ich mir von ChatGPT machen.

  • ...das kannst du ruhigen Gewissens machen, denn du bist kein Hersteller...

    nö, kann ich nicht die Erfahrung hab ich schon öfters gemacht. Ich gehöre nicht zu den politisch Schönen und Reichen.

    Ich möchte einfach wissen, was du mit deinem Einwand sagen willst.

    Das kann man natürlich auch so verstehen: Wenn das die einzige Verbesserung ist, die dir einfällt, ist das ein ziemliches Kompliment.

  • also, kann ich jetzt prüfen, ob Schutzgas drin ist oder nicht? Vom Händler (nicht Hersteller) ganz zu schweigen, der kann nicht mal die verfügbaren Daten mitteilen.

    :) Ich könnte natürlich vom Händler ein Zertifikat verlangen, in dem die beschriebenen Eigenschaften zugesichert sind. Und dann im Zweifel prüfen lassen und evtl. vor Gericht ziehen. So soll man das heutzutage wohl machen.


    Das Problem ist, bei sonem Quatsch (nicht den Papierkrieg sondern unsere Unterhaltung) mach ich immer mit, und das führt nie weiter .

  • also, kann ich jetzt prüfen, ob Schutzgas drin ist oder nicht?

    .....jo, frag beim Verkäufer o. Hersteller nach, u. bei zweifelhaften Angaben schmeiß das Teil einfach ins (mit Wasser gefüllte) Waschbecken....


    ....meine (als wasserdicht deklarierten Ferngläser) mach ich des öfteren unter fließendem Wasser sauber....

  • Wie war das noch? In den Fluss damit, und wenn es untergeht, ist es ok. Wenn es aber schwimmt, ist es verhext und muss verbrannt werden. Denn dann muss es ja aus Holz sein und brennt. Was schwimmt sonst noch im Wasser? Kleine, flache Steine

  • Nachdem das Celestron 25x70 bequem aufs Stativ geht, guck ich meist dadurch in den Garten. Und durchs Bresser 102/460 als Spektiv bei 51x.

    Der große Nachteil beim Celestron: Naheinstellgrenze bei 35 m, so dass nur der letzte Meter des Gartens scharf geht, anders im Bresser, das geht bis 15 m runter.

    Was ist schöner? Doch das Bresser, warum? Garnicht mal die doppelte Vergrößerung oder mehr Schärfe, sondern der räumliche Effekt. Komisch, eigentlich sollte doch zweiäugig mehr Stereoeffekt sein, ist es aber nicht. Der Grund liegt an der geringen Tiefenschärfe des 102 mm Objektivs. Das bringt die Tiefe bei geringsten Veränderungen des Einblickwinkels sehr plastisch hervor. Macht total Spaß. Das Gerät ist ein gutes Spektiv mit Zusatzfunktion Astronomie bei geringen Vergrößerungen. Nicht mehr wegzudenken. Das Celestron wird nur benutzt, weil es sonst da nur rumsteht.

  • Auf dem Kitzsteinhorn steht ein Swarowski 30x96 Spektiv auf einer Säulenmonti. Leider hatte ich nur mein neues 10x40 dabei, deswegen ist ein Vergleich nicht möglich. Hätte es aber gerne mit dem Bresser 20x60 oder dem Celestron 25x70 und vor allem dem Bresser 102xs bei 31x verglichen.

    Man kann die Tourenabfahrer vom Großvenediger (ca. 25 km) beobachten (geht auch noch mit dem 10x40) aber durchs Swarowski, sieht man was sie machen, man könnte ihnen fast sagen, ob sie sich besser rechts oder links halten, die Spuren sieht man deutlich.

    Bei 30x keinerlei Farbränder erkennbar. Wollte das Gerät mitnehmen, aber die Monti ist sehr massiv.

    Nächstes mal hab ich ein besseres Vergleichsgerät dabei.


    Der Gerätepark am Kitzsteinhorn

  • Du wolltest das Swarovski einfach so mitnehmen???? 8)

  • einfach so war ja nicht möglich :) Die wären auch ziemlich blauäugig, da ein transportables Swarowski hinzustellen.

    Außerdem, ob das gegen mein Bresser AR 102xs anstinken kann? Da müht man sich ab mit dem schweren Teil, schleppt Akkukreissäge mit Diamantblatt hoch, und am Ende zeigts nichts, was ich nicht auch durchs Bresser sehe.

    Das Ding steht schon gut da. Hat mich aber doch überrascht, diese Werbung.

  • Um das auch hier nochmal darzustellen:


    Das Bild zeigt das Oku meines 10x40 FG nach Reinigung mit Isoprop und ca. 1 Minute gucken. Die obere Hälfte ist total verschmiert. Ich bin nur noch am Putzen, und das geht mir bei fast allen Okus so.

    Der Augenabstand beträgt ca. 15 mm. Daraus schließe ich:


    Die Augenwimpern sind genau so fettig wie die Haare

    15 mm Abstand reichen nicht

    Lösung wäre Wimpernpeeling oder wenigstens Stutzen, Wimpern regelmäßig mit Seife reinigen, Okus jedesmal putzen, bis man bei der untersten Linse angelangt ist oder Okus mit min. 20 mm Augenabstand wählen. Mir scheint, die letzte Alternative ist die einzig Sinnvolle. Bei FGs hat man die Wahl üblicherweise nicht, deshalb ist wohl auch bei FGs ein möglichst großer Augenabstand ein entscheidendes Kriterium neben den weiteren Vorzügen:


    keine Verschmutzung

    weniger Beschlagen, da Abstand zum warmen Auge größer

    Eignung für Brillenträger

    entspannteres Sehen

    Kontakt zur Augenmuschel kann vermieden werden (für empfindliche Haut oder bei ungehörigen Inhaltsstoffen im Gummi) Überhaupt fördern dichte Muscheln auch das Beschlagen.

    kann ergänzt werden


    Also für mich gibts nur noch Okus mit min. 18 mm Abstand. Wenn "LER" draufsteht, heißt das nicht, dass auch "LER" drin ist. Z.B hat das ES 5,5 mm 62° aus der "LER-Serie" 13 mm. Das ist nicht LER und jedenfalls zu wenig.

  • Ein großer Augenabstand von Okularen ist bei mir auch ultimative Voraussetzung. Deswegen bin ich vor über 20 Jahren zu Pentaxokus gekommen. Und bei Ferngläsern hab ich das Fujinon 10x50 mit 20 mm Distanz. Mein vor kurzem gekauftes DD OPTICS 15x56 hat ebenfalls soviel. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als ins Okular reinkriechen zu müssen. Mehreren Bekannten habe ich schon meine Gläser zum Durchgucken angeboten. Zuerst wollten sie nicht..."mit Ferngläsern sehe ich sowieso immer nur schlecht" ...aber pure Begeisterung , wenn sie doch durch moderne Okulare schauen konnten!


    Gruß Armin

  • Ok, also nicht ultimative aber unabdingbare, quasi conditio sine qua non, aber wir verstehen uns.

    Ja bei mir gibts nix Neues mehr unter 18 mm. Und das trifft aus alles zu Ferngläser wie Okus. Habs nur beim FG gemerkt, weils immer die obere Hälfte ist, während die meisten Okus ganz verschmiert sind.


    Gruß

    Stephan

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