Mars_2023-02-08-2009UTC

  • Nur eine Testaufnahme vom 08.02.2023 20:09UTC

    Eigentlich wollte ich nur eine Baader Q-Turret Barlow am Mars testen, dazu ist es aber nicht mehr gekommen.

    Man kann die Barlow-Linse aus dem Gehäuse schrauben und dann direkt in die 1,25" Aufnahme der ASi-Cam (oder einem 1,25" Okular) schrauben.

    Doof ist nur, dass der Rändelring auch gleichzeitig der Befestigungsring für die Linsen ist. Dabei ist es dann Glücksache, welches Gewinde sich zuerst löst :/

    Ich hatte jedenfalls die Linsen in der Hand... im dunklen... am Teleskop. Damit war der Test dann gelaufen. Schade eigentlich- in meinem Testraum war die

    Baader Q-Turret Barlow fast gleichauf mit der 2" Baader FCC (wird beworben als Weltbeste Barlow Linse). Zwischen den beiden Barlows liegen ja auch nur mal knapp 700€ :huh:


    Da ich den Refraktor nun schon einmal aufgebaut hatte, habe ich noch ein Bild vom Mars gemacht, direkt im Fokus von dem 6" Triplet 1200mm.

    ASI 290MC

    Gain=106

    Exposure=5,0010ms

    Duration=60,165s

    FrameCount=11890

    ActualFrameRate=197,6247fps

    Output Format=SER file (*.ser)(Auto)

    Capture Area=320x240

    Colour Space=RAW16

    mit Autostakkert gestakt, in Fitswork leicht geschärft und 5x vergrößert


    Mit 9,88" ist der Durchmesser des Planetenscheibchens natürlich winzig.

    Ausserdem war der Refraktor nach 2 Stunden noch nicht ausgekühlt...



    CS Bernd

  • direkt im Fokus von dem 6" Triplet 1200mm.

    Hallo Bernd,


    sehr schönes Ergebnis für 6" ! Die Kameraankopplung ohne Barlow bei f/D = 8 = 2,76*p/µm ist doch völlig in Ordnung, ermöglicht Dir gegenüber der 2,25x Turret 5x kürzere Belichtungszeiten und bei gleicher Aufnahmedauer 5x mehr Bilder im Stack. Außerdem ersparst Du Dir eine Investition und nächtliches Hantier, ... 8)


    CS Jan

  • Hallo Jan,


    und vielen Dank. Das ist aber mehr ein „Frustfoto“ gewesen als eine gewollte Aufnahme vom Mars.

    Ich kann mir ja genau ausrechnen, wie groß der Mars auf dem Sensor ist (0,05343mm). Dann habe ich die Auflösung von meinem LZOS-Triplet 152 / F8 (0,8“) was einer Größe auf dem Sensor von 0,00465mm entspricht. Die ASI290MC hat eine Pixelgröße von 2,9µm (0,0029mm). Um einen Abstand von 0,00465mm auf dem Sensor noch getrennt darstellen zu können, sind mindestens 2 Pixel nötig. Pixelgröße = (0,00465mm / 2) = 0,002325mm oder 2,3µ. Mit meiner ASI183MM (2,4µ) würde das gerade noch so klappen, die ASI290MC hat 2,9µ und liegt knapp darüber. Durch die Bayermatrix habe ich aber eine schlechtere Auflösung.


    Linkes Bild: ASI290MC direkt im Fokus LZOS 152 / F8, rechtes Bild mit Baader Q-Turret Faktor 2,65. Gruppe 4 Element 2 entspricht einer Auflösung von 0,815"



    Zuerst habe ich die Baader Q-Turret Barlow ausgemessen. Mit dem Original-Gehäuse komme ich genau auf einen Vergrößerungsfaktor von 2,65, was mit einer Auflösung von 0,8“ einem Abstand auf dem Sensor von 0,01237mm entspricht. Das ist natürlich zu viel für den Test. Das Barlow-Element kann man aus dem Gehäuse schrauben (Filtergewinde 28,5) und dann direkt in den 1,25“ Anschluss der ASI290MC schrauben. Das ergibt dann einen Vergrößerungsfaktor von 1,89 und einem Abstand auf dem Sensor von 0,00883mm.


    Für den Monochromsensor der ASI138MM ist das auch noch zu viel- für die ASI290MC mit Bayer-Matrix aber schon gut angepasst.
    In meinem Optik-Prüfraum kann ich das alles wunderbar prüfen und die Theorie geht hier Hand in Hand mit der Praxis.
    Trotzdem ist alle Theorie grau und kann einen Test am Himmel nicht ersetzen. Es ist aber schön, wenn man vorher schon einmal die Parameter kennt.


    Am 08.02.2023 20:08Uhr stand der Mars mit knapp 63° Elevation hoch im Süden und das Seeing war auch einigermaßen gut.
    Leider war der Refraktor nach nur 2 Stunden Auskühlzeit noch lange nicht an die Außentemperatur angepasst- für einen kurzen Test sollte das aber gehen. Umso größer war der Frust, als ich die Linsen von der Q-Turret Barlow in der Hand hielt.
    Danach habe ich nur noch ein Foto vom Mars im direkten Fokus vom LZOS-Triplet gemacht und dann wieder abgebaut.
    Die Barlow habe ich einen Tag später in meiner Clean-Bench wieder zusammen gebaut und vor dem Kollimator geprüft. Auf den anschließenden Testbildern konnte ich keine Verschlechterung sehen.


    Hier mal ein Vergleich der Testplatte mit dem Mars, beide im richtigen Maßstab


    CS Bernd

  • Das ist aber mehr ein „Frustfoto“ gewesen als eine gewollte Aufnahme vom Mars.

    Hallo Bernd,


    wie Du den positiven Reaktionen einiger erfahrener Kollegen entnehmen kannst, ist Deine Aufnahme gar nicht so schlecht, wie Du sie hier offenbar selbst bewertest.


    Anders als in allen unter dem Einfluss des atmosphärischen Seeings mittels Video und Stacken gewonnenen Bildern bleiben die Aufnahmen Deiner Testtafeln ja nur deshalb verpixelt, weil sich das Pixelmuster gegenüber dem Testtafelmuster nicht bewegt. Aufgrund der vom Seeing verursachten ständigen Verschiebung des Kamerarasters gegenüber den Bildinhalten wird das Raster nämlich beim Stacken einer Vielzahl von videografisch erfassten Einzelbildern bis zur Unkenntlichkeit verwischt, so dass die eigentlichen Bildinhalte in weitgehend ungestörter Form hervortreten können. Stell Dir vor, Du wolltest eine Zeitung durch ein vor die Augen gehaltenes Drahtsieb lesen. Wenn das Sieb sich gegenüber der Zeitung nicht bewegt, nimmst Du im wesentlichen das Siebraster wahr. Wenn Du das Sieb hin und her bewegst, kannst Du den Zeitungsinhalt plötzlich lesen ...


    CS Jan

  • Wenn Du das Sieb hin und her bewegst, kannst Du den Zeitungsinhalt plötzlich lesen ...

    DSCF8521_Teesieb.jpg


    ... auf diese Weise verschwndet auch das Kameraraster aufgrund seiner vom Seeing verursachten ständigen Bewegung gegenüber den Bildinhalten, auf die ja beim Stacken zentriert wird. Dieser Mechanismus findet offensichtlich in den hier traditionell vorgetragenen Theorien bzw. Meinungen zur Kameraanpassung keine Berücksichtigung.


    CS Jan

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