Hallo liebe Astrotreff-Gemeinde,
Ich stell mich erst mal vor. Ich bin in meinen Zwanzigern und aktuell Student. Ich interessiere mich schon super lange für die Astronomie. Jeder Livestream eines Raketenstarts, das neuste Bild von Hubble oder dem JWST wird von mir bestaunt. Für mich ist der Weltraum ein wahrer Zufluchtsort geworden. Allein abends in den klaren Himmel zu schauen, finde ich unfassbar erhebend und beruhigend. Doch mich juckt es mittlerweile sehr in den Fingern die Grenze meiner eigenen Augen und die meines Fernglases zu übertreten. D.h. natürlich ein Teleskop kaufen.
Falls das für euch relevant oder interessant sein sollte kommen jetzt noch ein paar Zusatzinfos über mich. Ich fotografiere schon seit meiner Jugend (Amateur) und studiere in den MINT-Fächern. Die Wissenschaft, mathematische Theorie und technische Praxis sind mir also alles andere als Fern. Ich lerne super gerne dazu und habe großes Interesse an Praxis und Theorie. Dennoch ist die praktische und theoretische Astronomie mit Teleskopen etwas vollkommen neues für mich. Ich habe zwar schon Bildbearbeitung gemacht, aber eben nur für "irdische" Fotos. Ich kann ein bisschen programmieren und setzte selber kleine Microkontroller-Projekte in meiner Freizeit um. Dennoch ist die Welt der Astrofotografie wohl kaum mit der, der irdischen Fotografie zu vergleichen. Gleiches gilt ebenso für die Himmelbeobachtung mit Fernglas und das schauen durch ein Teleskop.
So jetzt aber zum eigentlichen Thema.
Ich habe mich seit etwa 4 Tagen durch unzählige Beiträge hier gelesen und kann ehrlichgesagt gar nicht zählen, wie oft ich auf der Seite von Astroshop war. Ich habe schon jetzt super viel gelernt und konnte so meine Erwartungen anpassen und justieren. Fest steht für mich, dass ich klein Anfangen möchte. Ich möchte aus Fehlern lernen. Ich bin niemand, der mit einem 8" Dosbon oder dem noch größeren 10" Dobson beginnen will. Und ich weiß auch, dass vielleicht Enttäuschungen auf mich zukommen. Aber ich finde das gehört dazu. Ein weiterer limitierender Faktor in meiner Situation ist natürlich das Budget. Aber ich denke, dass das aktuell jeder mitfühlen kann. Ich möchte nicht mehr als 200€ ausgeben und ich weiß, dass das in der Astronomie nicht viel Geld ist. Für mich ist es das trotzdem. Wenn mir das Hobby Spaß macht und ich in 1-2 Jahren noch immer Interesse habe, springe ich gerne auf ein 8" Dobson oder ähnliches. Irgendwann soll dann auch die Astrofotografie hinzukommen.
Meine Ambitionen bauen deswegen auf 2 Grundsätzen auf:
- "Ein gutes Teleskop ist eines, dass benutzt wird."
- "Jedes Teleskop hat seinen Himmel. Es gibt keine "eierlegende Wollmilchsau""
Ich würde diesen Beitrag übrigens nicht schreiben, wenn ich gute Forenbeiträge zu meinen ausgespähten Teleskopen gefunden hätte. Bzw. spezifisch zu einem. Ich bin sicher, dass ich für viele nur ein weiterer nerviger Anfänger bin, aber ich denke jeder fängt mal klein an :D.
Refraktor:
Ich sehe den Charme der Refraktoren und ganz ehrlich, so sah ein Teleskop immer in meinen Vorstellungen aus. Besonders die Designs der Bresser Messier 70/700 haben es mir igrendwie angetan. Dennoch sehe ich dort auch die Nachteile, die diese Teleskopform mit sich bringt, da die Öffnung eben, relativ zum ausgegebenen Geld, kleiner ist. Kleiner als eine 70er Öffnung würde ich nicht gehen wollen. Und ich denke bei 70/900 ist die Auflösung wirklich im Eimer oder?
Reflektor:
Ich denke manche ahnen schon, welches es mir als erstes angetan hat:
Das 114/900 Omegon EQ1. Ich habe hier unzählige Forenbeiträge darüber gelesen und deswegen möchte ich das Thema hier nicht weiter diskutieren. Ich werde morgen auch mal bei Astroshop anrufen und mich auch bzgl. dieses Teleskops gründlich beraten lassen.
Dann ist mir das National Geographic 114/500 compact aufgefallen. Ein Teleskop zu dem ich hier nichts gefunden habe. Vielleicht waren meine Suchbegriffe aber auch einfach unpassend. Durch die Rockerbox sollte die Montierung ja deutlich besser sein, als das wackelige EQ1 des Omegon oben. Natürlich ist die Brennweite geringer, aber damit könnte ich mich bestimmt anfreunden. Da müsste ich dann auch nochmal schauen, welche Vergrößerungen und evtl. Barlowlinsen da sinnvoll wären. Es geht mir erstmal nur ums Visuelle beobachten. Ich möchte den Sternenhimmel kennen lernen. Das Teleskop könnte ich gebraucht für etwa 115 € bei Astroshop bekommen. Meine Bedenken äußern sich aber maßgeblich in der Marke und den mangelnden Reviews bzgl. dieses Teleskops. Vielleicht kann dazu jemand etwas sagen, der oder die schon sehr erfahren ist.
Von den Seben-Teleskopen möchte ich generell die Finger lassen.
Dann wäre da noch das Bresser 76/700 Venus AZ (gibt es auch von Omegon etc). Ich habe das schon ausführlich durch den "Tchibo Meister" kennengelernt :). Ich denke die Reparaturen und Modifikationen möchte ich mir für mein aller erstes Teleskop nicht antun. Das kommt später.
Tatsächlich habe ich ein gebrauchtes Omegon 150/750 für 184€ auf EQ1 bei Astroshop gesehen. Die Werte sehen für mich natürlich beeindruckend aus und da die Brennweite geringer als bei dem 114/900 ist, dachte ich, dass dieses vielleicht stabiler ist. Dennoch habe ich da bedenken (auch bzgl. des Zustandes) und werde morgen bei Astroshop nochmal genau nachhaken. Da wären wir aber schon bei einem 6" Teleskop
Mein Standort:
Um 50° geographischer Breite, ländlich und wenig Lichtverschmutzung. Bin bei Notwendigkeit auch mit dem Auto mobil, präferiere aber erstmal die !Süd! Terasse/Garten. Das Teleskop muss also nicht in meinen Rucksack passen :D.
So erstmal danke, danke, danke für das Lesen bis hierhin. Das weiß ich zu schätzen. Dann schon mal ein "Entschuldigung" im Vorraus, falls ich im falschen Forum gelandet bin oder bei der Titelwahl/Beschreibung einen Fehler gemacht habe. Es sind doch viele Infos auf einmal und ich versuche mich hier so gut es geht zurecht zu finden. Ich freue mich über jedwede konstruktive Kritik, einen Ratschlag oder auch einfach ein "Hallo".
Danke und einen schönen Sonntag noch!
Wünscht,
Galahad