2“ Okulare mit 1,25“ Adapter

  • Hallo Liebe Astrofreunde,


    Ich bin noch ein ziemlicher Anfänger im Thema Astronomie, bitte verzeiht falls das eine blöde Frage ist. Ich hatte bisher an meinem Celestron NexStar Evolution 8 nur 1,25“ Okulare im Einsatz. Nun habe ich mir von Baader einen Satz Hyperion 2“ Okulare gekauft. Nun ist mir nachträglich aufgefallen, dass wenn ich die Okulare ohne die 1,25“ Adapter verwenden möchte, sich die Brennweiten der Okulare alle in Richtung 20-30mm verändern, da in dem 1,25“ Adapter die erste Linsengruppe steckt.


    Nun zur eigentlichen Frage.

    Wenn ich die Okulare mit dem 1,25“ Adapter verwende, macht dieser dann nicht die Vorteile von 2“ zunichte?

    Bringt es Vorteile (bei Verwendung der 1,25“ Adapter) auf einen 2“ Zenitspiegel umzurüsten?


    Freue mich auf eure Antworten.


    Gruß Kai

  • Hallo Kai,


    da hast Du wohl das Prinzip nicht verstanden.

    Die Hyperion Okulare schraubt man nicht auseinander. Man steckt sie, so wie sie sind, entweder in einen 1,25" OAZ oder in ein 2" OAZ. Wenn man lustig ist auch in einen 2" OAZ in dem noch ein Reduktionsstück steckt von 2" auf 1,25". Natürlich fällt das okular in ein 2" OAZ tiefer rein, als in ein 1,25" OAZ. Daher ist die Verstellmöglichkeit am OAZ ein Faktor. Es kann sein, daß es am 2" OAZ nur mit dem 1,25" Reduzieradapter funktioniert mit dem Fokussieren. Ähnliches gilt mit ZS, falls Du einen Refraktor hast. Also soll man einen 1,25" Spiegel nehmen oder 2". An meinem Refraktor komme ich z.B mit dem 2" ZS und dem Hyperion nicht mehr in den Fokus, außerdem besteht die Gefahr der Spiegelberührung.


    Es hängt also sehr von der Konfiguration des Teleskops ab. Aber man schraubt die Hyperions nicht ! auseinander.


    Grüße,

    Walter

  • Hallo,

    Man braucht zwei Zoll Okulare nur und ausschlieβlich für eine einziges Okular, das Übersichtsokular. Weil da das Gesichtsfeld sonst nicht mehr in die Okularhülse passt ("Tunnelblick"). Das ist beim Hyperion (und bei allen Okularen) nur bei Brennweiten länger als 32 mm der Fall, also beim 36 mm. Alles was kürzere Brennweiten hat braucht keine zwei Zoll, weil das Gesichtsfeld in die 1,25" Hülse passt; das 31 mm ist grenzwertig!

    Kommt also darauf an, ob Du das 36 mm oder das 31 mm Hyperion hast oder beide, ob Du einen 2" Zenitspiegel brauchst. Weil der aber schwer ist und Du später wahrscheinlich noch Filter in 2 Zoll brauchst, die teurer sind, würde ich eher das 36 mm wieder verkaufen (wenn Du es hast) und anstelle das 31 mm nehmen. das reicht als Übersichtsokular und Du brauchst keine 2 Zoll.

  • Hi!


    Genau so! Okulare unter etwa 32mm Brennweite sind rein von den Linsen immer 1,25"-Okulare; eine 2"-Hülse ist nur ein mechanischer Adapter. Also die Hyperions einfach so verwenden, wie sie sind, und sich ggf. das 2"/1,25"-Reduzierstück sparen (soweit man in den Fokus kommt), weil der 2"-Adapter bereits im Okular integriert ist. 2"-Zenitspiegel sind normalerweise kein Problem, Zenitprismen sind eher gefährdet.


    Wenn du bei den Hyperions die 1,25"-Hülse abschraubst, hast du ein Okular mit rund 25-30mm Brennweite. In dem PDF ist eine Tabelle, welche Brennweite du ohne erste Linsengruppe oder mit Verlängerungsringen hast:

    https://www.baader-planetarium.com/de/downloads/dl/file/id/27/product/1211/hyperion_okulare_gebrauchsanwendungen.pdf


    Ausnahme: Beim 24mm ist die 1,25"-Hülse nur ein Adapter ohne weitere Funktion.


    Und bei den Hyperion Aspheric (31 und 36mm) liegt ein 1,25"-Adapter bei, um echte 2"-Okulare als 1,25" zu verwenden. Damit wird das Gesichtsfeld kleiner, aber man erreicht z.B. am Bino-Ansatz niedrigere Vergrößerungen/helleres Bild.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Sagen wir es so: beim 31 mm ist die Vignettierung (bei 1,25 Zoll) gerade noch akzeptabel, beim 36 mm ist die Werbung mit dem 1,25 Zoll-Adapter - für mich - vollkommen inakzeptabel und sehr zweifelhaft, da Tunnelblick;

    Kommt darauf an, was du machen willst. Ich habe das 36er am Bino-Ansatz vor allem mit der Sonne im Einsatz, die ist da eh kleiner als das Bildfeld (und die freie Öffnung vom H-alpha-Filter). Am langen Refraktor mit Bino und GWK bin ich da auch schon bei Vergrößerungen, die am Planet interessant sind. Und durch 1,25" geht nunmal nicht mehr, da hast du nur die Wahl auf eine größere Austrittspupille zu verzichten... Ein 40mm 1,25" Okular zeigt auch nicht mehr Feld als ein 2"-Okular an einem 1,25"-Stutzen. Die Mechanik begrenzt das nutzbare Feld. Ein 1,25"-Filtergewinde hat nun mal M28,5.


    stardust3 : Das 31mm Hyperion hat laut technischen Daten auf der von dir verlinkten Webseite

    Feldblende Durchmesser: 38 mm (2"), 30mm (1¼")

    Etwas mehr als M28 geht, weil die Feldblende so weit hinter dem 1,25"-Flaschenhals liegt.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Ich habe das 36er am Bino-Ansatz vor allem mit der Sonne im Einsatz, die ist da eh kleiner als das Bildfeld (und die freie Öffnung vom H-alpha-Filter). Am langen Refraktor mit Bino und GWK bin ich da auch schon bei Vergrößerungen, die am Planet interessant sind. Und durch 1,25" geht nunmal nicht mehr,


    Alles schön und gut, aber das sind "Spezial"-Anwendungen. Ich persönlich (jedem Tierchen, sein Pläsierchen) habe aber nun mal ein Problem mit "Fake news"-Werbung !


    Edit: es geht ja nicht nur um die Feldblende, die 30 statt 38 mm hat, das scheinbare Gesichtsfeld ist auch nicht mehr 72°, sondern (minestens) 20° weniger.

  • Baader ist sowohl Händler als auch Hersteller, hat aber kein Ladengeschäft. Da ist die Frage, ob (und wo) einfach nur bestellt wurde, oder die Beratung per Email/Telefon auch in Anspruch genommen wurde.


    Wenn einfach im Onlineshop bestellt wird, wird jeder Händler davon ausgehen, dass der Kunde bereits informiert ist, und nicht noch hinterhertelefonieren.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi,

    Da hier über Hyperions geredet wird:

    Sind die Okukare von der opt Qualität her denn ihren Preis wert ?

    D.h Gibt es etwas deutlich 'besseres' in der Klasse (was Preis und GF angeht) ? (Verwendung an f/4.5...f/5) Alternative Tipps ?


    Hintergrund: Ein Kollege hat mich nach Okularen gefragt der sich seinen ersten Dob kaufen will (insgesamt was halbwegs Vernünftiges, nix Billiges! Aber eben vom GesamtBudget her auch nicht 'astronomisch' ausufernd...) und ich hatte gehört, dass Hyperions als ganz gut (preis-wert) gelten... Er braucht einen ganzen Satz (3-4 Brennweiten, welche Brennweiten ist mir klar, dazu keine Kommentare nötig, der Dob wird ca f/4.5... f/5 haben). Ich selber brauche keine :) - habe schon lange Nagler an f/4, aber die kann ich ihm allein vom Preis her natürlich nicht empfehlen...


    Gruss, Peter

  • Hi!


    Meine Meinung: Sie sind gut, und mein Upgrade auf die Morpheus war zwar ein spürbarer Qualitätsgewinn, aber auch eine spürbar höhere Preisklasse. Eigentlich hatte ich gar kein Upgrade von den Hyperions geplant. Mit den 68° kann man gut zurechtkommen, und der Einblick ist sehr angenehm. Im Verein verwenden wir sie gerne, auch an einem unserer vereinsinternen Ausleihteleskope ist ein Satz.


    Zu f/4,5 kann ich nichts sagen (ich bin mit f/7,5 bis f/28 unterwegs), aber zumindest bei f/4 würde ich einen Komakorrektor mit Okularklemme wie den MPCC in visueller Ausstattung vorschalten und Okulare mit identischer/ähnlicher Feldblendenlage wie die Hyperions verwenden. Das ist billiger, als Nagler zu verwenden, die mit f/4 wohl besser zurecht kommen. Ansonsten zeigen die Okulare ja halt die Koma, die das Teleskop nun mal hat... In der Anleitung vom MPCC ist für einige Okulare der Arbeitsabstand zum MPCC angegeben.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi Peter,


    bei f/5 halte ich die Hyperions schon für grenzwertig wegen Verzeichnung im äußersten Viertel. An f/4 auf keinen Fall. An f/6 noch passend zum Preis gut. Am f/10 Refraktor waren sie ausgezeichnet.

    Ich hab mein 13mm verkauft als ich den Newton f/5 geholt habe. Weil mir damals ein 12mm Nahgler T4 günstig angeboten wurde, auch schon ein Oldie.


    Ich sehe gerade sie sind mittlerweile im Preisbereich 170 Euro angesiedelt (mein 13mm habe ich für 109€ gekauft glaub ich).

    Noch! (weil bisher noch im alten Preis Range) ist die Explore Scientific 82 Grad Serie zu bevorzugen, scheint auch im Preisbereich 170+ Euro zu liegen bei den kleineren Brennweiten.

    Bei 20mm und mehr siehts anders aus, also alles aus einer Serie bis 28mm für 170 Euro jeweils, da kommt man am Hyperion schwer vorbei.


    Mit den ganzen TS, APM, Omegons im Bereich 170 euro kenn ich mich nicht aus. Man kann sich auch die alten auslaufenden(?) Modelle wie Luminos etc. anschauen. Basiert auf Meade UWA 82 Grad Serie, auch die 68 Grad serien sind OK. Abraten tu ich dringend von den xSWA 70 Grad Okularen (Erfle Optik).


    Also f/4 ist aber generell schwierig mit Okularen unter 200 Euro in der heutigen Zeit. Inflation eben...


    CS,

    Walter

  • Hallo,


    Ich hatte einen Satz Hyperion Okulare, mir hatten sie nicht gefallen.

    Gerade die Okulare mit den kurzen Brennweiten sind klobige Okulare. Die Möglichkeit diese Okulare an 2 und 1,25" Okularanschlüsse verwenden zu können, macht diese Okulare unnötig groß. Weiter gefiel mir an diesen Okulare die Gummiaugenmuschel nicht. Diese liegt schlecht an den Augen an und löst sich schnell von der schmalen Nut am Okular. Ich persönlich empfehle diese Okulare nicht.

    D.h Gibt es etwas deutlich 'besseres' in der Klasse (was Preis und GF angeht) ? (Verwendung an f/4.5...f/5) Alternative Tipps ?

    Ich verwende die 82° Serie von Explore Scientific.

    Diese Okulare liegen in der Preisklasse wie die Hyperion. Die Okulare haben einen bequemen Einblick und liefern ein helles und scharfes Bild. Ich kann diese Okulare sehr empfehlen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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