Probleme beim Tracken mit Skyguider Pro

  • Hallo Ihr Lieben,

    Ich lese schon eine ganze Weile fasziniert mit und habe nun die ersten Schritte in die Astrofotografie gemacht. Die Wahl fiel für den Anfang auf einen Skyguider Pro in Kombination mit einem 250mm Objektiv an einer APS-C Kamera.


    Ich hatte brav eingenordet und dann richtig Süden auf Orion fokussiert.


    Leider schien der Tracker nicht ganz klar u kommen. Von 2 Stunden konnte ich nur 5 Minuten nutzen. Den Rest hast Siril nicht zur Deckung bringen können. Zudem sehen Sterne alle etwas seltsam verwackelt aus. Wundert mich da alles super ausbalanciert und stabil schien.


    Habt ihr eventuell einen Tipp was ich als erstes probieren könnte um das Problem zu beheben?


    Danke euch und schön nun hier Mitglied zu sein


    Sebastian

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Probleme beim Tracken“ zu „Probleme beim Tracken mit Skyguider Pro“ geändert.
  • Hallo Sebastian,


    solche V förmigen Strichspuren deute ich als Fehler sowohl in R.A. als auch in Dec. Das heißt periodischer Schneckenfehler des Trackers in der Stundenachse und zusätzlich Drift in Deklination aufgrund ungenauer Einnordung.

    Sehen alle Einzelbilder so oder so ähnlich aus? Wenn ja, ist es so wie ich vermute. Wenn sie sich stark unterscheiden ohne Periode, sind es äußere Einflüsse (z.B. unsolide Aufstellung, Wind, Versschiebungen in der Mechanik). Oder der Tracker funktioniert nicht richtig. Oder ein Mix aus verschiedenem.

    Wie lang waren deine Einzelbelichtungen?

    Ist das eine Spiegelreflex? Wenn ja, hast du den Spiegelschlag ausgeschaltet?

    Wie sieht das gesamte Setup aus? Bild davon?


    Du könntest alle Bilder stacken ohne Registrierung, das ist wie eine lange Belichtung und es würde sich die komplette Drift abzeichnen anhand derer du das komplette Verhalten besser deuten kannst. Das geht z.B. mit Sequator als "StarTrails", siehe Star Adventurer Schneckenfehler ermitteln.


    Du könntest auch beim nächsten Mal mit dem Programm PHD2 alle Fehler aufzeichnen und mit dem PHD2-Viewer auswerten.


    250 mm Brennweite erscheint mir schon recht viel für so einen Tracker ohne Guiding. Meine StarAdventurer schafft 200 mm ohne Guiding nur bis max 30s zuverlässig nachzuführen.

  • Heute war es klar und ich konnte noch mal testen. Habe die Einnordung diesmal doppelt kontrolliert und nur je 60 Sekunden belichtet. Die Sterne zeigen bei 250mm in der Zeit keine Spuren und sind schön rund.


    Allerdings wandert das gesamte gewählte Motiv quer durch Bild. So wird das ja vermutlich nichts mit dem Stacken.


    Habe mal zwei Bilder mit zeitlichem Abstand im vergleich angehangen. Habe Richtung Orion fotografiert und dafür natürlich nach dem Einnorden nur die Kamera geschwenkt und noch mal alles überprüft. Drehrichtung steht natürlich auch auf nördlicher Einstellung.


    Bin ratlos und dankbar für Hilfe.

  • Auf dem Bildschirm kann ich fast nichts erkennen. Auch dein Bild vom Setup finde ich nicht sehr aussagekräftig. Hast du keine besseren Bilder? Zum Beispiel von der Seite, wo man alles sieht?


    Ich nehme an, dass du Richtung Süden fotografierst.

    Ist die Drift in Richtung RA? Wenn ja, geht die Nachführung in RA zu schnell oder zu langsam? Hast du die richtige Trackingrate "Siderial" eingestellt?

    Ist die Drift in Dec., stimmt die Einnordung nicht. Soweit ich das sehe, erscheint mir der Aufbau recht wackelig für so eine lange Brennweite. Wie sicher bist du , dass die einmal gemachte Einnordung beim Schwenk des ganzen Aufbaus erhalten bleibt?


    Wie oben schon geschrieben, könntest du mit den angegebenen Methoden das Problem genau eingrenzen.

  • Moin Sebastian


    Wenn ich deine Bilder richtig deute, ist deine Kamera während der 70 Minuten wohl mit richtiger Geschwindigkeit nachgeführt worden, ist aber dabei rund 2 Grad nach Süden abgerutscht.

    Also entweder ganz schlecht eingenordet, oder irgendwas hat sich gelockert. Schau dir mal die Bilder dazwischen an. Wenn der Versatz nicht gleichmäßig über alle Bilder erfolgt, spricht alles für eine Lockerung.


    Ich habe übrigens auch den Skyguider Pro und mir macht nur der Schneckenfehler von +/- 25 Bogensekunden zu schaffen. Mein Aufbau auf dem Balkontisch sieht so aus:



    Helmut

  • Hallo zusammen,


    Vielen Dank für die rasche Rückmeldung.

    PHD2 habe ich noch nicht genutzt, da ich es noch nicht recht verstanden habe. Mangels Guide Cam etc…

    Die Geschwindigkeit des Skyguiders steht auf sideral.


    Die Deklinationsachse scheint zu driften.

    Vermute mal, dass die DEC Montierung an der Kamera nicht 100% fest ist oder das Stativ nicht ganz mithält.


    Ich gebe nicht auf, melde mich bei der nächsten Frage aber mit mehr belastbaren Daten. Der Einstieg in die Astrofotografie ist auf jeden Fall komplizierter als Gedacht.


    Schönen Tag euch !


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    Du brauchst keine extra Guidecam. PHD2 versteht zumindest meine Olympus EM10 auch. Ich hatte bei meinen oben verlinkten Tests auch keine Guidecam.

    Man kann das auch life auf dem Bilschirm der Kamera machen. Fadenkreuz einblenden, auf höchste Vergrößerung gehen und den Stern verfolgen. Stichwort "Scheiner Methode'k bzw. "Scheinern".


    Danke für das neue Bild. Du hast eine schön stabile Montierung und darunter so ein Ministativ mit halb ausgezogener Mittelsäule. Das kann man bei bis ca. 100 mm Bernnwete machen, bei 250 mm wird es knapp. Schau mal bei Helmut, wie gedrungen und steif alles gemacht ist, gefällt mir.


    +/-25" hat meine StarAdventurer auch ungefähr. Das scheint normal zu sein bei diesen Trackern. Bei über 200 mm Brennweite muss ich guiden oder z.B. 15 Sekunden Subs belichten, damit der Ausschuss nicht zu hoch wird. Das kann man ja machen und entsprechend mehr Bilder stacken.


    Bin gespannt, wie du weiter kommst.

    Zeig doch mal dein gestacktes Ergebnis. Müsste trotz der Drift ja irgendwie funktionieren.

  • Hallo Sebastian,

    Wie sicher bist du , dass die einmal gemachte Einnordung beim Schwenk des ganzen Aufbaus erhalten bleibt?

    ich habe eine kleine Skywatcher Star Adventurer und festgestellt, dass die Einnordnung nach dem Ausrichten auf das Ziel überhaupt nicht mehr passte.
    Und bei deiner Brennweite wird es wahrscheinlich auch einige Handgriffe brauchen, bis der Bildausschnitt so ausgerichtet ist, wie du ihn haben möchtest.

    Daher norde ich zum Beginn weitestgehend gut ein, schenke dann die Kamera zum Ziel und norde dann nochmal genau ein.


    Viele Grüße und viel Glück beim nächsten Mal

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine,


    Genau so habe ich es gestern auch gemacht. Man hatte sich anfangs durchs einfache einhängen der Kamera schon alles verstellt.


    Stathis : Die Mittelsäule war während der Aufnahme nicht ausgezogen. Habe nach dem Frust mit den Aufnahmen noch ein wenig mit dem Feldstecher auf dem Stativ beobachtet. Auch immer eine Freude.


    Ich denke ich sollte wirklich ein stabileres Stativ wählen.


    Noch Mals vielen Dank. Werde berichten wie es weiter geht 😃

  • Wenn ich eingenordet habe verstellt sich das nicht mehr, weil ich bei meiner Anordnung die Kamera mit dem Getriebeneiger auf das Ziel richten kann. Das ist deutlich ruckfreier als mit Kugelkopf oder Ähnlichem.

  • Einen Kugelkopf nutze ich auch nicht, das wäre nur noch wackeliger. Aber ich muss mit Stativ arbeiten. Deine Platte hat echt Vorteile, passt aber bei mir nicht mit der Geometrie.


    Anbei noch das gestackte Ergebnis :


    37 min von 80 konnten genutzt werden.

    Leider wieder alles verzogen.


    Stativ oder DEC Adapter müssen weichen. Und dann das Einnorden irgendwie verbessert werden.

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