Guten Morgen,
Ich versuch mich mal...
Gestern Abend, ich kam gegen 22:30 von der Arbeit und musste nicht lange überlegen. Meine Frau begrüßt und schon wieder los. Das erste mal, gefühlt nach Erwerb meines Teleskops hatte ich einen klaren Himmel und das wollte ich nutzen.
22:47 - 8" Dobson inkl. allem Krams in den Garten verfrachtet und aufgestellt, Kinderspiel bei dem bisschen was ich besitze
Übersichtsokuklar rein und ab in den Himmel, so der Plan...
22:54 - Plötzlich wird es Taghell... Meine Frau, Terassenbeleuchtung an und mit gezücktem Hand auch mich zu, natürlich die Taschenlampe auf Anschlag, denn sie könnte ja etwas übersehen auf dem weg zu mir etwas übersehen...
Da hatte ich dann erstmal Aufklärungsarbeit zu leisten
Alles gut, Dunkelheit wieder hergestellt und dann ging´s los.
Erst einmal den Nachthimmel mit dem bloßen Auge bestaunt und meine Frau wieder ins innere des Hauses ziehen lassen, nach der Aussage, es sei doch viel zu kalt (-3,5°C) und jetzt auch noch warten das sich der Spiegel abkühlen müsse, verstand sie überhaupt nicht, seltsames Hobby startest du da! war die Aussage mit einem beigefügten Lächeln...
23:19 - Orion war mein gewünschtes erstes Ziel im Übersichtsokular, und da staunte ich nicht schlecht, nicht das ich Orion nicht schon Hundertfach mit dem bloßen Auge gesehen hätte, aber dieses Bild kannte ich noch nicht, eine für mich überwältigende Anzahl an Sternen erschien mir durch mein 30mm 82° Okular, der Wahnsinn... Welch ein Anblick, ich tauschte gegen das 14mm 82° und staunte nicht schlecht was sich alles rund um Orion alles zu sehen bekam.
vor lauter staunen warf ich jegliche Ideen der Beobachtungsziele über den Haufen, die eh noch nicht besonders ausgeprägt waren. Somit begab ich mich auf eine Reise ohne festes Ziel durch den Nachthimmel.
Im Wechsel der Okulare zw. 30, 14 und 6,7mm (alle 82°( Danke nochmals an die Gesichtsfeld-Empfehlung durch euch))schaute ich mich von Stern zu Stern und übte mich im Nachführen des Dobson, was natürlich je nach Okular besser oder schlechter klappte. Aber alles in allem, kann ich behaupten es ganz gut in den Griff bekommen zu haben.
00:32 - Das Teleskop mittlerweile von außen mit einer leichten Eisschicht überzogen, der Telrad komplett mit Tau bedeckt und völlig im hier und jetzt versunken, TAGHELL, meine Frau die zweite...
mit einem lauten Aufschrei des Verstehens erlosch das Terassenlicht dann wieder und ich musste mich wie "geblitzdingst" erst einmal wieder an die Dunkelheit gewöhnen, was nicht lange dauerte.
So reiste ich noch bis ca. 3:15 durch den sich mir bietenden Nachthimmel und bin bis jetzt völlig überwältigt, was ich alles zu Gesicht bzw. ins Auge bekam. Ich bestaunte das erst mal den Mars in einer Sichtweise, die für mich Neuling absolut Atemberaubend war.
Ich versuchte mich in der Identifizierung einzelnen Sterne anhand meiner Himmelskarte, muss aber gestehen, so einfach war das alles nicht für mich. Aber gut, es ist schon so einiges vom Himmel gefallen, aber keine Meister
Leicht durchgefroren bin ich dann gegen 4:00 heute morgen ins Bett gefallen um nun immer noch völlig begeistert über die vergangene Nacht zu schwärmen...
Ich würde sagen, Fieber steigt und ich freue mich auf weitere Beobachtungen auch ohne feste Ziele, die mit Sicherheit in Zukunft dann dazukommen. Jetzt übe ich mich weiter im Nachführen, dem Justieren vor der Beobachtung und erfreue mich weiterhin über sehr aufschlussreiche, interessante und oftmals unfassbare Berichte eurerseits hier im Forum. Ist schon erstaunlich was ich hier, durch euch schon alles zu sehen bekam...
CS Thomas