Mars mit 14,5" Dobson vom 27.12.22 und 03.01.23

  • Hallo miteinander,


    auch wenn meine Ergebnisse mit dem hier gezeigten Niveau noch nicht ganz mithalten können, teile ich gerne meine bislang besten Mars-Ergebnisse hier.

    Der Dezember war leider wettertechnisch eine Katastrophe, aber zum Jahresende gab es dann doch endlich mal einen Abend mit brauchbarem Seeing. Eine Woche später, am 3. Januar, waren die Bedingungen sogar noch ein wenig besser. Leider kommt solche Luftruhe an meinem Standort sehr selten vor, weshalb die Öffnung von 14,5" an Planeten nicht immer einen Vorteil bringt.


    Die genauen Aufnahmedaten finden sich jeweils in den Bildern eingeblendet, ich fasse aber das Wichtigste mal zusammen:

    • 14,5" ICS Dobson mit 4x Televue Powermate Barlow auf f/20,8 "verlängert"
    • Kamera: PlayerOne Uranus-C (IMX585) mit IR-/UV Cutfilter
    • Manuelle Nachführung


    Ich nehme am Dobson immer möglichst viele Sequenzen in kurzer Zeit (am Mars maximal 2 Minuten) auf, in denen der Planet durchs Bild wandert.

    Danach baue ich die SER-Sequenzen mit PIPP zusammen und stabilisiere den Planeten. Die so entstandene, neue Sequenz wird zudem kleiner auf das Objekt zugeschnitten, so dass auch die Datengröße drastisch reduziert wird (z.B. 800x800 Pixel - für die Marsabbildung mehr als ausreichend). Das so vorbereitete Material importiere ich schließlich nach Autostakkert, wo das Stacking gemacht wird.

    Die Postproduktion (Schärfung, RGB Korrektur, Farbbalance etc.) erledige ich dann primär in Photoshop, da Registax bei mir leider oft Bugs hat ("Nähte" etc. nach Processing im Bild...) und ich mich mit einigen Umständen einfach nicht anfreunden kann (zu kleine Processing-Area, lahmende Bildaktualisierung nach Bearbeitungsschritten, Limitierung bei Bearbeitungslayern, "Meckern" beim Laden großer Bilddaten usw....). Ich bin aber grundsätzlich gerne bereit und offen, andere, besser geeignete Tools zur Nachbearbeitung zu lernen und auch gern dafür zu bezahlen. Hier fehlt mir halt die Erfahrung, die ich in Photoshop bereits seit vielen Jahren mitbringe.


    Die farbliche Bearbeitung (nicht nur am Mars) ist für mich teils noch ziemlich herausfordernd. Mir fällt auch (im Vergleich zur ZWO ASI462 MC z.B.), dass die Uranus-C Kamera einen extrem dominanten Grünkanal hat während der Blaukanal fast gar nicht existiert. :-O Das erscheint bei der ZWO ASI Kamera etwas ausgewogener. Entsprechend musste ich hinterher ausbalancieren.

    Eine kleine Vorschau der Live-Aufnahme habe ich angehängt - hoffe, die Datei funktioniert.


    Mars am 27.12.2022 - Klick für höhere Auflösung!


    Mars am 03.01.2023 - Klick für höhere Auflösung!


    Nebeneinander sieht man auch bereits deutlich die Veränderung des scheinbaren Durchmessers nach nur einer Woche - Klick für höhere Auflösung!



    Mein Aufbau - Klick für höhere Auflösung!



    Beste Grüße und einen guten Start ins neue Jahr!


    Peter Maier

  • mit 4x Televue Powermate Barlow auf f/20,8 "verlängert"

    Hallo Peter,


    schöne Ergebnisse bei den Bedingungen! Habe in dieser Saison überhaupt noch nichts Brauchbares hinbekommen. Wenn Du bei nächster Gelegenheit eine 2x Barlow einsetzt statt der 4x, kannst Du 4x kürzer belichten und bist mit 2,9 µm Pixelraster bei f/10 immer noch weit im Oversamplingbereich. Mit dem 2,4 µm Pixelraster einer ASI178MM erreiche ich das Auflösungsvermögen meines 10" f/5 Spiegels bereits unmittelbar in der Fokalebene, d.h. ganz ohne Barlow, siehe Marsaufnahme aus der vorausgegangenen Saison, dort allerdings noch bei 18,4" Planetendurchmesser.


    CS Jan

  • Hallo Jan,


    danke für die Erklärung! Also heisst das, dass rein rechnerisch die 4x Barlow bei meinem Aufbau keinen Sinn macht? Ich bin leider nicht gut in dieser Formelrechnerei und fahre daher i.d.R. immer "auf Sicht". Bei der Nachbearbeitung von Bildmaterial mit 2,5x Barlow, 4x Barlow und auch ohne Barlow habe ich in der Praxis festgestellt, dass ich unter guten Seeing-Bedingungen mit der 4x-Barlow die beste Auflösung erziele. Eine apochromatische 2x Barlow hab ich auf dem Markt noch nicht gefunden bisher und mit der achromatischen "BigBarlow" von Televue hab ich katastrophale Farbsäume... Bei normalen bis mäßigen Bedingungen liefern sowohl 2,5x als auch die 4x Barlow leider schlechte Ergebnisse.

    Die Uranus-C (IMX585) hat ebenfalls 2,9 µm Pixelgröße.


    Schöne Grüße,

    Peter

  • Servus Peter,

    Also heisst das, dass rein rechnerisch die 4x Barlow bei meinem Aufbau keinen Sinn macht?

    Doch, das macht sehr wohl Sinn. Mit einer 2x Barlow würde das Nyquist-Kriterium nicht erfüllt, der Faktor läge da noch unter 2, für Farbkameras sollte man deutlich über 3, besser noch bis zu Faktor 5 gehen. Deine Aufnahmen sind mit deinem Setup doch richtig gut.


    Jan ist halt wie immer der Meinung, das man das Nyquist-Kriterium nicht erfüllen muss und trotzdem gute Auflösung erreichen kann. ^^


    Gruß Stefan

  • (1) ... fahre daher i.d.R. immer "auf Sicht".

    (2) ... in der Praxis festgestellt, dass ich unter guten Seeing-Bedingungen mit der 4x-Barlow die beste Auflösung erziele.

    (3) Eine apochromatische 2x Barlow hab ich auf dem Markt noch nicht gefunden

    Hallo Peter:


    (1) So mache ich das auch und zeige deshalb lieber Bildergebnisse als mich mit von anderen Autoren ungeprüft übernommenen Theorien auseinanderzusetzen.


    (2) Meine besten Bildergebnisse habe ich mit Blendenzahlen 2,1p < f/D < 2,9p gewonnen, wobei p die Pixelweite der Kamera in µm bedeutet. Bei gutem Ausgangsmaterial habe ich dann allerdings die Bilddateien immer nachvergrößert, um nicht die Wiedergabe feiner Details durch das Bildschirmraster zu verlieren. Manche Leute meinen diese Nachvergrößerung bereits während der Aufnahme mittels Barlow vornehmen zu müssen.


    (3) Bei meinen älteren Planeten-Aufnahmen habe ich immer mit "normalen" Barlows zwischen 2x und 2,8x bei Pixelweiten zwischen 3,75 und 7,5 µm gearbeitet und hatte keine Probleme mit Farbsäumen.


    CS Jan

  • Servus Jan,

    Bei gutem Ausgangsmaterial habe ich dann allerdings die Bilddateien immer nachvergrößert, um nicht die Wiedergabe feiner Details durch das Bildschirmraster zu verlieren. Manche Leute meinen diese Nachvergrößerung bereits während der Aufnahme mittels Barlow vornehmen zu müssen.

    Die alte Leier deiner "Theorie" und egal wie oft du dieses wiederholst, es bleibt halt falsch. Durch Nachvergrößerung kannst du keine zusätzlichen Details gewinnen, lediglich vorhandene besser darstellen.


    Per Barlow die Optik möglichst optimal an die Pixelgröße anpassen ist kein "Nachvergrößern", sondern bringt im Gegensatz zu deiner Methode eben bei der Aufnahmen die maximal mögliche Auflösung. Und das "meinen nicht manche Leute", das ist sclichtweg die geltende Physik.


    Gruß Stefan

  • Hallo Peter,

    ich kann in die Zukunft sehen. ||

    Als ich oben las "f/20,8", da wusste ich, wer sich meldet, wer darauf antwortet, und in welche Richtung der Beitrag hier laufen wird.


    Ich finde deine Bilder klasse. Du darfst auch nicht vergessen, dass Mars schon deutlich kleiner geworden ist, deshalb hinkt ein Vergleich natürlich mit den "best of" der Saison. Ich bin der Meinung, du bist schon am Limit. Ein bisschen was geht zwar immer noch, aber du hast das Thema im Griff. Die Farbe, der gesamte Bildgewinnungsprozess, die Bearbeitung, - gefällt mir alles.

    Und hervorheben muss man den Dobson. Das ist ja nicht trivial. Ohne Nachführung und einfach durchs Bild laufen lassen bzw. schubsen, und dann so ein Ergebnis. Du setzt hier Maßstäbe und öffnest eine Tür für viele andere Dobson-Besitzer.

    Autostakkert und Photoshop reichen im Grunde aus. Viele Leute nutzen den Mexican-Hat Schärfungs-Filter in Giotto. Vielleicht schaust du dir auch mal Fitswork an. Da gibt es auch gute Schärfungen und interessant ist auch die Wavelet-Glättung.

    Eine gute 2-fach Barlow wäre die Zeiss-Abbe-Barlow. Die kannst du sogar als "Zoom" nutzen bis ca. 3x, kostet aber.


    Bei Mars jetzt war das vermutlich nicht so wichtig, aber denke daran, dass du eine Bildfelddrehung im Dobson hast. Du kannst diese ja mal kontrollieren, wenn du den Player in AS!3 anmachst. Die Drehung lässt sich in den erweiterten Einstellungen von AS!3 aber auch korrigieren.


    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Peter,


    gut gelungen. Auch schöne Farben. Die 4x kannst Du ruhig lassen. Denn auf einem größeren Bild sieht man etwas mehr und das Rauschen kann man ggf. auch besser rausrechnen und dabei weniger Detailverlust riskieren.

  • Hallo,


    Ich lese solche Beiträge immer gerne, in denen auch beschrieben wird, wie solche Aufnahmen entstehen. Das ist für mich lehrreich und sicher auch für andere Mitleser.

    stefan-h wäre es dir möglich hier deine eigenen Ergebnisse zu präsentieren, um deine Beiträge für und wieder einer 2 oder 4x Barlowlinse besser einordnen zu können. Ich denke du hast sicher Aufnahmen angefertigt, um besser nachvollziehen zu können, was du in deinem Beiträgen schreibst.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    Kamera: PlayerOne Uranus-C

    Du verwendest hier eine Farbkamera.

    Ich habe bisher in diversen Beiträgen immer gelesen, das Mono-Kameras wegen der Auflösung besser wären, für Farbe mit entsprechenden Filteraufnahmen. Würde für "einfache" Mond- und Planetenaufnahmen eine Farbkamera reichen um relativ gute Ergebnisse zu erzielen?

    Meine wenigen Aufnahmen vom Mond fertige ich bisher mit einer ganz normalen Kamera an die 3,7 μm große Pixel hat und zudem durch das jpg Format in der Auflösung limitiert ist. Mit einer Monokamera habe ich es schon versucht den Mond aufzunehmen, ich kam damit aber nicht so richtig zurecht (oder es fehlte mir die Geduld...)

    Zum Einsatz käme bei mir eine Kamera am 254/3048mm Cassegrain, eventuell mit einem 2x Fokal Extender.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Peter,

    ist super geglückt :thumbup: . Tolle Auflösung. 14,5" Öffnung haben sich am 03.01.2023 wohl gelohnt. Ich hab bisher gescheut, meinen 14" Spiegel ins Teleskop zu setzen und arbeite derzeit lieber mit 12", da da die Blaukanäle besser sind. Aber solche Bilder geben immer zu denken, ob das der richtige Weg ist.


    Bei Mars ist f nicht so entscheident, da Flächenheliigkeit groß. Ich nehme bei der ASI290MM (mono) derzeit mit f16 auf und komme auf 1 ms Belichtungszeit (1/1000 sec). Hab in den letzten Jahren Bilder mit f11...f22 bearbeitet und und kann nur sagen: das geht alles. Stackung und Schärfung muss halt etwas anders gestaltet werden. Solange man bei der Belichtungszeit nicht verlängern muss und mit Schärfung klarkommt (und bei Dir die Schupserei funktioniert), brauchst Du Dir da bei Mars nicht zuviel Gedanken um zu großes f machen. Das ist dann bei den lichtschwächeren Objekten wie Jupiter und insbesondere Saturn anderes Thema. Die sind dann zudem ziemlich groß mit f20.


    Ich nehme normalerweise die 3x zweilinsige Barlow von Televue. Durch die Nachführung steht Planet dauerhaft halbwegs in der Mitte des Gesichtsfeldes. Hab damit keinerlei Farbprobleme. Wenn Planet nicht in der Mitte steht, hab ich insbesondere mit dem 350f4.6 eher Probleme mit Koma als mit Farbe. Wie klappt das bei Dir mit Schupsen, so dass Du in der Bildmitte bleibst? Oder läßt Du durchlaufen?


    LG

    Robert

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!


    Für die Wahl der richtigen Brennweite gibt es viel Theoriewissen hier - danke Euch für die Einschätzungen und Vorrechnungen.

    Letztlich muss sich die Theorie aber in der Praxis beweisen - das steht bei mir noch aus. Ich habe bislang nur an der ISS (leider schwer vergleichbar mit Planetenfotografie, da diese ja so schnell ist und entsprechend spezielle Einstellungen braucht) die Erfahrung gemacht, dass ich bei gutem Seeing mit der 4x Barlow immer das beste Auflösungsergebnis erzielen konnte (kann man schön an den rechteckigen Segmenten der HRS Radiator-Flächen sehen). Bei mäßigen Bedingungen kippte das allerdings sofort, so dass ich mit keiner Barlow brauchbare frames bekam.

    Den Tipp mit der Zeiss-Abbe Barlow (2x-3x) nehm ich gern an und werde versuchen, diese zu beschaffen! :)


    Bzgl. Bildfeldrotation:

    Ich stabilisiere und croppe das Aufnahmematerial vorher IMMER erst mit PIPP und gehe dann damit nach Autostakkert.

    Ich habe Autostakkert 3.1.4 - hatte bislang darauf vertraut, dass dieses Tool beim Analyse/Alignment Prozess selbstverständlich auch die Bildfeldrotation erkennt und korrigiert?

    Eine spezielle Option dafür hab ich in der Bedienoberfläche noch nicht gefunden. Ich habe hier beim Mars natürlich "Planet" und "Dynamic Background" aktiviert. Beim Mond enstprechend "Surface" und "Improved Tracking" + "cropped". Ich hoffe, da wird die Bildfeldrotation ausgeglichen.


    Meine Aufnahmetechnik bei Planeten und Mond ist, wie im Eingangsbeitrag beschrieben: Objekt bzw. "area of interest" möglichst ruhig durchwandern lassen, jedoch ohne dass diese an den Bildrand stoßen oder angeschnitten werden. Auf diese Weise bekomme ich auch bei der Mondoberfläche stackingfähige Bereiche, auch wenn diese relativ stark auf etwa 1/3 der Bildfläche eingegrenzt sind und ich viele kurze SER Sequenzen aufnehmen muss.


    Viele Grüße,

    Peter

  • Hallo Peter,

    jede Aussage, die man trifft, benötigt definierte Rahmenbedingungen. In den theor. Betrachtungen der Auflösungsgrenze ist der Prozess des Stackens nicht enthalten. Deshalb gibt es immer wieder unterschiedliche Ansichten. Für mich persönlich ist das insofern attraktiv, weil man hier wirklich noch etwas für sich "entdecken" kann. Es gibt eben nicht die eine, unumstößlich Wahrheit. Ich halte es wie du, ich entscheide am Bild und im Grunde ist jede neue Session auch wieder ein Experiment, was evtl. noch Vorteile bringt.

    Zur Rotation im Dobson:

    Je nach Position am Himmel, kann diese schon recht stark sein und AS!3 hat keinen Automatismus diese zu korrigieren (In exakt Ost- und West-Richtung hast du keine Feldrotation). Kleinere Werte werden indirekt korrigiert, durch die vielen kleinen Ausrichtungskästchen. Es kann aber auch zum Problem werden.

    Ich selber unterteile deshalb meine Gesamtbelichtung in viele kleine Etappen. Z.B. 30 mal 60 s. jede Sequenz wird einzeln gestackt, das geht im Batch. Die fertigen und vorgeschärften Bilder müssen gleich groß sein und werden danach erneut gestackt und hier gibt es in AS!3 eine sehr interessante Funktion.

    Unter: Advanced - Experimental Featurers - kannst du oben eine "Field Rotation" angeben. Du kannst entweder die Daten eingeben oder du kannst das Filmchen im Player als Endlosschleife ablaufen lassen und die richtige Korrektur durch Versuch finden. Das Ergebnis kannst du direkt anschauen.


    Viele Grüße

    ralf

  • bei gutem Seeing mit der 4x Barlow immer das beste Auflösungsergebnis

    Hallo Peter,


    beurteilst Du das "Auflösungsergebnis" nach dem Eindruck während der Beobachtung am Live-Bildschirm oder nach dem Endergebnis der fotografischen Bearbeitung ? Für die Live-Beobachtung am Monitor sollte man eigentlich eine mindestens 2-fache interpolierende (!) Vergrößerung installieren, um das Kameraraster "auszublenden". Bei der Bildbearbeitung macht man das mit Hilfe einer Nachvergrößerung. Du hattest ja hier in Autostakkert mit 3-fach Drizzle nachvergrößert.


    Inzwischen habe ich eine Gegenüberstellung der Daten Deiner aktuellen Marsaufnahme vom 3. Januar 2023 mit meiner Aufnahme aus der vorausgegangenen Marssaison vom 9. November 2020 in tabellarischer Form angefertigt, um insbesondere die Auswirkungen des Einsatzes Deiner 4x Barlow zu analysieren:


    Marsvergleich_Tabelle.jpg


    Dabei fiel mir auf, dass die von Dir gezeigte "Originalversion" des Planeten mit 350 Pixeln Durchmesser um ca. 36% kleiner ist als entsprechend der Tabelle zu erwarten: 14,3" / 0,026" = 550. Hattest Du möglicherweise absichtlich für die Darstellung im Forum eine Verkleinerung angebracht, oder liegt da meinerseits ein Rechenfehler vor ? Die Tabelle zeigt darüber hinaus, in wlechem Umfang man ohne Barlow die Belichtungszeit verkürzen und die Anzahl der nutzbaren Frames im Stack vergrößern kann. Die Verkürzung der Belichtungszeit gewinnt ja bei gegebener "Geschwindigkeit" der Luftunruhe mit zunehmender Öffnung des Teleskops an Bedeutung ...


    CS Jan

  • Hallo Jan,


    die Tabelle ist klasse, danke für diese Infos! :thumbup:


    Deine Rechnung und Annahme stimmen - ich hab das Bild ganz am Ende für die Veröffentlichung im Web auf 65% verkleinert (steht unauffällig so auch im Bild eingeblendet, siehe grauen Schriftzug unten rechts).


    Das Auflösungsergebnis beurteile ich ganz subjektiv während der Bearbeitung des Summenbilds. Einen wirklich objektiven Vergleich dazu müsste ich erst vorbereiten, um das auch belegen zu können.


    Viele Grüße,

    Peter

  • auf 65% verkleinert

    Hallo Peter,


    ja, die Angabe hatte ich nicht gesehen. Deine Aufnahme wäre gewiss auch bei 50% noch ebenso attraktiv, und man kann ja im Bedarfsfall auch am Bildschirm noch vergrößern. Den Verkleinerungsfaktor 2 könntest Du aber im Hinblick auf die offensichtlichen Vorteile bei Belichtungszeit und Bildrate (jeweils ein Faktor 4) vorzugsweise bereits bei der Aufnahme mit Hilfe einer entsprechenden Brennweitenverkürzung anbringen.


    Bei der Bilddarstellung gibt es im übrigen auch den Gesichtspunkt der visuellen Vergrößerung des abgebildeten Objekts. Diese ist natürlich abhängig von der Bildschirmauflösung und dem Betrachtungsabstand. Wenn man sich beim Abstand auf das 2.000-fache des Pixelrasters einigt, kommt man bei Deinem nicht verkleinerten Mars auf eine visuelle Vergrößerung von (1/2000) / 0,026" = 3.967-fach und bei meiner Vergleichsaufnahme immer noch auf 992-fach. Wir bewegen uns damit im Hinblick auf unsere Teleskopöffnungen beide bereits sehr weit im Bereich der "leeren" Vergrößerung, die also visuell keinen Gewinn mehr in der Erkennbarkeit von Bilddetails bringt. Wer die imposanteren Großdarstellungen bevorzugt, kann eine solche ja jederzeit nach Belieben mit Hilfe der Bildschirmlupe gewinnen ...


    CS Jan

  • Hallo Peter!

    Deine Bilder sind sehr schön! Leider ist mein letztes Marsfoto vor der Opposition entstanden. Die besten Details bekomme ich, wenn ich ein unangemessen hohes Fokusverhältnis verwende. Für mich bringt die TeleVue 5x PowerMate die schönsten Details mit einer Integrationszeit von weniger als 5 ms.

    2022 Mars-Serie mit 16" Dobson

  • Die besten Details bekomme ich, wenn ich ein unangemessen hohes Fokusverhältnis verwende.

    Vielen Dank für die Präsentation dieser großartigen Bildreportage vom Mars !! Die beeindruckende Detailauflösung ist möglicherweise weniger der 5x Powermate als vielmehr dem Durchmesser Deiner 16"-Optik zuzuschreiben ...


    CS Jan

  • Wir bewegen uns damit im Hinblick auf unsere Teleskopöffnungen beide bereits sehr weit im Bereich der "leeren" Vergrößerung, die also visuell keinen Gewinn mehr in der Erkennbarkeit von Bilddetails bringt.

    In dem zitierten Artikel wird insbesondere auf Ronald Stoyan verwiesen, der im Hinblick auf die Erkennbarkeit kleiner flächenhafter Bilddetails mit geringem Helligkeitsunterschied eine sinnvolle Maximalvergrößerung vom 3-fachen des Objektivdurchmessers in mm angibt. Im Falle Deines 14,5" Dobsons wäre das 1.105-fach und mit meinem 10" Spiegel 762-fach. Mithilfe der Bildschirmlupe konnte ich das gerade nochmal an verschiedenen Marsbildern bestätigen, die ja vorzugsweise durch solche Oberflächenstrukturen gekennzeichnet sind, und bin da gerne auch noch zu höheren Vergrößerungen gegangen ...


    CS Jan

  • Hallo Peter!

    Deine Bilder sind sehr schön! Leider ist mein letztes Marsfoto vor der Opposition entstanden. Die besten Details bekomme ich, wenn ich ein unangemessen hohes Fokusverhältnis verwende. Für mich bringt die TeleVue 5x PowerMate die schönsten Details mit einer Integrationszeit von weniger als 5 ms.

    Hallo Odyssey,


    großartige Serie! :thumbup: :thumbup:

    Ich glaube, wir haben uns beim letzten BTM am Osterberg getroffen. :) Kam bei diesen Marsaufnahmen auch die Triangulum EQ-Plattform zum Einsatz? Schade, dass wir das Gerät wegen des schlechten Wetters nicht live erleben konnten. So eine Nachführung am großen Dobson wäre wirklich ein Traum! Das ist im Moment wirklich schwierig und eine der größten Herausforderungen bei mir, auch wenn die Uranus-C einen angenehm großen Sensor hat und ich zumindest einige Sekunden lang den Planeten durchwandern lassen kann...


    Schöne Grüße,

    Peter

  • Hallo Peter,


    eine sehr gute Zusammenstellung und sehr gute Marsbilder! Ich möchte hier nicht auf spezielle Daten eingehen. Ergänzend meine Erfahrung: Ich habe "nur" ein C8, hier verwende ich bei Jupiter keine Barlowlinse. Bei Mars sind Barlowlinsen vorteilhaft. Meistens habe ich die Q-Barlow verwendet. Bei der 2fach-Barlow, die sehr gut ist, kam ich auf zu lange Belichtungszeiten.


    Viele Grüße

    Karl-Heinz

    Astronomie für Sternfreunde

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!