CCD- oder CMOS-Kamera fuer 3500mm Brennweite ?

  • Wieder danke fuer Eure Rueckmeldungen!


    Ich habe gestern den Spiegel nochmal in Zenitstellung festgezogen und ich konnte 3min belichten. Auswertung muss noch erfolgen.


    Peter - die Kamera mit dem Frustfaktor ist die EOS40D von 2008 (immerhin 2009 baadermodifiziert), die schon reichlich alt ist. Die SBIG sollte da schon eine Verbesserung bringen. Sie hat ja auch Kuehlung. Das ist die naechste Stufe, obwohl ich weiss, dass auf lange Sicht was wirklich neues helfen sollte. Die 294MC erscheint mir attraktiv, sie kostet auch nicht allzuviel. Allerdings ist sie nicht gekuehlt und hat nur 14Bit ADC - beides gleich zur derzeitigen Canon, obwohl das sicher nicht ganz vergleichbar ist. Der Chip ist schon eine andere Hausnummer.


    Stathis - das mit den kurzbrennweitigen Leitrohren wundert mich auch immer. Ich habe ja 355mm Leitrohrbrennweite fuer ein Hauptrohr mit der zehnfachen Brennweite. Irgendwie "gegen die Erziehung". Frueher konnten die Leitrohre ja nie lang genug sein.


    Frank - ich werde jetzt erstmal die 3min-Daten versuchen mit PI oder DSS auszuwerten. 2min sind fuer meine olle Knipse zu kurz bei f/10, das habe ich jetzt gelernt.


    Markus - ich habe das 14" schon ein paar Mal auseinandergebaut und auch alle moeglichen Ringe festgezogen. Aber der Spiegel ist halt sehr schwer. Meine drei Randschrauben sind ineffektiv, da sie nur ein paar Millimeter Durchmesser auf Nylon bieten - es sind M10-Schrauben mit eingedrehter Oeffnung, wo dann Nylonspitzen drin sitzen, damit der Spiegel nicht direkt mit Metall in Kontakt kommt. Besser waere ein grossflaechiger und beweglicher Maschinenfuss mit Korkplatte, und sollte ich das Fernrohr nochmal auseinandernehmen, wird das kommen.


    Guenter: Ich habe die Daten mit SIRIL ausgewertet bekommen, nachdem ich das etwas gewoehnungsbeduerftige Eingabesystem verstanden hatte. Ich habe eigentlich immer mein eigenes Verzeichnissystem, und SIRIL ist da unflexibel. Auch bekam ich ein "result.fit" ohne weitere Intormaiton, z.B. darueber, wieviele Frames nun gestapelt wurden. Die Bedingungen in der Nacht waren schlecht: Heller Mond, Dunstdurchzug, spaeter zugetaute Schmidtplatte. Dementsprechend waren die Daten Mist. "Better no data than bad data", wie der Englaender sagt. Ich werde also zunaechst an der Datenqualitaet arbeiten: Das Nachfuehrproblem in den Griff bekommen, eine rauschaermere Kamera nutzen und dann hoffentlich auch bessere Naechte haben.

  • Nochmal vielen Dank fuer Eure Hilfe!

    Ein Update:


    Der erneute Versuch, diesmal mit 3min, brachte nach langem Experimentieren mit Akzeptanzschwellen 9 von 36 Bilder zum Stapeln, wobei PI das Platesolving wiederholt verbockte, trotz Koordinaten fuer M78. Bei M1 funktionierte das zwei Wochen frueher. Das Ergebnis von M78 war ein verrausches Bild mit ein paar Donuts drauf, da inzwischen Dreck auf dem Chip ist, bei f/10 schoen sichtbar.

    Genug ist genug.

    Ich habe jetzt die SBIG 8300C herausgekramt. Erstmal unter Win10/64 zum Laufen bringen. CCDOPS stuerzt immer ab. Ich habe dann NINA gefunden, und das scheint zu funktionieren. Allerdings mache ich Serien-Snapshots und benamse das "Snapshot"-Verzeichnis um in "Bias", "Darks", "Flats" nachdem der Versuch einer Sequenz versagte. Das Programm saved es einfach nicht, und die Sequenz springt nicht an. Sicher Anfaengerfehler. Auch das Fokussieren: "Region of interest" gibt es nicht, also immer 10s warten (Belichtung plus auslesen), aber immerhin gibt es eine Bildstatistik. Diesen "Flatfield-Wizard" kapiere ich auch noch nicht ... ;)

    Wir haben eine klare, saukalte Nacht und der 14" ist gerade auf M78, mit Autoguider wie gehabt, separates Leitrohr. OAG muss ich ein Andermal probieren, nicht zu viel auf einmal. Natuerlich sehe ich auch hier erstmal Staub auf dem Fenster ... das Teil hat ja auch jahrelang herumgelagert.

    Trotz aller Experimente mit der SBIG hat sich bei mir der Wunsch manifestiert, mir doch mal eine richtig neue Kamera zu beschaffen. Nach einigem Stoebern fand ich die ZWO ASI 2600 MC Pro, die bei uns in UK knapp 2300 Pfund kostet. Dann fand ich eine Kamera mit sehr vergleichbarer Spezifikation von Altair Astro: Die Altair Hypercam 26C, die "nur" 1400 englische Pfuender kostet. Da ich mich gerade von einigen Astrosachen getrennt habe, liegt das in meiner finanzielle Reichweite ... "fuehre mich nicht in Versuchung" ... und die nun natuerlich erwartete Frage: Gibt es Erfahrungen von Euch mit diesen Kameras? Ausleserauschen um ein Elektron, Peak-QE von 91% (und das fuer ne Farbkamera!) ... also, gibt es da Erfahrungen?

  • die Altair Hypercam 26C ist eine der vielen OEM Versionen von Touptek. Für Dich vorteilhaft weil englischer Vertrieb und die einzige Version die SharpCap nativ unterstützt weil der Softwareautor einen exlusiven Vertrag mit denen hat. Ich besitze beide Versionen (C und M) in der OmegonPro Variante und bin hochzufrieden.


    Markus

  • Hallo!


    Ich hätte da ein paar Tipps für dich. Was NINA angeht, schau dir mal die Videos von Frank Sackenheim an.


    Klick


    In dieser Video Serie ist wirklich alles super erklärt zu NINA, ich konsultiere das im Moment auch, da ich NINA in meiner Sternwarte verwenden will :)


    Was die Kamera angeht, wichtig ist der IMX571 Chip. Den gibts mittlerweile in vielen verschiedenen Herstellern. Der günstigste davon Touptek, weil das das Mutterschiff ist. Auch die ASI2600 ist im Prinzip im weitesten Sinne eine Touptek. Bemerkt man auch, wenn man sich alle Kameras mal ein wenig genauer anschaut. Die sind im Prinzip gleich vom Aufbau her.


    Unterschiede? Die Firmware, die Treiber und vermutlich die Chipqualität. QHYCCD bspw. scheint industrial grade Chips zu verbauen. So zu 100% „bewiesen“ ist das allerdings nicht, wenn ich mich so durch das Internet lese.

    Probleme haben sie alle mehr oder weniger nicht. Du weißt ja selbst, wie das ist. Läuft alles gut ist man ruhig, läuft was schief schreibt man es in die Foren.


    Der IMX571 ist ein moderner Chip, der keine Wünsche offen lässt. Kannst du bedenkenlos kaufen. Besonders mit Filtern macht der eine super Figur, deswegen klare Empfehlung zu Mono und Filterrad.

    Ansonsten Color und nen Optolong davor schalten, auch super!


    Viel Erfolg und berichte hier weiter!


    EDIT: Markus war einen Tacken schneller :) :)

  • Hallo Markus und Drehn,


    danke fuer Eure Antworten. Die letzten 48 Stunden waren turbulent ... NINA lernen, und mit Pixinsight experimentieren.

    Ein grosser Teil der Stackingprobleme liess ich mit dem Parameter "detection scales" ausraeumen. Ich musste ihn auf 7 stellen, um schlussendlich alle Frames registriert zu bekommen. Platesolving klappt immer noch nicht, aber fuer das Bild ist das ja egal. Meine Montierung ist sowieso manuell.

    Hier nun ein paar erste Gehversuche unter NINA - immer unter "snaphot" abgelegt, und diesen Ordner umbenannt. Sequenzen funktionieren irgendwie noch nicht. Meiner Anfaengermeinung nach unnoetig kompliziert. Aber immerhin ...

    M78: 54x2min. 350/3500mm, SBIG 8300C bei -20 Grad gekuehlt:



    M42 als kleines Zwischentarget, nur 11x15sek ohne Nachfuehrkontrolle:



    und schliesslich heute morgen den Kometen ZTF 2022/C3: 135x15s mit Medianstack:





    So allmaehlich komme ich dahinter. Und dennoch denke ich, eine Altair Astro Hyoercam 26C anzuschaffen. Doppelte Quanteneffizienz plus signifikant weniger Rauschen machen hier das Rennen.


    Drehn: Ich bin mittlerweile ein starker Befuerworter von OSC geworden (also Farbkameras), da das Problem, in einer Saison eine Farbe zu verpassen, ausbleibt. Und die Effizienz ist nicht viel kleiner als bei Monochromekameras, da bei denen ja auch die Strahlung ausserhalb der Filterkurve nicht registriert wird. Eine Anordung dreier Monochromekameras hinter dichroitischen Strahlteilern waere in der Lage, die polychromatische Effizienz einer Kamera signifikant zu erhoehen: Zu einer gegebenen Zeit werden fast alle Photonen eines weiten spektralen Bandbereiches registriert.

  • Also bei drei Mono Kameras auf einmal wäre ich auch dabei ^^


    Kein Problem, wenn man auf OSC steht. Mono hat halt doch aufgrund fehlender Bayermatrix die höhere Auflösung. Macht sich bei den heutigen hochauflösenden Chips nicht mehr so wirklich bemerkbar - geschenkt. Was man aber nicht so leicht wegargumentieren kann :) sind einfach die höheren Freiheitsgrade bei der Bearbeitung. Ich bin mit einer Mono einfach viel flexibler, als mit einer OSC Kamera. Mit Autofokus und automatischem Filterrad ist der Aufwand überschaubar.


    Welche Farbpalette solls denn sein? Forax, SHO klassisch, HOO? Decon für alle drei Kanäle separat. Background Extraction für alle drei Kanäle separat.

    Es gibt mittlerweile Workarounds, wie ich mit einer OSC sowas wie eine SHO Palette "simulieren" kann, aber drei tatsächlich getrennte Kanäle hat man natürlich nicht.

    Ich muss zugeben, mir macht die Bearbeitung von Monodaten einfach auch mehr Spaß. Sie sind irgendwie cleaner. Klar, wo keine Farbe, da kein Chrominanzrauschen. Luminanzrauschen kann ich leichter glätten, ohne dass es hässlich aussieht. Beim Kombinieren der Kanäle bietet bspw. PI einen Prozess, der sogleich das Chrominanzrauschen reduzieren kann.

    Ergebnis ist ein insgesamt glatteres Bild mit mega ebenem Hintergrund ohne Gradienten.

    Stichwort Gradient. Die Lichtverschmutzung wird mit Mono Daten einfach zuverlässiger bekämpft. Dies kann ich aus eigener Erfahrung mit meinem Bortle 5-6 Himmel sagen.


    Weiterhin hat man einfach eine viel tollere Filterauswahl bei Mono. Bei OSC kann man mit Optolong auf den "Volksfilter" zurückgreifen, dieser erzeugt aber (dafür ist er berüchtigt) hässliche Halos um helle Sterne, so wie es auch bei billigen OIII Filtern bei Mono ist. Richtig gut wirds da erst ab nem Quadband Multifilter von Radian. Da biste aber auch wieder bei über 1000€. Wenn Halos nicht stören, dann ist dieses Argument natürlich irrelevant. Mich persönlich stören Halos.


    Nochmal, wer OSC mag soll bitte dabei bleiben, ich wollte nur die Gründe für meine persönliche Entscheidung für Mono darlegen, da ich auch lange vorher mit OSC fotografiert habe und auch immer unsicher war, ob ich auf Mono gehen soll.

  • bei mir war es umgekehrt, ewig lange überlegt, dann für Mono entschieden. Aber für manche Sachen, zB Kometen, war es unpraktisch. Kurzentschlossen dann noch ein paar Monate später die Farbversion nachgekauft (bei Bedarf mit dem L-extreme) und jetzt passt es immer 8)


    CS, Markus

  • Danke fuer Eure Beitraege ... ich komme ja aus der Wissenschaft, wo natuerlich nur monochrome Sensoren verwendet werden. Ich dachte auch lange, OSC-Kameras waeren ineffizient und was fuer Warmduscher. ;)


    Doch inzwischen habe ich mich mit meinen DSLRs an OSC gewoehnt, und gerade in den wechselhaften Wetterverhaeltnissen hier in Nordengland finde ich es besser, alle Daten auf einmal zu bekommen.


    Ich habe einen Freund in Deutschland, der mir gerade noch bestaetigte, dass es mit seiner Monokamera schwierig ist, wenn die verschiedenen Farben aus verschiedenen Naechten stammen, diese zu kombinieren. Ob unterschiedliches Seeing oder Zenitdistanzen, es passt nicht immer und es bleiben unschoene Artefakte, die sich nur mit viel Muehe beseitigen lassen.


    Fuer engbandige Arbeit ist natuerlich eine monochrome Kamera vorzuziehen, ganz klarer Fall.


    In meinem Fall schwebt mir vor, hauptsaechlich breitbandig "schoene Bilder" zu machen, ohne wissenschaftlichen Anspruch wie beispielsweise UBVRI-Fotometrie. Bei Nebeln koennte ich dann ein Triband- oder Quadbandfilter vorschalten. Momentan tendiere ich sehr stark zur Altair Astro 26C. Ich habe schon ein Teleskop und eine Backup-40D verkauft, um das Funding zusammenzukratzen. ;)

  • Gestern war ich wieder draussen, und ich habe entdeckt, dass mit NINA ebenfalls ein Ausschnitt gewaehlt werden kann zwecks "live focus". Heisst halt "subsample generation" und ist im Imaging-Menue versteckt.


    Nun habe ich den Crabnebel aufgenommen: 14" mit f=3500mm, SBIG 8300C, 51x3min. Dies im Vergleich zum Dezember, als ich ebenfalls 51x3min durchs gleiche Teleskop belichtete, aber mit der Canon EOS 40D (modifiziert mit Baaderfilter).


    Hier DSLR:



    Und hier mit der SBIG:


  • Ein toller Vergleich.


    Mich wundert hier aber etwas. Die beiden Kameras haben nahezu gleichen Pixelpitch. Die Pixelscale ist also ebenfalls fast gleich.

    Trotzdem ist die Sternabbildung bei der EOS40D irgendwie "verhunzt", besonders im Vergleich zu dem KAF 8300.


    Man sieht ein wenig die Bildfehler der Optik, bei der EOS scheint die Nachführung nicht so gut gelaufen zu sein, das ist meine Vermutung. Ist aber auch nicht verwunderlich, denn:

    Bei dem Bild mit dem KAF 8300 sehen die Sterne gut aus und das ist bei 3500mm Brennweite eine beachtliche Leistung, da die Pixelscale 0,32" mit dem 5,4µm Pixelpitch beträgt.


    Deine Montierung muss also unter 0,32" RMS total nachführen (mit oder ohne Guiding) im Schnitt, damit Nachführfehler unsichtbar bleiben. Evtl. hast du deswegen auch ein wenig "Ausschuss" bei dem EOS Bild mit gestackt und deswegen sehen die Sterne nicht ganz rund aus :/

    Jetzt kommt aber die Crux, mit einem hochauflösenden Chip wie dem IMX571 wird die Sache natürlich für deine Montierung nicht besser. Da reduziert sich die Pixelscale nämlich auf 0,22". Au weia. Wenn es doch jetzt bloß ein modernes CMOS Exemplar vom KAI 11002 Chip gäbe... mit 9µm Pixeln. Das ist nun wieder das von mir oftmals beschriebene Problem, dass wir keine modernen großpixeligen Chips haben, um solche langen Brennweiten ohne Frust zu benutzen.

    Zusätzlich werden die kleinen Pixel die optischen Fehler stärker sichtbar machen. Hast du einen Flattener / Reducer am SC oder ist es ein Edge, ACF? Evtl. stimmt auch der Arbeitsabstand nicht zum Flattener.


    Also ohne dich demotivieren zu wollen, aber ich würd mir das an deiner Stelle noch mal überlegen mit dem IMX571, da es - für mich persönlich - so scheint, als wäre deine Montierung bereits am Limit. Also um dir Frust zu ersparen. Um dich aber trotzdem zu "modernisieren" könntest du dir eine schöne EOS 6D anschaffen, mit immerhin 6,54µm Pixeln. Die 6D ist astromodifiziert eine tolle Kamera und würde von der Pixelgröße besser zu deiner langen Brennweite passen.


    Alles nur meine persönlichen Ideen, bitte nicht angegriffen fühlen.

  • Hallo Jurgen,


    also, ich finde das Bild mit der EOS schon recht gut im Vergleich zur SBIG.

    Wenn du Bilder aus zwei verschiedenen Nächten vergleichen willst, so sollten bei beiden die gleichen Wetterbedingunen vorliegen. Das klappt leider nicht immer (Wind, Temperaturverlauf, Seeing, etc.)


    Ich habe gestern auch wieder versucht mit meiner EOS 600DAC den M1 abzulichten. Leider war an diesem Abend ein wenig zu viel Wind - die Sterne sind leicht verzogen (von ca. 30 Bilder waren nur 5-7 ok)...

    Einige Nächte davor war alles ruhig und entsprechend waren die Sterne rund.


    Die Canons haben einen Tiefpaßfilter vor dem Sensor um die Moire-Effekte zu unterdrücken. Entsprechend kommt man dann bei den Bildern nicht auf die Pixelauflösung (wie bei reinen AstroCams), sonder liegt immer dahinter. Den Filter habe ich daher auch mit ausgebaut.


    Ich stehe zu Zeit auch auf dem Gedankenpfad mir eine "richtige" Astrocam mit guter Kühlung zu kaufen. Bei 1000€ muss dann aber schon ein deutlicher Sprung in der Qualität der Bilder vorliegen, damit das auch gerechtfertigt ist.


    Ich hätte gerne mal ne 294 oder 533 zum Testen am Teleskop...


    Gruß

    Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Hallo

    Ich verstehe das ganze inzwischen nicht mehr,

    Gut man sieht auf eineren Pixeln alle Fehler stärker,

    Wenn du da eine Kamera haben willst wo man das nicht sieht braucht es größere Pixel, also eben leider nicht die modernen.

    Ausflucht auf Krücken wäre ein moderner CCD Chip in monochrom mit Hardwarebinning, geben tut es das schon.

    Eigentlich ging es ja um Fehler bei Langzeitbelichtung, wegen Leitrohrdrift bzw. Spiegelshift, klar kann man mit Subpixel Guiding 10fache Brennweite guiden, aber nicht mit klaprigem Teleskop, selbst bei einem Newton bekommt man Shift weil einfach der FS die Spinne verbiegt, oder das Kameragewicht den OAZ sammt Tubus verbiegt.

    Da hilft aber nur OAG, so hab 8ch auch schon 30min Subframes

    Ohne Ausschuss gemacht, gut eingenordet vorausgesetzt.

    Plan B ist EAA, aber ob das bei F/10 wirklich etwas bringt? Guck dir die EAA Bilder einfach an die mit F/10 gemacht wurde und mit welcher Kamera, ob dich das anspricht.


    Gruß Frank

  • Danke fuer Euer Feedback!


    Klar, es ist ein Vergleich wie Aepfel mit Birnen, wenn die Naechte verschieden waren. Und ich arbeite ja stark seeinglimitiert. Mich reizte nur mal die Gegenueberstellung, da dasselbe Teleskop in nur einem Monat Abstand benutzt wurde. Auch die Pixelgroessen sind etwa gleich.


    Mit den kleinen Pixeln der angedachten CMOS-Kamera werde ich auf jeden Fall 2x2-Binning betreiben. Dann werden die Pixel groesser als im obigen Beispiel, wo ich 1x1 machte (also garkein Binning). Gaebe es den gleichen Chip in gleicher Kamera optional mit groesseren Pixeln, waere das mein Favorit.


    Einen Fokalreduktor benutze ich derzeit nicht. Die getesteten Exemplare haben mich nicht zufriedengestellt. Bei aufgehelltem Himmel ein von Geisterbildern aufgehellter Hintergrund, und die Sterne am Rand schon deutlich deformiert. Ich benutzte den Antares 0.63x-Reducer fuer SCTs und den AstroPhysics CCD67, der damals an meinem 10" f/8-RC sehr gut lief. Aber die Option steht natuerlich weiterhin offen.


    Off-Axis-Guider ist vorhanden, aber ich probiere nicht zu viel auf einmal. Ich bin Neuling in Pixinsight, und jetzt Neuling in NINA (habe gestern durch Zufall die "Region of Interest" gefunden), das reicht erstmal. Habe ich das besser im Griff, kommt der OAG als naechstes dran.


    Hier uebrigens nochmal der Komet 2022/C3 ZTF heute morgen, 107x30s:


  • Hi Frank,


    sicher eine nette Kamera, aber es gibt auch andere Faktoren. Diese Kamera hat einen wesentlich groesseren Chip, der mit meinem auf 43mm Diagonale optimierten System nicht voll ausgeleuchtet wird. Dann ist der Preis natuerlich auch ein Problem ... wobei er fuer eine solche Kamera nicht wirklich unangemessen ist. ;)

  • Oh Jürgen


    Für die Brennweite deines Teleskopes ist 43mm Bildfeld nicht wirklich angemessen😭


    Aber cmos mit Hardware Binning war mir bis jetzt auch nicht bekannt,

    Man muss wohl mal die Herstellerseiten der traditionellen Kameras abklappern,

    Was du suchst ist nicht womit die Händler den Massenmarkt bedienen.

    Ein schönes CDK mit F/6.8 wäre auch was😁 und gleich noch parallaktisch Gabelmonti von ASA dazu😍 bloß mal im Lotto gewinnen


    Gruß Frank

  • Frank, ich BAUE mir gerade eine Montierung selber! Soviel zu meinem finanziellen Spielraum. Und ich tueftle auch sehr gern. Koennte ich eine Kamera selberbauen ... aber Elektronik ist nicht meine Kernkompetenz (das war jetzt SEHR diplomatisch ausgedrueckt).


    Auf Arbeit haben wir ganz andere Kameras. Vor einigen Jahren beispielsweise eine rapid auslesbare CMOS-Kamera, die mit Computersteckplatzkarte und Software mal so eben 70.000 Euro kostete. Der Chip dieser Kamera war nicht kalt, sondern er wurde sogar heiss. Wurde fuer einen Kalibraitonssetup benutzt, wo Dunkelstrom keine Rolle spielte und war nix fuer Astronomen.


    Horses for courses, wie der Englaender sagt. ;)


    Was ist "gsense 400"?

  • ich verwende den IMX571 mit einem 16" f/8 und einem CCD47 reducer plus 2x binning. Das macht 2200mm Brennweite bei f/5,6 und 0.6"/px. Passt wunderbar. Guiding mit dem QHYscope funktioniert mit EKOS und PHD2 bei ~0,4" rms und meiner EQ-8. Passt auch, nur selten gibt es mal einen Wackler, zumeist weil zuviel Ungleichgewicht oder Kabelzug. Da meine maximale Belichtungszeit bis zur Hintergrundlimitierung 6min beträgt und das auch nur bei Schmalbandfiltern spielen differentielle Drifteffekte keine Rolle. Darks sind nötig, es gibt ein paar Hotpixel aber unproblematisch. Mein einziges großes Problem sind die Flats. Weder die anfänglichen Dämmerungsaufnahmen noch die Flats mit der dann gekauften EL-Folie führen zu einer wirklich guten Kalibrierung. Da ist leider noch viel Ursachenforschung nötig.


    Als Fazit, gerade bei längeren Brennweiten bzw. kleinen Blenden spielt das sehr geringe Ausleserauschen seine Vorzüge aus. Zeitweises gutes Seeing kann ausgenutzt werden und mechanische Unzulänglichkeiten spielen eine geringere Rolle. Der Pixelmaßstab bleibt handhabbar. Für die mal zukünftige Vollformatkamera hätte ich dann gerne aber schon die doppelte Pixelgröße :)


    CS, Markus

  • ich verwende den IMX571 mit einem 16" f/8 und einem CCD47 reducer plus 2x binning. Das macht 2200mm Brennweite bei f/5,6 und 0.6"/px. Passt wunderbar. Guiding mit dem QHYscope funktioniert mit EKOS und PHD2 bei ~0,4" rms und meiner EQ-8. Passt auch, nur selten gibt es mal einen Wackler, zumeist weil zuviel Ungleichgewicht oder Kabelzug. Da meine maximale Belichtungszeit bis zur Hintergrundlimitierung 6min beträgt und das auch nur bei Schmalbandfiltern spielen differentielle Drifteffekte keine Rolle. Darks sind nötig, es gibt ein paar Hotpixel aber unproblematisch. Mein einziges großes Problem sind die Flats. Weder die anfänglichen Dämmerungsaufnahmen noch die Flats mit der dann gekauften EL-Folie führen zu einer wirklich guten Kalibrierung. Da ist leider noch viel Ursachenforschung nötig.


    Als Fazit, gerade bei längeren Brennweiten bzw. kleinen Blenden spielt das sehr geringe Ausleserauschen seine Vorzüge aus. Zeitweises gutes Seeing kann ausgenutzt werden und mechanische Unzulänglichkeiten spielen eine geringere Rolle. Der Pixelmaßstab bleibt handhabbar. Für die mal zukünftige Vollformatkamera hätte ich dann gerne aber schon die doppelte Pixelgröße :)


    CS, Markus

    Ist aber nicht mit HS Focusierung, ein RC oder😉

  • Jallo Jürgen,

    ich komme von einer ASI1600mm PRO und bin wegen des schlechten Wetters und unbeständigen Wetterlagen (habe kaum mehr einen kompletten Satz LRGB zustande bekommen) aus Neugierde auf eine gebrauchte ASI 294MC PRO umgestiegen und bin von deren Empfindlichkeit echt begeistert. Außerdem findet man diese Kamera hin und wieder auf dem Gebrauchtmarkt für deutlich unter 1000€ in der gekühlten Version. Für eine CMOS sind die Pixel nicht so klein, Ausleserauschen ist auch sehr gut und den Ampglow bekommt man sehr gut mit Darkframes rauskalibriert. Ich bin meist mit 1100mm bzw. 1500mm unterwegs und da passt der 294er Chip sehr gut. Bei den Flats verhält sie sich etwas zickig aber es geht mit der nötigen Sorgfalt. Wenn du mit einem Reducer arbeitest, wäre das meine erste Wahl bei begrenztem Budget.


    Beste Grüße,

    Burkhard

  • Hallo Jürgen,


    ....
    Nun habe ich den Crabnebel aufgenommen: ...


    ich dachte vielleicht interessiert Dich auch ein Vergleich des Crabnebels mit einer Variante des Nebels die ich mit ganz anderer Technik (EAA) und Austüstung aufgenommen habe. Hier ein gecropter Ausschnitt aus dem ganzen Sensor.



    Ich war mit einem Skywatcher 130PDS, f/5, unterwegs. Kamera eine ASI294MC ungekühlt, Stackingzeit mit Sharpcap nicht ganz 75 Minuten (560 Aufnahmen mit je 8 s). Finaler Stack gespeichert "as seen" im Sharpcap als JPG. Man kann sich sogar einreden, dass der M1 Pulsar erkennbar ist.



    Es fehlt zwar noch einiges am Nebel Außen herum, vermutlich hätte eine längere Stackingzeit nicht geschadet um die feinen, zarten Strukturen weiter außen noch zu bekommen.


    Ich dachte, dass Dich vielleicht der Unterschied zwischen 5" zu 14" Spiegel, Brennweite 650 mm zu 3.500mm und der Unterschied zwischen Sekunden- und Minuten-Belichtungen und am Ende auch S/W zu ungekühlter Farbkamera interessieren könnte.


    Viele Grüße und klare Nächte - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo


    Es lässt sich nicht leugnen das man mit den neuen Kameras und deren kleineren Pixeln mit einem schnellere Öffnungsverhältnis die selbe Auflösung bekommt wie sonst mit langem Öffnungsverhältnis und großen Pixeln.

    Will man eben eine tolle neue Kamera Braucht es auch ein neues Teleskop, so ein kurzer Newton ist zum Glück auch preislich erschwinglicher.

    Die Seeing bedingt mögliche Auflösung erreicht man wohl meist auch mit 6Zoll Öffnung

    Eigentlich wäre für ein SC für Deepsky ein Faststar Umbau die beste Option, wenn man das Seeing der Kamera vor dem Teleskop weghaben will gibt es auch Wassergeküblte Kameras.

    Ein anderes Teleskop ist aber für den Geldbeutel schonender, muss jeder wissen was ihm die Liebhaberei wert ist.


    Gruß Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!