Mein Astro-Tagebuch - Teil XII

  • Hallo Zusammen,


    jetzt neigt sich dieses Jahr schon wieder dem Ende entgegen - wie die Zeit vergeht. 2022 war für viele Menschen auf dieser Erde sicher (wieder einmal) kein gutes - geprägt von Krieg, Krankheit und Sorgen um die Zukunft. Wir können nur hoffen, dass es im nächsten Jahr endlich wieder bergauf geht mit der Welt. Mir persönlich hilft bei der Krisenbewältigung immer der Blick in die Sterne am meisten - der Blick auf das Universum relativiert doch so vieles. Und mit dem Blick in den Himmel haben es die Wettergötter 2022 auf wirklich gut mit mir gemeint.


    Hier meine gestammelten Werke (aka Logbuch-Einträge) bisher:


    Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII, Teil VIII, Teil IX, Teil X, Teil XI


    Tja - und jetzt fehlt tatsächlich noch mein "Astro-Tagebuch" für den Dezember. Der wiederum war wettertechnisch eher durchwachsen. Mein "großes Equipment" pausiert leider momentan, den ich baue gerade an meiner Sternwarte.

    Trotzdem habe ich mit Stellina und Canon die eine oder andere Wolkenlücke ausnutzen können. Damit es nicht zu "meteorlastig" wird, habe ich die Meteorsichtungen meiner Kamera jeweils hinter diesem Symbol :dizzy: verlinkt. Spoiler: Es waren ein paar ordentliche Boliden dabei. ;)


    Hier nun Teil XII der Aufzeichnungen meiner astronomischen Aktivitäten:


    06.12.2022


    Seit vielen Tagen ist der Himmel komplett zugezogen. "Heute ab 17Uhr tut sich eine Wolkenlücke auf", sagte das Wetterradar. 2 Stunden lang sollte die sein.

    Das war natürlich wieder nichts - als es soweit war hat das Radar innerhalb von 15 Minuten seine Meinung revidiert.

    Jedenfalls war ich total erschrocken, dass schon fast wieder Vollmond ist - der war einfach vorher durch die dichte Wolkendecke nicht zu sehen.

    Naja, immerhin konnte ich den Nikolaus-Mond durch die kurze Lücke ablichten. Es zogen - natürlich - immer wieder Wolkenfetzen davor.

    Ich musste für ein halbwegs brauchbares Ergebnis 2 Bilder mit "wenig Wolken" übereinanderlegen.

    Immerhin: es gibt ihn noch - und die Sterne auch. Hätte ich nicht gedacht!


    STMond06122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 06.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Kombi aus zwei Einzelframes


    07.12.2022


    Da hat mich doch gegen 2:40Uhr ein klarer Himmel durch das Dachfenster angeblinzelt... das kann doch gar nicht sein...

    Eine Stirnlampe brauchte ich nicht, der Vollmond hat alles bestens ausgeleuchtet.

    Auf der Jagd nach den "Messiers" habe ich mich bei eisigen Temperaturen an das Ufer des kleinen Flüsschens ganz in der Nähe begeben und konnte immerhin 14 Minuten auf den M47 draufhalten.

    Endlich wieder ein Objekt für meine Sammlung!


    STM47_07122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 07.11.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 83x10 Sekunden = 14 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Den fast vollen Mond (99%, zunehmend) konnte ich auch nochmal in voller Pracht und ganz ohne Wolken ablichten:


    STMond07122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 07.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Einzelframe


    Ohne Wolken haben es auch ein paar Meteore auf meine Kamera geschafft. Interessant, welche Kunstwerke die Meteorkamera aus den vom Vollmond angestrahlten Wolkenformationen zaubert:


    wolken20221207_002309.jpg


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    08.12.2022


    Die für 20 Uhr angekündigte, 2-stündige Wolkenlücke war nach 14 Minuten Geschichte.

    Immerhin konnte ich kurz den Mond besuchen.


    STMond08122022A.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 08.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Einzelframe


    Die Meteorkamera hat zwischen all den Wolken zur Abwechslung mal wieder etwas "Uneindeutiges" entdeckt. Es sieht aus wie ein Fireball der fragmentiert - allerdings zeigen sich die "Fragmente" nicht durchgehend während des Fluges.

    Ich könnte mir vorstellen, dass das Objekt aufgrund seiner Helligkeit auf dem Kameraglas (vertikale Scheibe, schräg nach oben geneigt - kein Dome!) reflektiert.

    Auffällig ist außerdem die lange "Falldauer" - der Timestamp zeigt das Objekt von 16:16:08 Uhr bis 16:17:40 Uhr (alle Zeiten UTC), also über 1,5 Minuten.

    Ich habe außerdem nach "irdischen" Flugbewegungen in der Flightradar24-Rückschau geschaut. Die beiden Flugzeuge lassen sich bestens identifizieren:

    Swiss LX161 von Tokio nach Zürich - (die fliegen jetzt wohl über den Nordpol statt über Russland) und Easyjet U21784 von Kopenhagen nach Bordeaux.

    Hubschrauber o.ä. , die diese Lichter verursacht haben könnten, gab es nicht (zumindest nicht mit eingesch. Transponder).


    fb08122022_pipp.gif


    Hier nochmal in der "Slomo":


    fb08122022sm_pipp.gif


    Objekt08122022.jpg



    11.12.2022


    Die vergangene Nacht hatte nichtmal ein kleines Stückchen offenen Himmels anzubieten.

    Aber am Morgen, da klarte es plötzlich auf und ich konnte noch einen schnellen Blick auf den Mond bei Tageslicht werfen:


    Mond11122022_3.jpg


    Aufnahmedaten:


    Datum: 11.12.2021

    Kamera: Canon EOS200D mit Sigma 18-300mm F3,5-6,3 Objektiv | Belichtung 1/4000 Sek.| Blende: 5,62 | ISO: 5000


    Und weil die Sonne so schön schien, habe ich einen weiteren Test mit dem Sonnenfilter an der Stellina unternommen - viel Gelegenheit hatte ich dazu bisher wegen der vielen Wolken leider nicht.

    Es ist mir immer noch nicht gelungen, RAW-Files aufzunehmen. Im Solar-Modus soll Stellina tif-Dateien aufnehmen. Das habe ich jetzt aktiviert, aber leider waren wieder nur jpgs auf dem Stick. Vermutlich hätte ich die für Deepsky aktivierte fits-Aufnahme-Option deaktivieren müssen - keine Ahnung.

    Ich übe weiter. Jedenfalls habe ich das "Husarenstück" unternommen, die jpgs zu stacken. Von 274 Einzelframes habe ich 50% verwendet.

    Auf der Sonne ist ganz schön was los - ich war fast versucht, mein HA-Equipment aufzurödeln. Leider müsste ich damit komplett an unser kleines Flüsschen ziehen - bis ich das aufgebaut habe, ist die Sonne weg.

    Bleibt also die Weißlicht-Aufnahme mit dem "grab & go"-Stellinchen:


    STSonne12112022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 11.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Stack aus 274 jpgs (!) , 50% verwendet | Software: PIPP, Autostakkert, Photoshop, GIMP

    Hier die von vom NOAA/NWS SWPC (Space Weather Prediction Center) bezeichneten ARs (=Active Regions):


    STSonne12112022AR.jpg


    Der Abend war dann tatsächlich noch ergiebig - ich könnte Stellina 79 Minuten lang auf die schwache NGC147 Galaxie (ODM Dezember Teil 1) ansetzen - das ist eine elliptische Zwerggalaxie vom Hubble-Typ dE5 im Sternbild Kassiopeia.

    Es scheint doch ein wenig Wolke in den Stack hineingespielt zu haben, denn die Sterne sind teilweise etwas länglich. Ich habe deshalb mein Bearbeitungsergebnis mit Startools etwas "abgerundet".

    Mehr bringe ich nach 473x10s = 79 Minuten "Wolkenlücken-Hopping" nicht heraus:


    STNGC147_11122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 11.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 473x10 Sekunden = 79 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI, PS und Startools


    Im Bild sind die Kugelsternhaufen Hodge 1 und Hodge 3 zu erkennen:


    NGC147_Hodge_1_3.jpg


    12.12.2022


    Heute in den ganz frühen Morgenstunden klarte es überraschend auf.

    Hier der Mond (abnehmend, 87%) von 02:36Uhr:


    STMond_12122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 12.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Einzelframe


    Ich habe mich spontan entschlossen, mich an der NGC185 Galaxie (ODM Dezember Teil 2) zu versuchen.

    Hier sind 79 Minuten Belichtungszeit zusammengekommen:


    STNGC185_12122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 12.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 472x10 Sekunden = 79 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Im Bild ist der Kugesternhaufen FJJ-III zu erkennen:


    NGC185_FJJ_III.jpg


    In der Nacht gab es reichlich Meteore:


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    13.12.2022


    Gestern Nacht gab es eine weitere kleine Wolkenlücke.

    Ich habe mal auf den "Kleiderbügel" Collinder 399 draufgehalten. Leider passt das Objekt nicht vollständig auf Stellinas Optik.

    Es ist also nur ein halber Kleiderbügel geworden und in Ermangelung von Darkframes musste ich auch ein wenig abdunkeln, um dem Ampglow zu begegnen.

    Das Objekt ist vermutlich ideal um Stellinas neuen Mosaik-Modus mal zu testen.

    Aber egal - kommt Zeit, kommt Rat.

    Der Kleiderbügel ist übrigens - anders als Herr Collinder seinerzeit vermutet hat - kein offener Sternhaufen.

    Es konnte keine gemeinsame Bewegung und keine physikalischen Zusammenhänge zwischen den Einzelsternen nachgewiesen werden - von daher handelt es sich um einen schnöden Asterismus.


    STCOL399_12122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 12.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 289x10 Sekunden = 48 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Nach dem Kleiderbügel bleib noch ein wenig Zeit bis zum nächsten Wolkenfeld.

    Ich habe noch ein wenig mehr Licht auf dem NGC246 "Skull Nebula" sammeln können.Es passte gut, der Planetarische Nebel passierte meinen winzigen Süd-Sichtslot genau zur richtigen Zeit.

    99x10 Sekunden Licht konnte zu meinem Stack hinzuaddieren, in mittlerweile 3 Nächten sind jetzt 93 Minuten Gesamtintegrationszeit herausgekommen.

    Das ist sicher nicht viel, aber er wird langsam "deutlicher":


    STNGC246_13122022_3.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 20.11., 23.11. und 12.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 556x10 Sekunden = 93 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Den Mond konnte ich auch noch kurz ablichten, bevor die Wolken kamen. Gegenüber der Aufnahme aus den frühen Morgenstunden hat er schon wieder deutlich abgenommen.

    Hier ein Bild vom Abend, 20:05 Uhr MEZ:


    STMond12122022A.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 12.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Einzelframe


    In der Nacht wurden 52 Meteore von meiner Kamera detektiert - hier der Summenstack:


    DE000M_20221212_154233_545427_stack_52_meteors.jpg


    Richtige "Kawenzmänner" waren diesmal nicht dabei - hier die schönsten Exemplare:


    :dizzy:  Hier die Meteore der Nacht


    14.12.2022


    Die Nacht war fast komplett klar. Leider pausiert mein großes Equipment gerade, denn anstelle des Montierungs-Statives zementiere ich gerade eine Säule.

    Zum Glück ist die Stellina einsatzbereit!

    Angefangen habe ich mit der NGC1055 Galaxie im Sternbild Walfisch. Herausgekommen sind 583x10s=97 Minuten Gesamt-Integrationszeit:


    STNGC1055_13122022_2.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 13.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 583x10 Sekunden = 97 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Dann war der offene Sternhaufen M41 im Sternbild Großer Hund an der Reihe - ein weiteres Objekt für meine Messier-Sammlung:


    STM41_13122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 13.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 289x10 Sekunden = 48 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS



    Danach war - wie alle Jahre wieder - der IC434 Pferdekopfnebel an der Reihe. 527x10s Licht konnte ich mit der Stellina sammeln.

    Ich hatte aber noch ältere Daten vom letzten Winter auf der Platte und habe insgesamt 3 Sessions integriert. Die Gesamt-Integrationszeit beträgt 1619x10s = 4,5 Stunden.


    STIC434_14122022_2.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 20.12.2021, 25.12.2021 und 13./14.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 1619x10 Sekunden = 4,5 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Der Mond war auch noch da (abnehmend, 72%):


    STMond14122022.jpg


    ...und zum Abschluß der vergangenen Astro-Nacht vom 14.12.2022 habe ich noch ein Messier-Objekt für meine Sammlung erwischt!

    Die M61 Galaxie im Sternbild Jungfrau hat meinen Sichtslot erst um 5:30Uhr am Morgen passiert - zum Glück wird es momentan so spät hell.

    Ich konnte immerhin 361x10s= 1 Stunde Licht sammeln:


    STM61_14122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 14.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 361x10 Sekunden = 1 Stunde | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Als "Beifang" sind auf dem Bild die Galaxien NGC4301 und NGC4292 zu sehen:


    STM61_14122022ANT.jpg


    Meine Meteorkamera hat in der Nacht sage und schreibe 574 Meteore detektiert:


    stack14122022.jpg


    Hier die "dicksten Brocken":


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    15.12.2022


    Mein erstes Objekt in der Nacht vom 14. auf den 15.12.2022: der Planetarische Nebel NGC6894 im Sternbild Schwan.


    STNGC6894_14122022_full.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 14.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 540x10 Sekunden = 90 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Crop:


    STNGC6894_14122022_crop.jpg


    Danach konnte ich die NGC 2683 "UFO-Galaxie" im Sternbild Luchs ablichten:


    STNGC2683_15112022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 14.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 323x10 Sekunden = 54 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Die Meteorkamera hat auch wieder einen ganz netten Datensatz produziert - es waren immerhin 376 Meteore:


    stack14_1512022.jpg


    Weil es so viele waren - hier ein Video-Zusammenschnitt der "Fireball-Detection" der Meteorkamera-Software (link zu meiner HP). Leider hat sich da ein Hubschrauber mit eingeschlichen, sorry...

    Die "dicksten Dinger" habe ich natürlich wieder extrahiert:


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    17.12.2022


    Die vergangene Nacht hat leider nur Wolken hergegeben. Es gab dann aber einen wunderschönen Wintermorgen.

    Der Bodennebel lag noch über den Feldern...


    17122022_1.jpg


    ... und der Mond stand noch immer prächtig am Himmel. Ich konnte natürlich nicht widerstehen...


    Mond17122022_kl.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 17.12.2022

    Kamera: Canon EOS200D mit Sigma 18-300mm F3,5-6,3 Objektiv | Belichtung 1/2 Sek.| Blende: 9,0 | ISO: 100


    Etwas später habe ich dann das Stellinchen an das Ufer unseres Haus-Flüsschens geschleppt und in die Sonne gehalten:


    17122022_3.jpg


    Ich habe es (nach dem bisher vierten Einsatz des "Solar-Modus") leider immer noch nicht geschafft, Rohdateien in .tif-Form zu speichern.

    Ich habe die fits-Aufnahme abgeschaltet und den "tif"-Modus aktiviert. So soll es lt. Hersteller sein. Trotzdem waren wieder nur jpgs auf dem Stick... Ich muss da wohl mal nachfragen...

    Jedenfalls habe ich - zum 2. Mal - ein "bearbeitungstechnisches Husarenstück" unternommen und habe die jpgs mit PIPP zum AVI gemacht und das Ergebnis dann mit Autostakkert gestackt.

    Herausgekommen ist das hier (154 frames, 50% Verwendungsrate):


    STSonne17121022_1.jpg


    Ich habe die "ARs des Tages" mal beschriftet:


    STSonne17121022ANT.jpg


    Die Persiden lassen nach und der Himmel war in der Nacht bewölkt - die "Meteorlage" ist also wieder auf ein Normalmass zusammengeschrumpft.

    Hier die "schönsten" Sichtungen der Nacht vom 16. auf den 17.12.2022:


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    18.12.2002


    Mein Standort ist die ganze Nacht haarscharf an einer dicken Wolkenwand vorbeigeschrammt. Glück gehabt -der Himmel war die ganze Nacht klar!

    Begonnen habe ich mit dem NGC6914 - das ist ein Reflexionsnebel im Sternbild Schwan. Ich hatte bereits am am 14.12.2022 etwas Licht von diesem Objekt sammeln können.

    Die Nacht war klar, aber leider ist der Nebel gegen Mitternacht hinter unserem Stall abgetaucht. In zwei Nächten konnte ich 1452x10s = 4,03 Stunden Licht sammeln.

    Für das Objekt ist das sehr wenig Integrationszeit und ich hatte bei der Nachbearbeitung entsprechend auch etwas Mühe, die schwachen Strukturen einigermassen zum Leuchten zu bringen.

    Mal schaun - eventuell sammle ich hier weiter - ich finde es immer ganz spannend, die Details mit größerer Gesamt-Integrationszeit hervortreten zu sehen...


    STNGC6914_18122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 14.12. und 17./18.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 1452x10 Sekunden = 4,03 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    2021 war ich übrigens schon einmal mit dem APO auf dem Objekt - das ist allerdings eher ein "widefield"-Bild und damals habe ich mich noch nicht so sehr um Sternfarben geschert. Das Bild findet Ihr in meiner NGC-Liste.

    Als nächstes hatte ich mir einen "Klassiker" ausgesucht - den M42. Hier konnte ich 560x10 Sekunden = 93 Minuten Licht sammeln:


    STM42_18122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 17./18.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 560x10 Sekunden = 93 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Dann habe ich auf einen offenen Sternhaufen geschwenkt: Melotte 111 (aka Coma-Berenices-Sternhaufen):


    STMEL111_18122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 18.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 170x10 Sekunden = 28 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Der hellste Stern des Haufens ist 12 Com mit einer Helligkeit von 4,8 mag. In der Gegend befinden sich viele kleine Galaxien - fotografisch hat es leider nur für die IC3203 gereicht:

    STMEL111_18122022ANT.jpg


    Ab 3:20Uhr habe ich den NGC1931 (aka "Die Fliege") auf's Korn genommen. Der Emissions- und Reflexionsnebel enthält einen jungen, offenen Sternhaufen:


    STNGC1931_18122022.jpg


    Crop:


    STNGC1931_18122022crop.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 18.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 878x10 Sekunden = 2,44 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Der Mond steht aktuell bei 34%, abnehmend:


    Mond18122022ctr.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 18.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Einzelframe


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht



    24.12.2022


    Es ist schon fast Tradition: am Heiligabend reisst die Wolkendecke auf! :Santa_Claus_medium_skin_tone:

    So war es auch in den vergangenen 2 Jahren schon. Ich habe mich über die Zusatzbescherung gefreut, habe das Stellinchen vor die Tür gestellt und einfach mal machen lassen.


    Herausgekommen ist etwas mehr Licht für den NGC6914. Die Gesamt-Integrationszeit beträgt jetzt 1913x10s = 5,31 Stunden:


    STNGC6914_24122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 14.12., 17./18.12. und 24.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 1913x10 Sekunden = 5,31 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Danach habe ich den IC417 "Spider Nebula" eingefangen - nach 95 Minuten Gesamt-Integrationszeit ist der noch ein wenig "dünn":


    STIC417_24122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 24.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 573x10 Sekunden = 95 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Ein paar kleinere Meteore gab es auch:


    :dizzy: Hier die Meteore der Nacht


    27.12.2022


    Während Stellina zwischen den Wolkenfeldern am IC417 weiterbelichtet hat, habe ich mir den Spaß gemacht, meinen M78 vom letzten Winter mal neu zu bearbeiten.

    Ich habe inzwischen Tools, die ich damals nicht hatte - beispielsweise das NoiseXTerminator-Plugin von Russel Croman.

    Hier das Ergebnis:


    M78_r26122022v3.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 25.12.2021 und 06./07./08./09./10.03.2022

    Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 917x20s=5,09 Stunden RGB ohne Filter | 100 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS


    Eine weitere Bearbeitung des Rohmaterials mit etwas weiterem Bildausschnitt ist gemeinschaftlich mit Andreas / hobbyknipser entstanden:


    M78_Test5_G2_S2_net1_ges11600_4.jpg


    Die Spinne (IC417) hat inzwischen mehr Licht bekommen. 826x10s = 2,3 Stunden Licht konnte ich zu der letzten Aufnahme hinzufügen - Die Gesamt-Integrationszeit beträgt jetzt 1399x10s = 3,89 Stunden.


    STIC417_26122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 24.12.und 26./27.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 1099x10 Sekunden = 5,31 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Einige, wenige Meteore haben es auch durch die kurzen Wolkenlücken geschafft - hier die schönsten Exemplare:


    :dizzy:  Hier die Meteore der Nacht


    28.12.2022


    Gestern Abend zogen ab 19Uhr große Wolkenfelder aus westlicher Richtung auf. Vorher konnte ich aber noch einen schnellen Blick auf den jungen Mond (18%, zunehmend) werfen:


    Mond27122022kl.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 27.12.2022

    Kamera: Canon EOS200D mit Sigma 18-300mm F3,5-6,3 Objektiv | Belichtung 1/2 Sek.| Blende: 9 | ISO: 100


    Tja - und mit diesem Mond schliesse ich dann vermutlich mein "astronomisches Jahr" ab - es sind ja nur noch ein paar Tage und die Wettervorhersage verspricht aktuell Dauerregen.


    Ich wünschen Euch allen einen Guten Rutsch in das neue Jahr, viel Erfolg, Glück und Gesundheit für ein - hoffentlich friedvolles - 2023.

    Und natürlich immer eine Handbreit CS unterm Kiel!


    Viele Grüße, Jochen

  • Scheinbar ist mein astronomisches Jahr doch noch nicht ganz zuende - einer geht noch! ;)


    30.12.2022


    Um 2:30Uhr bin ich wach geworden und es schaute mich ein klarer Himmel durch unser Dachfenster an. Ein kurzer Blick aufs Wetterradar: 2 Stunden CS!

    Also bin ich aufgestanden (carpe noctem!) und habe aufgebaut. Und - Bumms - waren die Wolken wieder da. :cursing:

    Ich bin dann noch ein Stündchen auf's Sofa - schließlich ruft später die Arbeit...

    Nach einer Stunde gab es - gemäß der Wolkenradar-Prognose - wieder eine kleine Lücke. Eigentlich sollte es dann 2 Stunden lang klar sein - aber nach wenigen Minuten waren

    die Wolken wieder da. Die letzten 15 Minuten der Aufnahme habe ich dann zwischen 6 und 7 Uhr Morgens gemacht... :rolleyes:


    Und hier ist sie nun - die magere Ausbeute der Aktion: der Offene Sternhaufen NGC2281 im Fuhrmann.


    STNGC2281_30122022.jpg


    Aufnahmedaten:

    Datum: 30.12.2022

    Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 176x10 Sekunden = 29 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS


    Jetzt ist aber endgültig vorbei mit CS - kommt gut rein ins neue Jahr!


    Viele Grüße, Jochen

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