Hallo,
heute möchte ich euch ein Bild zeigen, welches ich mehr aus Übungszwecken bis zum Ende bearbeitet habe. Als die Aufnahme als Rohstack vorlag, habe ich zunächst meinen Augen nicht getraut. So einen heftigen Gradienten hatte ich bislang noch bei keinem meiner Bilder gesehen.
Dann habe ich in meine Aufzeichnungen von 2021 geschaut, wo der Eintrag „schwacher Mond“ verzeichnet war. An die Situation glaube ich mich noch zu erinnern: Der Mond stand sehr flach und war teilweise von den Bäumen des benachbarten Waldstücks verdeckt. Da die Galaxie sich genau in anderer Richtung, nämlich nach Norden hin im Sternbild Drache befand, habe ich dem Mond keine große Bedeutung beigemessen. Die Teleskopöffnung zeigte ja ziemlich genau in die andere Richtung. Das dies ein Irrtum war, kann man an dem Rohstack erkennen. Offenbar haben Reflexionen den Weg zur Kamera gefunden.
Der Gradient ist so heftig, daß ich ihn mit keinem Bildebnungstool beseitigen konnte. Am Ende der Bearbeitung blieb mir nur übrig, den Bildhintergrund so weit herunterzuziehen, daß er quasi schwarz erscheint, um den Gradienten abzumildern.
Man sollte unseren guten alten Erdtrabanten niemals unterschätzen! Hier noch die beschriftete Version.
Laut SkySafari ist die Galaxie etwa 336 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und erreicht einen Durchmesser von ca. 142.000 Lichtjahren. Die Daten aus Wikipedia lauten auf 312 Millionen Lichtjahre und einen Durchmesser von ca. 80.000 Lichtjahren. Als Entdecker wird Lewis Swift angegeben, der die Galaxie im Mai 1886 bemerkte.
Aufnahmedaten:
Equipment:
Planwave CDK 12,5 Zoll für die Luminanz
Kamera: ASI 1600 mit Luminanzfilter
TEC 110FL für die Farbinformation
Kamera: ATIK 428 mit Filterrad und RGB – Filtern
Montierung: Fornax 100
Guiding über OAG mit MGEN II
Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight
Bildinformation:
Aufnahmedatum: 10.10.2021
Luminanz: 52 x 180 Sek., Gain 50, Binning 2x2, Temp. -20 Grad
Farbe: 40 x 60 Sek. je Farbkanal, Binning 1x1, Temp. -10 Grad
Viele Grüße
Heinz