Bildfeldwölbung war für mich immer was Anderes als Astigmatismus.
Barlowlinsen
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Hi!
Definiere mal kurze Brennweite.
Meine kürzesten sind 5mm Hyperion, die vom Einblick absolut in Ordnung sind. Dann kommen 6mm Classic Ortho (4 Linsen in zwei Gruppen, nix Barlow o.ä.) und 6,5mm Morpheus - letztere mit deutlich größerem Bildfeld und auf der Achse den Orthos ebenbürtig. Mit modernen Vergütungen (das PDF ist ja auch schon ein paar Jahre alt) ist die reine Linsenanzahl kein Grund mehr, ein Okulardesign auszuschließen. Und wenn man nicht zu sehr auf den Preis schaut, ist die Linsenqualität auch kein Problem (sonst wären Triplett-Apos ja auch verrufen).
Okulare mit nur 2-3mm Brennweite sind von Haus aus schon ziemlich angespannte Konstruktionen – falls man wirklich sowas braucht, liefert eine gute Barlowlinse oder Telezentrik mit einem etwas längerbrennweitigen Okular auf jeden Fall entspannteres Beobachten. Aber wo braucht man das schon? Teleskope mit f/3 oder f/4 werden in der Regel wohl eher nicht für die Planetenbeobachtung gekauft.
Es hat schon seinen Grund, dass einfache Konstruktionen kaum mehr Käufer finden und daher auch kaum angeboten werden, selbst wenn sie das, was sie sollen, gut können. Mein Aha-Erlebnis ist da ein 70mm Mittenzwey. Das funktioniert an f/28 hervorragend, aber schon bei f/15 ist die Randabbildung eine Katastrophe.
Die letzten Monozentrischen Okulare, die mir bewusst sind, waren die von TMB – wurden hier auf Cloudy Nights diskutiert. Manchmal taucht noch eins auf dem Gebrauchtmarkt auf, genau wie ein Zeiss Abbe Ortho. Aber die sind halt nicht auf Bildfeld ausgelegt.
Ihren schlechten Ruf verdanken Barlows vor allem den alten Beipackbarlows, die gefühlt tatsächlich Brennweite und Bildfehler verdoppeln. Da hat sich was getan – nur kostet eine gute Barlow auch ihr Geld, sodass man mit einem guten kurzbrennweitigen Okular nicht viel teurer ist – und sich die Schrauberei spart. Von daher verwende ich Barlows eigentlich nur fotografisch, und visuell lieber die passenden Okulare.
Beste Grüße,
Alex
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Ja, 4 bis 10 mm ist für mich kurz. Darunter brauch ich auch nicht. Das Morpheus und Hyperion, wie groß ist der Augenabstand?
Gruß
Stephan
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5mm Hyperion: 20mm laut der technischen Daten auf https://www.baader-planetarium…%B0-modulares-okular.html
Morpheus 4,5mm: 17,5mm Augenabstand, Morpheus 6,5mm: 18,5mm Augenabstand, Morpheus 9mm: 21mm laut PDF unter https://www.baader-planetarium…series_technical_data.pdf
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Dann wären die Hyperions vielleicht was für mich.
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Das kommt auf deine Ansprüche an – die Morpheus sind Orthos ebenbürtig, die Hyperion sind eher auf Weitwinkel ausgelegt und etwas weicher.
Das 9er Morpheus hatte ich hier mal mit einigen Okularen verglichen: https://kerste.de/?p=2542
Die Hyperion sind meiner Meinung sehr ordentliche Okulare, aber keine Spezialisten. Schöne bezahlbare Weitwinkelokulare, aber am Planet sind die Orthos schon besser. Spaß machen sie mir aber auf jeden Fall. Je nachdem, welche Ansprüche man hat, können sie ein Beobachterleben ausreichen – kommt auch immer darauf an, wie viel man ins Hobby investieren will. Für die Hyperion spricht auf alle Fälle, dass bis Jahresende die Weihnachtsaktion läuft, was sie preislich sehr interessant macht
Aktuell habe ich das 36 Hyperion Aspheric und ein Pärchen 5mm fürs Bino, ansonsten habe ich auf Morpheus upgegradet. Damit ist hoffentlich für die nächsten 30 Jahre Ruhe im Okularkoffer (Mit 100°-Okularen kann ich zum Glück nicht so viel anfangen, ich habe gerne einen Rand rund ums Bildfeld, der bei den Morpheus vorhanden ist, aber nicht stört. Ich will das ganze Bildfeld sehen, das ich bezahlt habe.)
Beste Grüße,
Alex
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ja, irgendwann muss ja mal Ruhe sein. Die Morpheus haben aber laut Spezi mehr Weitwinkel als die Hyperion. Also die Morpheus mit 76° sind am Planeten besser als die Hyperion?
Und dann gibts noch die Hyperion aspheric, heißt das, die normalen Hyperion sind auch Erfles?
Wie gesagt, meine Ansprüche betreffen eher den Komfort. Bei Detailerkennung hab ich noch nie so große Unterschiede gesehen.
Die Morpheus, hab ich gerad geguckt, kosten 275€ pro Stück. Da, und da schließt sich der Kreis, sind mir 20 und 15 mm Goldkanten mit der passenden Barlow lieber.
Gruß und frohes Fest und so
Stephan
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Bildfeldwölbung war für mich immer was Anderes als Astigmatismus.
Deshalb gibt es für die jeweilige Begrifflichkeit ein eigenes Wort. Asti kommt bei Okularen, wenn sie billiger in der Fertigung sind. Dann sind die Linsen unzureichend zentriert oder/und haben einen Kippfehler in der Dicke. Dann haben sie zwei (gegeneinander verkippte) Abbildungsebenen, die sich am Rand stärker bemerkbar machen als in der Mitte.
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Servus André,
Asti kommt bei Okularen, wenn sie billiger in der Fertigung sind. Dann sind die Linsen unzureichend zentriert oder/und haben einen Kippfehler in der Dicke. Dann haben sie zwei (gegeneinander verkippte) Abbildungsebenen, die sich am Rand stärker bemerkbar machen als in der Mitte.
Schlecht zentriert oder Kippfehler muss gar nicht sein, Okularasti kann auch schlichtweg von den schräg einfallenden abseits der optischen Achse kommen
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler#Astigmatismus Die Auswirkung ist halt gleich der von einem Teleskop hervorgerufenen Bildfeldwölbung, zum Bildfeldrand hin nimmt die Unschärfe zu, die Abbildung ist nicht mehr punktförmig
Gruß Stefan
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Hi!
Bei Komfort und gutmütigem Einblickverhalten bist du bei den Hyperion richtig. Im Verein verwenden wir sie gerne für Führungen.
Die beiden 2" Aspheric sind die Nachfolger der alten Baader 2"-Erfle, aber keine Ahnung, was das für Okularkontruktionen sind.
Beste Grüße,
Alex
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Servus André,
Schlecht zentriert oder Kippfehler muss gar nicht sein, Okularasti kann auch schlichtweg von den schräg einfallenden abseits der optischen Achse kommen
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler#Astigmatismus Die Auswirkung ist halt gleich der von einem Teleskop hervorgerufenen Bildfeldwölbung, zum Bildfeldrand hin nimmt die Unschärfe zu, die Abbildung ist nicht mehr punktförmig
Gruß Stefan
also nicht Bildfeldwölbung, wie du oben sagst.
Gruß
Stephan
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also nicht Bildfeldwölbung, wie du oben sagst
Es ist durch das Okular eingeführte Bildfeldwölbung, die Auswirkung ist gleich der Bildfeldwölbung durch ein Teleskop. Die Fokusebene zum Bildfeldrand hin ist nicht gleich zu der auf der optischen Achse. Dadurch werden abseits der Achse liegende punktförmige Objekte nicht mehr scharf abgebildet
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Ich konnte den Asti nachvollziehen. Es ist erklärbar, wenn eine Linse einen sehr kleinen Radius in Richtung "Murmel" hat (bei Weitfeldoptiken praktisch unvermeidlich), das bei einer endlichen Größe diese eben schon zu "groß" ist, um einheitlich abgelenkt zu werden. Das wird radial anders gebrochen als sagital. Daher braucht es Korrekturmaßnahmen, um den Fehler wenigstens halbwegs unsichtbar zu bekommen. Unsichtbar heißt dann, innerhalb des Abbildungsmusters, aber immer noch da.
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Und das alles gibts im 31 mm Nagler?
Für mich ist das, also die Bildfeldwölbung kein Asti, die Wölbung kann man einfach wegfokussieren. Koma ist auch kein Asti, die wird wie die Wölbung nach außen immer mehr, kann man aber nicht wegfokussieren, evtl. wegkollimieren, damit sie an anderer Stelle im Feld umso größer wird. Aber der Asti ist auch auf der Achse. Sonst ist es keiner. Oder bin ich da nicht auf dem Laufenden? Und der wird nicht wegkollimiert, sondern justiert, wenn möglich. Er ist, anders als Wölbung und Koma nicht rotationssymmetrisch. Die Koma wohl, wenn man gut kollimiert hat.
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Und das alles gibts im 31 mm Nagler?
Für mich ist das, also die Bildfeldwölbung kein Asti, die Wölbung kann man einfach wegfokussieren.
Das gibt es nicht nur bei 31-er Nagler, das gibt es bei jedem der sehr weitwinklingen Okulartypen und genau deswegen wird das über die Smyth-Linsengruppe korrigiert. Und einfach wegfokusieren funktioniert nicht, entweder ist das Abbild auf der Achse scharf und zum bildfeldrand hin unscharf oder umgekehrt
Und Astigmatismus ist eben genau das- Astigmatismus, auf Deutsch „Punktlosigkeit“. Mit Koma hat das rein gar nichts zu tun, das ist ein gänzlich anderer Abbildungsfehler, beim schnelleren Parabolspiegel unvermeidbar und dagegen gibt es den Komakorrektor
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Austrittspupille = Öffnung / Brennweite * Brennweite Okular
Gilt diese Beziehung "unbegrenzt" weiter auch bei Verwendung von Barlows? Wo dann bei 2x z.B. dies anscheinend mit einer Verdoppelung der Brennweite gleichkommt, entsprechend dann auch die Austrittspupille halbiert wird? Oder spielen andere "nichtlineare" Faktoren rein? Danke.
Gruss
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Austrittspupille = Öffnung / Brennweite * Brennweite Okular
Gilt diese Beziehung "unbegrenzt" weiter auch bei Verwendung von Barlows? Wo dann bei 2x z.B. dies anscheinend mit einer Verdoppelung der Brennweite gleichkommt, entsprechend dann auch die Austrittspupille halbiert wird? Oder spielen andere "nichtlineare" Faktoren rein? Danke.
Gruss
Für die AP kannst du bei einer 2x Barlow entweder die doppelte Brennweite des Teleskops oder die halbe des Okulars zur Berechnung hernehmen, das Ergebis ist in dem Fall eben die halb so große AP
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Das gibt es nicht nur bei 31-er Nagler, das gibt es bei jedem der sehr weitwinklingen Okulartypen und genau deswegen wird das über die Smyth-Linsengruppe korrigiert. Und einfach wegfokusieren funktioniert nicht, entweder ist das Abbild auf der Achse scharf und zum bildfeldrand hin unscharf oder umgekehrt
Und Astigmatismus ist eben genau das- Astigmatismus, auf Deutsch „Punktlosigkeit“. Mit Koma hat das rein gar nichts zu tun, das ist ein gänzlich anderer Abbildungsfehler, beim schnelleren Parabolspiegel unvermeidbar und dagegen gibt es den Komakorrektor
Mir scheint, du wirfst Asti und Bildfeldwölbung durcheinander. Ich kann die Wölbung wegfokussieren (das heißt, ich kann auch Punkte am Rand scharfstellen) genauso kann ich Koma meist wegkollimieren, punktuell. Aber der Asti, den du beschreibst, hört sich nach Bildwölbung an. Und richtiger Asti ist auch auf der Achse zu sehen.
Gruß
Stephan
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Hallo Stephan
leider hat so gut wie jedes Okular der klassischen Bauart ( Plössl, Ortho, Erfle, Kellner, RK ) nicht nur Bildfeldwölbung sondern eben auch Astigmatismus. Das kommt davon, daß die Bildschalen für sagittale und tangentiale Bündel nicht gleich gekrümmt sind. Es ist sogar so, daß man entweder den Asti korrigieren kann mit dem Preis einer sehr starken Bildfeldwölbung oder umgekehrt ein (durchschnittlich ) ebenes Feld mit sehr starken Astigmatismus. Dieses Verhalten ist weitgehend Design - bestimmt und lässt sich ausser mit sehr großem Aufwand (Panoptik u ä.) eben nur durch die Smith -Linse beheben, die den umgekehrten Fehler einführt und gleichzeitig das Bündel spitzer macht so daß die dahinterliegende Gruppe besser abbildet.
Wenn Du mit Englisch einigermaßen klarkommst dann empfehle ich dir die Seite Telescope optics
Eyepiece aberrations 1: spherical, coma, astigmatism and field curvature
Vielleicht gibt es noch mehr gute Quellen - ich kenn jetzt auf die Schnelle keine.
Gruß
Felix
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Das Buch Telescope Optics von Rutten /van Venroy - die oben genannte Seite ist von Harry Rutten - ist von 1988 und relativ leicht lesbar - es war mein einstieg in die einschlägige Optik
Vielleicht noch gebraucht erhältlich
Felix
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Hallo Felix,
Danke für den Tip.
Aber ganz schnell gefragt: Für mich ist ein Asti auf der Achse zu sehen. Gilt das auch für den Asti von Okularen?
Gruß
Stephan
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Wenn wir von einem korrekt zusammengebauten Okular ausgehen sollte auf der Achse kein Astigmatismus auftreten.
Linsen erzeugen, wenn aussermittig oder schräg durchsetzt erstmal Astigmatismus der erst durch Kombination verschiedener Linsen und deren Radien korrigiert werden muss (Was ab bestimmten Bildwinkeln immer schwieriger ist ).
Auch die geometrische Lichtstärke spielt eine Rolle: Ein Okular, das bei einem F/15 Maksutov einwandfrei abbildet kann an einem F/4 Teleskop unbrauchbar sein.
Bei den genannten Designs ist der Astigmatismus meistens stärker als zB die Newton - Koma.
Felix
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Wenn Du einen Stern an den Bildfeldrand stellst und durchfokussierst, wirst Du feststellen, daß der Stern erst länglich nach aussen aussieht, dann im Fokus kreuzförmig und dann als Strich parallel zurm Bildfeldrand. - Das ist der Okularasti
Felix
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Hallo Felix,
das ist mal ne Erklärung. Sieht also anders aus als ein Asti vom Objektiv. Und was Anderes als Koma und Bildwölbung. Und lässt sich weder wegfokussieren noch -kollimieren.
Und kommt nicht daher, dass die Linsen schief montiert sind, sondern einzig, weil das Licht schief durchgeht.
In dem Aufsatz hab ich gelesen, dass der Asti bei Okus normalerweise mehr auffällt als Koma oder Wölbung und zwar, weil beim Design darauf am wenigsten geachtet wurde.
Muss ich selbst mal beobachten, ob ich das auseinanderhalten kann.
Gruß
Stephan
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