Betelgeuse derzeit recht hell

  • Alpha Ori ist derzeit recht hell zu sehen. Ich schätze die Helligkeit jetzt auf 0.4m, wobei in den letzten Tagen auch der Mond etwas gestört hat. Sieht man sich die Kurve bei der AAVSO an, so gibt es auch Schätzungen die noch heller ausfallen. Man benutze also derzeit Rigel (0.1) und Procyon (0.4) als Vergleichssterne.


    Gruß Matthias

  • Servus Matthias,


    dann hat Betelgeuse also seit Oktober noch ein ganz kleines Bisserl zugelegt. Bin gespannt, ob er nich auf 0m0 kommt und dann heller als Rigel ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ich wäre nach mehr als drei Wochen Dauerbewölkung schon froh, wenn ich irgend etwas am Nachthimmel sehen könnte. Das Wetter meint es nicht gut mit einem in letzter Zeit...

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Hallo zusammen,


    gestern beim Beobachten im Westen von München war nach meiner Einschätzung Beteigeuze deutlich heller als Rigel und fast ebenso hell wie Procyon. Ein roter Edelstein am Himmel!


    Ob wir es zu unseren Lebzeiten noch erleben, wie Beteigeuze zur Supernova wird?

    Am Besten gleich im Garten Hendl zum Grillen aufstellen. Ob das mit Gamma-Strahlen geht?


    Es waren gestern außerhalb von München im Alpenvorland super Bedingungen, wenn auch große Luftunruhe. Deswegen habe ich durchs Fenster beobachtet, d.h. unsichere Bedingungen, da im Osten=Beobachtungsrichtung der Himmel hell war. Ebenso recht dunstig. Also eine gescheite Helligkeitsabschätzung ging so nicht.


    Schaun mer mal, wies weitergeht.


    Herzliche Grüße vom Helmut

  • Servus Helmut,


    wir werden zu Lebzeiten leider nicht erleben, dass Beteigeuze explodiert. Wäre sehr spektakulär, aber wenn ich es richtig im Kopf habe, dauert es noch (für unsere Maßstäbe) sehr lang. In der Januarausgabe von Sterne und Weltraum ist ein kurzer Artikel zu Beteigeuze. Zur Römerzeit war demnach noch gelb und hat bis heute die Farbe deutluch zu rot gewechselt. Er ist also noch nicht so lange ein Roter Riese. Die Dynamik dieses Sterns ist einfach faszinierend.


    Und ja, das Seeing war gestern Nacht nicht sehr gut. Ich musste heute früh raus, weshalb ich gegen 23.30 Uhr das Teleskop einpacken musste. Es war aber dermaßen kalt. Bodennah zeigte mein Thermometer -16°, offiziell laut Wetterapp (in 2 m Höhe) waren es -12°, und das bei über 70% Luftfeuchtigkeit. Lausig kalt, aber Beteigeuze funkelte vor sich hin wie ein Edelstein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,

    wir werden zu Lebzeiten leider nicht erleben, dass Beteigeuze explodiert. Wäre sehr spektakulär, ...

    Ganz sicher 8). Wobei für mich da zwei Herzen in der Brust schlagen: Einerseits wäre der gleißende Lichtpunkt - vielleicht bis über halbmondhell - ungeheuer spektakulär, auf der anderen Seite täts mir leid um den Orion - danach würde ja etwas Wesentliches fehlen ...


    Ein potentieller Nebelrest dürfte für kommende Beobachter-Generationen ein grandiöser Anblick werden, es dauert halt a bisserl beim Wachsen zuzuschauen ^^.


    Servus

    Ben

  • Zur Römerzeit war demnach noch gelb und hat bis heute die Farbe deutluch zu rot gewechselt. Er ist also noch nicht so lange ein Roter Riese. Die Dynamik dieses Sterns ist einfach faszinierend.

    Hallo Christoph,


    als ich in den 70er Jahren mit beobachtender Astronomie anfing, war Beteigeuze orange. Und die Farbe war nicht so auffällig, ich musste da schon genau hinschauen und ihre Farbe mit z.B. Rigel vergleichen. Die rötliche Farbe von Aldebaran war da im Vergleich deutlicher.


    Vorgestern habe ich Beteigeuze röter gesehen, so rot, dass ich mich gefragt habe, wieviel der Münchner Dunst dazu beigetragen hat?


    In Wikipedia steht, dass es noch 1,5 Mio Jahre dauern wird, bevor sie zur Supernova wird.


    Mit herzlichen Grüßen vom Helmut

  • Hallo Helmut,


    das find ich auch ein interessantes Thema. Bei den langperiodischen Mira-Veränderlichen ist es doch so, dass sie sich auch in der Farbe verändern, im Minimum eher noch röter sind als im Maximum. Beteigeuze ist ein veränderlicher Roter Überriese, vielleicht hat der auch Farbwechsel während seiner Periode. Allerdings hat er jetzt ja offenbar ein Maximum und ist dennoch auffallend rötlich - alles sehr spannend :).


    Servus

    Ben

  • Hallo Ben,


    sobald es wieder klar ist, fahre ich raus und mache vernünftige Farb- und Helligkeitsvergleiche.

    Von meiner Wohnung aus geht es nicht, Helligkeiten zu vergleichen, wenn Horizontnähe mit im Spiel ist. Und Horizontnähe ist hier schon 40° über dem Horizont.


    Vielleicht sehen wir uns ja mal beim Beobachten!


    Mit einem herzlichen SERVUS von Helmut

  • gut, dass doch einige Sternfreunde den hellen Stern verfolgen. An Helmut: wenn dir der Stern heller als Rigel vorkommt, so ist er dann auch heller als Procyon, denn ihre Helligkeiten sind Rigel 0.1 und Procyon 0.4.

    Aber die ganze Sache ist auch nicht leicht zu schätzen. Jedenfalls ergab es letzte Nacht bei mir 0.1m


    Gruß Matthias

  • Guten Morgen Zusammen


    Zu der Farbveränderung von Beteigeuze gibt es einen interessanten Artikel in der aktuellen SuW Ausgabe.


    Kurz gesagt: durch die Historischen Aufzeichnungen von Farbbeschreibungen der letzten 4000 Jahre, lässt sich eine Farbveränderung von blauweiss bis rotorange ausmachen. Dies lässt den Schluss zu, dass Beteigeuze gerade die Herztsprung-Lücke verlassen hat, sich also von einem Blauen zu einem Roten Riesen entwickelt hat.


    CS, seraphin

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