Planeten Experten: Brauche Hilfe zur Verbessrung meiner Bilder. (Bedingunen / Optilk / Skills)

  • Hallo Beisammen,


    Eine Bitte an die Planeten Experten.


    Meine Ergebnisse spez. bei Jupiterbildern werden einfach nicht besser. Was mache ich falsch? Vielleicht können die Planeten Experten mal die Daten angucken und sagen, was meine Fehler sind, wo und was ich dazu lernen muss. Bei kleineren Öffnungen so bis 6zoll sehe ich, dass die Bilder so etwa das zeigen, was man von der Optikgröße erwarten kann. Bei größeren Optiken aber kommt keine weitere Steigerung. Zur Zeit habe ich ein C14EHD von einem Vereinskollegen in der Benutzung und die Bilder sehen nicht viel anders aus, als die vom 6zöller.



    Die Aufnahmekette.

    C14EHD -> ZWO ADC -> UV-IR-cut -> ASI224MC -> Firecapture -> Autostakkert -> Registax -> Photoshop(Kosmetik)


    Bemerkungen dazu.

    • Das C14 ist ganz OK. Messungen so ca. Strehl 0.88. Ist die Optik trotzdem eine Gurke?
    • Blende ist F11. Ich habe neulich 1.4x Barlow versucht aber keine deutliche Besserung.
    • Aufnahmen sind mit AVI. SER habe ich nicht benutzt. (Ist das so ein signifikanter Unterschied, dass es den Qualitätsabfall in meinem Ergebnis zu 100% erklärt?)
    • Camera ist Color ASI244MC. (Aufnahmedaten sind im FC File, was ich unten angebe) Ich mache keine RGB Filterserien. Habe aber keine große Lust diesen extra Aufwand zu machen. (Komme ich ohne RGB Filterrad nicht über den jetzigen Status hinaus?)
    • Ich habe PIPP nicht in der Verabreitungs-Pipeline. PIPP ist mir bekannt, ich habe aber bisher den Aufwand gescheut es in die Pipeline aufzunehmen.
    • Ich beobachte vom Balkon. Ja, ich könnte das ganze Equipment raus schleppen, aber das ist super Aufwand und ich denke auch vom Balkon muss irgendwann mal das Seeing nicht ganz so grauslich sein. Ist Seeing das Limit bei meinen Daten?


    Vielleicht können die Planeten-Experten mal einen Blick auf die Daten werfen?


    Ich habe das AVI und FC txt File mal hier ins Netz gestellt (Achtung 3GB AVI)

    https://www.skywatcher.space/download/Jup_20221120_044219.avi

    https://www.skywatcher.space/download/Jup_20221120_044219.txt


    Kann jemdan an dem AVI zeigen, wie es besser eght?


    Hier mal ein Bild Beispiel.



    Welche Verbesserungsschritte kann ich machen, die keinen riesigen Aufwand mit sich bringen. Das Teleskop aufs Feld schleppen, ist bei dem Gewicht nicht machbar. Mache ich was in der Verarbeitung falsch, und die tollen Bilder schlummern in den Daten?


    Bin sehr interessiert, was die Experten vorschlagen.


    Besten Dank & Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Gert,


    Planetenaufnahmen sind nicht einfacher als tiefe Deep Sky Aufnahmen. Beide benötigen ausgetüftelte Verfahren in der Bildverarbeitung.


    Vom C14 gibt es sicher bessere Exemplare, Damian Peach z.B. fotografiert auch mit so einem und hat sehr hohe Auflösung bis zur Beugungsgrenze, aber das gelingt selbst ihm nicht immer. Dein Beispielbild sieht aber schon ganz ok aus.


    Das Seeing mußt Du ausprobieren, wo es besser ist. Eigentlich sollte der Balkon reichen, wenn keine von Tag aufgeheizten Hauswände die Luft nach oben wabern lassen. Tubusseeign ist bei einem SC auch nicht zu vernachlässigen. Untere Hälfte ist wärmer als die obere Hälfte, besonders unter freien Himmel, schon ist die Luft im Rohr auch in Bewegung, da nützt dann auch das Rausgeschleppe nichts. Ein großer Durchmesser wie beim 14"er ist da schon anfälliger als bei einem 6"er. Eine aktive Belüftung kann hier reduzieren. Klar, kannst jetzt nicht das schöne SC von Deinem Kumpel mal eben zersägen. Warum nimmst Du nicht Deinen Newton? Der hat mit dem Gitterrohr weniger Probleme mit internen Turbulenzen....


    Die Videos sollten möglichst ohne Kompression sein. Das drückt natürlich wieder die Bildrate, die möglichst hoch sein sollte. Da bekommst Du den "Zwinker" eines kurzen ruhigen Momentes mit mehr Einzelbildern. Nur diese Sequenzen würde ich dann auch zur weiteren Verwertung nehmen. Ob man die automatisch findet, weiß ich nicht ggf. "zu Fuß" den Film abgehen und gezielt nach diesen Momenten suchen. Einach "10%" kommt mir etwas nach "Gießkanne" vor, so auf gut Glück wird was dabei sein. Bei sehr vielen Bildern, rauscharm aufgenommen, kann man pingeliger in der Auswahl sein. Geht die Bildrate zu erhöhen, wenn Du nur einen Bildausschnitt schon während der Aufnahme nehmen kannst?


    Ein recht nettes Schärfungsfilter ist Lucy Richardson, denn hatte ich damals immer gern genommen, aber nur sehr dosiert, die Bilder sollten natürlich bleiben und nicht totgerechnet. Jupiter rotiert schnell, es sollte binnen 30s alles drauf sein. Bei längeren Zeitabständen kann man mit Winjupos derotieren. D.h. die Einzelheiten wieder exakt aufeinander legen.


    Das mal nur ein paar Gedanken von mir, meine aktive Zeit liegt schon zu lange zurück und mit aktueller Technik muß ich selbst erst wieder Erfahrungen sammeln.


    Ansonsten können Dir sicher Ralf ("0,3s"), Oskar und Robert hier im Forum weiterhelfen, sie sind schon recht fit in solchen Aufnahmen mit vergleichbaren Öffnungen. Auch diese Koriphäen haben einen gemeinsamen Gegner: Das Seeing.... ;)

  • Hallo Andreas,


    Danke für den Kommetar. Kannst Du den Punkt noch etwas genauer ausarbeiten? Ich denke, Derotation ist notwendig bei längeren Aufnahmezeiten. Bei der USB3 Camera und 640x480 ROI sind die 10k Frames in ~1min im Kasten. Wie sieht da die Notwendigkeit bei Winjupos aus? Und wie ist der Impact im Ergebnis zu beurteilen?


    Vielen Dank & Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Gert


    Ich beobachte vom Balkon. Ja, ich könnte das ganze Equipment raus schleppen, aber das ist super Aufwand und ich denke auch vom Balkon muss irgendwann mal das Seeing nicht ganz so grauslich sein. Ist Seeing das Limit bei meinen Daten?

    Der letzte Satz bringt es auf den Punkt. Die Luftruhe -Momente zu erwischen ist das Entscheidende.

    Wo kein Detail im Rohmaterial ist , kann auch keins später errechnet werden (außer Artefarkte vielleicht).

    Im Übrigen ist deine Aufnahme doch sehr gut .

    Ich nutze mit meinem APO 127/950mm die Projektion für Planetenaufnahmen.

    Gute Aufnahmen entstehen aber auch nur bei geringem Seeing.


    Was mir so aus dem Stand auffällt ist...

    in deinem Arbeitsablauf fehlt "Winjupos".

    Ohne Derotation wird das Bild bei 10000 Frames immer etwas verschoben sein.

    Grüße

    Andreas

    Ich glaube Derotation wird bei mittleren Seeing kaum noch was bringen.


    Entweder das Seeing und/oder die Durchsicht stimmt oder nicht.


    CS Dieter

  • Hallo Gerd,,


    ich schaue mir die Datei mal an.

    Die Aufnahmedaten sind soweit ok.


    Wenn ich mit meinen großen SC's Aufnahmen mache, muss ich immer sehr lange vorbereiten.

    Für meine Aufnahmen benutze ich nur SharpCap, Autostakkert Registax und Fitswork.


    CS Bernd

  • Hallo Gert,

    in der VdS-Planetenliste gibt es einen Kollegen, der parallel ein C14 und einen 7" Refraktor am Start hat. Dieser flucht die ganze Zeit aufs Seeing, denn er macht z.Z. mit dem 7er die schärferen Bilder.

    Deine Beschreibung geht genau in die Richtung. Die Wettersituation z.Z. ist leider recht elend. Keine stabile Hochdrucklage, nur klarer Himmel auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten. Dazu kommt, dass nun doch überall geheizt wird usw.

    Planetenfotografie (mit größeren Geräten) ist absolut abhängig vom Seeing.

    Deine Daten und dein Workflow sind, soweit ich das beurteilen kann, ok.

    Man hofft da gerne mal auf einen Trick oder eine Geheimwaffe bei der Bildverarbeitung, aber die gibt es nicht, die Bedeutung der Bildverarbeitung wird i.d.R. sogar überschätzt.

    Weniger ist oft auch mehr und hässlich wird ein Bild dann, wenn man etwas versucht herauszukitzeln, was nicht da ist. Das hast du nicht gemacht und ich finde dein Foto sehr ansprechend. Die letzte Schärfe fehlt zwar, aber da hinzukommen ist wie bei einer Jagd und man erlegt nicht so nebenbei den 12-Ender.

    Wenn du mal auf einen Stern hältst, dann siehst du, was los ist. Beugungsringe sieht man i.d.R. nie und das Sternabbild ist nicht scharfzustellen, erst nach einem Stack und auch nur dann, wenn das Wetter gut war.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Gert,


    ich habe mir dein AVI heruntergeladen und Autostakkert damit gefüttert. Aufgrund der Qalitätskurve habe ich mit 50 % Verwendubgsrate gestackt. Warum si viel? Es heisst oft, wir betreiben Lucky Imaging und suchen uns nur die besten Bilder heraus (bzw. lassen sie suchen). Das Verfahren funktioniert aber eher über die Statistik, d. h. wir verwenden viele brauchbare Bilder.



    Aufgrund der Vermessung Deines Bildes komme ich auf eine Aufnahmebrennweite von grob 3900 mm, das entspricht dann wirklich dem Öffnungsverhäktnis des C14. Damit erreichst Du nicht das notwendige Öffnungsverhältnis für die Erfüllung des Abstastheorems. Ist hier schon öfters erörtert worden. Kurz gesagt: Zwei punktförmige Lichtquellen werden nicht im notwendigen Abstand voneinander auf dem Bildsensor abgebildet, um sie auch als zwei Lichtquellen unterscheiden zu können. Das heisst, Information geht verloren!


    Ich habe nun versucht, mittels des statistischen Potentials unter Verwendung des 1,5 Drizzling noch ein bischen Informaton einzufangen. Ob das wirklich funktioniert, weis ich nicht, jedoch hier ist das quick und dirty mit unscharfer Maske in Photoshop Elements 5.0 geschärfte Bild (Radies 1,8, Filterwirkung 500, zweimal geschärft):



    Es enthält noch deutliches Rauschen, weshalb mehrere Bilder vorteilhaft wären. Die würden dann mit WinJUPOS derotiert, wobei das Rauschen wieder herausgemittelt werden kann. Das Bild zeigt meines Erachtens das Potential des C 14 (immerhin sehe ich Dtails im GRF) und dass es nicht ausgenutzt wird mangels Brennweite. Ein grösserer Darstellungsmaßstab bei der Präsentation ist hilfreich, und davon leben die Bilder von Ralf, Robert und mir auch).


    Ich nehme mit der ASI 224MC mit Öffnungsverhältnis von /20 auf, bei Mars sogar noch darüber. Beim C 14 wären das um die 7 Meter. Unter /15 würde ich nicht gehen. Belichtungszeit würde ich zum Ausgleich nicht wesentlich erhöhen, sondern den Gain. Vergleichswerte bei mir: 6ms, Gain 300 - 330, Histogramm max. um die 60 %).


    Ob das Seeing die längere Brennweite noch hergibt, kann ich nicht beurteilen. Die geografischen Ausgangsbedinungen sind zwischen mit (ländlicher Raum nahe Chiemsse) und Dir (Metropolregion am Pazifischen Ozean) zumindest sehr unterschiedlich. Wie André (Captn Difool) schon erwähnte, sollte es kein Problem sein, wenn "keine vom Tag aufgeheizten Wände die Luft nch oben wabern lassen". Aber ob das jemals der Fall sein wird?

    Konform gehe ich mit dem Hinweis, bei einen Gerät wie dem C14 nicht länger als 30 Sekunden zu belichten. Der Bildausschnitt sollte so eng wie möglich um den Planeten gezogen werden, weil dann die Bildrate (frames per second) höher ist.


    Wie Ralf in einem seiner Beiträge schon erwähnt hat: Wenn das Bildmaterial gut ist, kommen auch weniger erfahrene Berabeiter zu guten Ergebnissen. Mit welchem Verfahren ist dann eher zweitrangig und in Deinem Fall sicher nicht ausschlaggebend dafür, einen großen Sprung nach vorne zu machen.


    Was mich wundert: Du hast keinen ADC im Einsatz (wenigstens nicht im Setup erwähnt) und trotzdem zeigt das Bild keine versetzten Farbkanäle.


    Viele Grüße und viel Eefolg


    Oskar

  • Was mich wundert: Du hast keinen ADC im Einsatz (wenigstens nicht im Setup erwähnt) und trotzdem zeigt das Bild keine versetzten Farbkanäle.

    Das kommt daher, dass 90% der Teilnehmer nicht lesen, was geschrieben wurde.


    Ich habe gestern das AVI-File auch mal runtergeladen. Nach 5 Minuten zeigte der Browser, dass der Download noch über eine Stunde dauert (Geschwindigkeit 720KB/s).

    Wo hast Du die Datei denn gehostet?

    Ich habe die Datei mal mit meinen Standard-Einstellungen bearbeitet (AS und RS). Das geht sehr schnell und das mache ich auch oft gleich an der Montierung.

    Ich habe in AS 35% verwendet und in RS soweit geschärft, bis das Rauschen sichtbar wurde. Viel mehr Aufwand würde nur ein minimal besseres Bild erzeugen.

    Ich weiss nicht, woher die Streifen am linken Rand gekommen sind?



    Versuch mal so in Richtung 20.000 Frames zu kommen. Ich mache dazu ein sehr kleines ROI und schaffe dann über 300 Frames /s. Mehr Aufwand mache ich aber nicht.


    Derotieren musst Du alles über 1 Minute Aufnahmezeit, bei längerer Brennweite und höherer Auflösung auch weniger.

    Ich glaube nicht, dass Du viel mehr aus Deinen Aufnahmen herausholen kannst. Ein besserer Standort / Bedingungen und mehr Aufnahmen / Derotieren sind dann der Weg.


    CS Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Astro-BHO () aus folgendem Grund: für Erbsenzähler geändert

  • Hallo Bernd,


    Zitat

    Das kommt daher, dass 90% der Teilnehmer nicht lesen, was geschrieben wurde.

    Das empfinde ich als polemisch. Wie kommst Du zu dieser Zahl? Wie kommst Du zu der Meinung, dass n i ch t s gelesen wird?




    Zitat


    bei längerer Brennweite und Auflösung auch weniger.


    Ds Eignschaftswort erstreckt sich bei dieser Formulierung auch auf das Substantiv Auflösung. Was wäre denn eine länger Auflösung? Zu dieser Formulierung könnte ich mich jetzt auch erheben über eine ungenaue Formulierung.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Gert,

    tatsächlich ist das Nyquist-Kriterium bei f/11 nicht erreicht, aber ich bin der Meinung, dass man das moderat unterschreiten kann.

    Interessanter sind die Artefakte am linken Bildrand, die sollten nicht sein. Wenn du da noch mal ins Detail gehen könntest und sagen würdest, mit welchen Einstellungen du aufgenommen hast.

    Gruß

    ralf

  • Wie kommst Du zu der Meinung, dass n i ch t s gelesen wird?

    Na sonst hätest Du gelesen, dass Gert einen ADC verwendet.

    Ds Eignschaftswort erstreckt sich bei dieser Formulierung auch auf das Substantiv Auflösung. Was wäre denn eine länger Auflösung? Zu dieser Formulierung könnte ich mich jetzt auch erheben über eine ungenaue Formulierung.

    Ich habe das jetzt für Erbsenzähler geändert :)

    Wir sollten das aber hier nicht weiter ausführen, das macht nur den Thread kaputt :rolleyes:.

    Wenn Du aber damit Probleme hast, schreib mir doch einfach eine persönliche Mail gerne auch an meine prvate Email: du@mich-auch.de


    CS Bernd

  • Hallo


    Ich hätte mal einen Newton der den Saturn visuell schön mit Cassiniteilung zeigte,

    Mit Kamera nur ein ovaler heller Fleck egal wie man an Fokus, Belichtungszeit, und Verstärkung gedreht hat. Das lagt dann an Reflexionen im Tubus und OAZ, da brachte es mit Velurs auskleiden, das machen beim SC vermutlich nur Verrückte,

    Aber es reichen Kleinigkeiten.


    Gruß Frank

  • Eine frühe Version ohne aufwändige Schritte. Bearbeitet mit Planetary System Stacker 0.9.1 (es gibt mittlerweile 1.x).


    Ich habe 6% der besten Bilder verwendet. Dennoch p-seitig schon etwas Randartefakte.


  • Quote FRANK21:


    "da brachte es mit Velurs auskleiden"


    Das würde ich nie machen. Wenn überhaupt, dann mit schwarzer Antireflexfarbe per Airbrush. Nur meine Meinung. Velours ist überbewertet, viel Arbeit, lauter Fussel und das Ergebnis ist nicht immer deutlicher als vorher.


    Gruß,


    Samuel

  • Hallo an Alle,


    Ganz besonderen dank an Oskar, Bernd und Andre für die Bildbearbeitungen. Ich werde nochmal eine Zusammenstellung machen für direkten Vergleich.


    Themen aus den Antworten:


    Datei-Upload. Die Daten sind gehostet auf dem Raspberry mit nginx unter dem Schreibtisch.


    ADC. Ja ich habe den ZWO ADC verwendet. Allerdings war das erst die zweite Session, wo ich den ADC hatte und meine Fähigkeiten, den ADC richtig einzustellen sind noch im Anfangsstadium. Inzwischen benutze ich da am liebsten den farbigen Ring und beurteile das visuell. Die Zahlen in der FireCapture Anzeige kriege ich nicht alle gleichzeitig auf Null.


    Winjupos und mehrere AVIs. Da bin ich noch nicht dabei. Ich mache zwar immer so 10-20 AVIs (unkomprimiert) aber die verarbeite ich individuell. Geschieht die Derotation / Überlagerung gleich im AVI / AS!-Stack / geschärften Tif-Bild ?


    F11 sampling. Ich habe mal mit 2x Barlow probiert und die Ergbnisse waren noch schlimmer / weicher. (Barlow ist von TV) Im Archiv habe ich noch eine Barlow von Lumicon gefunden, und wenn man die Verlängerung abschraubt macht die so 1.4x. Allerdings ist die 20Jahre alt und wahrscheinlich ist die Linse ein normaler negativ Achromat, der nicht für Astro gerechnet ist.


    Planetary System Stacker. Ist mir im Workflow noch unbekannt. Dabei erscheint mir Andres Bild noch am saubersten bzgl. Zwiebelringe. Andre, kannst Du mal zum Planetary System Stacker Workflow mehr schreiben?


    Seeing. Also gefühlt war der Beobachtungsabend Seeing 3 von 5. Besser wird es mit großer Öffnung so gut wie nicht.


    Hier ein Beispiel mit der 1.4x Barlow. (Da war das Seeign ca. 2 von 5)


    Vielen dank an alle & Clear Skies,

    Gert

  • Hallo


    habe damit auch mal ein wenig gespielt , ohne Derotation, automatisch Punkete gesetzt, die Markierungen am Randbereich entfernt

    das brachte bei 50 Bildern das beste Ergebnis, mit 2,5,10 und 30% eher weniger Detail

    wird woh daran liegen das Referenzpunkte gesetzt werden wo eigentlich nichts ist.

    im zweitem versuch am selbst gesuchtem Referenzbild nur wenige Punkte gesetzt wo man Details erkenne konnte, das lief es dann etwas besser, auch bei 30% Verwendungsrate gutes Ergebnis, weniger Rauschen aber kaum mehr Detail.


    ich glaube es ist einfach zu wenig Detail drauf nicht ein Einzelbild wirklich knackig? denke mal mieses Seeing hat vermutlich noch den genauen Fokus verhindert?

    bei Sonnenaufnahmen kenne ich es das es durch den Fokus durcheiert wohl wegen dem offenem Tubus durch unterschiedlich warme Luft, da ist ab und an ein scharfes Bild bei, das ist aber auch keine Lösung.


    man müsste vermutlich mit Steppermotor betriebenem OAZ immer ein paar schritte weiter fahren und noch eine Serie aufnehmen um am Ende was zu haben das passt?


    Gruß Frank

  • Hallo Gert,


    ich habe dieses WE kaum Zeit. Werde das in Kürze noch mal neu durchrechnen, ich muß mich da auch noch reinfuchsen. Mein obiges Ergebnis ist noch nicht wirklich scharf, da geht noch was. Ich werden dann auch ein paar Screenshots vom Workflow zeigen. Die Handhabung ist recht einfach, nur die Vorgehensweise muß optimiert werden. Heißt mehrere Anläufe verschiedener Wege zum Ziel.

  • Hallo Gert,


    das mit der Barlow aufgenommene Bild sieht wirklich übel aus. Nur ist die Frage: Wegen der Barlow oder wegen des gerade herrschenden Seeings? Ich mag da eher auf das Seeing tippen, denn solche Bilder habe ich mit meinem Setup auch schon gemacht, aber auch entschieden bessere. Übrigens Seeing: Ob eine evtl. am Haus hochstreichende Luftbewegung vorhanden ist, müsste man mit einem stark defokussieren Bild sehen können, ähnlich wie man die Luftbewegung sehen kann, die von einer warmen Hand an der Öffnung erzeugt wird. Vielleicht hat noch jemand einen Tipp, wie ein Tubusseeing sich im defokussierten Bild bemerkbar macht?


    Grundsätzlich ist Dein erstes Bild kein schlechtes Bild und was wir mit dem Film angestellt haben, bestätigt das auch. Es ist nur nicht die Information enthalten, die mit einem 14-Zöller zu erhalten wäre, wenn das Sampling stimmt.


    Was den ADC anbelangt (da habe ich mich flüchtigerweise zu sehr nur auf die Angaben in Deinem Bild gestützt, mea culpa) sehe ich diesen nicht als den limitierenden Faktor. Du scheinst den Korrektor besser eingestellt zu haben als es mir meist gelingt.


    Zu Deiner Frage nach dem Derotieren. WinJUPOS verfügt zwar über eine Funktion zum derotieren von Videos, doch das ist nicht der übliche Weg. Ich stacke erst die Bilder, schärfe diese soweit, dass ein leichtes Rauschen zu erkennen ist und derotiere dann diese geschärften Bildern WinJUPOS. Leichte Unschärfen, die sich durch das Derotieren wieder ergeben mögen, werden nochmals nachgeschärft. Das hilft, die letzten Details noch herauszukitzeln, doch Informationen, die nicht vorhanden sind, können auch damit nicht sichtbar gemacht werden. Das A und O dabei ist eine möglichst korrekte Bildausmessung. Es gibt dazu aufschlussreiche Tutorials auf youtube. Aber das ist nicht das wesentliche Thema, das dich wirklich nach vorne bringen wird.


    Ich sehe die limitierenden Faktoren hauptsächlich im Seeing und im Sampling.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Beisammen,


    Danke für die weiteren Feedbacks.


    Zur Prozent Verwendung bei AS! Ich habe beim Stack immer 10% und 20% aktiv. Früher auch noch 40%. Sozusagen immer als Verdopplung. Ich habe dann auf den Bildern von einem bestimmten AVI die Schärfung mit Registax gemacht (Selbe RS Einstellungen) und dann die Ergebnisse in einem Photo-Angucker betrachtet. Ich hatte immer das Gefül die 10% sind am schärfsten. Ist ja auch verständlich. Es sind die schärfsten 10% Bilder im Stack verwendet worden. Das RS Bild mit dem 20% und insbes. 40% Stack war immer 'flau' und ich habe dann einfach aus Laufzeit-Gründen aufgehört noch 40% zu benutzen. Mich verwundert, wenn Beobachter schreiben sie verwenden 50% der Bilder. Wird da ncht zuviel 'Ausschuss' mit in den Stack eingebaut? Klar, wenn man Mauna-Kea-Seeing hat nimmt man wahrscheinlich 100%, aber für normale Flachland-Beobachter finde ich muss ich die Grenze niedrig halten.


    Hier mal der Vergleich von 10% und 20% Stack und dazu gleich die Einstellungen in RS6. Um genau den Unterschied zu sehen muss man ein wenig ins Bild rein kriechen. Aber ich finde die Ovale unten sehen bei 10% besser aus. Was meint Ihr? Und was meinen die Experten bei den RS Einstellungen? Ist da irgendwas signifikant falsch?



    Vielen Dank für die tolle Diskussion und Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Gert,


    warum viele Bilder verwenden und nicht nur die Besten? Es dreht sich um das Signal-zu-Rauschvernhältnis (signal to noise ratio, SNR). In der Tat verwende ich bei meinen Sonnenaufnahmen wiklich nur 25 (Stück!) von 1000. Da nehme ich mit 0 Gain und Belichtungszeit von 0,032 ms auf. Ich bin da bei der Lichtfülle praktisch nicht limitert. Das ist dann wirklich Lucky Imaging.


    Bei den Planeten ist das anders.


    Ich komme mal wieder auf das Thema des Samplings zurück, denn der Unterschied zwischen Deinem Undersampling und meinem Oversampling hat zwei Folgen.


    Bei Dir erhält jedes Pixel mehr Licht, was es dir erlaubt bei knapp 6 ms Belichtungszeit den Gain auf 190 zu halten, während ich bei 6 ms den Gain auf ca. 320 einstelle um eine Histogrammausnutzung so um die 60 % zu erhalten. Damit habe ich deutlich mehr Rauschen in den Bildern.


    Und wie ich aus meinen Versuchen mit den Wavelets von Registax noch weis, brauche ich bei den Filtern einen höhere Filterwirkung. Mit 0.100 bin ich da nie ausgekommen. Damit wird das mehr an Rauschen auch noch mehr hervorgehoben.


    Deshalb das Bestreben, mehr Bilder zu verwenden, um das Rauschen herauszumitteln. Das ist nun der von der Statisik geprägte Ansatz. Die von Autostakkert angezeigte Qualitätskurve lässt erkennen, dass es von den besten Bildern her zunächst einen steilen Abfall gibt, dann wird sie flacher um am Ende wieder steiler abzufallen hin zu den schlechtesten Bildern. Was überwiegt: Der Vorteil des Verminderung des Rauschens oder der Nachteil durch Verwendung unschärferer Bilder? Je flacher die Kurve in der Mitte ist, desto mehr schlägt das Pendel in Richtung des Vorteils durch die Mittelung des Rauschens. Eine goldene Regel gibt es da nicht. Jede Aufnahme wird, was das Seeing bestimmt, von zwei Komponenten beinflusst: Wie scharf sind die Bilder, welche in den guten Momenten gewonnen werden können und wie häufig bzw. stabil sind diese guten Momente. Und die Mischung beider Komponenten ist immer anders. Soweit also mein Versuch, eine Erklärung für die Frage zu Beginn zu finden.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar


    Das Problem von stark rauschenden Rohbildern ist aber auch das man schon Probleme beim Fokusieren hat😏 das macht es nicht leichter


    Den Eindruck das man aus dem hochgeladen Film auch das beste Einzelbild nutzen könnt habe ich auch, da muss man nicht schärfen sondern nur gut entrauschen,

    Das ginge am Prinzip des Stackprogrammes vorbei


    Gruß Frank

  • Das Jupiterbild wabert beständig. Auch die 10 schärfsten Bilder nützen nicht viel, wenn jedes davon in sich anders verzerrt ist. Das verschmiert unterm Strich immer das Detail. Ich kenne die Algoritmen nicht, aber es wäre am besten, die 10 besten Bilder mit der gleichartigen Verzerrung herauszusortieren, dann wären alle Details drauf, die unter den Aufnahmebedingungen gingen. Ich habe daher bewußt nur 6% genommen und werde im nächsten Durchlauf noch weniger nehmen.

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