Hallo Freunde,
da es hier so viele gelungene Zeichnungen gibt, die ich mir immer gerne anschaue, habe ich mir einmal alte Zeichnungen herausgesucht. Sie stammen aus der Zeit, als die Spiralstruktur von Nebeln entdeckt wurde. Sie ist William Parsons, „Lord Rosse“, mit seinem großen 6-füßigen (ca. 1,8m) Teleskop in Birr Castle, Irland, aufgefallen.
Damals waren die Spiegel aus Metall, ihre polierten Oberflächen hatten bedeutend weniger Reflexionsvermögen, und sie wurden schnell trüb und mussten nachpoliert werden. William Herschel hatte deswegen sein kleineres 48 cm Newton-Teleskop zu einem Frontview-Teleskop umgebaut, um den Fangspiegel zu sparen, und fand die Sternabbildungen nicht schlechter, aber wesentlich heller (Henry C. King, The History of the Telescope, S.128).
Heutzutage sieht man ja die Spiralarme von M33 schon im 15 cm Teleskop. Und die Details, die er gesehen hat, sind heute mit Spiegel ab ca. 50 cm zu sehen.
Lord Rosse hat übrigens auch Spiralstruktur gesehen, wo es keine gab. So z.B. in M78 oder NGC 6905. Bei NGC 6058 hat er aber den Ring korrekt gezeichnet.
Hier ein paar Seiten aus den „Philosophical Transactions of the Royal Astronomical Society” von 1861 mit dem Titel “On the Construction of Specula of 6-Feet Aperture, and a Selection of the Observations made with them”.
Ich habe zu den H-Nummern aus dem Katalog von John Herschel die NGC-Nummern daneben geschrieben.
Vielleicht lehnt sich die eine oder der andere jetzt genüsslich zurück: