NGC7635,M52,SH2-158,SH2-159, Nova Cas 2021 auf einen Streich

  • Hallo zusammen,


    bisher habe ich fast jede Aufnahmesession aktiv überwacht und manuel fokussiert.


    Doch dieses mal habe ich versucht, einige Aufnahmen vollautomatisch zu erstellen.


    Das war mir möglich, da ich mit der Hilfe eines überaus fachkundigen Forummitgliedes endlich herausgefunden habe,


    wie das automatische Fokussieren mit N.I.N.A. zuverlässig funktioniert.


    Das Resultat sieht folgendermaßen aus:

    Technische Details:

    Kamera: ZWO ASI294MM Pro Gain 150 Temperatur 0° Celsius

    Optik : Teleskop Service Photoline 130/910 Triplet Apo

    Nachführung: Sky-Watcher AZ-EQ6 Pro

    Aufnahmen: Ha=5H, G=1H, R=1H, B=1H O=2H(2021) Ges:10H

    Software(image acquisition): N.I.N.A. PHD2, Microsoft remote desktop, customised Stellarium

    Software(image processing): DSS, Fitsworks4, Siril, GIMP, PSP9


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    Auch Interessant:


    -Nova Cas 2021 (V1405 Cas)

    Auf dem Bild befindet sich die, am 18.03.2021 von dem japanischen Astronom Yuji Nakamura entdeckte, Nova Cas 2021.

    Zum Zeitpunkt der Entdeckung hatte sie eine Helligkeit von 9 Mag.

    Auf der Internet Seite : https://www.astronomie-hildesheim.de/newpage3277387e

    wird am 07.05.2021 eine Helligkeit von 7 Magnituden angegeben.

    Ich habe auf meinen Bilderen vom 06-10.10.2022 eine Helligkeit von 9,7 Mag ermittelt.

    Demnach müsste sie ihr Helligkeitszenit schon überschritten haben.


    Grüße und CS

    Karsten

  • K Bahr

    Hat den Titel des Themas von „NGC7331,M52,SH2-158,SH2-159, Nova Cas 2021 auf einen Streich“ zu „NGC7635,M52,SH2-158,SH2-159, Nova Cas 2021 auf einen Streich“ geändert.
  • Hallo,


    ich habe noch einen Nachtrag zu dem Thema Nova Cas 2021.


    Da ich viele "Standardobjekte" jedes Jahr aufs Neue fotografiere,


    habe ich auch von den Bubble Nebel verschiedene Aufnahmen in meinem Archiv gefunden.


    Tatsächlich war auf dem Foto von 2020 keine Nova zu sehen.


    Auf meinem Bild von 09/2021 war sie dagegen riesengroß (Mag 6.7)


    Das Bild von 2022 habe ich ja oben Vorgestellt mit Mag 9,7.


    Das sind zwar nur 3 Aufnahmen aber für ein kurzes Gif hat das gereicht.


    Ich finde man kann ganz gut erahnen, wie gewaltig die Explosion gewesen sein muss.



    Ich wünsche noch einen schönen Sonntag,


    grüße und CS

    Karsten

  • Servus Karsten,


    die "Seifenblase" sieht toll aus! Die 10 Stunden haben sich auf jeden Fall gelohnt. Dass du zudem auf die Nova Cas 2021 geachtet hast, freut mich. Ich finde es toll, quasi live mitzubekommen, dass der Himmel eben nicht so statisch ist, wie man denken würde.


    Ich habe auf meinen Bilderen vom 06-10.10.2022 eine Helligkeit von 9,7 Mag ermittelt.

    Demnach müsste sie ihr Helligkeitszenit schon überschritten haben.

    V1405 Cas (so heißt der Stern, der die Nova-Explosion durchgemacht hat) wurde so hell, dass sie mit bloßem Auge sichtbar war (5m2, wenn ich das richtig notiert habe). 9m7 ist daher ganz klar jenseits des Helligkeitszenits. Die Nova wird nur langsam schwächer, was auch spannend ist. Vor dem Ausbruch war V1405 Cas nur 15m6 hell. Das ist noch gut zu fotografieren und der Stern ist auch in deinem gif vor der Explosion zu sehen. Der Energieausstoß war gigantisch groß. Ich fand die Nova sehr spektakulär und habe sie auch mit dem Fernglas öfters mal besucht.


    Du hast bei deinem Bildausschnitt den Offenen Sternhaufen Czernik 43 angeschnitten. Ein bisserl nach Osten versetzt und er wäre komplett mit drauf gewesen (liegt ja direkt südöstlich vin M 52) – vgl. hier: Salz und Pfeffer in der Cassiopeia (M 52), Czernik 43, PW Cassiopeiae (ein Cepheid) und V1405 Cas (= Nova Cas 2021)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Seraphin, Servus Christoph,


    vielen Dank für eure netten Worte.


    V1405 Cas (so heißt der Stern, der die Nova-Explosion durchgemacht hat) wurde so hell, dass sie mit bloßem Auge sichtbar war (5m2, wenn ich das richtig notiert habe).


    Von 15m6 zu 5m2 das muss ja ordentlich gerummst haben :huh:


    Weißt du noch wann das Maximum von 5m2 ereicht war?


    Bei der Entdeckung der Nova am 18.03.2021 hatte sie ja 9m, auf meinem Bild vom 09.09.2021 waren es 6m7.


    Ein Jahr später am 10.10.2022 waren es auf meinen Aufnahmen in HA=9m7, in Rot=11m9, in Grün=12 und in Blau=11m3.


    Ich bin mal gespannt ob man den weißen Zwerg am Ende auch noch erkennen kann.


    Du hast bei deinem Bildausschnitt den Offenen Sternhaufen Czernik 43 angeschnitten. Ein bisserl nach Osten versetzt und er wäre komplett mit drauf gewesen (liegt ja direkt südöstlich vin M 52) – vgl. hier: Salz und Pfeffer in der Cassiopeia (M 52), Czernik 43, PW Cassiopeiae (ein Cepheid) und V1405 Cas (= Nova Cas 2021)

    Sorry, das Bild zeigt tatsächlich ca.98% des gesammten FoV der ASI294 bei FL=728mm. Wenn ich da etwas weiter westlich angehalten hätte, wäre NGC7538 (Sh2-158) nicht mehr ganz drauf gewesen :( .


    Aber als Wiedergutmachung, da ich ja mittlerweile weiß wie sehr du offene Sternhaufen magst, zeige ich auch gerne das 2021er Bild mit FL=336mm.


    Da sind mit NGC7510, Markarian 50, Cl Basel 2, PWM 3, MWSC 3711, MWSC 3710, MWSC 3709 und zu guter Letzt MWSC 3735 sogar noch viele weiterer Sternhaufen zu sehen.


    Astrometrierte Version zur Anzeige in Aladin gibt es hier:

    Astrometry.net


    Grüße und CS

    Karsten

  • Servus Karsten,


    hier gibt es einen langen Thread über die Nova inklusive Lichtkurve – siehe z. B. hier: RE: Nova in Cassiopeia


    Spannend war auch, dass sie einen zweiten Ausbruch hatte. Trotz des extremen Energieoutputs ist es nur eine Nova, keine Supernova. Irgendwann sollte man also dort wieder den normalerweis um die 15mag hellen Stern sehen können. Dass sie so langsam an Helligkeit verliert, finde ich sehr spannend. Wir werden sie wohl noch ein paar Jahre lang gut beobachten können.


    Und ja, danke dir – yep, ich mag die Offenen Sternhaufen. Sie sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern verraten viel über die Entwicklung und die Eigenschaften der Milchstraße. :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • P.S.: Maximum war um den 10. Mai 2021, siehe hier: RE: Nova in Cassiopeia

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Servus Christoph,


    vielen Dank für die Infos, den Forumthread kannte ich noch nicht.


    Ich bin verblüfft wie gut die Helligkeitsangaben übereinstimmen ich hatte auf eienem komplett unbearbeiten Sub-Frame vom 09.09.2021


    mit ASTAP genau den gleichen Wert ermittelt (6,7mag), wie der Wolfgang in Post #46 am 08.09.2021 :)


    Trotz des extremen Energieoutputs ist es nur eine Nova, keine Supernova. Irgendwann sollte man also dort wieder den normalerweis um die 15mag hellen Stern sehen können.

    Ich bin mal gespannt, vieleicht mache ich ja nächstes Jahr wieder Aufnahmen von der Region.



    Ich habe noch eine Frage:


    Wenn ich das richtig verstanden habe wird auf der Seite

    ASTRO-OS | Nova V1405 CAS in der Cassiopeia, 17.5.2021, Gerold Holtkamp

    beschrieben, dass es sich um zwei 5500 Lichtjahre von uns entfernte Sterne handelt, einen weißen Zwerg und einen Hauptreihenstern.


    Nun habe ich im Juni 2020 mit einem 200/1000mm Newton Aufnahmen von der Region gemacht.


    ist es tatsächlich möglich, dass ich das Doppelsternsystem erkennen kann,

    oder ist das völlig unrealistisch ?




    Grüße und CS

    Karsten

  • Servus Karsten,


    die beiden Sterne sind sich dermaßen nah, dass vom größeren Stern ständig Materie zum kleineren Stern (einem Weißen Zwerg) fließt. Wird dadurch eine kritische Masse überschritten, zündet die Fusion an der Oberfläche des Weißen Zwergs (da sammelt sich ja die Materie), was den Ausbruch ausmacht. Dafür müssen die beiden Partner aber wirklich sehr nah sein. Aus 5500 Lichtjahren Entfernung also absolut keine Chance. Die 15 mag betreffen das Gesamtsystem, der Weiße Zwerg, der hier ausgebrochen ist, ist noch viel lichtschwächer.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Aus 5500 Lichtjahren Entfernung also absolut keine Chance. Die 15 mag betreffen das Gesamtsystem, der Weiße Zwerg, der hier ausgebrochen ist, ist noch viel lichtschwächer.

    Haha, vielen Dank Christoph, das habe ich mir schon gedacht,


    aber meine Aufnahme mit den sehr dicht zusammen liegenden Sternen an der Position von V1405 Cas,


    von denen einer auch noch heller als der Andere ist, war einfach zu verlockend.


    Grüße und CS

    Karsten

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