Bildanalyse - was ist das Problem und wo anfangen?

  • Hallo, ich bin jetzt schon ein paar Monate mit der Astrofotografie beschäftigt und habe auch schon ein paar Fotos gemacht. Meine Ausrüstung sieht wie folgt aus: Canon 2000DA, EOS-Adapter, 1mm Abstandsring, TSFLAT72, TS Photoline 72/432, alles auf einer HEQ5Pro. Guiding übernimmt eine ToupTek GPCMOS01200KPF an einem 60/240 Guidescope. Ich muss zugeben, dass der Frust immer noch überwiegt, aber damit werde ich mich wohl abfinden müssen. Viele Probleme habe ich schon lösen können und vieles funktioniert auch schon ganz gut.


    Nun zu meinem Problem. Wenn ich mir die letzten fertigen Fotos, als auch die Einzelframes anschaue, sehen die Sterne alle andere als gut aus. Ich kann nicht einschätzen, was genau das Problem ist. Siril und Astap sagen Verkippung, ein leichter Drift ist wohl auch zu sehen und der Abstand zum Flattener scheint wohl auch nicht so ganz zu passen. Ich weiß allerdings nicht, wo ich anfangen soll zu testen? Das Guiding läuft soweit eigentlich gut, von mal zu mal besser. In der letzten Nacht hatte ich einen totalen Fehler von 0,48". PHD2 Log


    Vielleicht ist das Problem auch ein ganz anderes. Daher würde ich mich freuen, wenn sich jemand die Einzel-Frames anschauen könnte und mir helfen könnte.



    Original



    Original


    Das Einzige, was nahezu problemlos läuft, sind Zeitraffer-Aufnahmen  :S


    Wie, bzw. was teste ich denn jetzt am besten, mit was fange ich an, also welches Problem löse ich wie zuerst?


    Danke im voraus


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    der Upload Deiner Bilder auf den Astrotreff hat nicht geklappt, deshalb werden keine Vorschauen angezeigt. Vermutlich hast Du die Seite einmal neu geladen, nachdem Du die Bilder schon zum Upload angehängt hattest.


    Wenn Du den Beitrag bearbeitest, kannst Du die Bilder nochmal neu hochladen und im Text einbinden. Dann werden sie auch angezeigt. Die Links zu den Originalen funktionieren aber.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Daniel


    In meinen Augen sieht das tatsächlich nach verkippung aus, vielleicht im Zusammenspiel mit nicht perfektem Arbeitsabstand.

    Nutzt du per Zufall Nina? Da gibt es ein tolles Plugin, welches dir nicht nur sagt, dass es ein Problem gibt, sondern auch noch wie du sie lösen kannst (zum Beispiel in welche richtung due Verkippung vorliegt oder ob du den Abstand verringern oder vergrössern musst).


    Ich würde zuerst den Arbeitsabstand versuchen einzustellen, dann die Verkippung.


    Die Sterne sehen auch ziemlich gesättigt, wenn nicht sogar ausgebrannt aus.

    Nimmst du im RAW Format auf?



    CS, Seraphin

  • Hallo Seraphin,


    danke für deine Antwort. Leider benutze ich kein Nina, sondern K-Stars mit Ekos. Nina habe ich nur auf dem Desktop-PC. Vor Ort verbinde ich mich lediglich mit dem Laptop per VNC zum Odroid-C2, bis alles läuft. Hört sich natürlich absolut toll an das Plugin, ich denke mal du meinst "Hocus Focus". Beim testen ist das derzeit leider etwas mühseliger, da ich das Bild erst vom Odroid laden muss und dann in Astap analysieren kann.


    Zu den Fotos: Bei IC 59/63 ist das ein 300s/Iso 400 Frame und bei M33 waren es 180s/Iso 400 bei Vollmond. Vielleicht etwas zu lange belichtet? Ich nehme in RAW auf. Ist Fits dafür besser geeignet?

  • Hi Daniel


    Ja genau, Hocus Focus.

    EKOS habe ich auch eine weile verwendet, ist eine tolle Software, allerdings hatte ich immer Promleme mit der Canon und fits, weshalb ich bei RAW bleiben würde. Qualitätsunterschiede hast du nicht, nur das stacken dauert länger.


    Ich denke du belichtest zu lange. Hast du mal in der Bildstatistik geschaut ob die Sterne übersteuern. 300s kann ich mir vorstellen, dass die Sterne bereits ausbrennen. Auch 180s ist ehernlang, gerade bei Vollmond. Falls du nicht gerade einen richtig dunklen Himmel zur Verfügung hast, bringt dir die lange Belichtungszeit nichts im Bezug auf Signal Rauschverhältnis. Ich habe einen guten Bortle 3 Himmel und war mit meinem f5 Scope bei 120s immer Hintergrundlimitiert.


    Aber zurück zum Problem: dir bleibt nicht viel anderes übrig als Bilder machen, analysieren und dich beim Abstand heranzutasten.


    CS, Seraphin


  • Ich habe mir gerade mal die Statistik angeschaut, das Diagramm ist etwas weiter als das 1/3, also ist es wirklich zu lange belichtet.


    Ich habe mir gerade einen OAG bestellt, um auch dem Drift entgegenzuwirken. Einen Tilt-Adapter habe ich bereits hier. Dann werde ich das nächste Mal testen, sobald wieder guter Himmel ist. Ich melde mich mit neuen Erkenntnissen :)

  • Ich wünsche dir gutes gelingen und viel Geduld! Wir haben ein Hobby bei dem man sich öfter mal fragt "warum mach ich das". Aber den frustmomente erleben wir doch auch viele wunderbare Momente! Wenn es leicht wäre, wäre es auch kein gutes Hobby😉

  • Hallo Daniel,


    mit welchem Abstand Flattener<>Sensor arbeitest Du denn? Ich hatte auch 'mal den TSAPO72F6 und der korrekte TSFLAT72 Abstand war deutlich anders als angegeben. Deine 2000D ist astromodifiziert. Ist die im NIR offen? Wenn ja, verwendest Du einen IR-cut Filter? EOS-Adapter + 1mm RIng riecht nach Verkippung, ich hatte selbst mehrere Adapter probiert und die waren ziemlich wackelig. Auf den OAG würde ich verzichten, das ist bei 432mm Brennweite nicht nötig und bringt eher neue Probleme. Insgesamt bist Du wahrscheinlich ziemlich dicht am richtigen Arbeitspunkt. Durchhalten :) !


    Viel Erfolg und CS - Oliver

  • Hi Oliver,


    der Arbeitsabstand beträgt eigentlich genau 55mm. Ich hatte bereits einen EOS Adapter, der genau 11mm Lichtweg hatte, ohne den 1mm Ring verwendet. Somit also 55mm Arbeitsabstand. Aber gerade in den Ecken sah es mir so aus, als ob der Abstand zu groß ist, daher habe ich mir den EOS Adapter von TS bestellt, der hat nur 9,8mm Lichtweg. Diesen hatte ich dann mit dem 1mm Ring verwendet. Somit sind es 44,8mm Arbeitsabstand. Als nächstes würde ich den Ring auch noch testweise weglassen.


    Ich denke übrigens auch, dass ich bei der Brennweite keinen OAG brauche, aber die verzogenen Sterne, selbst in der Mitte, werden einfach nicht besser. Ich habe alle Schrauben festgezogen, alle Kabel sind entlastet, alles ist fest, das Guiding läuft gut. Aber trotzdem wird es nicht besser. Bis gestern Nacht dachte ich wirklich, ich hätte den Fehler gefunden, da eine Rohrschelle des Teleskops so gut wie lose war. Aber leider bin ich mit meinem Latein, zumindest, was die Eiersterne in Richtung rechtsunten betrifft, am Ende.


    Was die Verkippung betrifft, so hatte ich auch schon Mal einen Test gemacht, die Kamera um 180 Grad gedreht, um zu schauen, was passiert. Nach der Drehung meldete Astap mir die Verkippung auf der gegenüberliegenden, rechten Seite.


    TS hatte ich dazu auch bereits angeschrieben, Fotos geschickt. TS antwortete mir, dass dies so in etwa einem Gerät in dieser Preisklasse entspräche. Ein Tilt-Adapter wurde mir empfohlen.


    Wenn man den OAZ ganz einfährt, sieht man, dass dieser nicht bündig abschließt und es einen kleinen Spalt auf der rechten Seite gibt.


    Die Canon habe ich bei Markus von a m modifizieren lassen, da ich dies sowieso vorhatte und somit auch eine Verkippung des Sensors ausschließen wollte. Wenn ich das richtig recherchiert habe, bleibt der IR-Filter in der Canon 2000D erhalten, daher habe ich keinen IR Cut Filter verwendet.

  • Hi Daniel,


    der Arbeitsabstand beträgt eigentlich genau 55mm. Ich hatte bereits einen EOS Adapter, der genau 11mm Lichtweg hatte, ohne den 1mm Ring verwendet. Somit also 55mm Arbeitsabstand. Aber gerade in den Ecken sah es mir so aus, als ob der Abstand zu groß ist, daher habe ich mir den EOS Adapter von TS bestellt, der hat nur 9,8mm Lichtweg. Diesen hatte ich dann mit dem 1mm Ring verwendet. Somit sind es 44,8mm Arbeitsabstand. Als nächstes würde ich den Ring auch noch testweise weglassen.

    Bei mir musste ich den Arbeitsabstand um 1.0-1.5mm gegenüber der Herstellerangabe erhöhen.


    aber die verzogenen Sterne, selbst in der Mitte, werden einfach nicht besser

    Ich würde 'mal kürzer belichten, damit die Sterne ohnehin nicht in Sättigung gehen. Dein Guiding mit 0.5" rms läuft ja gut.


    Wenn man den OAZ ganz einfährt, sieht man, dass dieser nicht bündig abschließt und es einen kleinen Spalt auf der rechten Seite gibt.

    Mach 'doch mal ein paar Testaufnahmen ohne den Flattener. Die Bildfeldwölbung sollte dann zu einem symmetrischen Abbildungsfehler in allen Ecken führen. Wenn das nicht der Fall ist, dann könnte auch das Objektiv gegen über dem OAZ verkippt sein.



    Leider sind das Probleme mit denen wir uns hier alle herumschlagen müssen.


    Viel Erfolg und CS - Oliver

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