NGC 5754 - eine interessante Gx - Gruppe

  • Servus Eike,


    auch hier: super!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Mira,


    danke. Hab ja schon hier im Forum ein paar von Deinen Aufnahmen gesehen bzw. bestaunen dürfen.

    Ich weiß eigentlich nicht, wovor ich mehr Respekt habe, vor dem betriebenen Aufwand oder vor dem fantastischen Ergebnis.

    Aus reiner Neugier, gibt es eine Helligkeitsgrenze bei den Objekten die Du mit Deiner Technik meisterst?

    Also zB. nach dem Motto eine Gx hat eine scheinbare Helligkeit von 16mag, da lohnt sich der Aufwand nicht mehr, weil die benötigte Zeit förmlich ausufert.


    cs eike

  • Hallo Eike,


    vielen Dank.. Arp 299 ist mit 15 mag angegeben, Arp 188 war 14,6 mag. Also wie man sieht, ist das sehr gut möglich mit der Kurzzeitbelichtungsstechnik aus einer kleinen Stadt heraus. Natürlich habe ich jetzt immer sehr lange belichtet, aber den Großteil der Galaxie sieht man schon nach 1000 Bildern also ca. 40 Minuten. Als Beispiel bei Arp 188: Bis ca. 20 Stunden konnte ich recht eindeutige Verbesserungen in der Tiefe, auch der Hintergrundgalaxien, sehen, ab 30 Stunden dann eigentlich gar nicht mehr. Die Galaxie, vorallem die schwachen Teile, wurden noch etwas rauschärmer aber das sieht man dann wirklich nur, wenn man auf die Pixel heranzoomt und eins zu eins vergleicht. Soll heißen, so extrem lange Belichtungszeiten braucht man nicht. Aber schaden tun sie eben auch nicht.

    Arp 299 war bis jetzt die dunkelste, die ich fotografiert habe, also 15 mag. Arp 296 bzw. das dünne Filament wird noch einiges Lichtschwacher sein und das kommt auch nur ansatzweise hervor. Also ich denke viel lichtschwacher als Arp 299 müssen die Galaxien nicht sein, zumindest die Hauptgalaxie der Aufnahme. Aber das sind die meisten auch nicht in der Größe bzw. Entfernung.


    Ebenso beeinflusst das Seeing die gewonnene Tiefe extrem. Bei einer Nacht mit gutem Seeing kann die Aufnahme tiefer sein als bei mehreren Nächten mit durchschnittlichem Seeing, das sollte man nicht vergessen. Wobei das natürlich auch eher bei der hohen Brennweite und kleinen Pixel der Kamera ins Gewicht fällt.


    Viele Grüße

    Mira

  • hallo Mira,


    vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung. Selbst 20 Stunden Belichtungszeit sind schon eine Ansage ;)

    Ich trau es mich fast nicht zu schreiben, aber ich hab noch nie ein Objekt länger als ~ 2 Stunden auf dem Chip gehabt. Die Erkenntnis, dass mehr Belichtungszeit doch geholfen hätte, kommt dafür aber eigentlich immer postwendend, wenn man sich zum Vergleich andere Bilder anschaut. Vielleicht lerne ich es doch noch irgendwann.

    ->Seeing: Ja, da ist was dran. Das dürften ja die meisten von uns schon schmerzlichst erfahren haben.


    cs eike

  • Hallo Eike,


    genau wie Mira bin auch ich ein Fan dieser kleinen Galaxien. Was mich bei deiner Aufnahme wundert, ist,
    daß du den C11 mit Hyperstar, also F2, eingesetzt hast, um das Objekt abzulichten. Gerade bei den ARP – Galaxien hätte ich die
    volle Brennweite deines C11 genutzt. Was ist der Grund für dein Vorgehen?


    Schöne Grüße

    Heinz

  • hallo Heinz,


    ich habe vor ca. 10...12 Jahren mit dem C11 und einer ST10 angefangen Galaxien zu fotografieren. Der Abbildungsmaßstab ist / war sicherlich ok. Aber die Belichtungszeiten bei f/10, ja selbst bei f/6,3 sind schon hart. Das muss man wollen. 600sec pro frame sind da nicht viel und die mußt Du erstmal bei einer Brennweite von ~ 1,6m ... 2,8m sauber nachführen.

    Der HyperStaransatz war für mich ein Versuch. Mittlerweile habe ich mich mit diesem Kompromiß sogar angefreundet. Ob es das Optimum ist, weiß ich noch nicht. Ich werde sicherlich noch weiter suchen.

    Der lange Gezeitenschweif war damals mit der ST10 selbst nach einer Stunde bei f/10 und 600sec frames nur zu erahnen. Dagegen ist er oben in dem Bildchen trotz Kompremierung meiner Ansicht nach gut zu erkennen. Die Aufnahmebedingungen waren ungefähr ähnlich - also nicht Alpenhimmel sondern aus der Stadt heraus. Selbst wenn es um kleine Details bei der Auflösung geht, schneidet der f/2 Ansatz richtig gut ab.

    Kurzfassung: ich bin geizig wenn es um Belichtungszeit geht (ist sicherlich ein Fehler :rolleyes: )


    cs eike

  • 600sec pro frame sind da nicht viel und die mußt Du erstmal bei einer Brennweite von ~ 1,6m ... 2,8m sauber nachführen.

    Hallo Eike,

    ich belichte mit meinem C11 bei vollen 2800mm gerne 10-20s - und davon entsprechend viel.

    Für mich hat sich das als sehr praktikabel herausgestellt (kaum Guiding-Probleme, "Lucky Imaging",...).

    Einziger Nachteil ist da die Datenmenge - aber wenn der PC arbeitet muss ich ja nicht dabei sein, :)


    CS, Jochen

  • Hallo Eike,

    danke für deine Erläuterungen. Wenn du mit den Ergebnissen zufrieden bist, ist das entscheidend. Deine
    Aufnahme ist sehr gut gelungen, also weiter so. Wie auch Jochen, so fotografiere ich solche Objekte mit der vollen Brennweite von 2500
    mm, jedoch mit Belichtungsdauer von zur Zeit 120 Sek pro Einzelbild.


    Der MGEN leistet über den OAG gute Arbeit, meist sind die Sterne perfekt rund. Vielleicht kommst du ja
    auch irgendwann auf den Geschmack, es wieder mit der großen Brennweite zu versuchen.


    Viele Grüße

    Heinz

  • hallo Jochen,


    ich müßte das einfach mal probieren. Ich kann mir eben nur schwer vorstellen, dass bei f/10 und 20sec von diesem schwachen Gezeitenarm etwas auf dem Chip ankommt.

    Ideal wäre wohl zwei Teleskope nebeneinander zu betreiben. 1 x mit f/10 und 1 x mit f/2.

    Ich hatte in der Vergangenheit bei Kurzbelichtungen mit der ASI 183 nicht so gute Erfahrungen gemacht.


    cs eike

  • ich müßte das einfach mal probieren. Ich kann mir eben nur schwer vorstellen, dass bei f/10 und 20sec von diesem schwachen Gezeitenarm etwas auf dem Chip ankommt.

    ja, teste das mal. Solange Du keine Schmalband-Filter benutzt sollte das gut funktionieren. Ich habe fast alle meine C11-Bilder mit so kurzen Belichtungen gemacht.

    Und selbst bei Schmalband belichte ich keine 600s (eher 50-60s).

    Abgeguckt habe ich mir das bei Ralf / 03sec , der belichtet noch deutlich kürzer mit fantastischen Ergebnissen.


    Gruß, Jochen

  • hallo Heinz,


    wenn Du 120 sec belichtest (f10?), wie viele frames nimmst Du dann ungefähr auf?

    Als Monti hatte ich damals eine DDM60 im Einsatz. So lange kein Wind oder Windböen kamen ging das eigentlich gut.


    cs eike

  • Hallo Eike,


    meine Belichtungszeiten liegen stets so zwischen 2 bis 4 Stunden für die Luminanz (f/8) und

    nochmal soviel für die Farbe bei einem Öffnungsverhältnis von f/5,6 bei zwei parallel betriebenen

    Teleskopen. Meine Montierung ist eine Fornax 100, die steckt schon einiges an Wind weg, ist mir

    aber auch schon einmal, als es zu heftig wurde, abgeschmiert.


    Heute Abend sieht es hier gut aus, so daß ich wieder auf die Jagd nach einem Galaxiechen gehen

    kann.


    Schöne Grüße

    Heinz

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