Welcher Okularauszug optimal für astrofotografie?

Moin,

(vorab: ich fotografiere nicht. Daher keine spezifische Erfahrung.)

imho ist das Antriebs-Prinzip eher egal.

Ich habe Ausgaben beider Bauformen. Prinzipbedingte Vor- oder Nachteile sehe ich bei keinem.

Damit sich nichts verschiebt müssen die Führungen gerade und spielfrei sein. Außerdem darf der OAZ nicht verkippt angebaut sein. Eventuelle Rotationskupplungen müssen so stramm gestellt sein, dass sie (zumindest bei geringer Laständerung) die Position sicher halten.

Gerade oder nicht ist eine Frage der Fertigungsqualität. Spiel oft eine Frage der Justage.

Dann ist die Frage, ob die Verschiebung aus verkippen oder verdrehen stammt. Bei RP mit Schrägverzahnung könnte u.U. ein verdrehen beim fokussieren begünstig werden. Ob, wo und wie das zu beeinflussen wäre, kann man nur am konkreten Auszug sehen. Bauformen wie die Starlight FT (Crayford!) können sich auf Grund der Bauform nicht verdrehen. Die RP-Versionen mit gleitgelagertem Auszugrohr dagegen schon. Zumindest die 2" Version. Der mögliche Verdrehweg ist sehr klein aber fühlbar vorhanden. Eine Einstellmöglichkeit sehe ich nicht.

Von daher würde ich bei der Frage nach optimal mit "Starlight Feathertouch Crayford" antworten. Das scheint mir hier aber doch etwas über das Ziel hinausgeschossen. Ein Auszug, der deutlich mehr kostet, als das ganze Teleskop, passt nicht so recht.

Ich unterstelle mal aus der Historie einen Bezug zom Photoline 72/432. Den Produktbildern nach ist anzunehmen, dass sich der Auszug einstellen lässt (Schrauben gegenüber der Antriebswelle).

Bevor ich nach Austausch-Teilen suchen würde, würde ich daher erst einmal sehen, dass der verbaute OAZ korrekt eingestellt ist.

CS

Harold

Noch eine Ergänzung:

Kommt die Verschiebung beim nachfokussieren sicher vom OAZ?
Wenn manuell nachfokussiert wird, muss man nahe an das Teleskop. Man muss es anfassen. ...
Die Verschiebungen können dann auch von der Montierung kommen oder sogar vom Untergrund, auf dem das Telelskop steht.

vG

Harold

Moin,

du schreibst, dass sich das Bild beim drehen des Fokussierers verschiebt.

(ich gehe hier davon aus, dass es dabei um eine Rotationskupplung geht, und nicht um das scharf stellen.)

Das spricht dafür, dass die Achse des OAZ und die der Optik nicht aufeinander liegen.

Wenn ein Justierlaser selber korrekt justiert ist, sich der Punkt also beim drehen des Lasers im OAZ nicht verschiebt, kann man Verkippung des OAZ im Prinzip durch drehen des OAZ prüfen. "Eiert" der Laserpunkt, ist der OAZ schief. Ob ein Laser das fein genug anzeigen kann, weiß ich aber nicht.

Ist die Ursache ein schief stehendes Auszugrohr, lässt sich das ggf wegjustieren, wenn die Stützpunkte gegenüber der Führung einzeln justierbar sind.

Also bei spielfrei eingestellter Führung testen. Dann eine der Schrauben, z.B. links vorne ein wenig lösen und rechts vorne das Spiel wieder eliminieren. WIrd es mehr oder weniger?

Ob das für die Fotografie überhaupt ein Problem darstellt, kann ich nicht einschätzen. Den Bildausschnitt kann man ja an der Montierung nachstellen.

So lange sich während einer Belichtungszeit nichts wesentlich verschiebt, und die Verkippung irgendwelcher Komponenten keine Unschärfen im Bild einführt, würde ich annehmen, dass es kein Problem ist.

CS

Harold

Wenn das "Durchhängen" eines zu weichen oder zu lose eingestellten Auszugrohres maßgeblich ist, solltest du das leicht durch seitlichen Druck am Auszugrohr li/re /rauf/runter belegen können, da sich das Bild dann dabei verschieben wird.

Die Montierung ist imho dafür keine auch nur annähernd ausreichend solide Basis um sich zeigende Verschiebungen sicher dem OAZ zuordnen zu können. (Das würde ich so bei allen mobilen Montierungen annehmen. Warum: Selbst an meiner kleinen 100 kg Bohr-Fräsmaschine kann ich bei geklemmten Führungen völlig problemlos mit Handkraft Verschiebungen von einigen 1/100 mm erzeugen.) Also eher den Tubus auf einer soliden Werkbank befestigen.

CS

Harold

Hallo 191s,

ich hatte am Anfang an meinem 8“ Newton den handelsübliche Crayford OAZ. Damit hatte ich schon Schwierigkeiten mit meinem 2“ Nagler 31mm Okular. Die ASI 178MC Kamera war noch ok, mit der ASI 2600MC streikte der Crayford auch oft. Daraufhin habe ich den Octoplus OAZ von Lacerta eingebaut. Der ist sehr stabil und ermöglicht eine sehr feine Fokussierung. Möchte ich nicht mehr missen.

LG Christian