Moin, Vorstellung und erste Fragen

  • Moin zusammen,


    ich bin Thorsten, 62 Jahre und wohne in der südlichen Lüneburger Heide. Die Sternenbeobachtung hat mich schon immer fasziniert und in meiner Zeit in den USA hatte ich verschiedene Gelegenheiten, mal durch größere Geräte zu schauen (Kitt-Peak Solar, Apache Point in Cloudcraft und einige mehr). Durch Familie, Hausbau und den Tauchsport habe ich dies leider aus den Augen verloren.

    Erst jetzt, wenn wir spätabends in unserem Outdoorwhirlpool liegen und auf die Sterne schauen, kommt es mir mal wieder in den Sinn, dies weiter zu verfolgen.

    Meine Hobbys sind Audio, Fotografie, Video, Elektronik, Computertechnologie.

    Mir geht es in erster Linie um das visuelle Betrachten von Objekten (Nebel, Sternenhaufen, Galaxien und die Planeten). Da ich am Himmel noch nicht so bewandert bin, währe es von Vorteil für mich, ein Guidingsystem zu haben, um Objekte schnell aufzufinden.

    Nach dem Einlesen in einigen Foren, Schauen von unzähligen Videos lesen von Einsteigerberatungen, möchte ich mir eigentlich ein vernünftiges Teleskop in Dobson Montierung zulegen, dass auch etwas lichtstärker ist. Es sollte auch noch einigermaßen transportabel sein.

    D.h., das meiste möchte ich in die Qualität der Optiken stecken.

    Ich hatte an ein Omegon 254/1250 Advanced X mit einem Push+ Go Standalone Encoder System gedacht. Da das mitgelieferte Okular wohl nicht so gut ist, möchte ich an dieser Stelle doch etwas bessere einsetzen, die auch zum Teleskop passen. Nun habe ich natürlich auch den Einstiegsthread hier über Okulare gelesen und habe gelernt, dass man gerade bei den Dobsons doch welche mit über 60° Blickwinkel nehmen sollte, da die Objekte beim Durchlauf dann auch länger sichtbar sein werden. Doch bei dieser Vielzahl an Okularen wird es für mich sehr unübersichtlich....

    Aufgefallen ist mir da noch ein Set von Baader Hyperion in der Staffelung 5 / 10 / 17 / 24 mm. Aber da fehlt mir dann doch sicherlich noch ein Übersichtsokular von ca. 31mm, oder sehe ich das falsch, oder ist das vielleicht auch die falsche Staffelung? Dann habe ich in diesem Set in der Beschreibung gelesen, dass man die auch mit Zwischenringen benutzen kann und somit auch weitere Brennweiten abdecken kann. Ist das sinnvoll, oder wird die Qualität dadurch zu sehr eingeschränkt? Dann ist da noch die Frage, ob ich eine Barlowlinse benötige oder nicht?

    Also, Fragen über Fragen. ich würde mich über Anregungen freuen! :)


    Grüsse aus der Heide


    Thorsten

  • Wilkommen Thorsten,


    hier wirdst du sicher bald von Tipps und Ratschlägen überhäuft werden.

    Ich halte mich zurück, da bei mir keine Okular sondern nur die Kamera am Okularauszug hängt.

    Du hattest was von

    Es sollte auch noch einigermaßen transportabel sein.

    geschrieben.

    Ein 250/1250er dobson ist schon ordentlich.

    Was heist für dich transportabel?

    Von drinnen in den Garten, im Auto auf das Feld in der Nähe oder auch mal "urlaubstauglich"?

    Für die ersten 2 Punkte sollte es noch passen, bei Punkt 3 gibt es auch "Leichtbau"/"Reisedobsons".

    Die kosten aber etwas mehr...


    Sonst zu Okularen und Co kann ich wenig sagen.

    Außer dass man den Himmel schon mit der Zeit kennen lernt.

    Meist muss man auch nach gutem Anfahren eines Objekt noch nach korrigieren um es passen im Blickfeld zu haben.

    Für den PC kann ich dir Stellarium entfernen.

    Nicht nur das man sich für die Nacht Objekte der Begierde heraus suchen kann, man lernt hier auch Schnell die großen Sternbilder am Himmerl erkennen.


    Dann viel Spaß bei dem Hobby, Sven

  • Hallo Thorsten,


    willkommen im Forum! Schön, dass du dich für die visuelle Astronomie interessierst. Dafür ist ein 10" Dobson jedenfalls gut geeignet. Wie Sven oben schon geschrieben hat, stellt sich die Frage, wie mobil du mit dem Teleskop sein willst. Das von dir genannte Omegon Teleskop ist 1250 mm lang und wiegt mehr als 10 kg.


    Was die Okulare anbelangt, gibt es immer unterschiedliche Meinungen und Vorlieben. Sehr hilfreich fand/finde ich diese Seite: https://www.sterngucker.de/teleskop-zubehoer/okular/


    Am Anfang kommst du mit 3 "guten" Okularen aus, eines mit langer Brennweiter (Übersichtsokular, evtl. 2"), eines mit mittlerer und eines mit kurzer Brennweite. Wie hoch du letztendlich sinnvollerweise vergrößern kannst, hängt nicht zuletzt davon ab, wo du beobachtest (dunkler Landhimmel oder heller Stadthimmel, Seeing, Lufttransparenz) und was du beobachtest (z. B. beim Mond, Jupiter, Saturn kannst du hoch vergrößern).

    Ich würde dir auch eher Okulare mit großem Gesichtsfeld (bis 82°) empfehlen. Die Baader Hyperion sind sehr gute Okulare, ebenso die Okulare von Explore Scientific und natürlich TeleVue. Ich habe aber auch ein Omegon Super LE f=7 mm mit dem ich sehr zufrieden bin und das bei meinem Mak 127/1500 wie auch bei meine 8" Newton eine sehr gute Abbildungsqualität hat.


    Alle Gute für den Einstieg und lG,


    Christian

  • Danke Sven,

    Danke Christian,


    mit transportabel meine ich, noch mit dem Auto, aber keinesfalls als Reiseteleskop wo es weiter weg geht. Hier auf dem Land ist es doch schon einigermaßen dunkel und blaue Bereiche auf der Lichtverschmutzungskarte nicht weit weg...
    Danke für die Empfehlung für Stellarium, werde ich unbedingt installieren und ausprobieren.
    Bei den Okularen werde ich dann mal schauen, was da noch über 70° am Markt erhältlich ist und wo das Geld noch reicht.
    Was benötige ich denn noch für evtl. Justagen?


    Gruß


    Thorsten

  • Servus Thorsten,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier beim Astrotreff. Visuell? Super! Ich bin schon sehr gespannt, was du berichten kannst und willst. Ich selber mache beides, ich fotografiere und ich bin gerne visuell unterwegs. Ich habe aber "nur" einen Achtzöller, aber auch der gibt visuell viel her, finde ich. Mit 10 Zoll siehst du da natürlich noch ein bisserl mehr.

    Ich muss auch immer in das nahe Umland, da ich an meinem Garten zwei Straßenlaternen habe. 10 Zoll sind da sicher noch gut zu handhaben, vor allem als Dobson. Ich muss ja auch immer die schwere Montierung mitnehmen.


    Zur Vorjustage nutze ich ein Cheshire-Okular, das Finetuning mache ich immer am Stern. Ich finde das ganz bequem.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Danke auch Dir für Dein herzliches Willkommen Christoph,


    bei den "sinnvollen Okularen" muss man ja ganz schön aufpassen. dazu kommt, dass meine Pupillenöffnung nur noch 3,5 mm ist. Wenn man das alles ins Kalkül zieht und die Sterngucker Seite richtig liegt, dann komme ich bei einem 254/1200 Dobson auf eine passende Okularbrennweite von min. VG 17,2 mm bis optimaler VG von 3,4 mm.
    Da würde ich mich dann wohl für eins mit 3,5 mm und eins mit 17 mm BW entscheiden. Was nimmt man dann noch dazwischen? Evtl. ein 8 mm?
    Kann man die Omegon Redlines mit 70° für ein Dobson nehmen? Da würden 3 Okulare noch ins Budget passen und nachkaufen kann man dann ja immer noch.


    Gruß


    Thorsten

  • Hallo,

    Da ich am Himmel noch nicht so bewandert bin, währe es von Vorteil für mich, ein Guidingsystem zu haben, um Objekte schnell aufzufinden.

    die Orientierung am Nachthimmel ist erlernbar. Warum möchtest Du ein Objekt unbedingt "schnell" finden? Bist Du in Zeitnot?


    Gruß

    Ronald

  • Bist Du in Zeitnot?

    :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: :thumbup:


    Gerade bei dem Visuellen ist ja das finden mit ein großer Teil.

    Ich nutze Fotos weil ich Farben usw. haben will und visuell das halt nicht drin ist.

    Da ist Finden eher "nervig" weil es verlohrene Belichtungszeit ist.

    Bei der Visuellen Suche findest du auf dem Weg vielleicht den unenddeckten Asteroiden, der die Erde Bedroht und uns alle vernichten würde... ;)

    Was ich sagen will, da ist doch auch viel der Weg das Ziel.


    Ich habe gerade im Kopf einen komischen Film:

    Tipp tipp tipp....M13

    Blick ins Oklular, "Aha, schön"

    Okular wechsel, "Wow richtig groß.

    Tipp tipp tipp ... M 14

    ....

    :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy:

    Dafür reicht leihen, da ist man fix druch....

    Sorry, meine Gehirnkirmes. :winking_face:


    Dann viel Spaß beim Tipp tipp tippen ;) , Sven

  • Hallo Thorsten,


    auch von mir herzlich willkommen.


    Als erstes habbe ich die Anregung, sich vielleicht auch bei anderen Shops umzuschauen, jedenfalls wenn es ohne Push-To sein kann. Teleskop Express, Teleskop Spezialisten, Teleskop Austria (wenn Wien), ICS (Intercon) in Augsburg, APM, ...


    Ehrlich gesagt wäre mir eine Nachführung unter dem Dobson (Äquatorialplattform) wichtiger als Push-To, weil dann die Objekte, insbesondere bei sehr hoher Vergrößerung, im Okular bleiben.


    Dann zur AP, hast Du wirklich solche Probleme? Nur 3,5mm maximal? Auweia. Beide Augen so? Weil dann stelle ich mal das mit dem "Lichtstark" in Zweifel. Da kannst Du eigentlich gleich zum SC greifen, meinentwegen GoTo. Wenn das Geld da ist. Mit einem schönen 35mm 2" Okular erreichen die 3,5mm AP, bei dann hoher Vergrößerung. Und da tut es auch ein bezahlbares Erfle Okular. Aber Übersichtsvergrößerungen bringen Dir an einem f/5 Dobson (oder f/4,7) eben nix mit ihren 5-6mm AP.


    Dafür kannst Du dann bei den hohen Vergrößerungen langbrennweitige, sogar einfachere Okulare einsetzen. Falls Du auf Winkel verzichten kannst. Also Plössl z.B. Hyperions (und Klon-Brüder) sind fein an f/10 SCs. Da muss man nicht zu Televue.


    Hast Du schon mal in die Richtung überlegt?


    Ja, und wäre Gebrauchtkauf was für Dich? Oder eher nicht.


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    Danke für die Ratschläge! Eine Nachführung für ein Dobson währe natürlich auch etwas. Und gerade bei den hohen Vergrößerungen wird es ohne wohl doch schwer, das Objekt im Auge zu behalten. Da werde ich mal schauen, was es am Markt so gibt. Das hatte ich bisher überhaupt nicht im Visier...
    Das mit der Austrittspupille habe ich auf verschiedenen Einstiegsseiten gelesen, dass die bei über 60 jährigen im Schnitt max. 3,5 mm beträgt. Vermessen habe ich das nicht, einfach für meine Berechnungen angenommen. Hätte mal meinen Augenarzt bitten sollen, das auszumessen ^^ .

    Ich meine, wenn das nicht stimmen sollte, dann liege ich natürlich mit den Brennweiten fürs Okular um ca. Faktor 2 daneben.
    Was sagen denn die älteren Hasen hier im Forum dazu? Nimmt die Pupillenweite nun tatsächlich im Alter so weit ab, oder ist das nur "eine Annahme" und ich bin hier auf dem Holzweg? Die Sehstärke ist jedenfalls noch gut... :/ Auch im fast Dunkeln kann ich noch gut sehen.
    Natürlich schaue ich mich noch bei anderen Shops um, ich bin ja noch in der Findungsphase. Gebraucht kaufen, da bin ich nicht unbedingt abgeneigt, wird aber bei Abholung und den Spritpreisen den Vorteil auffressen und hier in meinem Bereich Uelzen habe ich in den Anzeigen noch nichts gefunden, was für mich in Frage käme.
    Hat jemand eine Empfehlung für eine Nachführung eines Dobsons, die einigermaßen bezahlbar ist?
    Schließlich habe auch ich nur ein begrenztes Budget genehmigt bekommen, das bei ca. 1600 - 2000€ liegt.


    Danke und Grüße
    Thorsten

  • Hallo Thorsten,

    willkommen im Forum.


    Ein 3,5mm Okular würde ich nicht zu beginn nehmen. Im Bereich der Hochvergrößerung eher 5-6mm. Ich habe einen ganz ähnlichen Dobson wie der von dir gewählte und auch ein 3,8mm Okular in meiner Kiste. Das habe ich in den letzten ca 10 Jahren nur wirklich 2x gewinnbringend eingesetzt. Das Seeing ist wirklich selten so gut, dass solch ein Okular sich lohnt.


    Viele Grüße,

    Michael

  • Hallo Thorsten,


    ja wenn das nur graue Theorie ist mit den Augen - dann klär das bitte mal. Ich bin nur wenige Jahre jünger als Du und ich habe mindestens 6mm.


    Du kannst es selber bestimmen. Zwei Methoden.


    Bei sehr schwachem Licht, z.b eine Kerze. 2-3 Minuten wirken lassen (nicht auf die Kerze schauen) im sonst dunklen Zimmer, am besten im Bad.

    Lineal zur Hand, so ein Schul Lineal, transparent. Geo Dreieck. Schau in den Spiegel, Lineal vor's Auge. Lies ab. Ungefähr reicht. Keine Nachkommastellen ;-). Ich nehme so ein 20cm Lineal, die 10cm Marke beim Auge. 10cm=0cm. Du verstehst.


    Die andere Methode ist finde ich ziselierter. Bohrer Satz zur hand? In 0,5mm Schritten? Oder wenigsens 1mm schritten?

    Eines schönen klaren Abends: such Dir einen hellen (nicht den allerhellsten) Stern aus. Nimm ein Bohrer 8mm. Arm ausgestreckt.

    Ein Auge zu. Verdecke den Stern. ist er weg? Gut. Nimm den 7,5mm. Stern geht abzudecken? Nimm den 7,0mm Etc.

    Irgendwann stellst Du fest, mit Bohrer soundso kannst Du den Stern nicht mehr abdecken, er scheint, schwach, aber durch.

    Das ist dann Deine AP, bzw. der Bohrer zuvor. Bitte am ausgestreckten Arm das Ganze nicht direkt vorm Auge !!! Du solltest bei dieser Methode keine zittrige Hand haben - das ist das problem an der Sache. Trotzdem - versuche nicht den Bohrer näher zu halten.


    Wenn Du tatsächlich eine Augenpupillenöffnung von 5mm und mehr hjhast (würde ich glatt wetten), dann sind wir wieder zurück beim 10" Dobson ;) und reden über die Okulare ;-)...


    Wegen Plattform, das wäre ein Beispiel und Preislage - das kannst Diu aber immer nachkaufen:

    Teleskop-Express: EQ Montierungen, Fotomontierungen, Dobson Plattformen ..


    Wenn ich es überlege - schon teuer das Ganze. Probiere es mal ohne.


    Eine Anmerkung noch zu Push-To. Für Standard Objekte, die Du als Anfänger ansteuerst reicht eigentlich die Selbst Suche nach der Starhop Methode und mit Telrad Peilsucher plus ev. optischen Sucher. Ich lebe bisher ohne, mit 8".

    Aber bei 10" und mehr werden schwächere Objekte zugänglich, wo man sich einen Wolf absuchen kann und Zeit vertüddelt bis man es im Okular hat endlich - schwache Nebel, Ferne Galxienhaufen, Kleine aber feine PN, Neptun. Da wünscht man sich dann eine elektronische Suchhilfe in solchen Momenten ;-)... Weil man will ja mehr in der Nacht sehen als nur zwei Objekte. Aber Push To lässt sich ebenfalls später nachrüsten ... GoTo, das ist eine andere Sache, die kauft man am besten von Anfang an.


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter, Danke für Deine sehr guten Ratschläge!


    Habe heute morgen mal mit sehr schwacher rötlicher LED Beleuchtung die Pupillengröße gemessen und was soll ich sagen: ca. 6,5 mm. Also ergibt sich somit auf das angepeilte 254/1250 Dobson eine sinnvolle Okularbrennweite für mich von max. BW 32 mm (36x) und min. BW 3,4 mm (363x). Also sollte ich dann doch zumindest ein Übersichtsokular mit einer BW von 32 mm mit einplanen. Bei der niedrigen BW ist das natürlich sehr abhängig vom Seeing bei der 363x Vergrößerung. wenn ich mich dann erstmal mit halber Vergrößerung begnüge währen das eine Okularbrennweite von ca. 8 mm. Kleinere BW kann man dann später noch zukaufen. Für einen mittleren Vergrößerungsfaktor würde ich dann mal im Bereich von 15-16 mm BW schauen.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    Also ergibt sich somit auf das angepeilte 254/1250 Dobson eine sinnvolle Okularbrennweite für mich von max. BW 32 mm (36x)


    In dieser Größenordnung gibt es gute und nicht zu teure Okulare um die 30mm Brennweite. Ich empfehle in dieser Okularbrennweite 2" Okulare mit großen Gesichtsfeld. Ich selbst habe das 30mm, 82° Explore Scientific, das aber ein gewichtiges und großes Okular ist:





    Mit einem Gewicht von knapp einem Kilo schon recht schwer. Es bildet aber gut ab und bringt ein helles Bild.


    Also sollte ich dann doch zumindest ein Übersichtsokular mit einer BW von 32 mm mit einplanen.


    Unbedingt.

    Nicht nur zur Übersicht. Auch großflächige Nebel oder Sternhaufen kommen mit einem solchen Okular gut zur Geltung. Wenn solche Okulare dann auch noch mit Nebelfilter wie einem (guten!) 2" UHC oder [OIII] kombiniert werden, werden ausgedehnte Emissionsnebel zum Erlebnis.


    Bei der niedrigen BW ist das natürlich sehr abhängig vom Seeing bei der 363x Vergrößerung.


    Die hohen Vergrößerungen lassen sich zu selten gewinnbringend einsetzen. Besser wäre es meiner Meinung nach, die geringen Vergrößerungen zu Anfang weiter abzustufen und die hohen Vergrößerungen nach und nach enger abzustufen.



    Für einen mittleren Vergrößerungsfaktor würde ich dann mal im Bereich von 15-16 mm BW schauen


    Ich nutze dafür ein Explore Scientific, 18mm, 82° 2" Okular. Auch dieses Okular bildet gut ab. Das kann ich sehr empfehlen.





    Dafür reicht leihen, da ist man fix druch....

    Sorry, meine Gehirnkirmes.


    Komischer Beitrag...



    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Danke Gerd und auch an all die anderen, die mir bisher geholfen haben!


    Gerade habe ich ein GSO Dobson 10" Deluxe gefunden. Da wären schon ein 30 mm 70° 2" Erfl und ein einfaches 9 mm Super Plössl dabei. Das macht auf mich einen guten Eindruck, zumal es einen Crayford Auszug mit 1:10 Übersetzung hat. Ich würde mir dann wohl noch ein 18 mm 82° 2" und ein 11mm 82° 1,25" dazu bestellen.

    Ich schätze mal, dass ich wohl auch noch diverse Filter benötige. Mit welcher OkularBW sehe ich denn den Mond formatfüllend bei einem 250/1250 ? Vielleicht komme ich ja mit einem Polfilter für den Mond mit 1,25" aus. reicht für den Anfang ein UHC Filter, oder sollte es schon ein OIII sein? Was ich bisher gelesen habe, ist das wohl sehr vom betrachteten Objekt und dem Fremdlicht, einschließlich des Mondlichts abhängig. Was wären Eure Empfehlungen für den Anfang? Oder sollte ich das erstmal auf der Zeitschiene nach hinten schieben? Fragen über Fragen....


    Gruß und ein angenehmes Pfingstwochenende

    Thorsten

  • Servus Thorsten,


    das Thema Filter würde ich eher nach hinten schieben. Erstmal das Teleskop kennenlernen und dann Stück für Stück nach Bedarf zukaufen. Wenn du den Mond anschauen willst, schadet ein Polfilter aber sicher nicht, da er schon sehr hell ist. Mit meinem 8-Zöller habe ich allerdings keinen Mondfilter. Er ist sehr hell, aber zu ertragen. Mit 10 Zoll kann es wohl schon sehr blenden, ist aber nicht schädlich ohne Filter, nur etwas unbequem.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo,


    Mit welcher OkularBW sehe ich denn den Mond formatfüllend bei einem 250/1250 ?


    Das kommt nicht nur auf die Brennweite vom Okular an, sondern auch vom scheinbaren Gesichtsfeld des Okulars.

    Der Mond ist rund ein halbes Grad am Himmel groß. Mit den Daten deines Teleskops und den Daten des Okulars oder angedachten Okulars kannst du das leicht ausrechnen.


    Einmal wird die Vergrößerung (Vx) berechnet:


    $V\mathrm{x =}\tfrac{Brennweite\ vom\ Teleskop}{Brennweite\ vom\ Okular}$


    Dann das Gesichtsfeld (F°) vom Okular am Himmel:


    $F\mathrm{° =}\tfrac{Vergrößerung}{Scheinbares\ Gesichtsfeld\ vom\ Okular} $


    Einfacher geht es mit der Programm Stellarium (stellarium.org) in dem du dort die Daten vom Teleskop und dem Okular eingibst.


    Vielleicht komme ich ja mit einem Polfilter für den Mond mit 1,25" aus.


    Zur stufenlosen Dämpfung werden zwei Polfilter oder ein doppelter Polfilter (zwei Polfilter die verdrehbar verschraubt sind) benötigt. Ich selbst nutze nur Neutralfilter in der Dichte ND 0.6 und ND 0.9.


    reicht für den Anfang ein UHC Filter, oder sollte es schon ein OIII sein?


    Ich würde zu Anfang erst mal ohne Filter beobachten und erst später einen guten Filter in zwei Zoll dazu holen. Mein meist benutzter Filter ist ein Astronomik [OIII] in zwei Zoll.


    ist das wohl sehr vom betrachteten Objekt und dem Fremdlicht, einschließlich des Mondlichts abhängig.


    Visuelle Beobachtung von Nebeln und Sternhaufen bedeutet:


    1. Dunkler Himmel.
    2. Dunkler Himmel.
    3. Dunkler Himmel.
    4. ...
    5. Transparenter Himmel.
    6. Kein Mondlicht.
    7. Kein künstliches Licht.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Danke Gerd für die Anmerkungen,


    hatte auch gerade parallel mal in Stellarium die Okulare mit Gesichtsfeldern und das Teleskop eingegeben. Musste mich erstmal im Programm zurechtfinden. Aber hier kann man sich wirklich mal anschauen, was einzelne OkularBW bringen. Wobei die kurzen BW wohl in Realität eher schlechter aussehen werden, es sei denn es ist glasklar und kein Fremdlicht da.

    Ich bedanke mich nochmal bei allen für die Anregungen. Es wird dann wohl ein GSO Deluxe 250/1200 werden. dazu kommt dann noch eine Nachführung und fürs erste 2 zusätzliche Okulare mit 82° 11 / 18 mm. Die Filter verschiebe ich nach hinten.


    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    sehr schön, dann das 10" Dobson.

    Bezüglich des GSO, also ein 32mm Erfle ist bei solchen Teleskopen schon nicht mehr ganz toll, sie verzeichnen bei dem stumpfen Strahlengang am Rand. Es geht zunächst, aber wenn Du ein mal bei jemandem durch so ein ES 30mm schaust, wie Gerd es zeigt - dann wirst Du es nicht mehr mögen ;) das Erfle. Eventuell ist ein Teleskop Set mit so einem einzigen 25mm Plössl oder Super besser, weil Du wirst langfristig eh andere Okulare wünschen und auch kein Okulargewürfel haben wollen. Das 9mm Plössl z.B ist auch kein "Keeper".


    Zu Okularen hab ich noch zwei Hinweise.

    - erstens haben wir da so ein oben angepinntes Thema im Einsteiger Abteil/Thread. Schon gesehen?


    -zweitens, die Münsteraner Sternenfreunde haben einen tollen Simulator gebastelt, da kannst Du Okulare ausprobieren mit ausgewählten astronomischen Objekten, darunter Mond. Beachte, man kann auch Marken Okulare aussuchen in einem etwas trickreichen Auswahlfeld.

    Sternfreunde Münster - Okularrechner/Teleskoprechner, Auswahl von über 600 Okularen


    Wegen Filter, machen wir erst mal die Okulare. Auf jeden Fall in 2" und dann brauchst Du eventuell dazu einen Adapter 2" auf 1,25" mit Filtergewinde am 2" Ende. Eventuell ist es beim GSO Set inklusive - weiß nicht, frag den Shop. Zu Filtern wurde hier viel in Einsteiger Threads geschrieben, kannst ja etwas schmökern.


    CS,

    Walter


    PS: Wichtig bei Okularen, bist Du kurzsichtig oder so? Mit Zyl? Oder nur Sphär.?

  • Hallo Walter,


    ich bin kurzsichtig mit cyl und sph. Das Einstiegsthema Okulare habe ich natürlich gelesen und auch verschiedene Berechnungsformeln in Excel eingegeben. Hatte mich jetzt schon auf die 82° Reihe von EXPLORE SCIENTIFIC versteift, aber die sind so gut wie nicht zu bekommen. Leider ist das GSO Dobson nur mit beiden Okularen zu haben, ist kurzfristig als Deluxe Version im Angebot.

    Ich werde mal das GSO und eine Nachführung bestellen und bei den Okularen weitersuchen, denn eine Beschaffungszeit von 180 Tagen ist doch recht lang, wenn man drauf warten soll.

    Klar währe das Beste, alle von einer Firma und gleichen Typs zu bekommen, dann braucht man weniger nachjustieren. Das Erftl und das Plössl sehe ich auch als eine "erste" Lösung.


    Gruß


    Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    OK, wenn cyl > etwa 0.5 ist (Nur Gefühls Richtwert, (ich hab deutlich mehr :( ..) dann solltest Du mit Brille durch das Okular schauen (sonst gibt es Astigmatismus Effekte). Da musst Du auf Augenabstand beim Okular achten. Englisch Eye Release. Bei den Okularen im hohen mm Breich kein Problem mit dem Augenabstand, aber unter 14mm muss man drauf achten. Mindestens 13mm empfehlen sich. Könnte bei den ES etwas knapp werden, da wären Hyperion vielleicht besser. Oder Planetaries (nur 60 Grad Feld aber).


    CS,

    Walter

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