Leitrohrdrift, wie ermitteln

  • Hi,


    konnte früher mit 10 Zoll f/4 + 900/80 Leitrohr an Rohrschelln mit Baader Leitrohrschellen immer so bis 500 Sekunden belichten, bevor die Leitrohrdrift die ca. 1,5 Bogensekunden erreicht hat. Das war OK.


    Nun habe ich nen 12er f/4 mit 600/120 Leitrohr. DIeses Leitrohr ist natürlich erheblich schwerer.


    Im AUgenblick kann ich nur 180 Sekunden belichten, bis es über 1,0 Bogensekunden geht. Das ist zwar brauchbar, aber nicht wirklich OK.


    Nun weiss ich im Augenblick nicht, ob der Newton driftet (Hauptspiegel, Fangspiegel) oder ob es das Leitrohr ist.


    Wie könnte ich sowas rauskriegen? Messtrick?

  • Hi,


    also ich mach das jetzt mal so:


    1. Goto über verschiedene Teile des Himmels und jeweils das Zielobjekt sowohl mit Hauptkamera als auch mit Nachführkamera fotografieren.


    Da die Abweichungen wohl eher maximal 10 oder 20 Bogensekunden sind, wird das nicht viel bringen.


    2. Unnachgeführte Langzeitbelichtung. Da die Montierung sehr genau justiert ist, müsste sich in einer nicht driftenden Optik ja einfach ein waagrechter STrich (RA) von ca. 4 Bogensekunden Breite einstellen (PE).


    Wenn das anders ausschaut, dann driftet das entsprechende Rohr.


    Sollte gehen, oder?

  • Hi Tom -
    Möglichkeit 1. ist schlecht - da weißt Du immer noch nicht welches Scope driftet.
    Oder ist den Goto genau im Vergleich zu den 15" vermuteter Drift?


    Die Idee 2 halt ich für besser und auch praktikabler. Aber berücksichtigen musst Du dabei, dass die Drift evtl *nur* die RA beetrifft. Dann wirds problematisch. Oder Du machst eine Aufnahmeserie wobei die Aufnahmen immer nach einer ganzen Schneckenumdrehung gestartet werden. Hinterher legst Du alle übereinander - dann zeigt sich deutlich die Abweichung.


    Meine Vermutung: das Hauptrohr bzw. der Fangspiegel desselben driftet


    Bin mal gespannt auf die Ergebnisse.


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Möglichkeit 1. ist schlecht - da weißt Du immer noch nicht welches Scope driftet.
    Oder ist den Goto genau im Vergleich zu den 15" vermuteter Drift?


    Die Idee 2 halt ich für besser und auch praktikabler. Aber berücksichtigen musst Du dabei, dass die Drift evtl *nur* die RA beetrifft. Dann wirds problematisch. Oder Du machst eine Aufnahmeserie wobei die Aufnahmen immer nach einer ganzen Schneckenumdrehung gestartet werden. Hinterher legst Du alle übereinander - dann zeigt sich deutlich die Abweichung.


    Meine Vermutung: das Hauptrohr bzw. der Fangspiegel desselben driftet
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Ullrich,


    also die Fornax ist eine Sensation, was GoTo betrifft! Aver du hast völlig recht, bei einigen Dutzend Bogensekündchen kann man die Hand nicht ins Feuer legen. Denn diese Abweichung kann ja alleine durch die veränderliche Refraktion der Atmosphäre schon passieren...


    Ich hab's im Urin, das Hauptrohr ist es nicht :) Weil ich das nicht will! Der Fangspiegel hat jetzt unter seinen Blopps wieder die Streichhölzchen zur Abstützung. Bringt bisher keinerlei Pinching. Die Spinne selbst ist sehr massiv. Der Hauptspiegel wurde relativ stark an seinen Korkhalter gepresst und rühr sich auch nicht mehr. Durch seine Dicke ging auch das (bisher) ohne Pinching.


    Mit 120 mm ist das Leitrohr natürlich schon extrem schwer. Ist halt sehr bequem, ich habe immer und überall einen Leitstern. Zudem nehm ich das Teil auch für grössere Objekte als Hauptrohr her. Notafalls bau ich mein 80/900 wieder hin, das ist federleicht...

  • Hi Tom -


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei einigen Dutzend Bogensekündchen kann man die Hand nicht ins Feuer legen. Denn diese Abweichung kann ja alleine durch die veränderliche Refraktion der Atmosphäre schon passieren...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das spielt ja keine Rolle, denn sie ist ja für Hauptrohr und Leitrohr gleich.


    Ich kenn ja Dein Scope nicht - so wie dargestellt kann es natürlich eher die Verbindung zwischen den beiden Scopes sein, die sich verbiegt.


    Ich bin wieder dabei Untersuchungen zum Thema PE zu machen...den mechanisch zu beseitigen halte ich für besser als eine PEC in eine Steuerung zu integrieren.


    Mal sehen wie mir das gelingt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das spielt ja keine Rolle, denn sie ist ja für Hauptrohr und Leitrohr gleich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Stimmt eigentlich. Ich kann auf der CCD natürlich in besser als Bogenskunden messen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich kenn ja Dein Scope nicht - so wie dargestellt kann es natürlich eher die Verbindung zwischen den beiden Scopes sein, die sich verbiegt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hauptrohrschellen massives Alu, direkt auf der Montierung. Auf der anderen Seite mittels 10mm Aluplatte über beiden Hauptrohrschellen-Abflachungen und an der Aluplatte dann die grossen Baader Letrohrschellen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich bin wieder dabei Untersuchungen zum Thema PE zu machen...den mechanisch zu beseitigen halte ich für besser als eine PEC in eine Steuerung zu integrieren.


    Mal sehen wie mir das gelingt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klaro, PEC ist suboptimal. Wegen dem schwierigen Wiedereinstiegspunkt nach Neupositionierung... Autoguiding ist da schon besser und kann 70 bis 90% des PE wegbringen...


    Also mechanisch gehen deutsche Montierungen mit Schnecken ja &lt; 1 Bogensekunde PE. Siehe die neue RoboMount von Astro Physics.


    Das sollte der Weg sein - und nix anderes. Jedoch nicht ganz billig...


    Das VLT positioniert übrigens im Millisekundenbereich genau. Ist aber ganz andere Technik... Alt-Az Montierungen und so...

  • Tach auch,


    hab gestern unter höllischen Bedingungen den Drifttest durchgefüht. Windböen ohne Ende. Echter Sturm. Nebenbei: Die Fornax macht dann lustige Dinge. Sie pendelt durch den Winddruck am 12 Zöller in RA und DEC bis zu 20 Bogensekunden. Kehrt aber binnen &lt; 1 Sekunde wieder zum korrekten Wert zurück. Extrem lustige Leitsternbilder gibt das!


    Ich glaube nun, es ist die Befestigung des Hauptrohres an der Montierung.


    Weil: Keine Drift in DEC (weder am Leitrohr, noch am Hauptrohr, noch auf der DEC-Stange), dort ist bei mir die lange Seite, also die Distanz zwischen den Hauptrohrschellen. Das macht die Sache ja extrem steif. Daher dürfte (hoffentlich!) auch eine Drift von Fangspiegel bzw. Hauptspiegel am 12er ausscheiden, denn dann müsste doch DEC auch mit betroffen sein...


    Der RA-Fehler ist sinusförmig und hatte maximal ca. +/-10 Bogensekunden (inkl. periodischen Fehler). Das Leitrohr war zu beginn leicht unter horzontal, dann genau horizontal, dann leicht bis mittel über horizontal. Genau in der Horizontalen hat sich der RA-Fehler nach Nulldurchgang dann umgegekehrt.


    Ich Depp habe die Hauptleitrohrschellen nur mit einer M8 Mittelschraube bestellt. Schön blöd. Ich dachte, M8 wirds schon richten. War beim 10er ja auch so...


    Nun werde ich die plane Auflagefläche der Hauptrohrschellen erstmal um ein Zehntel so feilen, dass die garantiert am äussertsten Ende aufliegen. Das gibt das grösstmögliche Widerstandsmoment. Wenn ds nicht hilft, schneid ich aussen noch jreils M6er Gewinde rein. Sollte das auch nix bringen, wird gesprengt!

  • Hi tom -
    mach doch mal ein foto von Deinem Equipment. Mich würde mal interessieren, wie die Rohrschellen an der Monti befestigt sind. Auch wie die Leitrohrschellen fest sind.
    Auf die Stärke der Schrauben kommt es nicht an, sondern darauf, wie sie angeordnet sind.
    Heute abend geh ich mal los den PE zu minimieren, nachdem ich den HS neu gelagert hab. Mal guggn.


    gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mach doch mal ein foto von Deinem Equipment. Mich würde mal interessieren, wie die Rohrschellen an der Monti befestigt sind. Auch wie die Leitrohrschellen fest sind.
    Auf die Stärke der Schrauben kommt es nicht an, sondern darauf, wie sie angeordnet sind.
    Heute abend geh ich mal los den PE zu minimieren, nachdem ich den HS neu gelagert hab. Mal guggn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi, da kommt bald ein Bericht drüber mit bunten Fotos :) Ich hab meinen PE bei der Fornax durch Optimierung des RA-Spieles nun erfolgreich von 4 bis 5 auf stolze 9 erhöht. Vielleicht kauf ich mir noch billige Schnecken, das müsste man doch noch schlechter hinkriegen, oder? Grrrr...... !!!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tomlicha</i>
    <br />Tach auch,


    hab gestern unter höllischen Bedingungen den Drifttest durchgefüht. Windböen ohne Ende. Echter Sturm. Nebenbei: Die Fornax macht dann lustige Dinge. Sie pendelt durch den Winddruck am 12 Zöller in RA und DEC bis zu 20 Bogensekunden. Kehrt aber binnen &lt; 1 Sekunde wieder zum korrekten Wert zurück. Extrem lustige Leitsternbilder gibt das!


    Ich glaube nun, es ist die Befestigung des Hauptrohres an der Montierung.


    Weil: Keine Drift in DEC (weder am Leitrohr, noch am Hauptrohr, noch auf der DEC-Stange), dort ist bei mir die lange Seite, also die Distanz zwischen den Hauptrohrschellen. Das macht die Sache ja extrem steif. Daher dürfte (hoffentlich!) auch eine Drift von Fangspiegel bzw. Hauptspiegel am 12er ausscheiden, denn dann müsste doch DEC auch mit betroffen sein...


    Der RA-Fehler ist sinusförmig und hatte maximal ca. +/-10 Bogensekunden (inkl. periodischen Fehler). Das Leitrohr war zu beginn leicht unter horzontal, dann genau horizontal, dann leicht bis mittel über horizontal. Genau in der Horizontalen hat sich der RA-Fehler nach Nulldurchgang dann umgegekehrt.


    Ich Depp habe die Hauptleitrohrschellen nur mit einer M8 Mittelschraube bestellt. Schön blöd. Ich dachte, M8 wirds schon richten. War beim 10er ja auch so...


    Nun werde ich die plane Auflagefläche der Hauptrohrschellen erstmal um ein Zehntel so feilen, dass die garantiert am äussertsten Ende aufliegen. Das gibt das grösstmögliche Widerstandsmoment. Wenn ds nicht hilft, schneid ich aussen noch jreils M6er Gewinde rein. Sollte das auch nix bringen, wird gesprengt!



    Hi tom,


    das mit dem Fehler in Ra-Nachführung ist sowieso schwierig, weil die mathematisch-geometrisch richtige Geschwindigkeit wegen der Refraktion verfälscht wird. Die Nachführung muss also (nach King) in "vernünftiger Gegen" (so +/- 2 Stunden in Stundenwinkel aus dem Meridian und +/- 30 Grad um den Äquator) ca. 1/10 % schneller laufen als "richtig". So kann man wenigstens den Strich (Drift)in RA wegbekommen.
    Schwankende Grüße und
    clear skies
    Jorgos




    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

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