Hallo liebe Freunde des PST,
ich habe mein PST, das wohl zur aktuellen Generation gehört, zerlegt, um das Etalon wechselweise hier und da und dort verwenden zu können, auch wieder im PST.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um eine neue Filterkombination in Verbindung mit Graufiltern (auch Polarisationsfilter) zur Kontraststeigerung zu testen. Ich nehme es vorweg, es funktioniert.
Die originale Reihenfolge der Filterwirkungen ist
- Etalon
- Rot-Bandpass mittels beschichtetem Pentaprisma
- H-Alpha-Schmalband-Bandpass (hier und da ITF genannt)
- H-Alpha-Extremschmalband-Bandpass (Blockfilter für Nebenmaxima)
Das Filter an Position Drei ist Veränderungen zugänglich. Die anderen sind systemrelevant und ohne Komplettumbau weiteren Überlegungen nicht zugänglich.
Filter Zwei und Drei halten im Verbund eingestrahlte Lichtenergie vom Blockfilter Vier fern. Die Energieschutzwirkung des Filters Drei hat leider die Nebenwirkung auch im H-Alpha-Durchlassbereich zu dämpfen. Die Energieschutzwirkung dieses Filters lässt sich zum einen verlagern und zum anderen durch Wechsel auf andere Technologie in der Dämpfwirkung mindern.
Ich habe dazu einen hochwertigen 2“-7nm-H-Alpha-Interferenzfilter genommen, höchstvorsorglich mit einem 2“-UV/IR-Cut-Interferenzfilter kombiniert und vor dem Objektiv platziert. Dabei das Filter Drei (ITF) entfernt.
Ergebnis: Es gelangt außer 7nm-H-Alpha keine Lichtenergie ins PST! Die Dämpfung im H-Alpha ist minimiert.
Das H-Alpha-Licht ist wenig polarisiert. Dennoch lässt sich mit einem Single-Polfilter die Helligkeit so gezielt beeinflussen - es sind jetzt Lichtreserven vorhanden - dass eine empfindbare Kontraststeigerung erzielbar ist. Je nach Stellung und Okular ist es gefühlt nahezu schwarz um die Sonne. Das war davor nicht so.
Das könnte auch eine Lösung für die Fälle defekter ITF-Filter sein.
Stichwort Sicherheit fürs Auge: Was passiert, wenn der Frontfilter platzt? Das gleiche, wenn der ITF-Filter platzt. Insoweit keine Änderung. Die Dämpfungswirkung des Prismas bleibt erhalten. Riskant würde es, wenn ein Platzen der Filter (ITF oder Front-H-Alpha) nicht bemerkt würde, weiterbeobachtet würde und der Blockfilter als letzte Instanz in beiden Fällen (wegen Überlastung?) platzen würde. Dann erreichte lediglich durch das Etalon und das Prisma gedämpftes Licht das Okular und dann das Auge.
Wohlgemerkt, das gilt für beide Fälle. Es bleibt am Ende alles eine Frage der Eintrittswahrscheinlichkeiten.
Das Prisma wirkt im übrigen außerhalb des Roten rund um H-Alpha wie ein Sonnenpentaprisma, also um die 99,8% werden an die Gehäusewandung des PST ausgeleitet. Das macht es in beiden Fällen zuverlässig. Das Pentaprisma ist failsafe. Platzt das, kommt kein Licht ins Okular.
Die Reihenfolge der Filterwirkung ist jetzt
- 2“ 7nm-H-Alpha-Interferenzfilter (Frontfilter)
- 2“ UV/IR-Cut-Interferenzfilter (Frontfilter)
- Etalon (Original)
- Rot-Bandpass mittels beschichtetem Pentaprisma (Original)
- H-Alpha-Extremschmalband-Bandpass (Blockfilter für Nebenmaxima) (Original)
- je nach persönlichem Empfinden wahlweise Graufilter, Polarisationsfilter, 1,25“-3nm-H-Alpha am Okular.
Grüße, Reinhold