Frosty Leo 09371+1212 mit 16-Zoll-RC und Andor DL604M

  • Hallo Leute,


    nach langer Zeit wieder einmal eine Aufnahme mit dem 16-Zoll-GSO-RC auf der ALT-7-AD HarmonicDrive von Wittmund-Leerhafe aus. Carsten Dosche (Junior-CCD) und ich wählten diesmal ein sehr kleines, aber dennoch nicht weniger spektakuläres Objekt im Sternbild Löwen aus, den proto-planetarischen Nebel IRAS 09371+1212 oder besser bekannt als FROSTY LEO. Die Brennweite lag bei 3200 mm und als Kamera wurde wie immer die EMCCD DL-604M von Andor eingesetzt. Das Seeing war zu Beginn nicht so dolle, wurde aber zur Nacht hin deutlich besser.


    Frosty Leo IRAS 09371+1212


    Bilddaten:


    Je 2000 Bilder pro Kanal LRGB (also 8000 Pics insgesamt) jeweils 0,5 s Belichtung / Bild


    Aufnahmeort: Sternwarte Leerhafe am 05.03.2022 gegen 21:00 UTC


    Im Netz ist von dem Objekt nicht unbedingt viel Bildmaterial mit mehr Informationen zu finden, außer die üblichen Hubble-Bilder natürlich....


    Ich hoffe, Ihr könnt dem Teil Informationen abgewinnen.....


    Gruß und cs,


    Carsten und René :)

  • Hallo Carsten und René,

    ich finde es sehr schön, daß ihr eure außergewöhnliche Ausrüstung mit der langen Brennweite dazu nutzt,
    den kleinen, weniger bekannten Objekten eine Bühne zu bieten. Was mich im Zusammenhang mit eurer Aufnahme

    interessiert, ist die Dauer der Einzelbelichtungen, bezogen auf die Filter. Warum habt ihr die
    gleiche Belichtungsdauer für alle vier Kanäle gewählt?


    Wäre es nicht vorteilhafter gewesen, dem Luminanzkanal wesentlich mehr Belichtungszeit zu gönnen als den
    drei Farbkanälen? Bei diesen kleinen Objekten ist doch sicher nicht mit viel Farbe zu rechnen, selbst mit so

    herausragenden Amateurmitteln, wie sie euch zur Verfügung stehen.

    Schöne Grüße

    Heinz

  • Was mich im Zusammenhang mit eurer Aufnahme

    interessiert, ist die Dauer der Einzelbelichtungen, bezogen auf die Filter. Warum habt ihr die
    gleiche Belichtungsdauer für alle vier Kanäle gewählt?


    Wäre es nicht vorteilhafter gewesen, dem Luminanzkanal wesentlich mehr Belichtungszeit zu gönnen als den
    drei Farbkanälen?


    Das lag einfach nur an dem Baum der zu fortgeschrittener Zeit im Weg war. Normalerweise hätten wir die doppelte Zeit für Luminanz gemacht.


    Viele Grüße,

    Carsten

  • Servus Carsten und René,


    meinen Glückwunsch zu dieser mehr als gelungenen Aufnahme! Euer Teleskop ist für so ein Objekt ideal, aber trotzdem muss man das erstmal so gut hinbekommen. Die Auflösung iszt ja gigantisch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Carsten & René

    Tolle Aufnahme und ein tolles Objekt. Der Ring (bzw. scheinbare Ring) kommt gut zur Geltung.


    Frage noch zur Erstellung:

    Du schriebst 2000 Bilder pro Kanal. Macht die Kamera je 0.5Sek. 3 Bilder parallel oder hasbt Ihr die Kamera so eingestellt, dass zuerst der 1. Farbkanal, dann der 2., dann der 3. fotografiert wird? Hat das Vorteile ggü. den "normalen" Bildern?


    Schöne Grüsse

    Alexander

  • Wir machen das ganz klassisch mit Filterrad. Insofern ist das normale Technik, nur dass wir viele kurze statt wenige lange Belichtungen machen.

    Mit den kurzen Einzel-Belichtungszeiten braucht man keine Nachführkorrektur, hat keine Probleme mit Wolken, Satelliten Flugzeugen usw. und ein Teil des Seeings ist auch weg.


    CS, Carsten

  • Hallo,


    die Bilder mit dieser Kamera sehen ja absolut beeindruckend aus!


    Meine Frage ist, kann man das "Lucky Imaging" von Planetarischen Nebeln auch mit "konventionellen" Kameras in einer ähnlichen Weise machen?

    Zum Beispiel eine ASI 183MM Pro (also mit Kühlung und kleinen Pixeln) an einem C11 oder sogar C8? Wo liegen die Grenzen?


    CS, Martin

  • Hallo Martin,


    sorry für die späte Antwort, ich komme in letzter Zeit ncht viel zum Forenschreiben...


    Mit den neueren ASIs kommt man mit kurzen Belichtungszeiten auch schon sehr weit, die helleren PNs so wie NGC 6826 oder NGC 2392 sollten kein Problem sein; wo die Grenze liegt dürfte in erster Linie von Deinem Standort abhängen. Hier in Friesland ist niht ganz so dolle.


    Viele Grüße,

    Carsten

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