Welche Montierung oder doch GoTo Upgrade?

Moin dzomby,

und Willkommen im Forum. Hier bei uns im Forum ist es gängig sich mit Vornamen anzusprechen

Komme ich mal zu deinem Thema. Eine knifflige Entscheidung die Du da zu treffen hast. Ich kann dir diese selbstverständlich nicht abnehmen, aber ich kann dir gern ein paar Denkanstöße dalassen.

Die EQ3-2 wird deinen MAK127 sicher gut tragen, wenn Du allerdings ernsthafte Astrofotophotographie betreiben möchtest, dann trägt sie zu wenig. Du kannst für die Photographie nicht an die Lastgrenze herangehen, da die (Photo)Qualität dann leidet. Ich meine so etwa 3,5kg Gesamtzuladung sollten photographisch noch gehen (man möge mich bei Bedarf berichtigen!). Dein MAK wiegt etwa soviel. Dann hast Du aber weder Kamera noch Leitrohr/Off-Axis Guider mit der dazugehörigen Guidingkamera.

Weiterhin möchtest Du zukünftig eventuell noch Refraktoren montieren. Je nach Öffnungsverhältnis können die sehr lang bauen. Anders als der MAK, der wenig Hebelwirkung hat, können lange Refraktoren die Montierung mit ihrer Hebelwirkung richtig ärgern.

Das liest sich jetzt alles wahrscheinlich nicht so positiv, aber man kann natürlich alles ausprobieren. Die Erwartungshaltung sollte dann jedoch nicht so hoch sein.

Hast Du dich mal über alternativen informiert? Wenn es dir rein um die Nachführung geht, gibt es einen Motorensatz mit ST4-Anschluss (der ST4-Anschluss wird für's Auto-Guiding benötigt) für deine Montierung. Dieser kostet aktuell unter 200€. Dafür gibt's dann halt kein GoTo, sondern nur die Nachführung. Das Anfahren der Objekte musst Du dann, wie jetzt auch, manuell durchführen.

Es gäbe noch eine weitere Alternative mit GoTo die etwas günstiger als 500€ ist. Hier in Deutschland wird das Set unter dem Namen "Asterion" vertrieben. (Das Ganze lässt sich auch direkt in der Ukraine bestellen, aber dann Obacht mit Zoll, Gewährleistung und dass alle notwendigen Teile bestellt werden!). Hierbei handelt es sich um eine Lösung, die eine Nachführung und GoTo enthält. Allerdings muss beachtet werden, dass das GoTo nur in Verbindung mit einem zusätzlichen WiFi-Gerät funktioniert (Smartphone/Laptop/Tablet).

Sofern dir eine der beiden genannten Alternativen zusagt, erkundige dich zwingend weiter darüber. Beide sollten in der Theorie gut funktionieren, da ich allerdings keines davon selbst besitze, kann ich nichts zur Praxis sagen.

Und ich habe gelernt vorsichtig zu sein, was Versprechen von Herstellern betrifft .

Vielleicht hat jemand hier im Forum ja davon etwas laufen.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Dann viel Erfolg und CS

Marco

Es langt vorerst eine motorische Nachführung in RA (Gute Einnordung der Montierung vorausgesetzt).

Sowas hier:

https://www.astroshop.de/nachf…eq3-2-montierungen/p,1499

Zur EQ3-2 und weiteren Optionen:

https://www.astrobiscuit.com/budget-mount

Gruß,

Peter

Hallo Dzomby,

meine Meinung: eine gute, stabile Montierung, die eine Zulast von 15-20 kg verträgt, kaufst du i.d.R. nur einmal und hast lange Freude daran. Aber es stimmt, die Kosten für die Montierung sind im Vergleich zum Teleskop (zumindest bei MAK, Newton oder günstigeren Refraktoren) hoch. Wie du selbst schreibst, kauft man andererseits schon eher mehrere verschiedene Teleskope. Daher ist die Investition in die Montierung die Basis für wackelfreies Beobachten (v.a. bei hohen Vergrößerungen) und Astrofotografie.

GoTo ist nicht gleichbedeutend mit Nachführen. GoTo finde ich persönlich sehr praktisch (ich habe eine SkyWatcher GoTo EQ6 R-Pro und eine SkyWatcher GoTo AZ Star Discovery), da du dadurch Objekte anfahren kannst und die dann auch getrackt werden - das ist beim visuellen Beobachten sehr angenehm.

Fürs Nachführen bei Astrofotografie benötigst du ein Guide-Scope (= Fernrohr mit Kamera), das mittels Platesolving das Guiding macht.

Überlege dir, welches Teleskop du in naher Zukunft haben möchtest und was es wiegt. Dann addierst du noch einmal 30-40% zum Gewicht dazu und du bekommst ein Gefühl dafür, welche Tragkraft die Montierung haben soll.

LG Christian

Zitat von dzombey

Aber eine fotomontierung für reisen ist ja trotzdem sinnvoll oder nicht.

Ich finde astrofotografie so toll aber auch als Anfänger bisschen überfordernd

Hallo Dzomby,

Wenn du "nur" Kameras verwenden willst, dann reicht wohl auch eine kleinere parallaktische Foto-Montierung (z. B. Star-Adventurer oder eine von iOptron).

Ich beschäftige mich seit 1 Jahr auch ein bisschen mit Astrofotografie und bin da sicher noch Anfänger. Ich empfehle dir, dich gut in das Thema einzulesen (auch hier im Forum) und für dich zu definieren, was du genau in welchem Zeitraum erreichen willst. Astrofotografie kann sehr technisch und kostspielig werden ... Für viele reicht eine Kamera auf einem Stativ, während andere eine sehr umfangreiche und tlw. komplexe Ausrüstung dafür einsetzen.

LG Christian

Hallo Dzomby

Ich selbst fotografiere momentan mit einer alten EQ3. Ich bin auch deutlich überbeladen (9Kg). Mal soviel: es geht, aber manchmal kämpft man schon damit, bezüglich Langlebigkeit kann ich nichts sagen, der Verschleiß wird sicher höher sein. Ich lege mir zur zeit Geld zur seite um eine Montierung anzuschaffen. Wenn du wirklivh Fotografieren willst, kannst du deine EQ3 zwar motorisieren, wirst wohl aber nicht glücklich damit. Da würde ich eher die 500Euro für ne neue Monti auf die Seite legen!

CS, Seraphin

Hi Dennis

Ich würde mir heute die EQ3 auch nicht mehr kaufen. Ich habe diese vor 12 Jahren im Set mit einem Mak127 gekauft und später mit gebrauchten Motoren nachgerüstet. Danach lag sie gute 10Jahren im Keller da ich zu wenig Zeit für die Astronomie hatte.

Entscheidendes Kriterium ist sicher die Tragkraft. Ich werde mir wohl eine CEM40 holen, bis dahin muss sich meine EQ3 noch abkämpfen. Da die Montierung relativ teuer ist, empfehle ich dir etwas weiter zu planen. Welche Ausrüstung möchtest du mal haben, dann weisst du welches Gewicht die Montierung auch tragen sollte.

Der Klassiker ist wohl die EQ6

CS, Seraphin

Zitat von dzombey

Hi Seraphin,

Also ich fange gerade erst an also weiß ich noch nicht wo meine reise hingehen wird. Aber ich werde aufjedenfall auf Refraktoren wie z.B Redcat oder ts optic aufrüsten. Ich übe mich dann an den klassigen hellen Nebeln usw.

Aber wenn ich dann später mit Guiding usw. ankommen möchte, braucht man schon eine EQ5 oder so, weil dann schon viel Gewicht drauf kommt.

Hi Dennis

Ich habe auch erst letzten September angefangen. Vor 12 Jahren habe ich ein paar Abende beobachtet (alles in allem vielleicht 10x), danach fand ich keine Zeit mehr das Hobby zufriedenstellend pflegen zu können. Ich bin also selber noch ein ziemlicher Anfänger!

Guiding wiegt nicht viel. Aber Teleskop und Kamera bringen ziemlich schnell was auf die Waage. Ich habe auf meiner EQ3 einen 6zoll F5 Newton. Mit Kamera, Guider und co, bin ich bei neun Kilo. Da geht die EQ5 gerade noch. Ich kann aber nicht ausschliessen dass ich mal noch ein schwereres Teleskop kaufen werde..

Ich würde versuchen raus zu finden, welche brennweite dir gefallen würde. Eher widefield, doch eher der Galaxienhunter usw. Am besten mal auf Astrobin viele Bilder anschauen und aufschreiben welche Teleskope da verwendet wurden. Dann hast du zumindest einen Anhaltspunkt wohin du möchtest. Jedenfalls zum Start.

CS, Seraphin

Hey dzombey,

Wenn Du ordentlich Nachführen willst (also elektrisch), kommst Du um Motoren in beiden Achen nicht herum (R.A. und Dekl.) , es sei den Du hast eine permanente und sehr gute Polausrichtung.

Clear Skies

Dietrich

P.S. Fotografische Max-Last = 0,5 von der vom Händler angegebenen visuellen Max-Last.