Unterschied zwischen Brennweiten

  • Hallo Astrogemeinde,


    auch auf die Geafhr hin, das dass der zich tausende Thread dazu wird, aber was ist der unterschied zwischen den verschiedenen Brennweiten ? Soll heißen, was ist der Unterschied zwischen einem Reflektor 150/750mm und 150/1200mm ? Ich weiß nur soviel dass, je kleiner das Verhältnis zwischen Durchmesser und Brennweite ist, desto Astrofotografie freundlicher ist das Teleskop, aber wieso gibt es dann überhaupt verschiedene Brennweiten, wirkt sich das irgendwie auf die Bildqualität aus ?


    Gruß
    Marco

  • Hallo Marco,


    mal ganz kurz: Ein 150/750 Refraktor hat ein größeres GF, erlaubt schwächere Vergrößerungen, hat einen hoheren "Farbfehler, ist kürzer, leichter (kompakter) als ein Refraktor mit 1200mm Brennweite.


    Somit ist dieses Gerät eher ein Instrument für großflächige Deep-Sky Beobachtungen. Ein langbrennweitigeres Gerät erlaubt eine bessere Verwendbarkeit für Planeten und Doppelsterne (hier wird kein großes GF benötigt). Aufgrund der besseren Farbkorrektur ist diese Version auch besser für Mond und Sonne verwendbar.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • und so ne frage mit 80 beiträgen? lol...


    150/750 ist ein f/5, 150/1200 ist ein f/8. das war eigentlich schon alles ;)


    der spiegel bei f/5 is schneller als f/8, deshalb kannst du damit besser fotografieren. (obwohl f/5 eigentlich auch net optimal für astrofotografie is. am besten noch niedriger) nachteil an der ganze geschichte ist dass du beim f/5 schon ziemlich mit den okularen aufpassen musst, der ist empfindlicher in dieser geschichte und du kannst somit nicht "alles" reinhauen und mit guter abbildung rechnen, anders als beim f/8. somit werden die okulare eben auch teurer und du musst wissen welche ne gute abbildungsleistung bei deinem scope haben und welche eher ungeeignet sind!


    d.h. im groben gesagt ist der unterschied eigentlich nur der schnellere spiegel (und eben der kürzere bzw. längere tubus), der sich besser für fotografie eignet, aber eben auch empfindlicher auf schlechte okulare reagiert!! (überlege dir vorher was du brauchst, ich hab mir eben aus diesen gründen ein f/6 dob geholt, beim f/5 hätte ich an okularen nochmal mächtig draufblättern müssen, dass das ergebnis ok is)




    mfg



    ups, da hat einer schon vor mir geschrieben ;)


    hab ich bullshit erzählt da oben oder is was wahres dran? :(

  • Hallo


    ein 150/750 hat bei der Spiegelpolitur sehr viel höhere Anforderungen an die Qualität als ein 150/1200, wenn der kurze gut sein soll müsste der viel teurer als der 1200er sein, über die tazsächliche Preisgestaltung bei Händlern kann ich dir dazu aber nichts sagen.
    wenn man den zu erwartenden Strehlwert zugrundlegt könnte man sich hier ansehen wie sich das in etwa auswirkt
    http://www.maxon.net/~sternguc…mythen/mythen/mythen.html
    die Macken kann man auch nicht mit teuren Okularen heilen


    Gruß Frank

  • Hallo Marco.



    Teilweise stimme ich dem "copernicus" zu - aber nur teilweise:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mal ganz kurz: Ein 150/750 Refraktor hat ein größeres GF, erlaubt schwächere Vergrößerungen, hat einen hoheren "Farbfehler, ist kürzer, leichter (kompakter) als ein Refraktor mit 1200mm Brennweite.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ein Teleskop hat gar kein GF - das existiert erst dann, wenn man ein Okular einsetzt!
    Näherungsweise kann man rechnen: Effektives GF = scheinbares GF (des Okulares) / Vergrösserung.


    Auch dass der 150/750 kleinere Vergrösserungen erlaubt als der /1200 ist nicht richtig! Beim 6"er liegt die minimale Vergrösserung bei 21x - egal, ob es ein f/5 oder f/8 oder Linse oder Spiegelteleskop ist! Die kleinstmögliche Vergrösserung wird durch die Austrittspupille bestimmt (AP max. 7mm) und diese wiederum berechnet sich AP = Objektivdurchmesser / Vergrösserung.


    Ergo: bei f/5 ist es einfacher, die minimalvergrösserung zu erreichen; bei f/8 müsste dafür ein längerbrennweitiges Okular (oder ein Focalerducer, das ist im Prinzip eine "Anti-Barlowlinse") eingesetzt werden - was widerum mit höheren Kosten verbunden ist.



    Der Rest stimmt aber:


    bei f/5 gibt's (im Vergleich zum f/8)
    - mehr Farbfehler
    - mehr Empfindlichkeit auf Randschärfe des Okulares
    - mehr Empfindlichkeit auf Optik- und Justierungsfehler
    - weniger "Spielraum" zum exakt Fokusieren (das merkt man denn bei hohen Vergrösserungen)
    - kompakteren Tubus (braucht trotz ähnlichem Gewicht weniger starke Montierung, weil die Hebel kürzer sind)



    Ich tät mir's gut überlegen, eine "schnelle, nicht farbkorrigierte Linse" zu kaufen - andersrum gesehen macht ein Teleskop mit Farbfehler aber trotzdem mehr Spass als eines, was die Montierung überfordert!!
    Kommt hald immer darauf an, was Du willst (kleine oder hohe Vergrösserung) - bzw. was Du ggf. schon für eine Montierung hast.


    P.s. Austrittspupille 7mm ist nur sinnvoll wenn Du
    a) möglichst maximales GF erreichen willst (grossflächige Objekte)
    b) möglichst dunkle Objekte erkennen willst (braucht aber dunklen Himmel)


    Ansonsten spielt sich auch DeepSky-Beobachtung im Bereich von 4mm ... 1mm AP ab, was beim 6"er etwa 37x...150x entspricht.

  • danke erstmal für die Antworten. (==&gt;)n00b, tut mir leid, aber bisher hat mich die Frage net interessiert, aber ich plane die Anschaffung eines solchen Gerätes und da wollte ich vorher mal die Unterschiede kennen. Da ich erstmal mehr beobachten möchte als fotografieren, frage ich euch nun, welchen ich nehmen soll ?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich erstmal mehr beobachten möchte als fotografieren, frage ich euch nun, welchen ich nehmen soll ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo da ist sicher der Dobson besser (zwangläufig lang) weil er keine Wackelmonti hat,
    die länge führt bei gleicher Gründlichkeit bei der Politur zu viel besserem Ergebnis, als sphärischer Spiegel schon Strehl 0,78 mit einigermaßen Parabel bestimmt über 0,9. Ein gleich schlampig hergestellter 8" müsste dann schon 1,8m Brennweite haben, das mag ich keinem zumuten, ob es ein 8"/1600 schafft?, könnte sein das die Öffnun das wieder wett macht.
    Das ist jetzt mal ganz pessimistisch betrachtet [:D]


    Hallo Copernikus und Silvio


    ich gleube es Ging um ein Spiegelteleskop, das hat wenn der Spiegel nicht vergoldet ist kaum erkennbaren Farbfehler[:D]
    Noob hat schon recht, zumindest vom 100%ig superkorigiertem Spiegel ausgehend, wenn amn mal selber poliert hat weis man aber das so ein Superding ein paar Arbeitsstündchen länger braucht, wenn da aus versehen mal ein guter in der Massenproduktion rausrutscht wird der garantiert aussortiert und teurer verkauft, so wird aus GSO dann Gallaxie


    Zur Farbkorektur, auch wenn man im Dunklem keine Farbe sieht so wird das Licht eines Sterns und einer Galaxie doch aus allen Spektralfarben bestehen, und durch Farbfehler nicht in den Focus geleitet, das durfte auf alle Fälle helligkeits und Kontrastverlußte verursachen, also auch DeeSky von der Leistungsfähigkeit fraglich btw. ein Kompromis


    Gruß Frank

  • hallo Frank, also würdest du mir doch eher zu einem Dobson raten, ja ? Bisher habe ich darum immer einen Bogen gemacht, weiß auch net warum. Später ist es doch möglich den Dobson auf ne parakl. Monti zu packen oder ? Müsste halt nur Rohrschellen drum machen. Fragen über Fragen. Eins noch, sollte man einen nehmen mit 1,25 Zoll oder 2 Zoll Okularauszug ?


    Gruß
    Marco

  • Hallo


    fotografisch bzw. Wackelsicher wird es bei 150/1200 nach etwas wie HEQ5 oder größer verlangen, tolle Fotos mit solchen Teleskopen sind aber eher nicht viele im Netz zu sehen oder eher in Planetenrichtung (was aber auch ohne Nachführung geht)
    bei knapper Kasse, könnte man die fehlende Nachführung mit Weitwinkelokularen ausgleichen oder bei handwerklichem Geschick eine paralaktische Plattform drunter bauen die dann auch 16" trägt.


    Wegen der Fotofähigkeit suche doch nach Bildern, die Anzahl, Qualität und Art der erfassbaren Objekte und auch der techn. Aufwand dafür wird dich warscheinlich abschrecken, dann kanst du auch auf eine Monti verzichten und das Geld lieber in die Optik bzw. Okulare stecken.


    und wenn du Schon einen einfach hinschups kaufst solltest du auch einen Einfachdurchkuck Telrad statt dem Sucher nehmen, falls du denkst die Teilkreise einer Monti helfen, 95% von denen die ich kenne benutzen die nicht


    Gruß Frank

  • Hallo


    2" Auszug ist fotografisch besser, oft wird für Visuell verlängert wegen der tiefen Bildebene in Kameras, man entflieht dem Einsteigergerätemurks. Große Nebel und Übersicht auch zum Suchen werden bei 150/1200 bei 5mm AP gut mit einem 40mm Okular bedient, das Gesichtsfeld von WW-Okularen passt manchmal schon bei 25mm Brennweite nicht mehr duch einen 1,25" OAZ
    Der FS sollte aber dann eigentlich auch nicht sehr viel kleiner wie der OAZ sein, vieleicht so un die 40-46mm


    Meinst das gibt es fertig maßgeschneidert zu annehmbarem Preis? wirst wohl einiges selber machen müssen, fängt oft bei der Innenschwärzung an


    ganz wichtig die schnellen Spiegel sind sehr justieranfällig, das bekommst du früher oder später aber auch hin und ehe du jetzt gleich einen Laser mitbestellst, suche lieber nach Anleitungen im Forum das geht schon mit einer Filmdose besser als mit einem Laser


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ähemm - Du hast recht. Da habe ich wohl zu schnell gelesen. Somit ist das sekundäre Spektrum (Farblängsfehler) zu vernachlässigen.


    Danke für den Hinweis.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Silvio,


    hast recht mit Deinen Einschränkungen ;) Das hatte ich etwas unglücklich formuliert.


    Also Marco - streiche meine Formulierung und ersetzte diese durch die Anmerkung von Silvio.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hallo Frank.


    Uups, da geht's ja um Spiegel.. Das habe ich zu Beginn glatt überlesen. In dem Fall darf man das Wort "Farbfehler" durch "Obstruktion" ersetzen, alles andere (Justier- und Optikfehleranfälligkeit, Hebel, AP's) bleibt sich aber gleich wie bei der Linse. [^]


    Der Obstruktion wird m.E. meistens zu viel Bedeutung zugemessen. Ich habe unlängst dem Roland seinen 12,5"er (Selbstschliff, unter 20% Obstruktion) gegen meinen 12" GSO (BK-7, 25% lin. Obstrultion) vergleichen dürfen. Ich habe garkeinen Unterschied bemerkt und der Roland hat bestätigt, dass am Jupiter der visuelle Unterschied gegen Null tendiert.


    Wahrscheinlich habe ich aber auch einen Ausnahmespiegel erwischt, was Deine generelle Aussage "die besseren GSO werden zu Galaxy" klar widerlegt. Womit ich aber nicht ausschliessen will, dass ICS eine höhere Qualitätsnorm mit dem Optiklieferanten vereinbart hat, als die Anbieter der GSO's es haben. Aber, ich habe bis dato nur von einem einzigen schlechten GSO-Spiegel gehöhrt, jedoch schon von vielen GSO's gelesen und auch mit einigen mitgespechtelt.
    Okay, von schlechten Galaxy-Spiegeln habe ich bis dato noch garnichts gehöhrt...[;)]



    Okay, zurück zum Thema: 6" f/5 vs f/8 Newton.

    Sei Spiegeln gibt's andere Unterschiede...


    Webcam z.B. : Wird nicht auf Langzeitbelichtung umgebaut, so sind Planeten ein Primärziel und da braucht's Brennweite, Brennweite, BRENNWEITEEEEE!! (und dazu ein möglichst gutes Seeing[B)])
    Da ist der f/8 im Vorteil: mit 3fach Barlow kommt man auf 3,6m Brennweite; beim f/5 auf schlappe ([;)]) 2,2m
    Bei Mond- und Sonnen- (gesamtaufnahmen) geht's mit der Webcam auch bei f/4,5 nicht[:(] Ist also schon da ein Mosaik fällig - aber mit viel weniger Teilen..
    Etwa 8 Teile dürften bei f/5 für'n Vollmond reichen (mit f/4,5 brauche ich bei idealer Aufteilung 6) ; bei f/8 braucht's dann etwa 12 Teile..
    Will ein hochaufgelöstes Mosaik gemacht werden (Andreas Murner hat doch unlängst eine gewaltige H-Alpha-Sonne aus fast 300 Teilen präsentiert[:0][:0]) so braucht es wiederum Brennweite, Brennweite, BRENNWEITEEEEE!! (und dazu ein möglichst gutes Seeing[B)])


    Was die Langzeit-Fotografie angeht, kann ich aus Erfahrung noch nicht viel Berichten, ich bin "erst" bei chemischer, kurzbrennweitiger (28...70mm; an das 70...300er trau'ich mich am Nachthimmel noch nicht[:I]) Pigipack-Fotografie angelangt...
    Theoretisch gilt aber "je schneller, desto besser", dann kommt aber wieder das Problem mit dem ausgeleuchteten Bildfeld (Obstruktion über 30% wird dann visuell sicher merkbar - gegenüber einem 20%er)
    und auch mit dem Koma.
    Bei hauptsächlich fotografischer Nutzung ist wahrscheinlich Wolfi's "Foto-Orion" 6" f/4 mit eingebauter Korrekturlinse ein tolles Einsteigergerät. Das kann auf einer GP- oder "5er"-Montierung auch noch einigermassen günstig montiert werden.


    Mein persönlicher Einstieg in's Knipsen (abgesehen von Kurzzeitbelichtung-Webcam) geht aber nicht über's Gerät, sondern über die Montierung.
    Habe mir unlängst eine gebrauchte EQ-6 mit Skysensor 2000 (PEC, Schneckenspiel, vielleicht später sogar Autoguiding) zugelegt und beginne jetzt mit Langzeitaufnahmen mit einer Objektivbrennweite, die 1mm länger ist als mein "längstes" Okular[:D][:D] (das ist ein 27mm 2")


    Wenn das mit 28...70mm Zoom klappt, nehm ich das 70...300mm.[8D]

    Erst ich es schaffe, mit diesen Brennweiten einen Film vollzuknipsen wo deutlich mehr als ein paar "Zufallstreffer" drauf sind, dann denke ich über einen Kamera-&gt; Teleskopadapter nach. Dann kommt die Kamera an meinen 6" f/4,5 und nebenan ein Leitrohr (100/1000 Tonne oder 80/1200 FH) auf die EQ-6.



    Ergo: wenn man über langzeitbelichtete Fotografie nachdenkt, ist es selten falsch, auch gleich über eine wirklich stabile Montierung nachzudenken. Die Montierung ist dann nämlich mindestens genauso wichtig wie das Gerät selber...[B)]

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