Fliese als Schleiftool

  • Hallo Leute,


    im moment schleife ich einen 6" Spiegel mit 1200mm Brennweite. Dies ist mein erster Spiegel den ich schleife und habe jetzt schon nach rund 6 Stunden Schleifarbeit ein Problem: der Spiegel wird mit ganzen Strichen und Überhang mit MOT geschliffen, doch die Fliese, die unter dem Spiegel als Schleifschale fungiert, ist schon recht dünn geworden ca. 4mm am Rand. Zur Momentanen Brennweite kann ich sagen: ca. 10 Meter.


    Was mache ich falsch? Habi ihr irgendwelche Tips für mich?


    Herzliche Grüße


    Toni Bujok

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gaiusaulus</i>
    <br />die Fliese, die unter dem Spiegel als Schleifschale fungiert, ist schon recht dünn geworden ca. 4mm am Rand.
    Was mache ich falsch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Nix! Klebe mit Epoxiharz auf die abgeschliffene Fliese eine Schicht von kleinen Dekorfliesen. Das Ganze hat dann die Form der Fliese und passt zu der bereits geschliffenen Fläche. Danach schleifst Du gerade so weiter wie bisher, bis deine erwünschte Brennweite erreicht ist.
    Grüße Martin

  • 6 Stunden für 10 Meter ist wirklich sehr uneffektiv.


    Keramik Fliesen sind recht hart und passen sich eventuell nicht so schnell an. Eventuell ist die Fliese zu groß. Sie sollte ca. 70-100% des Spiegeldurchmessers betragen, auf keinen Fall sollte sie größer als der Spiegel sein, sonst kriegt man die Höhlung nicht richtig ausgearbeitet..


    Wie dick war die Fliese ursprünglich? Um wieviel ist der Spiegel am Rand dünner geworden? Nimmst du vielleicht am Rand fast genausoviel weg wie in der Mitte? Das wäre eine Eklärung für den langsamen Fortschritt. Lies auch noch mal meine Tips und Tricks in http://de.geocities.com/dobsonstathis1

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis Kafalis</i>
    <br />6 Stunden für 10 Meter ist wirklich sehr uneffektiv.


    Keramik Fliesen sind recht hart und passen sich eventuell nicht so schnell an. Eventuell ist die Fliese zu groß. Sie sollte ca. 70-100% des Spiegeldurchmessers betragen, auf keinen Fall sollte sie größer als der Spiegel sein, sonst kriegt man die Höhlung nicht richtig ausgearbeitet..


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stathis, hallo Toni,
    Ich kann mich erinnern, daß ich bei meinem ersten Spiegel mindestens ebeno lange gebraucht habe. Mit Durantool. Ich würde an Tonis Stelle wirklich genau so weitermachen, dann dauert es noch ein paar Stunden und er ist am Ziel mit dem Grobschliff. Vielleicht kann Toni ja etwas mehr Druck auf den Spiegel ausüben und mehr und schneller Carbo hinzufügen. Dann geht es sicher schneller.
    Beim Grobschliff ist es natürlich von Vorteil wenn die Fliesen weich sind, die passen sich leichter an. Kurz vorm Feinschliff klebt man dann Feinsteinzeug Fliesen auf das Tool, die sind härter und werden dann beim Feinschliff nicht durchgeschliffen.
    Grüße Martin

  • Hallo,


    die Fliese ist ungefähr so groß wie der Spiegel selber (jedoch nicht größer als der Spiegel). Bei der Fliese ist schon eine Kugelform ersichtlich (die Mitte ist ca. 2mm höher als der Rand) und sie hatte zu Beginn rund 8mm dicke. Im Moment ist der Rand ca. 4mm dick. Nach ca. 30 min. schleifen ist die 2mm breite Fase am Rand so gut wie verschwunden (die Fase am Spiegel ca. 2mm hat sich dabei nicht verkleinert). Ich versuche jetzt mal noch so weiterzuschleifen und schaue wie es vorangeht.


    Viele Grüße aus München


    Toni Bujok


    P.S.: Super Buch Martin! Eigentlich wollte ich zuerst keinen Spiegel schleifen, bin aber nun fasziniert von diesem Thema ;)

  • Hallo Toni,


    dass sich der Rand des Spiegels nicht großartig verkleinert hat, zeigt dass du richtig schleifst (mit genug Überhang). Also mehr Druck und wie Martin schreibt, einfach weitermachen.


    p.s.
    Du kommst aus München und kennst unseren Spiegelschleikurs in der Volkssternwarte nicht? Das wird normalerweise mit Exil bestraft.[:D] Hier
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=2500
    und hier
    http://www.lrz-muenchen.de/~t7121bl/astro/member.html
    einige Info.
    Der Kurs ist offiziell zu Ende und wurde in den Teleskopbaukurs übergeleitet, der immer Montags stattfindet. Es gibt aber genug Spiegelschleifer dort - ich komme auch ab und zu. Allerdings bin ich für die nächsten Wochen außer Betrieb. Ruf mich an, wenn du mehr wissen willst T: 089 / 62 42 01 71. Würde mich freuen, dich dort zu sehen.


    Lass knirschen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gaiusaulus</i>
    <br />Zur Momentanen Brennweite kann ich sagen: ca. 10 Meter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab noch zwei Zusatzfragen: Wie groß ist die Pfeilhöhe bei deinem Spiegel? Wie hast Du die momentane Brennweite gemessen?


    Wenn dein Tool in der Mitte 2 mm höher ist, dann ist der Spiegel auch etwa 2mm, na sagen wir mal etwa 1,5 mm tief. dann hast Du jetzt 90 cm Brennweite(??)
    Grüße Martin

  • Hallo Marty,


    die Pfeilhöhe (mit einer Schiebelehre gemessen) beträgt ca. 0,9 mm.


    Die Brennweitenmessung mit Hilfe der "Taschenlampenmethode" funktioniert nicht. Ich kann mich selbst 10 Meter weit entfernen, doch der Reflex der Taschenlampe wandert mit der Bewegung meiner Hand, in der ich die Taschenlampe halte. Ein Sphärometer besitze ich leider nicht.


    Viele Grüße


    Toni

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gaiusaulus</i>
    <br />
    die Pfeilhöhe (mit einer Schiebelehre gemessen) beträgt ca. 0,9 mm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Pfeilhöhe h (Vertiefung in der Mitte) beträgt: h=R-wurzel(R^2-1/4*D^2) mit R= Krümmungsradius=2* Brennweite und D= Spiegeldurchmesser.


    Bei dir ist D= 150 mm, f= 1.200 mm, also R=2.400 mm. Du brauchst also eine Pfeilhöhe von h=1,2 mm. Die h=0,9 mm die du jetzt hast ergeben eine Brennweite von f=1.600 mm, du bist also schon nah dran.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Brennweitenmessung mit Hilfe der "Taschenlampenmethode" funktioniert nicht. Ich kann mich selbst 10 Meter weit entfernen, doch der Reflex der Taschenlampe wandert mit der Bewegung meiner Hand, in der ich die Taschenlampe halte. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die 10 m Krümmungsradius können nicht stimmen, irgendwas machst du falsch. Bei einer Pfeilhöhe von h=0,9 mm ist der Krümmungsradius R=3.200 mm. Dort müsste sich also das Bild umdrehen. Du musst den Spiegel richtig nass machen (z.B. Blumenspritze) und mit einer möglichst punktförmigen Taschenlampe probieren (normale Taschenlampen sind schwerer zu erkennen). Du musst schnell sein, sonst ist das Wasser längst wieder abgelaufen. Notfalls mehrmals nass machen.


    Du hast also alles richtig gemacht - nur falsch gemessen.

  • Hallo Toni,
    nimm statt der Taschenlampe die Sonne. Dann kannst Du auf wenige cm genau die aktuelle Brennweite direkt messen. Wie Stathis schon sagte, Spiegelfläche mit Blumenspritze richtig nass machen!
    Gruß Kurt

  • Hallo Toni !


    Kann es sein das du die Taschenlampe samt dem Reflektor verwendest, oder sie eine Glühbirne mit Linsenteil hat.
    Beides geht nicht, weil die Linse und der Reflektor fast Parallelstrahlen machen oder konvergieren, je nach ihrer Fokusierung und daher ist eine scharfe Abbildung am richtigen Ort nicht möglich. Außer du siehst die Ränder dieser Teile, aber das ist auch recht verwirrend, weil sich auch dort Strahlen verschiedener Schnittpunkte vermischen.
    Am besten ist eine Stablampe bei der du den Reflektor wegnehmen kannst und eine Glühlampe bei der die Wendel von allen Seiten ungestört unverändert sichtbar ist.
    Dann findest du den Krümmungsmittelpunkt sicher.
    Vorausgesetzt dass der Spiegel noch nass genug ist.
    Die Methode von Kurt ist auch sehr gut, da könnte der Spiegel länger nass bleiben, weil er durch die fast wagrechte Haltung nicht mehr so schnell abläuft.
    Dann hast du sogar eine Bestätigung beider Messungen.
    Gutes Gelingen
    Alois

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