Revue D=41/2 F=900mm

  • Der 114/900er war ja jahrzehntelang ein bezahlbares Instrument "grosser" Offnung (fuer damalige Verhaeltnisse), bei dem aber Kompromisse unvermeidlich waren. Hier meine Tuningerfahrungen:

    - Austausch gegen 1.25"-Auszug: Sehr effektiv, da die alten Okulare die Leistung des 114ers effektiv zunichte machen. Ein zeitgemaesses 25er Noname-Ploessl oder Sky-Watcher "Super" 25mm ist ein Augenoeffner.

    - Der 5x24-Einlinsensucher sollte gegen einen achromatischen 6x30 ausgetauscht werden, um Objekte auch finden zu koennen. Hast Du einen dunklen Himmel, ist ein Leuchtpunktsucher eine gangbare Alternative.

    - Montierung und Stativ: Unterdimensioniert, wenngleich Holz vibrationsarm ist. Ein gutes Festziehen der Schrauben vom Stativ am Montierungsuebergang hilft gegen Torsionsschwingungen. Das Flankenspiel der Schnecke sollte minimiert werden. Vor allem jedoch sollten die Gummifuesse abgezogen werden. Das bringt Einiges an Stabilitaet. Die Gummifuesse wieder aufstecken, um im Haus den Fussboden vor Kratzern zu schuetzen. Aber draussen waehrend der Beobachtung sind sie kontraproduktiv.

  • Hallo,

    Hier meine Tuningerfahrungen:

    So hatte ich es mit meinem damaligen 114/900mm "Quelle" Newton auch gemacht.


    Bei der Beobachtung hatte ich ebenfalls die Gummipuffer entfernt. Die Montierung und das Stativ hatte ich teilbar gemacht und die Schrauben nach dem aufstellen fest angezogen.

    Den originalen Sucher, im wahrsten Sinne des Wortes ein Sucher, mit dem nichts gefunden werden konnte, hatte ich gegen einen größeren Sucher getauscht. Auch den Okularauszug hatte ich getauscht.


    Recht viel mehr ließ sich nicht ändern, wenn nicht grundsätzlich alles getauscht wurde. Ich denke kaum, das ein Tausch des Stativs eine verbesserte Stabilität bringt, der Schwachpunkt ist meiner Meinung nach die Montierung, die sehr wackelig ist. Diese müsste zumindest in R.A motorisiert werden.


    Würde ich mit Astrofotografie beginnen, dann mit einer modernen Montierung und einer Optik mit kürzerer Brennweite die auch bessere mechanische Komponenten besitzt.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,


    bei mir waren die Bilder zu sehen, ich habe sie aber noch einmal neu eingefügt. Ich hoffe, dass es jetzt funktioniert. HIer noch ein Bild mit dem heutigen Zustand. Der Sucher ist ein 8X50 Winkelsucher, der kann auch eine Stufe kleiner sein oder halt ein Peilsucher, damit das Teleskop nicht kopflastig und recht schwer wird. Die Filmdose im Okularauszug soll ein verstauben verhindern und kann mit dem kleinen Loch in der Mitte auch für das Justieren benutzt werden. Am Rand ist noch eine Rohrschelle mit einem Teil der Prismenschiene zu sehen, da ich eine stärkere Montierung habe, nutze ich die originale derzeit nicht.


    Viele Grüße

    Gernot


  • Hallo liebe Astrotreff-Gemeinde,


    wow, vielen dank, wieviel Feedback Ihr in so kurzer Zeit gegeben habt!

    Entschuldigt, dass ich nicht schneller auf eure viele Anregungen eingegangen bin - ich habe momentan eine recht große Sorge, weil meine Frau seit letzten Donnerstag im Krankenhaus ist, und ich sie immer am Nachmittag besuche....:rolleyes:


    Kurz zusammengefasst, empfehlt Ihr auf jeden Fall einen neuen Okularauszug (1,25 inch), und ein neuen Sucher.

    Mal ganz blöd gefragt:

    Mit den 1,25 inch des Okularauszugs ist der Durchmesser des Okularauszugs-Tubus gemeint, oder?

    Also der Durchmesser des Tubus, in denen die Okulare eingefügt werden?

    Ich habe hier ja immer noch die "alten" Okulare mit 5, 10, und 20 mm Brennweite.


    Den Sucher werde ich ebenfalls austauschen. Der "alte" Sucher konnte nie vernünftig und verrückungsfrei am Teleskop befestigt werden.


    Bis bald und herzliche Grüße

    Wodi

  • Hallo Wodi,


    der Durchmesser ist der INNENdurchmesser des Okularauszuges oder der AUSSENdurchmesser des Okulars. Du kannst mit einem Adapter die alten Okulare weiter verwenden, aber eigentlich lohnt sich das hoechstens aus Nostalgiegruenden, da neue Okulare so viel besser sind.


    Wenn Du den 5x24-Sucher mit der EInringhalterung (3 Schrauben) hast, ja, das war eine Fehlkonstruktion. Die Zweiringhalterung (6 schrauben) funktionierte wenigstens, wenngleich das Sucher dadurch natuerlich nicht besser wurde.

    PS: Ich hoffe, dass es Deiner Frau bald besser geht. Es gibt auch wichtigere Dinge im Leben als Fernrohrtuning. Unbekannterweise gute Besserung!

  • Gernot, zu den Bildern. Das ist mir auch schon passiert. Wenn man beim Posten an der falschen Stelle aussteigt, werden beim Poster die Bilder noch angezeigt, nicht aber fuer die anderen Astrotreffnutzer. Beispielsweise die Verwendung des "Zurueck"-Buttons kann hier Verwirrung stiften.

  • Hallo Wodi,


    Ich bin auch mit einem 114/900 eingestiegen.

    Ich habe es Umgebaut (1,25" OAZ, neuer FS mit Halterung, Verlagerung des Backfokus - weiter nach außen für Fotos, Velour innen, HS-Blendring)

    Aber ob es günstiger war... eher nicht. Insgesamt habe ich gut ~400€ ausgegeben. Da kann man auch neu/gebraucht kaufen.

    Mich hat der Umbau auch interessiert und man lernt eine Menge.

    Die Fotos gingen gut damit, aber halt ein hoher Blendenwert undfür Astrofotos sind 900mm Brennweite nicht ohne.

    Dafür kommt man ohne Korrektor aus (außer man will bis in die letzte Ecke die Bilder nutzen.

    Meine Bilder hier im Forum sind beide mit dem "getunten" Teleskop gemacht, mehr Bilder damit bei meinem Astrobin (link unten).


    Dazu kommt die Montierung, da habe ich auf eine CEM25P gesetzt, das ist aber grenzwertig, wenn es etwas windig wird und

    bräuchte eher eine Nummer größer.

    Ich würde aber das nutzen was man hat, aber das ist eigen Meinung.

    Wenn du umbau fragen hast, hier im Forum fragen oder PM an mich, ich kann dir sagen was wie wieso.


    Viel Erfolg, Sven

    (Bin gerade erst wach, habe bis 6:30 draußen mich und mein Material einfrieren lassen). :D

  • Hallo an Alle,


    erneut vielen Dank für die schnellen und guten Ratschläge.

    Danke an Dich, Jürgen, für die gute Besserungswünsche an meine Frau. Ich sehe es wie Du. Aber mein Wunsch, mein altes Teleskop endlich mal wieder zu reaktivieren und "aufzutunen" kommt aus den ersten Tagen von Corona und Home Office. Jetzt habe ich den starke Wunsch, es endlich wirklich anzugehen.


    Ich werde zunächst das machen, was Ihr mir empfohlen habt):

    neuen Okularauszug 1,25 Inch (mal sehen, welches ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat); idealerweise kann man die alten Bohrungen für die Befestigung verwenden;

    neuer Sucher (mit mindestens zwei Montierungsschellen) und einer besseren Vergrößerung (ich glaube, Ihr habt mir hier schon eines empfohlen);

    mal sehen, welche Effekte diese beiden Umbauten schon haben.


    Danach:

    Überlegen, ob sich ein neues Stativ lohnt;

    Überlegen, ob sich eine neue Montierung lohnt;



    Danach:

    Überlegen, ob sich eine elektrische Nachführung lohnt;

    Auch hier mal wieder dumm gefragt:

    Habe ich bei meinem Revue-Teleskop die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Montierungen zu wählen, ohne die "Hardware" zu ändern?

    Also nur durch Änderung der eingestellten Winkle?

    Ich habe mich hier etwas schlau gemacht: Übersicht über Montierungen

    Oder müsste ich, wenn ich von Montierungstyp 1 zu Montierungstyp 2 wechseln wollte, immer die Montierungs-Hardware ändern?


    Ich glaube, spätestens jetzt habt Ihr erkannt, dass ich eben nur ein "Astronomie- / Astrophysik- Theoretiker" bin... :rolleyes: ..allerdings ein begeisterter .. :)


    Herzliche Grüße

    Wodi


  • Hallo Wodi,


    ich blicke nicht ganz durch was du meinst.

    Du möchtest eine AZ und eine EQ Montierung oder eine die beides kann oder????


    Kurz gesagt, eine EQ hat vorteile für die Fotografie und Nachteile für die Beobachtung.

    Bei der AZ ist es umgekehrt.

    Es gibt Montierungen die AZ/EQ zusammen können, dass ist aber wie bei allen Kombinationen für 2 Anforderungen, in beiden Fällen nicht ganz perfekt.

    Erkläre mal was du wie und warum möchtest, dann kann ich dir vielleicht antworten.


    Wichtig ist zu wissen und akzepieren, dass man viel nicht weiß und dann daran arbeiten.

    Sonst braucht man nur Geduld, Ausdauer, frustrations Tolleranz und Spaß an der Sache.


    Dann erkäre mal was du meinst, Sven

  • Hallo Wodi,


    die Frage, was sich noch "lohnt", ist sehr schwierig. Oder auch ganz einfach: wirtschaftlich ist Astronomie (insbesondere als Hobby) nicht. Es stellt sich damit die Frage, was du bereit bist auszugeben und was du damit erreichen möchtest.


    Ein neues Stativ für das 114/900 halte ich für nicht notwendig, wenn du die hier genannten Maßnahmen beherzigst: Die Beine bleiben eingefahren und die Gummifüße werden draußen entfernt. Im Zweifel kann man auch die drei Teile eines Stativbeins auch verschrauben.


    Eine neue Montierung? Kann man machen, ich würde das Geld aber anders investieren (lohnt nicht). Wenn du in die Astronomie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch einsteigen willst, würde ich heute nicht mehr einen 114/900-Newton auf einer paralaktischen Montierung empfehlen. Viele hier haben zwar mit einem solchen Teleskop angefangen, das liegt aber wie bei mir schon etwas zurück und ähnlich preisgünstige Alternativen gab es damals eigentlich nicht. Für den Einstieg würde ich zunächst zu einer Ausrüstung für die visuelle Beobachtung raten, die sind nicht ganz so preisintensiv und die Grundlagen lernt man dabei recht schnell.


    Eine "klassische" Montierung ist meines Erachtens sinnvoll, wenn beabsichtigt ist, auch mal in die Astrofotografie einzusteigen. Dafür sollte es dann eine paralaktische Montierung sein. Für eine paralaktische Montierung, nachrüstbar mit Nachführmotoren, die das 114/900 halbwegs vernünftig trägt, wirst du kaum unter 300 Euro wegkommen. Größere oder schwerere Teleskope bräuchten aber auch wieder eine stärkere Montierung. In diesem Fall würde ich gleich überlegen, eine neue Montierung deutlich größer anzuschaffen.


    Kommt es erst einmal nur auf das visuelle Beobachten an, würde ich eine selbst gebaute, azimutale Dobson-Montierung für dein Teleskop angehen. Wenn du handwerklich Bretter sägen, Löcher bohren und Schrauben festziehen kannst, ist das machbar und kostet nicht viel. Im Netz findest du eine ganze Reihe Vorbilder.


    Eine Nachführung ist schön bei mehreren Beobachtern, dann läuft bei einem Wechsel das Objekt nicht aus dem Gesichtsfeld. Für die Astrofotografie ist eine Nachführung geradezu zwingend. Aber das wäre insgesamt ein neues Thema. Die Frage nach einem Einstieg in die Astrofotografie gab es auch schon öfters hier im Forum, schau ggf. einfach mal nach. Wenn du allein visuell beobachtest, ist eine Nachführung aus meiner Sicht verzichtbar.


    Typischerweise kauft man eine Montierung nach dem Teleskop (oder den Teleskopen), die genutzt werden sollen, den persönlichen Anforderungen (und den finanziellen Möglichkeiten). Bei Montierungen mit einer Einstellung für die Polhöhe, also einer paralaktischen / deutschen Montierung kannst du natürlich die Polhöhe so einstellen, dass die Montierung azimutal ausgerichtet ist. Probiere es bei deinem Teleskop mal aus, es könnte sich positiv auf die Stabilität der Montierung auswirken. Anders herum, also von einer Azimutalen zu einer paralaktischen Montierung, fehlt diese Einstellmöglichkeit. Üblicherweise erfordern auch die persönlichen Anforderungen einen bestimmten Montierungstyp. Im Zweifel gibt es halt mehrere Montierungen und Teleskope in der Ausrüstung...


    Viele Grüße

    Gernot

  • Ich würde nur den Auszug und Sucher tauschen ... und das 'Spätzchen' als Spätzchen wieder benutzen.


    Größere Tauschaktionen, Stativ, Monti etc. würde ich unterlassen, Es würde seinen 'Spätzchen'-Status verlieren ... dh. fast seinen ganzen Wert! Es hat dann nichts besonderes mehr, genauso wie der ganze moderne Kaufhaus-Gammel.


    Falls 'Spätzchen' nicht reicht, lieber zusätzlich was Neues zulegen und 'Spätzchen' als Rentnerin mit beschäftigen!


    Wenn Du weiter machst mit verbessern, bleibt sinnvollerweise nix mehr übrig ...


    Man kommt auch mit Gewackel zurecht, Generationen von Anfängern sind damit zurecht gekommen. 'Profis' haben da mehr Probleme mit. ;)


    *findeich*


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Wodi,


    nochmal die Frage nach Konversion der Montierung vertiefend: Ja, Du kannst Deine parallaktische Montierung azimutal benutzen.


    Fuer die parallaktische Version stellst Du am Neigungskreis an der Basis der Montierung, wo diese verkippt werden kann, Deine geografische Breite ein. Nun noch nach Norden stellen, damit die Stundenachse (die mit dem silbernen Schneckenrad) moeglichst genau zum Himmelspol zeigt. Dies hat den Vorteil, dass die Objekte mit einer Achse nachfuehrbar sind und diese Achse laesst sich motorisieren. Visuell reicht eine grobe Ausrichtung aus, Du musst dann nur ab und zu in Deklination (die andere Achse mit dem Gegengewicht) etwas korrigieren.


    Um das Geraet nun azimutal zu verwenden, stellst Du den Neigungskreis auf 90 Grad. Das Achsenkreuz steht so auf dem Stativ wie der Buchstabe "T". Schwenks in der Stundenachse (jetzt die Azimutachse) bewegen das Teleskop nach rechts oder links, die Deklinationsachse (jetzt die Hoehenachse) verstellt die Hoehe. Fuer Erdbeobachtungen mag das vorteilhaft sein, obwohl Du noch ein Aufrichtsystem brauchst, damit der Vogel auf dem Ast sitzt anstatt unten dranzuhaengen, oder sich der Name des Schiffs entziffern laesst - was fuer Erdbeobachtungen halt so gemacht werden.


    So ein 114er ist, solltest Du Dich spaeter fuer etwas Groesseres entscheiden, immer noch ein schoenes Teleskop fuer die Reise (einfacher zu transportieren) oder fuer den schnellen Einsatz (neudeutsch "Grab and Go"). Wenn beispielsweise der Himmel teilweise bewoelkt ist, und es sich nicht lohnt, ein groesses Instrument rauszuschleppen. Das kleine Instrument ist schnell draussen fuer einen kurzen Blick auf den Mond, Saturn oder die Plejaden, bevor es sich wieder zuzieht. Es ist auch schneller ausgekuehlt.

    Mal aus dem Naehkaestchen geplaudert: 1984 kaufte ich als Schueler einen gebrauchten Tasco 60/700er Refraktor (Dein Newton schlaegt diesen um Laengen!) auf einer parallaktischen Montierung, die eigentlich fuer einen 80/1200er Refraktor gedacht war. Mit dem, aus heutiger Sicht laecherlich kleinem Geraet, habe ich seinerzeit den Kometen Halley gesehen. Inzwischen hat es einen 6x30-Sucher (achromatisch, Towa, aus der gleichen Aera) und einen anstaendigen 1 1/4"-Okularauszug. Waehrend ich heute eine Sternwarte mit einer Vielzahl deutlicher groesserer und besserer Instrumente habe, ist dieses Geraet schnell rausgeholt, um den Enkelkindern mal schnell den Mond zu zeigen oder kurzentschlossen irgendwo anders zu beobachten. Insgeheim ist es fuer das Jahr 2061 reserviert, um Halley abermals zu beobachten. Dann bin ich 91 ... und danach darf mich der Schlag treffen! So ein Instrument ist ein ideller Wert, der rein objektiv betrachtet keine massiven Aenderung mehr erfaehrt. Weil es irgendwo die Erfahrung mit genau diesem Instrument kaputtmachen wuerde, und es sich finanziell nicht lohnt. Okay, die 24.5mm-Huygensokulare muss ich wirklich nicht mehr "erleben" ... aber das Geraet jetzt auf eine moderne GOTO-Montierung zu schnallen und eine fette CCD-Kamera einzusetzen, wuerde dem Charakter des Instrumentes zuwiderlaufen. Gemaess "Ich habe seit 40 Jahren denselben Besen. Den Stiel habe ich fuenfmal, den Kopf elfmal ausgetauscht, aber es ist immer noch derselbe Besen!".


    Quintessenz: Ein bisschen Tuning bringt sehr viel. Aber irgendwann, wenn die Ansprueche steigen, solltest Du auch loslassen koennen. Das schoene alte Instrument behalten, und in etwas Modernes, Neues investieren. Das alte Geraet kann ja nebenher in seiner Nische seinen Lebensabend verbringen.

  • Nur mal so nebenbei, mit solchen Teilkreisen habe ich meine ersten Objekte mit dem Revue gefunden. Das haben Generationen so gemacht ...


    Ich werde neben meinem Auto Align Go To - Telesköpchen mir auch wieder was moderneres, kleines, nur mit vernünftig benutzbaren Teilkreisen zulegen ... Mein Sextant hat übrigens auch keine Nachführung, mein Theodolit auch nicht, der Theodolit noch mit 30' Nonius(!). Alles Spielzeuge mit sehr hohem Spielwert. :)


    Nochmals Gruß

    Stephan

  • Hi Stephan,


    an diese Teilkreise kann ich mich auch gut erinnern. Das Problem war neben der mangelnden Groesse (eher "Zierringe") die Aufstellung, die pefekt sein musste - und das ohne Polsucher. Dann der Mangel an Sternzeituhren. Da haben wir damals um 1985 aus Jahrbuechern die Koordinaten von einem hellen Objekt und XXX entnommen. Dann das helle Objekt eingestellt, die Differenz eingestellt und nach Teilkreisen gefahren. Mit einem bisschen Gewackel und etwas Glueck fand man dann irgendwo in der Naehe das Zielobjekt. ;)

  • Andererseits gibt's heute keinen Mangel an Sternzeituhren mehr, hat heute fast jeder eine in der Tasche ... :P Abgesehen davon gibt's auch Planispheren ... Und wie Du schreibst, läuft da oben 'ne Sternzeituhr mit. Etwas 'modernes' Gesichtsfeld, 11/4" 35mm oder sowas sollte schon sein.


    Mit den miesen Skalen hast Du natürlich recht.


    Klar, Goto ist einfacher ... wäre halt ein Sport für sich, artgerecht für so ein Teleskop.


    :D


    Gruß

    Stephan


    PS: Aber egal, mein Vorschlag gehört vielleicht wirklich nicht hierher.

  • Hallo Sven,


    Du hast Recht...mit dem nicht-mehr-durchblicken...

    Das war dumm von mir formuliert.

    Ich werde bei der parallaktischen Montierung bleiben, die ja mein altes Revue-Teleskop schon mitbringt.

    (Also auch: sollte ich mich irgendwann mal entscheiden, auch die Montierung auszutauschen, dann bleibe ich bei dem parallaktischen Typ.)

    Nach allem, was ich darüber gelesen habe, ist diese parallaktische Montierung ideal für die Astrofotografie, und in der will ich mich ja mal versuchen.


    Also, hier ist für mich jetzt alles klar.


    Gruß

    Wodi

  • Hallo Jürgen,


    Wow, der Halleysche-Komet, ja, den noch einmal sehen, das wäre etwas!


    Noch mal zurück zu meinen Fragen nach von Euch empfohlenen Umrüst- und Aufrüst-Aktionen:

    - Ich möchte mir ja einen guten 1,25" Okularauszug bestellen; dazu werde ich etwas im Internet suchen.

    - Es macht doch dann aber auch Sinn, ein neues 1,25" Okular dafür zu bestellen, oder?

    - (Selbst wenn es passende Adapter für die alten 24,5 mm Okulare gibt.)

    - Der Effekt eines neunen 1,25" OAZ wird doch erst durch ein neues 1,25" Okular optimal, oder?


    Gruß

    Wodi

  • Insgeheim ist es fuer das Jahr 2061 reserviert, um Halley abermals zu beobachten. Dann bin ich 91 ... und danach darf mich der Schlag treffen!

    Servus Jürgen,


    dann bin ich auch 91 – und ja, in der Tat, den Halleyschen Kometen nochmal sehen zu können, das wäre wirklich was. Damals hatte ich als Jugendlicher bei der weltweiten Halley-Watch mitgemacht (das wirst du sicher auch noch kennen bzw. ich vermute mal stark, dass du auch mit dabei warst).


    Sorry für's Off-Topic, aber da werde ich direkt nostalgisch. Und das wiederum passt dann doch irgendwie zum Thread an sich ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi Wodi,


    die Aufruestung auf 1.25" macht natuerlich nur dann Sinn, wenn Du auch 1.25"-Okulare kaufst. Selbst billige Ploessl von Ebay beispielsweise sind den alten Huygens-Wellensittichaugen um Groessenordungen ueberlegen! Die Brillianz, das Einblickverhalten, das Gesichtsfeld, die Randdefinition ... wenn Du Dir sagenwirmal drei Ploessls zulegst, z.B. 25mm, 10mm und 6mm (36x, 90x, 150x), dann bist du fuer alle moeglichen Beobachtungen gewappnet. Und einmal benutzt, wirst Du die Originalokulare hoechstens noch als Briefbeschwerer benutzen wollen. ;) Es hat sich einfach ungeheuer viel getan auf dem Okularsektor.


    Christoph - wir sind wohl ein guter Jahrgang. ;) An der IHW hatte ich damals nicht teilgenommen. Dafuer fand ich meine Bilder zu schlecht. Aber 2061 kann ich das ja nachholen. Visuell sah ich Halley uebrigens am besten im Teleskop eines Freundes: Ein 114/900er Newton von Bresser! Da kam mein kleiner Tasco-Refri nicht mit.


    Nochmal kurz zum Off-Topic: Hier ein Bild von Halley vom 1. Mai 1986. Sehen konnte ich ihn da schon nicht mehr. Mein 60/700er diente der haendischen Nachfuehung des 60/500er "Astrografen", eine Danubia-"Wundertuete" 500mm f/8, und der Film war Agfachrome 1000RS "Schmirgelpapier" (das Korn ist gut sichtbar). Aufnahme vom Dachfenster in der Innenstadt. Das warn Zeiten!

  • Christoph - wir sind wohl ein guter Jahrgang. ;)

    Servus Jürgen,


    da kann ich nicht widersprechen ;)


    An der IHW hatte ich damals nicht teilgenommen. Dafuer fand ich meine Bilder zu schlecht.

    Ich hatte damals gar keine Fotos gemacht. Man konnte auch die Helligkeiten visuell schätzen und die Beobachtungen melden. Wenn man davon die Durchschnitte nimmt, kommt bzw. kam sicher auch dabei was raus (also von allen Beobachtungen gemittelt). Ich hatte damals neben meinem kleinen Refraktor bereits ein 114 mm-Kaufhaus-Newton von Bresser.


    Fotografieversuche hatte ich (nicht an Halley) mit dem Kodak TMax 3200 gemacht (hochgepushterweise). Dagegen ist dein Schmirgelpapier-Agfachrom ja samtweich und zwart ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Jürgen, Hallo an die anderen,


    also, gestern habe ich mir 3 x Plössl-Okulare (1,25") gekauft, sowie einen neuen Okularauszug (1,25").

    Vielen Dank an alle für die Beratung!

    Gibt es eigentlich auch einen Trick (bzw. eine Halterung), um mal mit dem Smartphone ein Bild von der Okularansicht zu machen?

    Gibt es eine einfache Möglichkeit, das Smartphone vor dem Okular zu haltern?


    Gruß

    Wodi

  • Hi Wodi,


    das klingt gut. Nach dieser "Aufbohraktion" sollte Dein Newton zur Hoechstform auflaufen koennen. Die ollen Huygensdinger haben die Leistung des Geraets frueher erfolgreich gedrosselt.


    Zum Smartphone: Du kannst es mit etwas Geschick hinters Okular halten, sodass die Kameralinse in die Austrittspupille kommt. Ist etwas fummelig, aber gestattet das Aufnehmen von Mondkratern oder Planeten. Wenn Du das oefter machen willst, lohnt sich der Kauf eines Mobiltelefonhalters, in das das Geraet eingelegt und passend justiert wird. Dann hast Du eine Hand frei zum Nachfuehren, und eine zum Ausloesen.


    Bei uns im Planetarium haben wir den Celestron NexYZ-Smartphoneadapter. Unsere Gaeste nutzen den gern, sollte es nach der Show klar sein und wenn beispielsweise der Mond sichtbar ist. So koennen sie einen Eindruck des Erlebten auf einem selbstgemachten Foto mit nach Hause nehmen.

  • Hallo Jürgen,


    danke, gute Anregung!


    Jetzt mal eine Frage zu einem möglichen neuen Fernrohrsucher:

    die heutigen aktuellen haben alle einen Halter, der einen extra Halterschuh benötigt, oder?

    Wie z.B. dieser Fernrohrsucher hier:

    Teleskop-Express: TS 6x30-Sucher mit Halter - weiss, geradsichtig


    Der Halterschuh haltert zum einen den Fernrohrsucher mit seinem Halter, zum anderen wird der Halterschuh gegen den Teleskop-Tubus befestigt, oder?

    Passt denn jeder Halterschuh auf den Krümmungsradius meines Teleskop-Tubus?

    Doch wohl eher nicht, oder?


    Gruß

    Wodi

  • Hi Wodi,


    der Schuh hat zwei Kanten, die auf dem zylindrischen Tubus aufliegen. Hierdurch ist er an verschiedene Radien adaptierbar. Der Vorteil der Schwalbenschwanzmontage ist, dass der Sucher fuer den Transport abgenommen werden kann.


    Der Schuh sollte sich mit den zwei Loechern vom 5x24-Halter befestigen lassen. Schlimmstenfalls muss ein weiteres Loch gebohrt werden, oder die Loecher werden ausgefeilt. Stelle bei diesen Arbeiten den Tubus hochkant mit der Oeffnung nach unten, damit die Spaene nicht auf den Spiegel fallen.

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