Wie weniger Sterne im Bild erreichen

  • Grüße zusammen,


    Gestern konnte ich in einer knappen klaren Stunde endlich meine neue Ausrüstung testen und bin für ~25min Gesamtbelichtungszeit schon ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis.

    Allerdings frage ich mich warum bei mir immer so endlos viele Sterne im Bild zu sehen sind.


    Auf anderen Fotos sind häufig deutlich weniger Sterne zu sehen.


    Mein Foto:


    Foto eines Kollegen:


    Natürlich ist es eine andere Sternenkonstellation, aber dennoch sind auf vielen anderen Bildern die ich sehe weniger Sterne zu sehen.


    Viele Grüße,

    Jacke

  • Hi Jacke,


    ich kenn mich da nur mit PixInsight etwas aus.


    Und da erstelle ich erstmal eine Sternmaske, die ich mit dem Prozess Starnet erstelle, um dann danach mit dem Prozess Morphological Transformation die Sterngrößen zu verändern. Das geht in beide Richtungen, also größer oder kleiner.

    Mit Hilfe der Maske kann ich mit der Histogramm Transformation oder Curves Transformation den Hintergrund auch dunkler machen, wodurch viele der Sterne verschwinden. Der Nebel bleibt dabei erhalten.


    VG, Micha

  • Servus Jacke,


    du kannst den Seelennebel mitten in der Milchstraße wirklich kaum mit dem Orionnebel vergleichen, da bei letzterem sehr viel Gas die Hintergrundsterne verdeckt.


    ass man den Nebelhintergrund getrennt von den Sternen bearbeitet und deshalb erstmal die Sterne rausschneidet, verstehe ich natürlich. Sonst brennen die Sterne beim Bearbeiten völlig aus. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen, warum man die Zahl der Sterne reduzieren will. Sie sind ja schließlich da, dort draußen im Weltraum. Das kommt mir so vor, als würde man ein Foto einer Waldlandschaft machen, um dann die Bäume rauszueditieren, die einem einen zu kleinen Stammdurchmesser haben nach dem Motto "zu viel Dickicht hier".


    Die Kombination aus Sternen und Nebel ist es ja, was die Region rund um Herz- und Seele ausmacht. Natürlich ist es dir überlassen, wie du dir deine Fotos zurechtbastelst, ich selnber finde es aber schade, wenn aus einem Foto so mehr oder weniger eine künstliche Landschaft wird. Man könnte ja auch andersrum in Galaxienfotos ein paar HII-Regionen mehr einzeichnen, weil das hübscher ist oder einen Staubstreifen rauslöschen und überstempeln, weil er zu düster wirkt. So kommt es mir subjektiv vor, wenn in einem Foto künstlich einfach zig Sterne rausgedrückt werden. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Jacke,


    es bietet sich häufig an, den Nebel und die Sterne separat zu bearbeiten und dann später wieder zusammen zu führen, z.B. das Separieren unter Verwendung von Starnet++. Damit hast Du dann einen sehr goßen Gestaltungsspielraum, was die Größe, die Anzahl und die Helligkeit der Sterne im Gesamtbild angeht.


    CS - Oliver

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