Hallo Forum,
endlich gab es mal wieder eine richtig kalte und klare Nacht und ich konnte neben meinen Stellina-Aktivitäten auch endlich mal wieder "das richtige Teleskop" nutzen.
Es war eine Premiere, denn ich habe das Equiment zum ersten Mal in meiner Zeltsternwarte aufgerödelt. Im Auspack-Thread hatte ich ja schonmal einen kleinen "Testbericht" dazu gepostet.
Das Zelt hat mittlerweile 2 schwere Stürme und Schneefall klaglos überstanden. Es ist nicht 100% wasserdicht, denn ich konnte es wegen der ständigen Feuchtigkeit noch nicht imprägnieren.
Zur Sicherheit habe ich mir noch eine leichte Teleskopabdeckung gekauft - sollte es Tropfwasser geben, ist die Technik geschützt. Zusätzlich habe ich mir einen Luftentfeuchter auf Calciumchlorid-Basis in
das Zelt gestellt. Da die Kuppelabdeckung m.E. fehlkonstruiert ist, habe ich zusätzlich eine Gewebeplane über das Zelt gespannt. In der Summe ist das Zelt schon ok, ich kann alles aufgebaut lassen und das
Equipment ist viel besser geschützt als durch eine simple Plane:
Leider hat mich dann erstmal meine Technik im Stich gelassen.
Meine Guiding-Cam hat versagt - immer wenn ich die ansprechen wollte (= Guiding starten), hat APT gemeldet, dass die Bilder der Haupt-Kamera nicht lesbar wären.
Ich habe alle USB-Verbindungen untersucht, habe teilweise Kabel erneuert, habe die Kamera-Treiber neu installiert, ASCOM deinstalliert und neu installiert...
Nach ca. 1,5 Stunden des Fluchens habe ich dann festgestellt, dass die Kamera kaputt ist. Zum Glück habe ich noch eine am C11. Als ich die dann umgebaut hatte, wollte dann auch
noch PHD2 neu kalibriert werden - das dauert eine Ewigkeit. Zum Schluss lief dann endlich alles - allerdings war ich nach der Aktion schockgefostet.
Zuerst habe ich an meinem laufenden Langzeit-Projekt, dem vdB152 weiterbelichtet. Immerhin sind 192x20s verwertbare frames mit dem Optolong UV/IR-Cutfilter hinzugekommen.
Ich hatte ja schon 82x200s RGB ohne Filter und 70x200s mit dem 12nm Hα-Filter gesammelt. Somit ergibt sich jetzt eine Gesamtbelichtungszeit von 17 Stunden:
Aufnahmedaten:
Datum: 01./02.11.2021,09.11.2021 und 25.12.2021
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera: ASI294MC Pro Color-Kamera | Belichtung: 82x200s ohne Filter/RGB, 70x200s Hα, 192x20s RGB mit UV/IR-Cut = 17h | Bin: 1x1 | Temp: -10°C | Gain: 121 | je Offset: 30 | je 28 Darks | je 60 Flats und Darkflats |je 30 BIAS
Um kurz vor 22Uhr erschien dann der Orion zwischen Nachbars Bäumen. Mein eigentliches Ziel war der M78 - da der aber noch von Zweigen bedeckt war, habe ich erstmal auf den M42 gehalten.
Hier das Ergebnis aus nur 12Minuten M42 inkl. Running Man:
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: 25.12..2021
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI293MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 72x10s=12 Minuten RGB mit dem Optolong UV/IR-Cutfilter | 20 Darks, je 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Eine Viertelstunde später war es dann soweit - ich konnte auf den M78 schwenken.
Hier sind 260x20s zusammengekommen bevor sich das Hausdach ins Bild schob:
Aufnahmedaten:
Aufnahmedatum: 25.12..2021
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI293MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 260x20s= 87 Minuten RGB mit dem Optolong UV/IR-Cutfilter | 20 Darks, je 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Und das Beste ist - während der APO belichtet hat, konnte ich mir mit Stellina 4 Galaxien ansehen:
M109, M101, M106 und M63. Die fits konnte ich allerdings aus Zeitgründen noch nicht sichten - die Bilder stelle ich bei Gelegenheit mal im "Stellina-Thread" ein.
Jedenfalls: das war mal eine ergiebige Deepsky-Nacht - Endlich - ich hoffe es kommen noch mehr von der Sorte!