Flatdarks / Bias -> Wie denn nun?

  • Hallo Zusammen


    Ich habe die letzten Abenden mich etwas tiefer mit Siril sowie mit der Aufnahmetechnik an sich beschäftigt. So wie ich das verstehe geht es vereinfacht darum:


    Lightframe = Signal + Vignettierung + Bildstörung + Ausleserauschen //Bildstörungen = Verstärkerglühen, Dunkelrauschen, Hot und Badpixel

    Darkframe = Bildstörung + Ausleserauschen

    Flatframes = Vignettierung + Ausleserauschen

    Bias = Ausleserauschen


    Kalibriertes Bild = Lightframe - Darkframe - (Flatframe - Bias)


    Soweit sogut. Was ich nicht ganz verstehe, ist dass vielerorts die Bias beschrieben werden mit: Gleiche Iso und kürzeste Belichtungszeit

    Rein vom Stacking Vorgang wäre es nicht besser, wenn die Biasframes die gleiche ISO und die gleiche Belichtungszeit wie die Flatframes haben? Da liest man dann manchmal den begriff Flatdark oder auch Darkflat.


    Werden die Bias auch sonst noch irgendwie verrechnet? Wie seht ihr das?


    Liebe Grüsse, Seraphin

  • Oh, ein Lieblingsthema,


    siehe mal hier:

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    Das ist auch kameraabhängig. Ich nutze seid komischen Erfahrungen mit der 294C keine reinen Biase mehr, sondern nur noch Darkflats. Also zuerst aus den DarkFlats ein MasterDarkFlat erstellen, damit kalibriere ich die Einzelflats, welche ich dann zu einem Masterflat verrechne...

    Und da PI in WBPP das Ganze aus meiner Sicht noch nicht beherrscht, nehme ich halt die Einzelprozesse. Aber die Bearbeitung macht mir auch Spaß und ist keine Last für mich :)


    VG und CS

    Thomas

  • Hi Thomas


    Danke für deine Antwort und das video, das muss ich mir nochmals reinziehen.

    Rein technisch, sofern meine "Formeln" stimmen, würden ja auch nur Darkflats wirklich sinn machen. Wahrscheinlich ist aber der unterschied zwischen der kürzesten Belichtung und der Belichtung der Flats so verschwindend klein, dass es vernachlässigt wird?


    Liebe Grüsse, Seraphin

  • Hi Sedraphin,


    deine Formel stimmt einfach nicht, auch die Definition der einzelnen Größen ist mathematisch nicht korrekt.

    Vorauisgesetzt Du hast echte Rohbilder, sieht die Formel so aus:

    kalibriertes Bild = (Lightframe-Dark) / (Flat - Flatdark) Das ganze wird dann in der Regel noch mit einem beliebigen Faktor normiert, damit es sinnvoll ins Ausgabeformat passt.


    Bias = Ausleserauschen = Quatsch.

    Bias ist der Wert, den die Kamera ohne Licht und ohne Dunkelstrom ausgibt. Das hat mit Ausleserauschen primär nix zu tun. Nur bei der Erfassung dieses Werts schlägt das Ausleserauschen zu, aber das äußert sich nicht in größeren Zahlenwerten , sondern nur in der Schwankung dieser Zahlen um den eigentlichen Messwert. Deswegen mittelt man das Bias kräftig, um den Einfluß des Rauschens zu minimieren.

    Letztzeres gilt auch für den Flatframe: Flat=Vignette + Rauschen ist mathematisch auch Quatsch. Rauschen ist kein additiver Term, den man abziehen kann. Es repräsentiert nur das Gezappel dieser Werte

    um die echte Messgröße. Schau Dir einfach ein einzelnes Flat im Vergleich zu einem Masterflat an, die Mittelwerte sollten ziemlich gleich sein, nur das Rauschen ist es nicht.


    Richtig ist dagegen deine Vermutung, dass Bias und Flatdark sich meistens nur minimal voneinander unterscheiden, was ja jeder selbst für seine Kamera anhand der Bildstatistik überprüfen kann. Manche Kameras machen da eben einen Unterschied wenn sie schnell ausgelesen werden, und manche nicht. Bei DSLRs gibt es darüberhinaus auch Kameras, die den Biaswert im Raw schon abschneiden, da wäre die Aufmnahme von Bias Frames sinnlos, wenngleich nicht falsch im Sinne der Kalibration.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Seraphin,


    Ich benutze als Bias zur Zeit nur noch einen Zahlenwert bei meiner Canon600. Das ist ein synthetischer Bias Wert. Das entspricht dem Mittelwert meines Master Bias, ohne Rauschen. Das habe ich der Dokumentation zum Programm Siril und synthetic bias entnommen.


    Ich mache dann fürs Erstellen des Master Flat folgendes: Von den Flats wird immer dann ein Offsetwert, also. "=2048" als Bias Wert abgezogen. Diesen Wert ziehe ich auch als Bias von den Lights ab, dass ist gaaanz wichtig!!!


    DARKs verwenden ich nicht, ich dither nur, klappt alles gut, bei der Canon. Bei meiner ASI178 muss ich aber Darks machen, da ich sonst das Verstärkerglühen nicht weg bekommen.


    Gruß Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • guten tag


    Der fehler in meiner "Formel" ist natürlich richtig, danke für den hinweis. Die "Formeln" sind auch nicht mathematisch gemeint, sonder beschreibend.


    Bias könnte man natürlich auch als sockelspannung bezeichnen, das wäre technisch korrekter.


    mathias:

    Ja die Bias müssen auch bei den lights berücksichtigt werden, wenn keine darks verwendet werden. Mit darks aber nicht, da der Bias anteil ja auch in den darks enthalten sind.

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