Ausleuchtung verbessern?

  • Hi Leuts,


    hab mal ne Frage an die Reflektorkonstrukteure. Bei meinem 10"/f4,7 ist ein Fangspiegel mit 50 mm Durchmesser eingebaut. Wenn ich diesen Fangspiegel vergrößern würde, würde sich dann auch die Ausleuchtung des Chips meiner 300D verbessern? Und müsste ich die Fangspiegelspinne und den OAZ dann verlegen um noch in den Focus zu kommen? Und wie gross muß so ein Spiegel sein um den Chip gleichmäßig auszuleuchten?

  • Hallo Ingo


    Der Durchmesser des unvignettierten Bildfeldes läßt
    sich via Strahlensatz folgendermaßen ausrechnen
    (eigene Herleitung)


    d = ( f*d2 + (a-f)*d1) / a


    mit
    d1 : Hauptspiegel Durchmesser
    d2 : Sekundärspiegel min. Durchmesser
    f : Brennweite
    a : Abstand Primär - Sekundärspiegel


    Außerhalb dieses Feldes fällt die Ausleuchtung
    dann immer mehr ab, (die exakte Formel ist etwas "länglich")


    Vielleicht hilft dir ja die 100% Ausleuchtung
    schon weiter, ansonsten schau dir das Programm
    http://otterstedt.abflug.de/atm/mynewton.html
    mal an.


    Viele Grüße


    Erik

  • Hi Erik,


    also die Formel sieht wirklich sehr schick aus :) Wenn ich danach gehe und ein ausgeleuchtetes Feld von 27mm Durchmesser haben will, müsste ich einen Spiegel von 81mm einsetzen. Soweit OK. Wenn ich jetzt mal die Daten meines Rohres eingebe, erhalte ich -10,6 als Ergebniss. Wieso ist das negativ, macht doch keinen Sinn, dürfte ich doch garnix sehn????

  • Hallo Ingo


    Aus Angst mich verrechnet zu haben, habe ich heute
    Abend noch weiter rum-ge-xt.


    In „Telescope Optics“, Ed 5, 2002, Rutten & van Venrooij
    gibt es zwei Formeln zu diesem Thema.
    (Leider haben a und d dort eine andere Bedeutung, daher
    musste ich die Formeln auf meine Notation umschreiben)

    <b>Mininaler Fangspiegeldurchmesser</b>

    d2_min = b / N = b * d1 / f

    b : Abstand Fokus(punkt) - Sekundärspiegel
    N : Öffnungsverhältnis (f#)
    d1 : Hauptspiegel Durchmesser
    d2 : Sekundärspiegel Durchmesser (kurze Achse)
    f : Brennweite


    <b>Fangspiegeldurchmesser d2 für gegebenen,
    100% ausgeleuchteten Bildfelddurchmesser d</b>

    d2 = b * (d1 - d ) / f + d


    Wenn du mit meiner Formel in meiner ersten Antwort ein
    100% ausgeleuchtetes Bildfeld &lt; 0 erhältst, dann bedeutet
    das wohl, daß dein Sekundärspiegel zu klein wäre
    und ein Teil des Lichts des Primärspiegels wieder
    in den Weltraum geschickt wird.
    (sehr ungewöhnlich [?], ist das ein Eigenbau, kommerziell ?)


    Du kannst das ja mit einer anderen Formeln oben
    nachrechnen.


    Da ich bei mir nicht genau weiß, wo der Fokus bei
    meinem Newton liegt, habe ich bevorzugt mit dem
    Abstand a gerechnet.


    Der Abstand a ist der optische Abstand zwischen der
    Mitte des Hauptspiegels und der Mitte des Fangspiegels.


    Wenn jemand gerade mehr Zeit und Muße [:)] hat, der möge
    die Formeln doch mal nachrechnen oder mit Newton
    "Programmen" vergleichen - Nobody is perfect
    - merke ich täglich [:D]


    Viel Spaß wünscht Erik

  • Hallo


    man könnte das mit dem Programm MyNewton verbildlichen, dann wird auch klar wenn man Raytracing macht wo das Licht abbleibt
    Formel hin oder her, da hilft auch kein Programm, die Brennweite deines Spiegels mußt du auch erst mal selber messen, +-20mm sind nicht selten.


    Gruß Frank

  • Hallo


    mit einer Messung aus dem Kugelradius, entspricht doppelter Brennweite.
    Bei 1m Brennweite müsste zB. die Glühwendel einer Halogenlampe die 2m vom Spiegel entferbt ist auch wieder in 2m Entfernug scharf abgebildet werden, eben zwichen zu nah und zu weit, leider eben etrwas seitlich versetzt aber das macht weiter nichts. Reicht also die Lampe neben einer weißen Projektionsfläche die man gemeinsam verschieben kann.
    Gleich einen Foucaulttester zu bauen ist dafür nicht unbedigt nötig, bietet aber auch schöne Ansichten.


    Gruß Frank

  • Hi Frank,


    hab das jetzt tatsächlich mal geschaft die Brennweite auszumessen. Dabei bin ich auf 1195mm gegenüber den angegebenen 1200mm gekommen.


    (==&gt;)All,


    Nachdem ich mich auch nochmal mit dem Proggi MyNewton beschäftigt habe, bin ich mir sicher das ich einen Fangspiegel von 82 mm brauche um 27mm zu 100% auszuleuchten. Damit dürfte ich dann auf Bildern keine Vignetierung mehr sehen. Nur wie siehts denn mit der Bildquallität dann überhaupt noch aus, bei einem 82mm Fangspiegel vor einem 254mm Hauptspiegel? Lohnt sich der Umbau überhaupt?

  • Hi Ingo,
    das sind mit rd. 32% Obstruktion normale Werte für einen schnellen fotografisch ausgelegten Newton.
    Die schnellen Chinanewton sind miindestens genauso hoch obstruiert.
    Visuell wirst Du den Unterschied bemerken, weil die deutlich höhere Obstruktion Kontrast nimmt. Die Planetenleistung sollte etwas nachlassen.
    Wenn Du Foto und visuell machst, wäre zweigleisig zu fahren m.E. nett. Könntest je nach Anwendung den FS tauschen. Justiert werden muß eh.
    CS

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bei TS hab ich mal geschaut da kosten ca 80mm so um 220 €
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hoffentlich kein Floatglas, geschliffen und poliert sollte das schon sein und wenigstens 1/4 lambda Wellenfront oder 1/8 lambda Oberflächenfehler garantiert sein.
    am günstigsten fand ich die Kasai-Fangspiegel von APM die nach Neugestaltung der Internetseiten abhanden gekommen sind, solltest du mal anrufen.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    vielleicht sollte man sich nicht grundsätzlich auf eine 100%ige Ausleuchtung des 300D-Chips festlegen und lieber einen etwas kleineren Fangspiegel wählen, um einen Kompromiß zwischen fotografischer und visueller Nutzung des 10-Zöllers zu erhalten.


    1200 mm Brennweite ergeben bei der Sensorgröße der 300D (27,26 mm Sensor-Diagonale) ein Gesichtsfeld von 1,30°.


    Geht man mit diesem Gesichtsfeld, einem Tubusdurchmesser von 300 mm und einem BüT (Brennpunkt über Tubus) von 100 mm in die auf der Homepage von Stathis aufgeführte Excel-Datei (unter Kyklopas, mechanische Komponenten) so erhält man bereits mit einem 66 mm-Fangspiegel eine Ausleuchtung am Rande des Chips von 93,2 % bei einer Obstruktion (Durchmesser) von 26,0 %.


    CS


    Roland Krebs

  • Hallo


    da würde ich Roland recht geben, 7% weniger Licht in den Ecken ist bestimmt vertretbar, würde es nicht reichen 90% der Chipbreite voll auszuleuchten? in den Ecken ist doch nichts bildbestimmendes?


    Bei 70mm FS hätte man 19mm Bildfeld 99% ausgeleuchtet, ist doch ein guter Kompromiss


    Gruß Frank

  • Ich habe gerade mal die 70mm für den FAngspiegel in MyNewton mit meinen Daten eingegeben. Dabei bekomm ich dann eine 100% Ausleuchtung von 10,5mm und in den Ecken des Chips geht das runter bis auf 89%. Das ist natürlich um längen besser als das was ich jetzt habe aber auch hier wird man auf den Bildern wohl wieder deutliche Vignetierung sehn und das will ich ja gerade nicht mehr.

  • Hallo


    wie kann man das verstehen ??? bei für 10Zoll größzügigen 300mm Innendurchmesser, 5mm Wandung und Focus 100mm über dem Tubus komme ich auf 16mm 100%ig.
    Da ist deine Baustelle wohl am falschem Ort? ich meine 55mm bis in die Kamera + 40mm hoher OAZ + 5mm Reserve, sollten reichen oder wie dick ist dein Tubus?
    Es liegt wohl wie immer am OAZ?


    Gruß Frank

  • Hi Frank,


    ich habe hier mal die Daten von meinem Rohr: Innendurchmesser: 276mm, Wandung: 5,1mm, Brennebene über Achse: 293,1mm (150mm über Tubus) und das Ergibt 100% bis 10mm und bei 27mm nur noch 89,3%

  • Hallo


    für Fotografie sollte man einen flachbauenden OAZ benutzen, deiner ist einfach 50mm zu hoch, einen OAZ mit eingefahren 100mm Höhe würde ich erst ab f/7 oder länger benutzen wollen.
    Könnte als besser sein die 220€ in den OAZ zustecken, das ist teuer aber du wärst nicht der Erste der einen OAZ per Schnellwechselvorrichtung an mehreren Teleskopen benutzt.
    Der gleichzeitige Bedarf nach einem größerem FS und nötigen flachen guten OAZ hält mich auch von der Fotografie ab, auch weil ich weis was an der Montierung noch an Verbesserung erkauft werden müsste.


    Gruß Frank

  • Hi Frank,


    der OAZ selber ist nur 70mm hoch. Wenn ich die 300D montiere und im Focus habe liegt die Brennebene nochmal ca 75mm darüber. Nur einen flacher bauenden OAZ würde doch nur was bringen wenn ich den OAZ mitsamt Fangspiegel weiter weg vom Hauptspiegel bringe.

  • Hallo Ingo,


    wenn Dein 10-Zoll-Spiegel die ganze Öffnung (254 mm) optisch nutzt, ergibt sich bereits durch den etwas knappen Tubusinnendurchmesser (276 mm) für das „Gesichtsfeld“ des 300D-Chips von 1,3° eine leichte Vignettierung.


    Siehe hierzu den Thread aus dem Nachbarforum:


    http://forum.astronomie.de/php…299383/an/0/page/3#299383


    Ob sich das auf den Aufnahmen bemerkbar macht, vermag ich nicht zu beurteilen.


    Ich würde auch den Kompromiss über einen flacheren Okularauszug bei Verwendung eines etwas kleineren Fangspiegels wählen. Die zusätzlichen Kosten für den flacheren Okularauszug (z.B. JMI oder Moonlite) werden durch die geringeren Kosten für den etwas kleineren Fangspiegel (ca. 66-70mm anstelle von ca. 80 mm) und den Verkauf des vorhandenen Okularauszugs weitgehend kompensiert.


    CS


    Roland Krebs


    PS
    Das Auflagemaß für Canon EF-Kameras liegt bei 44 mm, was wohl die Ursache ist, daß auch mit 50 mm Fangspiegel Aufnahmen mit der 300D möglich sind


    http://www.flaschenboden.de/auflagemass.html

  • Hallo


    natürlich muß um davon nutzen zu haben der Abstand HS zu FS optimiert werden, eigentlich müsste der HS weiter nach hinten, in seltenen fällen kann man Teile der Spiegelzelle anders zusammenbauen? wird aber eher nicht reichen, sieht schon wegen dem Durchmesser nach Neubau aus?
    eventuell konnte man für die Spiegelzelle mit einem Hartpapierring verlängern statt dem üblichem Verstärkungsring


    Gruß Frank


    alles Blödsinn die viele Bastelei, so gehts auch, dann muß der Spiegel nur ein bischen nach hinten




    Gruß Frank

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