Vixen VMC 200L

  • Hallo zusammen.

    Hat jemand Erfahrung mit dem Vixen VMC 200L und möchte Pros und Cons teilen?

    Ich möchte es zunächst visuell nutzen und frage mich, welches da eine geeignete Montierung wäre.

    Azimuthal nachgeführt wäre mitunter die iOptron AZ Pro interessant.

    Freue mich auf euer Schwarmwissen.

    Danke. Roman

  • Ja, warum eigentlich nicht? Das Design ist doch interessant, Superleicht und glaubt man der Werbung echt gut. Und das Klappvisier, gibts sonst nirgends.

    Würde mich auch interessieren.

  • Hallo Roman,

    ich hatte mal ein VMC 200L, das von meiner HEQ5 einwandfrei getragen wurde. Allerdings wollte ich es hauptsächlich fotografisch einsetzen.

    Die Vorteile waren für mich natürlich die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht (im Vergleich zu meinem 8"-Newton. Dass es als offenes System schnell auskühlt ist natürlich auch ein Pro.

    Als nachteilig empfand ich die viel zu dicken Fangspiegelstreben. Auf Fotos bekommen helle Sterne so eine komische rechteckige Form. Im Netzt habe ich mehrere Beispiele gefunden, wo sich die Leute die Streben dünner geschliffen haben. Der gravierendste Nachteil war für mich aber die schwierige Kollimation. Als ich die Optik mal justieren musste, bin ich fast verzweifelt. Anderthalb Jahre habe ich mich vergeblich bemüht, im Netz immer wieder Tipps gesucht und auch Vereinskollegen haben sich vergeblich daran versucht. Auf Fotos sah man aber deutlich, dass es immer noch nicht passte. Schließlich habe ich entnervt aufgegeben und das Teil wieder verkauft.

    Aber auch wenn man davon absieht bzw. besser mit der Justierung zurecht kommt, fand ich halt die (fotografische) Abbildung heller Sterne durch die dicken Fangspiegelstreben nicht schön. Aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.


    Viele Grüße

    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


    Bildergalerie:

    Oliver_Schulz's gallery - AstroBin

  • Hallo Roman,


    ich kann mich den Ausführungen von Oliver nur anschließen. Das Gerät ist schön kompakt und leicht, aber etwas hecklastig. Die EQ5 trägt das gute Stück problemlos. Das offene System kühlt schnell aus. Allerdings sollte man bei feuchtkalten Bedingungen eine Tauschutzkappe verwenden. Der Sekundärspiegel / Meniskuskorrektor beschlägt schnell. Die Fangstreben sind in der Tat sehr üppig ausgeführt, aber visuell hat mich das nicht gestört. Die Justage ist in der Tat seeeeehr nervenaufreibend und auch ich habe nur mit viel Hilfe und Ferndiagnosen von Astrokollegen die Justage hinbekommen. So richtig glücklich sind wir zwei beiden nicht miteinander geworden. Habe mich nach einiger Zeit dann doch wieder für einen kompakten Newton entschieden.


    Beste Grüße, Frank

  • Hallo,

    Die Justage ist in der Tat seeeeehr nervenaufreibend und auch ich habe nur mit viel Hilfe und Ferndiagnosen von Astrokollegen die Justage hinbekommen.

    An was liegt es, das sie Justage an diesem Gerät so schwierig ist? Ist das ein mechanisches Problem, das dieses Teleskop so schwer justierbar macht?

    Ich habe den 110/1035mm Maksutov Cassegrain von Vixen, auch der ist schwer bis gar nicht vernünftig zu justieren. Für mich ist das Teleskop in Hinblick auf die Justage eine einzige Fehlkonstruktion.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Man macht sich so seine Gedanken. Wird bei beiden, also dem 110 und dem 200 nur der Hauptspiegel justiert? Das Konzept der offenen Bauweise mit Korrektor vorm Fangspiegel ist für mich beim 200 und größer sinnvoll, fürs kleine fänd ich doch einen klassisch geschlossenen Mak besser, dann bräuchte es auch keine krummen Spinnenbeine. Hecklastig find ich gut, dann sitzt das Teil schön nah am Achsenkreuz. Wie sind denn die optischen Leistungen?

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Stephan,

    beim 200er werden beide Spiegel justiert. Mein Problem war, dass ich nie so richtig zuordnen konnte, was ich beim Blick in den OAZ sehe. Welche Reflektion oder welcher Schatten gehört jetzt zu welchem Spiegel und so. Zumal das irgendwie auch anders aussah als in der Zeichnung der Justieranleitung. Schließlich habe ich mir eine Vorrichtung für die "Abrollmethode" gebaut, was aber auch nicht funktionierte weil der Tubus nicht exakt rund war. Schließlich habe ich entnervt aufgegeben und bin beim Newton geblieben.

    Viele Grüße

    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


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  • Hallo Oliver,

    dann gibt es vielleicht zwei Probleme. Gerd schreibt, dass die Schrauben und die ganze Mechanik so blöd ist, dass man den Spaß verliert.

    Bei dir scheint eher das Problem zu sein, beide Spiegel gleichzeitig zu kollimieren, das gibt es aber bei anderen Systemen auch, wie zum Beispiel dem klassischen Cassegrain. Ich hab mich dem angenähert durch wiederholten Wechsel vom Spiegelsaal zur Kollimation am Stern, wobei die letzte Feinheit am Stern bei hoher Vergrößerung erfolgt. Der Großteil geht aber von vorn in der hall of mirrors. Da muss einfach alles konzentrisch-symmetrisch aussehen. Den Bresser-Maksutov habe ich nur von vorn kollimiert, und das Ergebnis ist perfekt.

    Aber wie ist denn die Abbildung?

    Gruß

    Stephan

  • Servus, ich hatte rund 10 Jahre ein VMC-200L für visuelle Nutzung zunächst auf einer GP später auf einer GP-DX und war recht zufrieden mit dem OTA, kein Überflieger aber eine solide Optik und Mechanik. Mit der Justage hatte ich nie wirklich Probleme zumal der OTA recht justierstabil ist. Wenn ich justieren musste bin ich nach Cassegrain Justieranleitung von Jean Texereau (How to make a telescope) vorgegangen, das war bei mir immer ausreichend.

    CS, Heiko

  • Also scheint es zu wenig Erfahrungen zu geben. Ein Astrokollege sagte mir, das sei sein bestes 8 zölliges gewesen, das er je gehabt hatte. Und warum verkauft er es dann? das sagt er nicht. Jetzt hat er ein C8 und ein ACF8, die nicht wesentlich billiger sind, also nur Hörensagen. Offenbar können die aus Japan und China kommen, vielleicht liegt da ein Unterschied. Potential hätte das Teil ja, da es wahrscheinlich vier Krümmungen hat, die man alle zur Korrektur benutzen kann. Deswegen ist wohl auch nur das für Maks kurze Öffnungsverhältnis von f/9,4 möglich.


    Frage an die Experten: Ist die Bearbeitung oder Herstellung von Linsenoberflächen einfacher als von Spiegeln? Asphärische Linsen sind ja gang und gäbe. Das wäre ein weiteres Potential für dieses Gerät. Der Korrektor vor dem Fangspiegel müsste dann ja gar kein reiner Meniskus sein, wichtig ist, was hinten rauskommt.

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