fotografie von sternhaufen ohne nachführung?

  • hi,


    Ich hab schon mal über okularprojektion mond und sonne mit einer digital ixus fotografiert - die bilder waren eher bescheiden, aber es war möglich, teleskop war ein 114mm meade.


    im moment beobachte ich mit einem 10" dobson und es würde mich schon reizen, mal paar fotos zu versuchen.
    jedoch will ich mir keine montierung+nachführung leiten und daher hätte ich mal paar fragen.


    ist es auch möglich, ohne nachführung sternhaufen zu fotografieren?
    gibt es irgendeine "umrechnung" in der form:
    das objekt hat eine bestimmte helligkeit/flächenhelligkeit in mag - ich brauche daher in etwa folgende belichtungszeit. (mir ist schon klar, das das sehr grob ist)
    würde mich halt interessieren, ob ihr meint, dass es möglich ist dass ich am dobson ohne nachführung sternhaufen fotografieren kann + ob sich dafür die anschaffung einer webcam auszahlt?


    mir ist klar, dass ich so keine langzeitbelichtung mit farbigen objekten hinbekommen kann, aber würde man die vielen feinen pünktchen eines sterhaufens sehen, oder ist er dafür zu lichtschach?
    wäre auf diese weise z.B. der orion nebel im bereich des möglichen?


    thx
    -hannes

  • Hallo


    must du die Strichspurlange Berechnen wie lange eine Einzelbelichtung sein darf, es Muß ein Stern im Rohbild gut sichtbar sein, damit ein Programme die Bilder ausrichten und adieren kann.


    das mit dem erkennbarem Strern hieße das du eher bei M45 den Nebel um einen Stern ablichten kannst wie einen insgesamt recht dunkelen Sternhaufen, ist also ein Ziel zu finden das einen Leitstern mitliefert.


    habe sowas noch nie gemacht, ist aber theoretisch deine einzige Chance, oder du baust eine paralaktische Platform, das wetter ist gut dafür


    passt M28, oder was in der Nähe des Schützen ? mit Stern auf den Chip


    Gruß Frank

  • Hallo Hannes,
    ich hab mal eine zugeschnittene Grössengleichung für die Wanderung eines Sternpunktes von Pixel zu Pixel des nicht nachgeführten Teleskops gebastelt:
    t=10sec/cos(DEC)*Pixelabstand[µm]/Brennweite[mm]
    Beispiel:
    Du willst M13 (DEC=36°) mit der Webcam (Pixelabstand 5,6µm) am 10" f/4-Teleskop (f=1016mm) aufnehmen.
    Ein Stern wandert also in t=10sec/cos(36°)*5,6/1016=0,069sec von einem Pixel zum anderen.
    Praktisch kann diese Zeit verdoppelt werden, da dann jeder beliebige Stern beim Wandern über 2-3 Pixel immer ein Pixel maximal belichtet.
    Ich habe mal mit der Webcam M13 bei 0,2sek Einzelbelichtung gerade so aufnehmen können (allerdings waren 2000 Bilder nötig, im Einzelbild war fast nichts erkennbar).
    Wie du siehst, musst du also die Brennweite deutlich reduzieren, wenn du ohne Nachführung aufnehmen willst.
    M13 am an einem 50mm-Objektiv mit der Webcam erlaubt ja schon 1,4s (bzw. 2,8s) Belichtung ohne Striche, dafür wird er jedoch im 4'x3' grossen Bild recht klein aussehen.
    Gruss
    Günter

  • hi,


    danke für die erklärungen!
    (==>)günther: wow, die hergeleitete formel macht was her! ;)


    ich seh schon, dass das dann wohl nicht so wirklich geht -
    wolte mir halt die nachführung ersparen.


    interessant find ich auch - bei solchen berechnungen sieht man dann, die genau eine nachführung eigentlich arbeiten muss.
    das einzige, was noch helfen würde, wäre ein lichtempfindlicherer chip.
    aber ich schätze, dass ich mir für das geld eines solchen (falls es sowas gibt) dann auch schon eine paralaktische nachführung leisten könnte.


    dann werd ich wohl noch eine zeit unter den rein visuellen beobachtern bleiben.


    thx + fg
    -hannes

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