Fragen zu - Montierung im Garten

  • Hallo

    Auf dem Weg schneller ... höher ... weiter würde ich mich gern mit der Frage auseinandersetzen ... wie sollte eine dauerhafte Rohrmontierung beschaffen sein.

    Mir geht es nicht um die Frage, in der Erde - sondern alles was über dem Erdboden sein sollte.

    Ich besitze nur eine ganz einfache Montierung aus einem Skywatcher Kit und wenn ich mir Teile selbst erstellen kann ... könnte doch mal ein "dickeres Rohr" in Erwägung gezogen werden.

    Querlesen im Forum und YT bringen noch nicht so richtig den Funken der Erleuchtung.

    Ich könnte bei mir ein Standrohr verbauen und hätte Nord-Ost-Süd relativ freie Sicht. Lichtverschmutzung jetzt mal aussen vor, so würde doch ein Aufbau einfacher sein?

    Hättet ihr da aussagefähige Links ins WEB oder Forum für mich?

    Die Planung beinhaltet einen Refraktor 150/1200 ca.10kg Gewicht. Alles erst mal Handbedienung ... später vielleicht Foto? Nachführung? ..... wer kann das jetzt schon sagen, deshalb im Hinterkopf.

    Das ganze sollte aber auch auf einem transportablen Untergestell zu verwenden sein. Wäre mal ein nettes Winterprojekt ....

    PS: Das Bild soll nur zeigen .... bis aus der Erde raus, kann ich. :S .

  • Hallo,


    mir ist nicht ganz klar, was Du moechtest - Selbstbau einer Montierung oder eine Saeule ("Standrohr")? Eine Saeule laesst sich relativ einfach bewerkstelligen. Der Rohrquerschnitt sollte nicht zu klein sein, um Schwingungen zu minimieren. Das Rohr kann zur Vibrationsdaempfung mit Sand oder Kies gefuellt werden. Dann brauchst Du noch einen Adapter zu Deiner Montierung.


    Der Bau einer Montierung ist deutlich aufwendiger. Zunaechst: Parallaktisch oder azimutal, mit Fotooption (=Nachfuehrung, fuer Langzeitbelichtung) oder rein visuell? Eine einfache Montierung, um das Rohr zu schwenken und durchzuschauen, laesst sich beispielsweise aus Klempnerteilen realisieren. Eine richtige parallaktische Montierung mit langzeitbelichtungstauglicher Nachfuehrung ist da deutlich schwieriger. Eine Metallwerkstatt mit Drehbank hilft hier - oder jemanden gut zu kennen, der sowas hat. Als Teenager war ich mal mit zwei Freunden in der Situation: Wir hatten einen Plan fuer eine schwerere Montierung, und dank Teilnahme bei "Jugend forscht" fand sich ein williger Maschinenbaubetrieb, der die Teile in der Ausbildungswerkstatt fuer uns fertigte, die wir nicht selber machen konnten. Das betraf Drehen und Schweissen. Den Rest haben wir dann am heimischen Bohrstaender selber gebaut. Jedoch auch hier mussten wir tief in die Tasche greifen: Ein gutes Schneckenrad war schon damals teuer, 450DM pro Set fuer das 150er Schneckenrad von Kesel (wird heute leider nicht mehr hergestellt).

    Damals waren schwere Montierungen noch deutlich teurer als heute. Es fragt sich, ob sich ein Selbstbauabenteuer lohnt, wenn Du eine Montierung wie eine EQ6 mit guter Nachfuehrung und eingebautem GOTO manchmal gebraucht guenstig bekommen kannst. Es sei denn, Du baust halt gerne.

  • Hallo

    Da ist er wieder mein Fehler ... bestimmt falsch ausgedrückt.

    Eine Montierung würde ich erwerben, aber was sollte bei einer Säule beachtet- bedacht werden und wie sähe der obere Abschluß aus um eine gekaufte Montierung zu verwenden. Bei YT wird beim Thema Gartensternwarten mehr das gesamte Bauvorhaben beleuchtet, weniger die einzelnen Teile.

    Mein Fehler liegt wohl auch daran, eine gehobene Montierung habe ich noch nicht befummeln dürfen.

    Stabil also ca 150er St Rohr verzinkt

    wie weit sollte die raus ragen ....

    was ist als Kopf zu montieren .....

    mir reichen Links zum starten, dann kann ich Begriffe lernen und anfangen mit Querlesen. Vielleicht schlummern ja irgendwo gute Links :saint:

    mfg HF

  • Moin HF,


    also ich habe mir den Klassiker in den Garten gebaut. KG Rohr (bei mir ein 25er) mit Betonsäulenadapter für meine EQ6R. Das Rohr steckt ca. einen Meter im Boden und ist komplett mit Steinen und Beton gefüllt, da wackelt nix. Der Betonsäulenadapter sollte natürlich zu Deiner Montierung passen. Einfach mal googln, z.B. Betonsäulenadapter EQ6R. Das liefert dann viel Bilder und Bestellmöglichkeiten, aber auch Ideen. Bei mir sieht das Ganze dann so aus.


    Gruß Thomas


  • Ah, danke fuer die Klarifikation. Das macht die Sache einfacher.


    Du brauchst eine halbwegs vertikale Saeule (die genaue Einnordung laesst sich ja an der Montierung justieren) und oben drauf einen Montierungsadapterkopf, der es gestattet, die Montierung draufzusetzen. Diese bleibt entweder unter einer wetterfesten Haube drauf, oder Du nimmst sie nach der Beobachtung herunter und nur der Adapterkopf verbleibt auf dem Rohr. Die Entscheidung, ob die Montierung draussen bleiben soll, haengt natuerlich auch von lokalen Gegebenheiten ab (beispielsweise Risiko durch Vandalismus oder Diebstahl).

    Saeulenhoehe - das haengt von Deinem Instrument und Vorlieben ab. Fuer einen 150/1200er Refraktor wuerde ich sie recht hoch machen. Notfalls brauchst Du eine Trittleiter, um die Montierung aufzusetzen. Aber dann kannst Du bequem im Stehen beobachten. Alles aber auch eine Frage der Koerpergroesse und persoenlicher Vorlieben, denn vielleicht beobachtest Du ja lieber im Sitzen. In dem Fall koennte die Saeule niedriger ausfallen. Vielleicht einfach mal mit dem derzeitigen Stativ ausprobieren, welche Hoehe Dir am meisten zusagt.

    Ein grosser Saeulendurchmesser erhoeht die Schwingungsfreiheit. Aber Du muss natuerlich darauf achten, dass die Saeule Beobachtungen in Zenitnaehe zulaesst. Schlaegt das Rohr dort an der Saeule an, weil diese z.B. 30cm Durchmesser hat, dann ist das keine gute Wahl. 15cm sollten gehen.

    PS: Thomas's Post habe ich erst nach dem Meinigen visualisiert. Ein schoenes Beispiel fuer eine solide Saeule.

  • Hallo

    Danke für das Bild und die Beschreibung. Seht ihr, ich wußte nichts über einen Kopf - das ein KG Rohr reicht und so habe ich Lesestoff.

    Nach superschneller Recherche, würde denn eine EQ5 Skywatcher ausreichen?, bezogen auf einen Refraktor Skywatcher 120/600 und 150/1200 ?

    Die würde ich mir noch "leisten" können ;) , erst mal ohne alles und dann Stück für Stück nach Bedarf ausrüsten. Es übt sich am einfachsten zu Hause habe ich festgestellt.

    Ein schneller Auf- und Abbau ermöglicht mehr Zeit an der Technik.

    mfg Henry

  • Hi Henry,


    der 150/1200er Refraktor wurde urspruenglich auf einer EQ5 angeboten. Auseinanderfallen wird das zwar nicht, aber es kommt auf Deine "Leidensfaehigkeit" an. Fuer mich gehoert der 150/1200er auf eine EQ6 oder zumindest (mit etwas Bauchweh) auf eine HEQ5. Der kurze 150/750 ist dagegen visuell auf einer EQ5 okay, und fotografisch mit dem Farbfehler eh nur eingeschraenkt nutzbar. Ich hatte den Kurzen auf einer GPDX von Vixen im Einsatz gehabt, und die Kombination machte als visueller Weitfeldrefraktor eine gute Figur. Wobei er jetzt stationaer auf einer EQ6 sitzt, plus Lunt 50 in meiner Sonnenwarte.


    Also, den langen 150/1200er wuerde ich auf etwas Stabileres als eine EQ5 packen. Da lohnt es sich auch, ein bisschen laenger zu sparen.

  • Ein Sprichtwort sagt, dass ein Fernrohr nicht besser sein kann als seine Montierung. Wenn alles wackelt und man sich nicht auf das Objekt konzentrieren kann, kann das Leistungsvermoegen des Fernrohrs nicht voll ausgeschoepft werden. Eine Montierung kann nie gross genug sein (ausser wenn es auf Transportabilitaet ankommt).

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