Einscheinern beschleunigen durch Rotation der Polachse

  • Hallo Astrogemeinde,


    wenn man sein Teleskop einscheinert, muss man ja meist so 5-10 Minuten abwarten, um zuschauen in welche Richtung der Leitstern abdriftet.

    Könnte man nicht eigentlich die Rektaszensionsachse/Polachse lösen und durch schnelles hin- und her bewegen gucken, ob der Stern auf der Ost-West-Achse verbleibt? (Gilt sowohl für Azimut- als auch Polhöhenfehler)

    Sozusagen eine beschleunigte Nachführung.

    Ich denke, Voraussetzung ist doch nur ein Fadenkreuzokular, was man ohne Nachführung vorher gut auf den Leitstern am Himmelsäquator/Meridian ausgerichtet hat.

    Oder welcher Fehler könnte sich dabei einschleichen?


    Viele Grüße


    Sebastian

    iOptron CEM70G Montierung

    Meade LX85 GoTo Montierung

    Lacerta Carbon Fotonewton 250/1000

    Meade Teleskop ACF-SC 203/2032 UHTC

    TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 80/480 ED Triplet Photoline

    Nikon 2216 AF-S DX 18-300 mm Telezoomobjektiv

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  • Guten Morgen Sebastian,


    ich Scheiere nicht ein, aber mir sagt meine Logik folgendes.

    Wenn du im Fadenkreutzokular wartest siehst du die natürliche Bewegung des Sternes im Vergleich zum Fadenkreutz.

    Wenn du eine Achse bewegst siehst du die Bewegungsachse der Montierung anhand der virtuellen Bewegung des Sternes im Vergleich zum Fadenkreutz.

    Beide Bewegungen sind etwas ganz anderes, bzw. man will ja das die Achsen der Montierung zur Sternbewegungsrichtung paralell läuft.


    Soweit ich weiß Richtet man doch erst das Fadenkreutz auf die Bewegungsachsen der Montierung aus um einen Abweichenden Sternenlauf erkennen kann.

    Wie gesagt, ich nutze Polaris, 3 Stern Allignement und dann PHD2, da komme ich gut mit klar und muss nicht Einscheiern.


    Ich hoffe der Gedankengang hilft dir weiter, Sven

  • Die Bewegung der gelösten Rekt-Achse ist auch Grundlage für meine Methode zum schnellen Scheinern, die für Equipment ohne Meridianflip geeignet ist. Die Genauigkeit wird nur durch die Qualität der Mechanik begrenzt.


    Eine Kurzanleitung dazu gibt es hier:


    https://dl.dropbox.com/s/7adza…e1/Kurzanleitung.htm?dl=0


    Falls das für dich infrage kommt habe ich in dieser Beschreibung noch mein Video verlinkt mit einer genauen Anleitung und praktischer Ausführung am Gerät.

  • Danke für Eure Gedankengänge.

    Ist ja wirklich kurios. Drei Antworten und drei unterschiedliche Meinungen. :P


    1x Ja, 1x mit gutem Hinweis, 1x mit zusätzlichen Sternen.


    Alles sehr interessant.

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  • Die Bewegung der gelösten Rekt-Achse ist auch Grundlage für meine Methode zum schnellen Scheinern, die für Equipment ohne Meridianflip geeignet ist. Die Genauigkeit wird nur durch die Qualität der Mechanik begrenzt.


    Eine Kurzanleitung dazu gibt es hier:


    https://dl.dropbox.com/s/7adza…e1/Kurzanleitung.htm?dl=0


    Falls das für dich infrage kommt habe ich in dieser Beschreibung noch mein Video verlinkt mit einer genauen Anleitung und praktischer Ausführung am Gerät.

    Hallo Helmut,


    Mit deinem Video hatte ich mich vor ein paar Monaten genauer beschäftigt, wobei hier eine DSLR im Vorteil ist - wenn im Display ein Fadenkreuz eingeblendet wird. Hierzu hatte ich noch in Photoshop und vorher die Höhe ausgemessen, wobei genau die Höhe meines Displays, 4 cm entsprechen. Was mich aber in dem Video verwirrt, ist die Angabe das die Differenz der Sterne z.B. Stern 1 bei - 4 liegen sollte. Wenn ich das richtig verstehe ist unten im Bild beim Maßstab der Zahlenwert 2 die "Null-Linie" ??



    Also um das Ganze genau richtig mit zu verfolgen, fällt mir leider nicht leicht.


    Beim letzen mal hatte ich gegenüber dem Fadenkreuz okular meine Montierung dann über die DSLR eingescheinert die auf dem Balkon sich befindet. Somit hatte ich den Stern ein wenig defokussiert und ihn auf die Mitte gebracht. Angefangen hatte ich ja mit einem Stern der sich möglichst nahe des Äquators im Süden befunden hatte, einstellt. Je nach wie der Stern aus dem Fadenkreuz abgewichen ist (entweder nach oben oder unten) hatte ich dann die Rektaszensionachse entweder ein kleines Stück nach Osten oder Westen bewegt und danach den Stern wieder auf die Mitte gebracht. Nach einiger Zeit konnte ich dann überprüfen, ob dieser nach einer gewissen Zeit nicht mehr von der Mitte abwich. Wie ich auch festgestellt hatte geht das über diesen Weg mit dem Fadenkreuz das an der Kamera eingeblendet wird, deutlich schneller als im Fadenkreuzokular.


    Mehr wie 30 Sekunden bin ich noch nicht darüber hinaus gekommen. Wie gesagt, diese Methode ist auch recht zeitaufwendig.


    Edit: wie ich in der Excel-Tabelle gesehen habe kommst du bei 200 mm Brennweite beim Blickfeld 1 auf 420 Bogenminuten. Wie man diesen Wert berechnet musste ich erstmal nachsehen, was hier in Google angezeigt wird.


    Wenn dann laut dieser Formel dies so berechnet wird:


    206264,81 * Breite Kamerachip in mm / Teleskopbrennweite in mm = Feld in Bogensekunden (durch 60 geteilt = Bogenminuten)

    somit wären es bei der Canon EOS bei 200 mm (206264,81 *22,5 /200 = 23204 / 60 = 387 Bogenminuten)

    somit wären es bei der Canon EOS bei 750 mm (206264,81 *22,5 /750 = 6187 / 60 = 103 Bogenminuten)


    Somit könnte diese Berechnung fast stimmen um den Wert für das Blickfeld 1 zu erhalten, da ja jede Kamera eine andere Kamerachip-Breite hat.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

    Einmal editiert, zuletzt von Astro_Ehingen ()

  • sven: Wenn Du PHD2 nutzt und dort das Drift Align, dann ist das ja eine digitale Variante des Einscheinerns. Das werde ich auch mal probieren.


    Helmut: Gute Idee mit den zusätzlichen Sternen. Spart anscheinend den zweiten Ausrichtungsschritt. Aber ohne Deine Excel-Tabelle wahrscheinlich nicht leicht umzusetzen. Aber die hast ja zum Glück auch eingestellt.

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  • Hallo Sebastian.


    ich nutze in PHD2 das drift alignment. Das entspricht der Einscheiner-Methode, ist aber dank digitaler Unterstützung doch recht schnell. Und das, obwohl ich keine Sicht auf den Polarstern habe und auch nur ein 1-Star-Alingment mache, also mit einer "grausligen" Grundausrichtung starte. Man kann sich aber sehr flott ran-iterieren. Gerade am Anfang sehe ich schon nach ein paar Belichtungsdurchgängen, in welche Richtung der Leitstern abhaut und kann die erste Korrektur durchführen. Wenn dann die Montierung noch am PC dranhängt, steuert PHD2 die Montierung auch noch in die richtige Himmelsregion.


    CS Michael


    Meine Homepage: https://projekt-astrofoto.jimdofree.com/

    Meine Ausrüstung: 6" F4- & 8" F5-Newton, EQ6R, ZWO ASI 1600Mono

  • Hallo Michael,


    mit PHD2 möchte ich das dann auch mal machen. Da ich noch nicht eingescheinert habe, noch eine kurze Frage:

    Ich hätte zuerst eingescheinert und hätte dann ein Two Star Alignment gemacht, aber dann würde ja die Nachführung noch nicht laufen.

    Machst Du das One-Star-Alignmant, damit die Montierung mit der Nachführung startet?

    Gehst Du danach in den Sleep Modus (oder auf terrestrische Beobachtung), damit die Nachführung kurz aussetzt, damit man das Fadenkreuzokular waagerecht auf den ersten Stern ausrichten kann?


    Viele Grüße Sebastian

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  • Gehst Du danach in den Sleep Modus (oder auf terrestrische Beobachtung), damit die Nachführung kurz aussetzt, damit man das Fadenkreuzokular waagerecht auf den ersten Stern ausrichten kann?

    Also bei mir bleibt die Nachführung an. Warum willst du sie ausschalten zum Ausrichten des Suchers?

    Es ist doch praktisch, dass der Stern an der gleichen Position bleibt.

    Ich richte das Fadenkreutz auch nicht genau auf die Achsen aus.


    Mein vorgehen ist wie folgt (vorsicht, lange keinen Sternklaren Himmel gehabt und müde!!!:

    - Aufbau; mit Polsucher so genau wie möglich eingestellt

    - 3 Star allignement (so bekomme ich schon mal werde bei meiner CEM25p wie gut sie eingerichtet ist) zum besseren anfahren der Sterne

    - dann PHD2 Einrichtungsassitent (wenn die Polausrichtung im Rahmen ist, mache ich nicht weiter)

    - wenn es nicht passt Drift allignement starten

    * Stern nahe Himmelsequator suchen

    * Driftallignment starten

    * den Stern auf den Kreisring der von PHD2 angezeigt wird bringen mit z.B. Höhenachse

    (noch müde, es kann auch die andere Achse sein) :grinning_face_with_sweat:

    * erneut starten, ist der Kreis größer, die andere Richtung drehen, ist er kleiner, versuchen ihn sehr kein zu bekommen.

    * dann nächster Stern für die andere Achse und genau so verfahren

    - dann erneuter Assistenten druchlauf

    - Fertig!


    Im großteil der Fälle bin ich manuell aber schon sehr genau.


    Wenn ich aber z.B. den Sucher auf das Teleskop ausrichten muss, weil er sich verstellt hat, läuft das Tracking immer mit.

    Ist ja auch hilfreich wenn der Stern in Telekopmitte bleibt, genau so beim Fadenkreuz.

    Du musst halt vorsichtig arbeiten und dich nicht an das Telekop lehnen/klammern/ dran festhalten.


    Ich hoffe es hilft dir weiter, Sven

  • Hi Sebastian,


    ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir die gleichen Hintergedanken bzgl. Einscheinern mit PHD2 haben.... betreibst Du Astrofotografie oder bist Du visueller Beobachter? PHD2 kommt eigentlich nur in der Astrofotografie zum Einsatz. Ein Okular nur in der visuellen Beobachtung :)


    Das Einscheinern mit Hilfe PHD2 erfolgt nämlich grundsätzlich über die Guidingkamera, die man gewöhnlich nur in der Astrofotografie einsetzt. Diese nutzt bei mir ein eigenes kleines Teleskop (Leitrohr) huckepack auf dem eigentlichen Teleskop, das von der Imagekamera genutzt wird. Man kann aber auch mit einem off-axis Guider arbeiten.


    Mein Ablauf ist dann wie folgt:


    ich mache das 1-Star-Alingment, damit die Montierung läuft und auf einen Stern an meinen Südhimmel zeigt. Dann starte ich das Programm PHD2, verbinde dort die Guiding-Cam und die Montierung und mache einen Kalibrierungslauf in PHD2. Dann starte ich in PHD2 das Drift-Alignment. Dabei bleibt die Montierung im track Modus, sonst würde PHD2 nichts machen bzw. einen Fehler ausgeben.


    Im ersten Schritt trackt PHD2 einen Stern in südlicher Richtung, um den Azimut-Fehler zu ermitteln, den man dann durch Verstellen der Azimutschrauben möglichst minimiert. Dann schwenkt man (oder PHD2, wenn die Montierung direkt mit dem Computer kommuniziert) Richtung West oder Ost, um den Polhöhenfehler zu minimieren. Dann wieder Richtung Süden, um den Azimutfehler noch weiter zu minimieren etc.


    Es gibt zum dirft alignment mit PHD2 im übrigen ein gutes youtube Video von Frank Sackenheim:


    https://youtu.be/F_lF447k8_I


    CS Michael


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  • Mike aus Bauschlott

    Moin Michael,

    ich tippe/hoffe er meint Fotografie... :flushed_face:

    Ich hatte nur was von PHD2 geschrieben und er hatte das Drift Align ins Spiel gebracht.

    Ich bin davon ausgegangen, dass er anscheined schon etwas über PHD2 und seine Nutzung weiß.

    Zuerst hatte ich auch auf visuell getippt. :woozy_face:

    Mal sehen was es denn jetzt ist, bin gespannt. :thinking_face:

    Bis dann, Sven

  • Hallo Astrogemeinde,


    na da scheine ich Euch ja verwirrt zu haben. Und im Prinzip meinte ich beides, weil ich mich für beides interessiere.


    Fangen wir mal bei Sven an:

    Du fragtest, warum ich die Nachführung ausschalten will.

    Eigentlich will ich es gar nicht, aber ich habe das in einigen Beiträgen schon gelesen.


    Zum Beispiel hier:

    https://www.ursusmajor.ch/tipp…len-montierung/index.html

    Zitat:

    "- Ausrichten des Fadenkreuzes bis sich der Stern in Rektazension- beziehungsweise Deklinationsrichtung entlang des Fadenkreuzes bewegt

    - Längere Zeit OHNE Korrektur in Deklinationnachführen lassen, bis sich eine Drift in Deklination zeigt. Bei Bedarf kann in Rektazension korrigiert werden"


    Da war mir dann nicht ganz klar, warum man das macht, und ich habe versucht, durch meine Fragen herauszubekommen, wie ihr dazu steht.


    Michael:

    Ja, das Video habe ich auch schon entdeckt. Und ich werde das auf jeden Fall probieren.

    Mein vorrangiges Ziel ist mit PHD2 zu arbeiten, weil ich gerne Fotos machen möchte. Guidingkamera ist schon vorhanden.


    Da ich gerade erst mit der ganzen Astrofotografie anfange, wollte ich die Theorie dahinter verstehen und möchte mir sowohl das visuelle, als auch das

    "digital" Einscheinern über PHD2 anschauen.


    Ich mache gerade einen Leitfaden für Anfänger, wie man das alles macht. Daher auch meine Fragen.

    Ich weiß, da gibt es sehr viele Anleitungen, aber ich hatte irgendwann 20 Seiten offen und in jeder stand was interessantes.

    Manche waren zu theoretisch, andere zu kurz, andere waren so umständlich formuliert und bei vielen fehlten mir einfach visuelle Darstellungen für das bessere Verständnis.

    Daher fasse ich diese ganzen Anleitungen mit den jeweils interessantesten Darstellungen in ein Dokument zusammen (natürlich mit Quellenangaben).

    Ich hoffe, dass ich damit Anfängern wie mir die Sache in Zukunft etwas erleichtern kann, durch dieses Wust an Informationen durchzusteigen

    und versuche anhand von Bildern die ich zusammengesucht habe, darzustellen, warum man das so macht.


    Wenn ich damit fertig bin, würde ich diese gerne hier im Forum zur Verfügung stellen. Ich mache dann einen neuen Thread auf.

    Da könnt ihr Euch dann herrlich zu auslassen. 8o


    So, das war jetzt viel Text.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • - Längere Zeit OHNE Korrektur in Deklinationnachführen lassen, bis sich eine Drift in Deklination zeigt.


    Kleiner Unterschied: Nicht die Nachführung wird ausgeschaltet (das ist die RA-Achse), sondern die Korrektur durch den Autoguider der Dec-Achse! Das macht PHD2 beim Drift-Align genau so völlig automatisch :)


    Das ist ja gerade der Trick der Einscheiner-Methode. Durchs weglaufen der nicht korrigierten (=geguideden) Dec-Achse, kann man den Fehler der Azimutachse und Polhöhe identifizieren und korrigieren.

  • Mensch Michael, hab ich völlig dran vorbei gelesen, dass in dem Text Deklinationsnachführung stand.

    Hatte nur das Wort Nachführung im Kopf.

    Jetzt ist es klar. Danke für den Hinweis.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Michael,


    ich habe jetzt doch noch einen Beitrag gefunden wo die Nachführung zur Fadenkreuzeinstellung kurz ausgeschaltet wird, was mich auch zu meinen eigentlichen Thema dieses Beitrags zurück bringt.


    In dieser Anleitung

    http://www.astronomie.biz/mont…load/scheiner-klassic.pdf


    steht auf Seite 3 folgendes:

    "Bringen Sie den Stern in das Gesichtsfeld des Okulars und orientieren Sie den waagerechten Faden so, dass der Stern sich während einer Bewegung der Rektaszensionsachse auf ihm (dem waagerechten Faden) hin- und her bewegt. Ist Ihre Bildorientierung korrekt, so muss der Stern bei abgeschalteter Nachführung auf dem waagerechten Faden von rechts nach links (Ost – West) bewegen."


    Wenn ich den waagerechten Faden also durch Hin- und Herschwenken der Rektaszensionsachse sozusagen parallel zum Himmelsäquator ausrichten, dann ist doch meine eigentlich Frage zu Beginn hinfällig, oder?

    Ich kann doch nicht mein Fadenkreuzokular damit ausrichten und dann schwenke ich wieder hin und her und soll schauen, ob sich der Stern nach Norden oder Süden bewegt. Kann er ja nicht, weil ich ihn ja zum Fadenkreuz ausgerichtet habe.


    In diesem Beitrag steht das übrigens mit der beschleunigten Methode:

    https://www.andreas-schupies.d…ung-mittels-einscheinern/


    Ich finde das sehr widersprüchlich.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,


    Zitat

    Wenn ich den waagerechten Faden also durch Hin- und Herschwenken der Rektaszensionsachse sozusagen parallel zum Himmelsäquator ausrichten, dann ist doch meine eigentlich Frage zu Beginn hinfällig, oder?

    Mit dem Hin- und Herschwenken richtest Du den Faden nicht parallel zum Himmelsäquator aus, sondern parallel zur Ebene Deiner RA-Achse.


    Wenn die Montierung nicht genau eingenordet ist, wird Dir der Stern, der sich ja parallel zum Himmelsäquator bewegt, nach einer Weile vom Faden weglaufen, weil die beiden Ebenen nicht genau übereinstimmen.


    Je nachdem, ob die Abweichung nach oben oder unten ist, korrigiert man die Montierungseinstellung entsprechend und wiederholt das ganze so lange bis die Ebene der RA-Achse mit der des Himmelsäquators übereinstimmt.


    Grüße,

    Bernhard

  • Hallo Südbalkon,


    ja, dass mit dem Wegwandern habe ich verstanden.

    Mir ist nur nicht ganz klar, warum Andreas Schupies auf Seiner Seite https://www.andreas-schupies.d…ung-mittels-einscheinern/

    dieses Prinzip zum schnellen Einscheinern verwendet. Er richtet ja, wie Du geschrieben hast, den Faden auf seine RA-Achse aus und danach schwenkt er die Achse schnell hin und her, um die Abweichung festzustellen.

    Das kann er in diesem Fall doch gar nicht, weil er ja mit dem Fehler seiner RA-Achse schwenkt. Er muss doch genauso warten wie jeder andere auch und gucken, wo der Stern langsam hinwandert.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,


    ich habe mir die Seite nochmal angesehen und werde ehrlich gesagt immer noch nicht schlau draus, wie das mit dem schnelleren Einscheinern durch RA-Bewegung gehen soll. Vielleicht ist das einfach mißverständlich formuliert. Aber ich bin da auch nicht so der Experte, ich mach das noch nicht so lange.


    Obwohl, wenn man die Ausrichtung genau in der Sekunde macht, wenn der Stern *EXAKT* im Süden steht, dann klappt das wahrscheinlich tatsächlich. Dann muß man sich aber sehr beeilen. Praktikabel finde ich das nicht.


    Es gibt hier im Forum irgendwo eine Anleitung zum "Blitzscheinern", das fand ich technisch ganz interessant, war mir aber zu kompliziert. Außerdem sehe ich vom meinem Südbalkon nicht genug Sterne (Bortle 7 und es steht ein mehrstöckiges Haus im Weg || ). Vielleicht ist das ja was für Dich.


    Grüße,

    Bernhard

  • Ja, das mit dem Blitzscheiner ist der Beitrag von Helmut. Wenn man sich damit beschäftigt und seine Excel nutzt, kann das sehr gut funktionieren. Nur könnte ich mir vorstellen, dass man nicht immer drei in Deklination so exakte Sterne findet. Vielleicht ist genau da gerade eine Baumspitze vor. Und wenn ich dann ausversehen einen falschen Stern ins Okular bekomme, funktioniert es natürlich nicht. Aber ansonsten ist die Methode reizvoll, weil man nur noch in eine Richtung schauen muss und über die drei Sterne Azimut- und Polhöhenfehler behebt.

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  • Ja, das mit dem Blitzscheiner ist der Beitrag von Helmut. Wenn man sich damit beschäftigt und seine Excel nutzt, kann das sehr gut funktionieren.

    Hat das jemand schon ausprobiert und welche Erfahrungen sind dadurch entstanden? Ein Faktor kommt hinzu wobei hier in seiner Excel-Tabelle im der Spalte bei Blickfeld 1 er dort für 200 mm Brennweite beim Blickfeld 1 auf 420 Bogenminuten eingetragen hat. Wie hat er diesen Wert berechnet, irgend was hier einzutragen würde die ganzen Berechnungen verfälschen. Als Beispiel für eine längere Brennweite würde hier ein anderer Wert eingetragen werden müssen.

    Wie wahrscheinlich über diese Formel hier von mir erwähnt:


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    Gruß Manfred

  • Dann versuche ich, hier für noch etwas mehr Klarheit zu sorgen. Die Blickfelder muss jeder für sich ermitteln, meine Werte sind nur Beispiele. Bei einer anderen Optik ist das auch anders. Ich habe das für mich durch Sternfotos ermittelt. Über Stellarium lässt sich ein Foto gut vermessen. Auch der Maßstab ist bei jedem anders. Habe ich ein Fadenkreuzokuar mit 20 Strichen von Rand zu Rand wird die 20 mein Maßstab.

    Aus diesen Werten werden im Excel die Deklinations-Differenzen meiner ausgewählten Sterne errechnet. Hier ein Beispiel:



    Im Beispiel stehen alle 3 Sterne zwar schon westlich des Meridians, trotzdem bleibe ich bei den Bezeichungen Ost, Süd und West.

    Ich beziehe mich jetzt nur auf die Differenzen der Deklination in Bogenminuten und nehme ein Blickfeld mit einem Strich je Bogenminute an.

    Links ergibt diese Differenz (o - s, heißt Ost minus Süd) 4,4. Das bedeutet, dass dier Oststern 4,4 Bogenminuten eine nördlichere Deklination aufweist als der Südstern.

    Die mittlere Spalte (o - w, heißt Ost minus West) ist negativ weil der Weststern eine noch nördlichere Deklination als der Oststern hat.

    Rechts sehen wir dann die größte Deklinations-Differenz zwischen dem Süd- und dem Weststern.



    Hier montiere ich nochmal zusammen, wie das im Beispiel aussähe. Natürlich ist jeweils nur ein Stern gleichzeitig zu sehen. Es kommt nur auf die Differenzen an, nicht auf die absoluten Messwerte.


    Teleskopbesitzer müssen natürlich alles "kopfüber" bedenken.


    Schöne Grüße vom

    frisch geimpften Helmut

  • Hallo Helmut,


    Deine Methode ist nicht nur schneller als das klassische Scheinern, sondern auch genauer, weil der Winkelfehler quer über den Himmel bestimmt wird statt nur anhand eines kleinen Bahnstücks.


    Die Methode müsste sich doch auch auf Teleskope mit Meridianflip erweitern lassen, wenn man den Süden dann zweimal misst, d.h. vor und nach dem Umschlagen?


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Die Methode müsste sich doch auch auf Teleskope mit Meridianflip erweitern lassen, wenn man den Süden dann zweimal misst, d.h. vor und nach dem Umschlagen?

    Das kann sein, aber ich kann es nicht behaupten. Ich habe das ja eigentlich für DLSR mit kleiner Montierung entwickelt. Ich habe auch selbst kein Teleskop. Aber es hilft ungemein, wenn die Nordsicht fehlt.

  • Da Helmut nun dies ein wenig genauer erklärt hatte, bin ich ungefähr dahinter gekommen wie nun das Ganze funktionieren könnte. Aber das muss ich mal zuerst mal am PC überprüfen, mit Überlagerung des Fadenkreuzes das ich in der DSLR verwenden werde. Praktisch kann ich das erst im Mai dann machen, um zu sehen ob ich es auch so verstanden habe.

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    Gruß Manfred

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