Meade LX 200 12“ Reparaturbedarf

  • Liebe Freundinnen und Freunde.

    Mein sehr geschätzter Meade 12“ hat jüngst ein Getriebespiel am Fokusknopf entwickelt. Nach ca. 180• Leerlauf greift die Fokussierung in die jeweils gedrehte Richtung.

    Wo bekomme ich eine Servicestelle, am liebsten in Österreich, oder gibt es eine Reparaturanleitung für eine Selbsthilfe.

    Euch frohe Ostern!

  • Hallo nixi,


    ich hatte mal 1980 eines der ersten 8" Meade SCs und nach einem halben Jahr das gleiche Problem. Die Ursache war das Spiel in der Gewindespindel, die den Fokussierknopf mit der Hauptspigelauflage verband.


    Diese war zum "Spielausgleich" dick und fett mit Teflonband umwickelt, welches sich im Laufe der Zeit teilweise weggenudelt hatte. Ob das heute, nach einigen Jahrzehnten, immer noch so 'gelöst' ist, weiß ich aber nicht. Schau mal nach.


    Gruß, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Lieber Gerd

    Danke für deine interessante Antwort. Entschuldige die Frage, aber WIE kommt man an das hintere Innenleben eines LX 200?

    Liebe Grüße

    Nixi

  • Hallo Nixi,


    durch Entfernen von allem, angefangen bei der Korrektorplatte.


    WICHTIG! Bevor Du die Korrektorplatte aus dem Tubus nimmst, markiere wie sie rotationsmäßig in der Fassung lag! (Bleistiftstrichle am Rand der Linse und Fassung). Das gleiche gilt beim Entfernen von Fangspiegel und dessen Fassung aus der Platte, was aber in diesem Fall nicht nötig ist. Und auch die Lage des Hauptspiegels relativ zum Tubus/Zelle markieren. Auch ist darauf zu achten, ob die Korrektorplatte mit Abstandsplättchen (Kork oä) unterlegt ist. Diese Plättchen müssen beim Zusammenbau exakt an der gleichen Stelle wieder eingesetzt werden, also markieren welches Plättchen an welcher Stelle gelegen hat und wie herum. Am besten vor dem Rupfen Photos machen!


    Wenn der Hauptspiegel dann entfernt ist, sieht man die Fokussiermechanik. Eine Neukollimation der Optik ist dann nach dem Zusammenbau fällig.


    Möglicherweise geht das bei den neueren Tuben einfacher, evtl. kann sich hier noch jemand dazu äußern, der das schon hinter sich hat.


    Mit Rand der Linse/des Spiegels ist natürlich nicht deren Oberfläche gemeint, sondern an deren 'Dicke' (Korpus).


    Grüße, Gerd

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  • Das ist schade, dass man bei denen von vorn herein muss. Ich möchte auch irgendwann mal in meinen 2080 gucken, um zu wissen, wie es da aussieht. Habe mir dann aber vorgenommen, vorn und hinten durch den blauen Tubus 4-6 mal ins dahinter liegende Alu ein M4-Gewinde zu schneiden (je zwei No. 8 Grobgewinde gehen schon durch). Dann ist fertig mit Fensterkitt und Kork, dann wird einfach vorn oder hinten losgeschraubt. Einen wackligen Zahntrieb hab ich mal mit Indium ganz gut hingekriegt. Das ist wachsweich und schmiert sich schön rein, aber schweineteuer. Man braucht aber nicht viel. Gabs damals im Institut für umsonst, jetzt muss ich gucken, woher.

  • Hallo,


    da kommen mir zwei weitere Ideen, ans Naheliegende denkt man oft erst später, nach dem Zerschrauben. Und dann beim Wiederzusammenbau habe ich öfters mal die 'überflüssigen' Teile weggelassen, da ich nicht mehr wußte, wohin die kamen und welchem Behufe sie dienten....... :whistling:

    Also besser vor dem Zerlegen genug Photos machen, das ist ja mit heutigen Digiknipsen kein Problem mehtr.


    Zunächst einmal: Vielleicht ist nur der Fokussierknopf selber auf der Welle etwas locker? Die sind oft mit einer kleinen Madenschraube auf der Welle festgesetzt. Die kann sich gelegentlich lockern. Dies wäre die einfachste Lösung.


    Nächste Möglichkeit: Falls der Fokus sich, wenn gefunden, nicht mehr alleine verstellt durch das Spiel, wäre ein SC-Fokussierer mit Zahntrieb am Backend eine gute Idee. Dann macht man mit der Spindel nur die Grobfokussierung und erledigt den Rest shiftingfrei am Okularstutzen. Das kostet ein paar Thaler, schont aber das Nervenkostüm. Mir sträubt sich immer ein wenig das Fell, wenn ich ein Teleskop, dessen Innenleben ich nicht genau kenne, zerlegen muß.


    Grüße, Gerd

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  • Mit dem Fokussierknopf kann ich bestätgen. Der hatte mindestens eine Umdrehung Spiel, aber ohne dass man beim Drehen was merkte (beim Gucken auch nicht :-)) Nachdem der Knopf so weit wie möglich aufgeschraubt wurde, ist das Spiel nicht weg aber reduziert. Läuft der Fokus bei dir auch nach, also musst du vorm Scharfpunkt aufhören in der Hoffnung, dass er an der richtigen Position stehen bleibt? Das nervt, man kann sich aber dran gewöhnen. Ich hab mal gelesen von idiotischen Scharfeinstellritualen, die es nicht mehr braucht, wenn man sich einen richtigen Auszug dran macht.

  • Aber das mit dem Knopf so nahe wie möglich dranzuschrauben ist keine Reparatur, das würd ich auf jeden Fall ausprobieren.

    HS-Fokussierung hat auch Vorteile

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