"Hardcore-Darkframe"-Abzug mit Deckkraftregelung

  • Hallo miteinander,


    also... ich weiss nicht, ob diese Vorgehensweise praktisch ist bzw. nicht schon längst bekannt, aber ich erläutere sie dennoch mal:


    Bei der Darkframebehandlung verfahre ich z.Zt. so:
    ich machte einmal für 400, 800, 1600 und 3200 ASA je einen "Hardcore-Darkframe". Damit meine ich je einen Dark für jede Empfindlichkeitsstufe, jeweils 20 Minuten lang, den ich dann abspeicherte.
    Nun probierte ich aus, von jedem gemachten Deep-Sky-Lightframe den entsprechenden Hardcoredark (HCD) abzuziehen.


    Beispielsweise von einem M 57-Bild mit 10 Minuten Belichtung bei 400 ASA ziehe ich den 20 Minuten 400-ASA HCD ab. Nu is klar, dass bei 100% Opacitiy böse Löcher im Lightframe sind. Diese kann ich aber stopfen, indem ich die Deckkraft des Darks absenke, so lange, bis ein annehmbarer Hintergrund entsteht.
    Somit steuere ich individuell und dynamisch den Abzug des Darks, was bis jetzt immer sehr gut klappte. Die Hotpixel verschwanden immer völlig, Löcher im LF gibt es keine.


    Den gespeicherten HCD verwende ich immer wieder, so dass ich keine neuen Darks machen brauche. Die dynamische Opacity-Anpassung lässt also sozusagen einen künstlichen Darkframe erstellen, es lässt sich Temperatur bzw. die Belichtungszeit regeln. Pech halt bei einem Lightframe, das länger als 20 Min belichtet wurde.


    Frage: ist diese Vorgehensweise sinnvoll bzw schon verbreitet, so dass ich gar nix Neues praktiziere. Macht das sonst noch jemand? Ich habe die letzten paar Wochen/Monate damit nur gute Ergebnisse erzielt, zumindest liefert diese Art keine schlechteren Resultate, als einen unmittelbar an die Aufnahme erstellten Dark abzuziehen.


    Bin gespannt auf Antworten.


    Grüsse

  • Moin Jens -
    diese Vorgehensweise ist nicht neu und wird gar bei Astro-CCD-Kameras angewandt. In Astroart gibt es dafür eine extra Funktion, die sich da Darkframe Optimization nennt. Die verwende ich auch gerne, wenn ich mit den Darkframes nicht ganz hinkomme - entweder wegen der Belichtungszeit oder mit der Chiptemperatur.
    Diese Funktion hat den Vorteil, daß sie das Darkframe wenn nötig auch mit einem Faktor >1 multipliziert, womit auch Darkframes mit kürzerer Belichtungszeit erfolgreich verwendet werden können. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz so perfekt wie ein exaktes Darkframe, aber diese Vorgehensweise ist durchaus praktikabel - besonders, wenn ein Bild dann *nicht* in den Papierkorb wandert [;)]


    Gruß


    ullrich

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